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Good Practice – Mapping of Inclusion (MoI)

Veröffentlicht am 23. November 2023

Logo von MApping of Inclusion: Ein M, das O als stilisierte Weltkugel und ein L 

Name: Prof.in Dr. Michaela Vogt, Marlene Pieper, Till Neuhaus, Mark Schäffer-Trencsényi, Christoph Bierschwale sowie Magdalena Klaes und Elora Sadiki als studentische Kolleginnen

Fakultät /Fachgebiet: Fakultät für Erziehungswissenschaft, AG 11 – Schulpädagogik in komparatistischer Perspektive

An der Uni seit: Professur Michaela Vogt seit 2018 an der Universität Bielefeld, das Mapping of Inclusion wird seit dem Wintersemester 2022/2023 betrieben

Lehrveranstaltung und Lehrveranstaltungsart: anschlussfähig an alle Lehrformate aus der Erziehungswissenschaft, die sich im Kontext von Inklusion und Exklusion (in internationaler Perspektive) bewegen; wie z.B. das Seminar „Inclusion and Exclusion in Different Educational Systems: Global Perspectives“ aus dem SoSe 23

Gefördert durch: Qualitätsfonds für die Lehre

Übertragbarkeit auf andere Fachgebiete: 5 von 5 Sterne

(Digitale) Innovation:

Was wird gemacht: Das Mapping of Inclusion (MoI) ist eine digitale Lehr- und Lernlogik, in welcher von Studierenden erarbeitete Produkte (z.B. Studien-/Prüfungsleistungen, Abschlussarbeiten etc.) zur Thematik Inklusion (in internationaler Perspektive) gesammelt, auf einer digitalen Weltkarte hinterlegt und für Studierende sowie Lehrende unter offenen Lizenzen zur Verfügung gestellt werden. Das MoI ist eine stetig wachsende Plattform, die den Themenkomplex Inklusion in lokaler sowie globaler Ausprägung bearbeitet und durch dezentral agierende Bemühungen versucht die vielfältigen Ausprägungen dessen, was unter Inklusion verstanden wird, zu ‚kartographieren‘.

Wie wird das Projekt umgesetzt: Das MoI ist an verschiedene BA-/MA-Seminare der Fakultät für Erziehungswissenschaft angebunden, in deren Rahmen Studierende u. a. Vergleiche von nationalen Schulsystemen und Inklusionsverständnissen durchführen. Wir bieten ein Materialpaket (inkl. Qualitätskriterien, Handreichungen zur Nutzung und Erstellung lizenzfreier Grafiken, etc.) an, das die Erstellung von MoI-Produkten anleitet.Damit sind alle interessierten Forschenden und Studierenden eingeladen, ihre bereits bestehenden Arbeiten zu Inklusion im Rahmen des MoI zu veröffentlichen.

Screenshot der Webseite zur Erklärung, wie man ein Mol-Produkt erstellt 

Ziel der Innovation:Durch das MoI wird eine breite, digitale Präsentation von Studierendenarbeiten zur Thematik Inklusion in international-vergleichender Perspektive ermöglicht. So werden Arbeiten Studierender nicht nur sichtbar, sondern auch nachhaltig nutzbar gemacht. Die digitale Weltkarte bahnt einen wissenschaftlichen Austausch bzgl. Inklusion in international-vergleichender Perspektive an und schafft Anknüpfungspunkte für zukünftige Fragestellungen (z.B. für Seminar- oder Abschlussarbeiten).

Erfahrung und Evaluation: Durch die Anknüpfung an verschiedene Seminare zum Thema Inklusion (und Internationalität) in den vergangenen Semestern konnten wir Projektabläufe optimieren und Bedarfslagen Studierender hinsichtlich des öffentlichen Teilens von eigenen Arbeiten sowie den Umgang mit digitalen Plattformen identifizieren. Besonders herauszustellen sei hier die durchweg positive Evaluation der Studierenden, die mit großer Bereitschaft ihre Studien- und/oder Prüfungsleistungen dem MoI zur Verfügung stellen.

Curriculare / Modulare Verankerung: Durch die Anknüpfung an verschiedene Seminare zum Thema Inklusion (und Internationalität) in den vergangenen Semestern konnten wir Projektabläufe optimieren und Bedarfslagen Studierender hinsichtlich des öffentlichen Teilens von eigenen Arbeiten sowie den Umgang mit digitalen Plattformen identifizieren. Besonders herauszustellen sei hier die durchweg positive Evaluation der Studierenden, die mit großer Bereitschaft ihre Studien- und/oder Prüfungsleistungen dem MoI zur Verfügung stellen. 

Herausforderungen & Lösungen:

Die Komplexität bzw. fehlenden Anleitungen zur Nutzung von OER-Lizenzierungen im Kontext von Studien- und/oder Prüfungsleistungen für Studierende stellte im Verlauf des Projektes eine Herausforderung dar, auf die mit selbsterarbeiteten und -erstellten Handreichungen reagiert wurde.

Eine der größten (noch zu überwindenden) Barrieren stellen jedoch die technischen Möglichkeiten der digitalen Tools dar, mit denen die MoI-Produkte auf einer digitalen Weltkarte dargestellt werden können. So erweist sich die Verwendung von TaskCards für die langfristige Nutzung aufgrund fehlender Filter- und Suchfunktionen als nur eingeschränkt geeignet. Da zweckdienliche Alternativen zu TaskCards fehlen, ist die Weiterentwicklung entsprechender Tools notwendig. Andere Softwarelösungen weisen jedoch vergleichbare Lücken auf, sodass die langfristige, nachhaltige und benutzerfreundliche Verwendung des MoI von der Weiterentwicklung der bislang genutzten Software anteilig abhängig ist.

Welche Unterstützung habe ich genutzt:

Das Zentrum für Lehren und Lernen sowie das Justiziariat der Universität Bielefeld dienten als Anlaufstelle für Fragen bezüglich der OER-Lizenzierungen, während das BITS bei technischen Fragen in Bezug auf die digitalen Tools als Archivierungs- und Darstellungsplattform zur Unterstützung herangezogen wurde.

Welches Projekt steht als Nächstes an?

Das MoI soll im Rahmen einer angestrebten Förderung fortgeführt und weiterentwickelt werden. Dem MoI-Team ist nämlich aufgefallen, dass viele Informationen und Materialien zu internationalen Schulsystemen und Inklusionsthematiken entweder unvollständig, inkorrekt oder veraltet sind. Um diesem Umstand entgegen zu wirken, sollen zukünftig – durch die Zusammenarbeit von Studierenden mit internationalen Expert:innen – Materialien entwickelt und reflektiert werden, die internationale Schulsysteme (vor allem aus dem ‚Globalen Süden‘) unter besonderer Berücksichtigung von inklusiven Fragenstellungen betrachten. Die dort entwickelten Produkte sollen selbstverständlich dem MoI zugeführt werden.  

Weitere Anmerkungen:

Wir würden uns ausgesprochen freuen, wenn Dozierende zusammen mit ihren Studierenden das MoI im Rahmen von Veranstaltungen nutzen und weiter ausfüllen möchten, denn nur zusammen können wir die ‚Mammutaufgabe‘, die die Vermessung des Konzeptes Inklusion darstellt, erfolgreich angehen. Sollten Sie bzw. solltet Ihr Fragen oder Anregungen haben, so sind wir unter den unten genannten Adressen ansprechbar.

Mehr erfahren:

Sie möchten einen Beitrag zum Mapping of Inclusion leisten? Für weitere (Teilnehmer*innen-)Informationen besuchen Sie gerne unsere Website. Zu unserer digitalen Weltkarte gelangen Sie hier.

Kontakt kann jederzeit gerne per Mail über mapping-of-inclusion@uni-bielefeld.de aufgenommen werden. Wir freuen uns auf Ihre Fragen und Impulse!

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Good Practice – Computergestützte Datenanalyse mit R/exams

Veröffentlicht am 11. Juli 2023

Name: Christoph Kiefer

Fakultät /Fachgebiet: Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaften, Abteilung Psychologie, AE06 – Psychologische Methodenlehre und Evaluation

An der Uni seit: 10/2020

Lehrveranstaltung und Lehrveranstaltungsart: Vorlesung „Statistik III – Computergestützte Datenanalyse“ (WiSe 2021/22)

mittlerweile auch auf andere Vorlesungen des Fachbereichs übertragen (z.B. Multivariate Verfahren im Master)

Gefördert durch: Qualitätsfonds für die Lehre

Übertragbarkeit auf andere Fachgebiete: prinzipiell gut, sofern Anwendung quantitativer Methoden geprüft werden soll

(Digitale) Innovation:  

Was wird gemacht: Integration von praktischen Datenanalysen mit R in ein Open-Book-Klausurformat

Wie umgesetzt: Nutzung von Open-Source-Paketen (R, exams), die das Erstellen und automatische Auswerten der Klausuren in Moodle erlauben

Ziel der Innovation: Direkte Prüfung der Kompetenz zur computergestützten Datenanalyse

Erfahrung und Evaluation: Bislang gute Erfahrungen, wenn man auf ein paar Dinge achtet (s.u.); wird von den Studierenden gut angenommen; Format auch für andere Vorlesungen unserer Arbeitseinheit übernommen

Herausforderungen & Lösungen:

Bei der Umsetzung sehen wir zwei größere Herausforderungen, die man im Blick haben muss:

- Die Umstellung vom „klassischen“ aufs neue Klausurformat kann Unsicherheit bei den Studierenden erzeugen. Aus unserer Sicht war es daher sehr wichtig, (a) die neuen Anforderungen sehr früh und transparent zu kommunizieren (z.B. Besprechung des Klausurformats in der ersten Vorlesung und Bereitstellen einer Beispielklausur) und (b) das tatsächliche Einüben der computergestützten Datenanalysen stärker zu fördern (z.B. Übungsgruppen, wöchentliche Aufgaben im Klausurformat).

- Die Programmiersprache R ist sehr vielfältig und oft gibt es viele Wege um eine Datenanalyse durchzuführen. Manchmal können sich dabei aber scheinbare Kleinigkeiten ändern, die in Summe dann zu einem anderen oder „falschen“ Ergebnis führen (z.B. weil Daten in einem anderen Format eingelesen werden als bei einer Vergleichsfunktion). Unser Lösungsansatz war (a) viel Erfahrung mit unterschiedlichen Auswertungsstrategien zu sammeln (z.B. im Rahmen der wöchentlichen Übungen) und Konstellationen, die leicht zu verschiedenen Ergebnissen führen können zu meiden und (b) in der Klausur ein offenes Feld für den R-Code bzw. weitere Informationen zum benutzten Computer zur Verfügung zu stellen, sodass im Zweifelsfall nachvollzogen werden kann, ob die Analyse grundsätzlich richtig gewesen ist.

Welche Unterstützung habe ich genutzt: Wir nutzen schwerpunktmäßig das Open-Source-Paket exams, das von Achim Zeileis (Uni Innsbruck) entwickelt und  kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Sowohl für die Klausur als auch die wöchentlichen Übungen greifen wir auf die Moodle-Struktur der Uni Bielefeld zurück. 

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Good Practice – Inklusion in der Chemiedidaktik

Veröffentlicht am 23. Februar 2023

Name: Frau Prof. Dr. Stefanie Schwedler

Fakultät /Fachgebiet: Fakultät für Chemie und Didaktik der Chemie

An der Uni seit: Rätin seit 2013, Professorin seit 2022

Lehrveranstaltung und Lehrveranstaltungsart: Inklusives Experimentieren und Modellieren an der Schnittstelle zwischen universitärer und schulischer Chemiedidaktik (Seminar, SoSe 19, SoSe 20, SoSe 21, SoSe 22)

Gefördert durch: Qualitätsfonds der Universität Bielefeld

Übertragbarkeit auf andere Fachgebiete: Gut (bezüglich NaWi-Lehramt)

(Digitale) Innovation: Mit der Lehrveranstaltung „Inklusion in der Chemiedidaktik“ ist es gelungen, eine praxisorientierte, inklusionsspezifische Vermittlung in der Chemiedidaktik zu etablieren. Angehende Chemielehrkräfte werden gezielt an die Gestaltung und Reflexion eines inklusiven Lernangebotes mit Experimenten und gegenständlichen Funktionsmodellen herangeführt. Die Aufbereitung der Materialsammlungen verstetigt die bisherigen, sehr guten Arbeitsergebnisse und bildet eine gute Grundlage für die zukünftige Durchführung sowie den Austausch mit Lehrkräften und Expert:innen in der Region.

 

  • Ziel der Innovation

Die Studierenden sollen ihre Kompetenzen hinsichtlich inklusiver Unterrichtsformen ausschärfen und sich kritisch mit dem Inklusionsbegriff und der Umsetzung in der Chemiedidaktik auseinandersetzen. Zu diesem Zweck ist die Lehrveranstaltung in einen theoretischen und einen praktischen Teil untergliedert. Zum einen setzen sich die Studierenden mit den Ergebnissen chemiedidaktischer Forschung im Bereich Inklusion auseinander und betrachten über die Gelingensbedingungen inklusiven Unterrichts auch die Chancen, Risiken und Herausforderungen des inklusiven Schulalltags. Zum anderen gestalten die Studierenden nach dem Paradigma des projektbasierten Lernens eigene Lerneinheiten zu Experimentiersettings und entwickeln Modelle und Materialien, die Heterogenität berücksichtigen.

  • Erfahrung und Evaluation

Die Lehrveranstaltung wurde durch einen Fragebogen mit Vignettenteil sowie offenes Feedback evaluiert. Dabei wurde auch die Kompetenzentwicklung der Studierenden erfasst. Insgesamt betonen die Studierenden die Komplexität der Gestaltungsaufgabe, aber auch ihren Lernfortschritt durch das authentische, herausfordernde Problem.

  • Curriculare / Modulare Verankerung

Die Lehrveranstaltung Inklusion in der Chemiedidaktik ist im Modul 21-M55 Didaktik der Chemie II: Inklusion (GymGe/HRSGe) verankert.

Schwierigkeiten & Lösungen

Hauptschwierigkeit ist es, den Studierendenteams im Umgang mit der sehr komplexen Problemstellung angemessene Hilfestellungen und gutes Feedback zu geben. Daher wurde im Seminarkonzept verankert, dass jede Gruppe neben Rückmeldungen zu Einzelaspekten auch mindestens ein Lehrendenfeedback sowie ein Peer-Feedback zu ihrem Gesamtkonzept erhält, noch bevor das fertige Produkt im Abschlussworkshop vorgestellt wird. Darüber hinaus ist es nicht trivial, die notwendigen chemiedidaktischen und inklusionspädagogischen Kompetenzen durch die Dozierenden abzudecken. Um dieses Problem zu lösen wurde einerseits auf Kooperation mit Wissenschaftler:innen der Universität Würzburg und andererseits auf Lehrendentandems gesetzt.

Welche Unterstützung habe ich genutzt:

3D-Druck von haptischen Funktionsmodellen durch das Digital Learning Lab (Medienpraxis der Uni Bielefeld)

Welches Projekt steht als Nächstes an?

Die Aufbereitung der Materialsammlungen verstetigt die bisherigen Arbeitsergebnisse und bildet eine gute Grundlage für die zukünftige Durchführung. Um den Praxisbezug zu verstärken, ist ein Austausch mit Lehrkräften der Region sowie die Erprobung ausgewählter studentischer Erarbeitungen Schüler:innengruppen angedacht...

Mehr erfahren:

Aus der Lehrkooperation mit den Wissenschaftler:innen der Universität Würzburg hat sich inzwischen ein Forschungsprojekt zu inklusiven Kompetenzen in der Lehramtsausbildung entwickelt. Weitere Informationen dazu finden sich in

Schwedler, S, Weirauch, K, Reuter, C., Zimmermann, J. (2022): Planungskompetenz für inklusiven naturwissenschaftlichen Unterricht - eine Interventionsstudie mit Lehramtsstudierenden aus Chemiedidaktik und Sonderpädagogik, Gesellschaft für die Didaktik der Chemie und Physik Band 42, 360-363

Prof. Dr. Stefanie Schwedler
Fakultät für Chemie
stefanie.schwedler@uni-bielefeld.de
0521 106 2038

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Gesendet von BStiebing in Good Practice

Räumliche Flexibilität digitaler Lehre gewinnbringend für Präsenzveranstaltungen nutzen: Hybride Lehre mit dem DTEN macht’s möglich!

Veröffentlicht am 16. Dezember 2022

Mittlerweile findet man sie in jedem Hörsaal und in allen Seminar- oder Besprechungsräumen der Universität Bielefeld: Die DTENs! Hierbei handelt es sich um Smartboards mit eingebauter digitaler Konferenztechnik. Diese eignen sich nicht nur für digitale Besprechungen mit Kolleg*innen innerhalb und außerhalb der Hochschule, sondern auch für die hybride Hochschullehre, da sie Studierenden die Möglichkeit bieten, remote an Vorlesungen und Seminaren teilzunehmen.

Aber welche Vorteile hat die hybride Lehre eigentlich gegenüber der Präsenzlehre? Ein wesentlicher Punkt ist die Reduzierung der Teilhabebarrieren. Denn auch wenn der Lehrbetrieb der Universität mittlerweile wieder in den Präsenzmodus zurückgekehrt ist, gibt es dennoch viele Studierende, die wegen persönlicher Beeinträchtigungen oder aufgrund von familiären oder beruflichen Verpflichtungen nicht an Präsenzveranstaltungen teilnehmen können. Diese ziehen daher – wenn möglich – die digitale Teilnahme an Veranstaltungen vor.

Anders als in vielen anderen Universitäten bietet die flächendeckende Ausstattung der Uni Bielefeld mit DTEN-Geräten ideale Ausgangsvoraussetzungen für die hybride Lehre. Trotzdem gilt es ein paar Dinge zu beachten, um das Beste aus präsenten und digitalen Lehrformaten miteinander zu verbinden. Für Lehrende gilt aber vor allem: Übung macht den Meister!

 

Zwei Lehrende, die sich der Herausforderung der hybriden Lehre angenommen haben und diese seither nicht mehr missen möchten, sind Alessa Schuldt und Manfred Palm von der Fakultät für Erziehungswissenschaft. Gemeinsam haben sie im Wintersemester 2021/22 das erste Mal auf ein hybrides Lehr-/Lernszenario zum Thema „Multiprofessionelle Kooperation“ zurückgegriffen. Damals machten sie aus der Not eine Tugend, da pandemiebedingt noch keine reinen Präsenzseminare wieder angeboten werden konnten. Die Lösung für dieses Problem lag in den DTEN-Geräten, die die Hochschulleitung erst kurz zuvor für diese Zwecke angeschafft hatte. Dabei zeigten sich beide sofort begeistert von der Qualität und den Funktionen des Konferenzsystems, da den online hinzugeschalteten Studierenden durch das DTEN eine ebenso aktive wie nachhaltige Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand wie den in Präsenz teilnehmenden Studierenden ermöglicht werden konnte.

„Das erste Mal war es wie ein Sprung ins kalte Wasser, weil wir erst in der Woche vor dem Blockseminar eine kurze technische Einführung erhalten hatten, bei der uns die wesentlichen Funktionen des DTENs erklärt wurden. Da uns aber sehr daran gelegen war, wirklich alle Teilnehmer*innen aktiv ins Seminargeschehen miteinzubeziehen, freuten wir uns, die von der Uni zur Verfügung gestellte Technik nutzen zu können. In puncto hybride Lehre verfolgten wir damals also eher das Prinzip >>Learning-By-Doing<<. Als wirklich hilfreich erwies sich in unserem Fall aber der Team-Teaching-Ansatz, der unserem Seminarkonzept zugrunde liegt. So konnten wir die technischen Zuständigkeiten aufteilen und konnten immer beide Räume – sowohl den vor Ort als auch den digitalen – im Blick behalten. Der technische Part ließe sich aber auch problemlos von einer Hilfskraft übernehmen. Heute sind wir beide so fit im Umgang mit dem DTEN, dass wir dieses in all unseren Veranstaltungen einsetzen. Auch in denen, die wir alleine durchführen.“ (Manfred Palm)

„Außerdem haben wir den Studierenden von Anfang an erklärt, dass die Technik auch für uns neu ist und wir auf ihr Feedback bzw. ihre Hilfe angewiesen sind, um für alle Studierenden gleichwertige Teilnahmebedingungen zu schaffen. Nach zwei Tagen nahmen wir das DTEN dann aber kaum noch wahr. Wir wussten genau, wie wir die Technik zu bedienen hatten und wie wir das DTEN bzw. uns im Raum positionieren mussten, damit wir von beiden Gruppen gut gesehen und verstanden werden konnten. Insbesondere die Rückmeldungen der Teilnehmer*innen waren sehr wichtig für uns und haben letztlich auch zur Erweiterung des eigenen hochschuldidaktischen und methodischen Handlungsrepertoires beigetragen.“ (Alessa Schuldt)

„Ein echtes AHA-Erlebnis war eine Fishbowl-Diskussion, die wir durchgeführt haben. An dieser nahmen sowohl Studierende aus dem Plenum in Präsenz als auch von zu Hause aus teil. Wir haben dafür einen Stuhlkreis aufgebaut und das DTEN einfach darin integriert. Es war toll zu sehen, wie die Studierenden vor Ort in die Interaktion mit den online hinzugeschalteten Teilnehmer*innen getreten sind und sich die Bälle gegenseitig nur so zugespielt haben. Daraus entstand eine wirklich lebhafte und anregende Diskussion. Eigentlich hatten wir hierfür nur eine Viertelstunde angesetzt, letztlich diskutierten die Studierenden aber mehr als doppelt so lange miteinander.“ (Manfred Palm)

Ausgehend von diesen Erfahrungen möchten Alessa Schuldt und Manfred Palm die hybride Lehre und vor allem das DTEN heute nicht mehr missen. Die Vorteile liegen ihrer Meinung nach auf der Hand: Durch die hybride Lehre wird den Studierenden nicht nur eine räumliche Flexibilität geboten, sondern es werden gleichzeitig auch Teilhabebarrieren abgebaut. Weitere Features, wie z. B. die Übersetzungsfunktion, bieten zusätzliche Optionen, die die Teilnahme für beeinträchtigte Studierende erleichtern können. In diesem Zusammenhang ist die Übertragungsqualität des DTENS besonders hervorzuheben, die störende Hintergrundgeräusche, wie etwa Luftfilter oder Baulärm, mühelos ausblendet und alle Wortbeiträge auch von zu Hause aus sehr gut zu verstehen sind.

„Ein großes Lob gilt aber auch den Studierenden vor Ort, die sich während der hybriden Kleingruppenarbeit immer wieder bemüht haben, die Kommiliton*innen zu Hause in die Gruppenarbeit miteinzubinden. Hierfür mussten sie dann auf ihre privaten Endgeräte ausweichen. Dies war nicht immer einfach, da diese oftmals nicht über so gute Kameras oder Mikrofone wie das DTEN verfügten. Aber trotzdem war das gemeinsame Arbeiten möglich und es konnten sehr gute Ergebnisse erzielt werden.“ (Alessa Schuldt)

 

So verwundert es nicht, dass das Fazit der beiden Lehrenden überaus positiv ausfällt. Auch die zahlreichen Rückmeldungen der Studierenden und die vorliegenden Evaluationsergebnisse bestätigen dies. Dementsprechend lässt sich festhalten, dass sich ein hybrides Setting mittels DTEN im Kontext normaler Seminargrößen von 30 bis 50 Personen ohne große Probleme umsetzen lässt. Damit die Online-Teilnehmenden auch gut in die Seminarsitzungen integriert werden können, ist es natürlich von Vorteil, wenn sich alle Studierenden, die online dazugeschaltet sind, dazu bereiterklären, die Kamera während der Sitzung einzuschalten. Außerdem trägt dies deutlich dazu bei, dass die Grenze zwischen dem physischen Veranstaltungsort in der Uni und dem digitalen Raum verschwimmen. Kleinere Abstriche gab es lediglich bei der hybriden Kleingruppenarbeit, die die Teilnehmer*innen mithilfe der eigenen Endgeräte durchgeführt haben. Um den lokalen Lautstärkepegel im Seminarraum während der Arbeitsphasen möglichst ruhig zu halten und um Rückkopplungen zu vermeiden, bedarf es dann zusätzlicher Räume oder Rückzugsmöglichkeiten, in die sich die Kleingruppen zurückziehen können.

Letztlich, so Schuldt und Palm, steht und fällt dieses Format mit der Bereitschaft der Studierenden, sich aktiv – und im Übrigen unabhängig davon, ob sie in Präsenz oder digital anwesend sind – ins Seminargeschehen miteinzubringen.

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Gesendet von BStiebing in New Teaching & Learning

Good Practice – Science Slams in der Hochschullehre

Veröffentlicht am 5. Dezember 2022

Name: Angelika Penner

Fakultät /Fachgebiet: Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft / Psychologie

An der Uni seit: 2019

Lehrveranstaltung und Lehrveranstaltungsart: Sozialer Einfluss und Wissenschaftskommunikation (Seminar, WiSe 21/22, SoSe 22)

Gefördert durch: Qualitätsfonds für die Lehre

Übertragbarkeit auf andere Fachgebiete: ***** (5 Sterne)

(Digitale) Innovation: Es geht im Gegensatz zu den üblichen Veranstaltungen in dem Modul Sozialpsychologie (27-GF-Soz) sehr stark um Methodenkompetenz im Bereich der Wissenschaftskommunikation, welche auf übliche Inhalte des Moduls angewandt wird.

  • Die Studierenden erstellen einen Science Slam zu einem wissenschaftlichen Artikel aus dem Fachgebiet des Moduls und passend zum Thema des Seminars
  • Die Studierenden wählen in Gruppen von 3 Personen einen wissenschaftlichen Artikel und bearbeiten diesen, an zwei der letzten Sitzungen werden die Science Slams mit einer jeweiligen Dauer von 5 Minuten vorgestellt, bis zu den Science Slams werden diverse Methodenkompetenzen thematisiert, z. B. Verständlichkeit erhöhen, Kernbotschaften formulieren, Metaphern und bildhafte Sprache nutzen, Storytelling, Körpersprache nutzen, Humor etc.
  • Methodenkompetenz im Bereich verbaler Wissenschaftskommunikation, insbesondere in Bezug auf Science Slams
  • Die Veranstaltung wurde grundsätzlich positiv evaluiert, Studierende schätzen ihre Wissenschaftskommunikationskompetenzen nach dem Seminar höher ein als vor dem Seminar, allerdings führt der Fokus auf Methodenkompetenzen zu weniger inhaltlicher Tiefe des Fachinhalts
  • Das Seminar ist nicht direkt in einem Modul verankert, es wurde aber im Rahmen des Moduls Sozialpsychologie (27-GF-Soz) als Vertiefung zur Sozialpsychologie (GF-Soz.3) angeboten

Schwierigkeiten & Lösungen: Für eine Aufnahme der Science Slams mit Unterstützung des Medienpraxis-Teams ist für die Technik ein Hörsaal notwendig, der für den Aufbau der Technik für die Dauer der Veranstaltung und 2 Stunden vorher gebucht werden muss, das erfordert für die Science Slam Tage die Buchung eines Hörsaals in den Abendstunden, da diese ansonsten für größere Veranstaltungen benötigt werden. Diese Sonderbuchung von Hörsälen ist nicht immer einfach möglich, in einem Seminarraum ist es jedoch nicht umsetzbar, die nötige Technik für die Aufnahme aufzubauen.

Welche Unterstützung habe ich genutzt: Das Medienpraxis-Team hat bei der technischen Umsetzung unterstützt, die Science Slams wurden aufgenommen

Welches Projekt steht als Nächstes an? /

Weitere Anmerkungen: Die Veranstaltung ist insbesondere für Studierende in den ersten Bachelorsemestern geeignet, da es einen erleichterten Einstieg in den Umgang mit wissenschaftlichen Artikeln bietet und die erlernte Methodenkompetenz vorteilhaft für den weiteren Verlauf des Studiums sein kann.

Mehr erfahren: angelika.penner@uni-bielefeld.de

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How to ... Podcast-Seminar – Von der Idee zur Umsetzung

Veröffentlicht am 11. Oktober 2022

Wie kann eigentlich ein Podcast-Seminar funktionieren? Patricia Bollschweiler hat im Rahmen der CoP Public Humanities des Projekts BiLinked ein Podcast-Seminar umgesetzt. Im Projekt BiLinked entwickeln und erproben Studierende und Lehrende gemeinsam digitale Lehr-/Lernformate. Bei der Umsetzung steht die studentische Partizipation und Kollaboration im Fokus.

von Patricia Bollschweiler

Patricia Bollschweiler
Patricia Bollschweiler, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft. Foto: privat

Als ich meine Lehre für das Wintersemester 2021/2022 plante, habe ich mich gefragt, was Germanistik-Studierende hinter ihren schwarzen Zoom-Kästchen hervorlocken könnte. Es war immer noch Pandemie, das Semester sollte weiterhin digital bestritten werden, was auch für uns als Lehrende eine Motivationsherausforderung ist. Ohne direkten Kontakt und Austausch mit der Seminargruppe, fehlt auch uns ein wichtiger Teil der Lehrerfahrung. Die Luft war raus, die Sorge davor, ein weiteres Online-Semester bewältigen zu müssen, auf allen Seiten groß.

Aus diesem Grund sollte das Thema des Seminars etwas sein, was mich selbst sehr interessiert, etwas Neues, was vielleicht auch an der Peripherie der Wissenschaft anzusiedeln ist und nicht unbedingt die klassischen Themen der Germanistik bedient. Denn in diesen fremderen Gefilden, besonders, wenn man sie selbst noch nicht vollständig oder gut kennt, kann man Unbekanntes erkunden, neue Wege beschreiten und auch methodisch-didaktisch Neues und Anderes ausprobieren. Als ich dann nach langem Überlegen einen groben Vorschlag zum Thema True-Crime-Podcasts ausgearbeitet hatte und anbot, war ich sogar überrascht, dass mein Vorschlag auf so positive Resonanz stieß. Es fühlte sich doch zu exotisch und vielleicht sogar unwissenschaftlich an. Doch die Idee wurde angenommen und ich stieg in die Planung ein.

Ein Mikrofon mit Popschutz in Nahaufnahme
Das Podcast-Equipment. Foto: Christina Knappe

Als dann Matthias Buschmeier von BiLinked auf mich zukam, weil die Veranstaltung für die Community of Practice „Public Humanities“ spannend klang, fügte sich alles. Plötzlich hatte ich die Möglichkeit, mit einem ganzen Team zusammenzuarbeiten, das die medialen Kompetenzen mitbrachte, um das Thema True Crime und Podcasts nicht nur theoretisch zu bearbeiten – was für sich schon eine tolle Erfahrung gewesen wäre – sondern die Studierenden sogar ganz nah an die Praxis der Podcast-Produktion heranzuführen und sie selbst zu Podcaster*innen werden zu lassen.

Unsere Ansprüche waren hoch: Nicht nur sollte die Kulturgeschichte der Faszination für ‚das Böse‘ aus interdisziplinären Perspektiven theoretisch beleuchtet werden, um die ‚Wurzel‘ des True-Crime-Genres und seiner rasant gestiegenen Popularität zu untersuchen – unter anderem durch den Besuch der bekannten Kriminalpsychologin Lydia Benecke. Es sollten zudem auch verschiedene Formate vor diesem theoretischen Hintergrund betrachtet und eingeordnet werden, ein wissenschaftlicher Zugang zu diesem Hype-Phänomen True Crime geschaffen werden und die Frage diskutiert werden, wieso Podcasts sich für dieses Genre besonders gut eignen. Der (kultur-)theoretische Blick wurde also durch einen medientheoretischen Zugang ergänzt und verfeinert. Und all das mit dem Ziel, die Studierenden möglichst gut auf das große Semesterprojekt vorzubereiten: einen eigenen Podcast aufzunehmen. In Kleingruppen von 4-5 Studierenden sollten die Podcasts von A bis Z entwickelt werden: Fall-Auswahl und -Recherche, Konzeptualisierung, Skript, Cover, Aufnahme und Post-Production, Musik, Einspieler, Reflexion. Die geplante Folge sollte sich zudem in eine (hypothetische) True-Crime-Podcastserie einfügen, die ebenfalls von den Studierenden konzeptualisiert wurde. Aufgenommen wurde in den Räumen der Medienpraxis – mit viel technischer Unterstützung vom Team vor Ort und den studentischen Hilfskräften des Projekts, die die Gruppen bei der Aufnahme begleiteten. Zur technischen Vorbereitung der Podcast-Aufnahmen hatten die Hilfskräfte detaillierte Videos und Anleitungen erstellt, um die Hemmschwelle zur Umsetzung möglichst leicht zu überwinden. Hinzu kam der organisatorische Aufwand, Studierende mitten in der Pandemie in Präsenz und ohne Masken die Aufnahme unter professionellen Bedingungen zu ermöglichen. Viele kleine Rädchen griffen ineinander, viele Köpfe rauchten, viel Geduld und am Ende auch viel Mut wurden gebraucht, um etwas auszuprobieren, was in diesem Rahmen so vorher noch nicht stattgefunden hatte.

Es hat sich gelohnt: Nach einem Semester harter Arbeit für die Studierenden mit viel persönlichem Engagement und Einsatz, nach Monaten der Vorbereitung und kleinschrittiger Planung war die Umsetzung gelungen und wir hatten eine Sammlung toller studentischer True-Crime-Podcasts! Ganz unterschiedlich in Stil und Konzept, von lokalen bis zu sehr bekannten internationalen Fällen, mit sehr persönlichen Noten. Der tollste Effekt war, wie stolz die Studierenden auf ihre Produkte waren, in die sie so viel investiert hatten. Dafür brauchte es ein großes genuines Interesse an dem speziellen Thema des Seminars und die Bereitschaft, sich auf dieses unbekannte Lehrformat mit all seinen Unabwägbarkeiten einzulassen. Zum Glück konnten das die meisten aus der Seminargruppe, und man hört es den Podcasts an. Ein paar von ihnen können auf der Homepage der CoP „Public Humanities“ von BiLinked angehört werden – und es lohnt sich!

Damit die intensive Arbeit und Vorbereitung, die wir alle in das Seminar gesteckt haben, nicht einfach versiegt und das Konzept in der Schublade landet, haben wir direkt weiter gemacht. Aus den Fehlern des letzten Semesters lernen und das Seminarkonzept anpassen, das war die Devise. Dazu gehörte, den sehr dichten und anspruchsvollen Seminarplan zu entschlacken, um den Arbeitsaufwand für die Podcasts, die am Ende den Hauptteil der Studienleistung ausmachen sollten, etwas aufzufangen. Das bedeutete: lockerere Seminareinheiten, weniger Input, mehr Gruppenarbeitsphase in die Seminarzeit integrieren, einen stärkeren Fokus auf die medienspezifischen und -strukturellen Aspekte des Mediums Podcasts legen und diese systematisieren, damit die Studierenden über das Semester intensiv verinnerlichen können, was einen (guten) Podcast ausmacht und worauf es besonders ankommt. Dazu wurde auch die Zahl der Podcasts, dieses Mal mit dem Fokus Wissenschaftspodcasts und Wissenschaftskommunikation, die wir im Seminar analysieren wollten, reduziert zugunsten eines eher exemplarischen Blicks.

Im Nachhinein hätte man den Studierenden im zweiten Durchgang doch ruhig mehr zutrauen können, besonders an Inputmenge. Aus unseren Erfahrungen heraus scheint also der Mittelweg der beste, doch das findet man nur durch (selbst) Ausprobieren heraus. Vielleicht in einem dritten Anlauf…

Foto: Christina Knappe

Doch auch die Podcast-Produkte aus dem Sommersemester 2022 sind absolut hörenswert! Sie sind mutig, divers, teilweise sehr persönlich, zeigen einen ganz offenen Geist und ganz unterschiedliche Herangehensweisen an Fragen von Wissenschaft, Wissenschaftskommunikation und Uni-Alltag. Die Freiheit und das Vertrauen, das den Studierenden für ihre Podcasts gegeben wurde, hat sich ausgezahlt und zu dieser Varianz der Endprodukte geführt – auch wenn es am Anfang manche verunsichert haben mag, dass es vor allem inhaltlich kaum Vorgaben gab. Das scheint für viele Studierende eine eher unbekannte Seminarerfahrungen gewesen zu sein. Ich kann darum alle Kolleg*innen nur ermutigen, auch einmal andere Formen der und Wege zur Studienleistungen auszuprobieren; es müssen ja nicht gleich Podcasts sein. Aber den Studierenden Raum für eigene Ideen geben, sie zu zwingen, auch mal außerhalb bekannter und starrer Formate zu denken, kann aus meiner Erfahrung nur einen Zugewinn bringen. Wichtig ist, sich selbst zu trauen und genauso den Studierenden zu vertrauen; Schwierigkeiten nicht als Hindernisse, sondern als Anlass für kreative Problemlösungen zu sehen; dafür auch immer im Austausch bleiben und offen sein für Kritik. Wir sind überzeugt, dass sich alle Beteiligten noch lange daran erinnern werden, es hat also einen nachhaltigen Effekt. Ich hoffe, dass unser Beispiel auch andere Kolleg*innen ermutigt, die tollen Möglichkeiten der Kooperation mit der CoP „Public Humanities“ zu nutzen und davon zu profitieren. Wenn nämlich die Ergebnisse auch eine sichtbare Plattform bekommen, so wie auf der Homepage von BiLinked, spornt das zusätzlich an. Auch hier lohnt sich Reinhören in die Podcasts des Sommersemesters!

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Gesendet von BStiebing in Innovative Lehrprojekte

Good Practice – Inclusion meets digitalization

Veröffentlicht am 6. Oktober 2022

Name: Prof.in Dr. Anna-Maria Kamin/ Dr. Claudia Mertens

Fakultät /Fachgebiet: Fakultät für Erziehungswissenschaft, Medienpädagogik

An der Uni seit: 2020

Lehrveranstaltung und Lehrveranstaltungsart: Inclusion meets digitalization

Gefördert durch: Qualitätsfonds für die Lehre und Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

Übertragbarkeit auf andere Fachgebiete: ***** (für Lehramt)

(Digitale) Innovation:

  • DILBi hoch hundert: Digitale inklusionssensible Lehrer*innenbildung Bielefeld hoch hundert – ein Ausbildungskonzept zu Digital Scouts im inklusiven Kontext Universität Bielefeld
  • Angehende Lehrkräfte, die über das Seminar „Inclusion meets digitalization“ eine Vorbildung in inklusiver Medienbildung erfahren haben, tragen diese Kenntnisse im Rahmen eines Theorie-Praxis-Transfers im Regierungsbezirk Detmold in Schulen und begleiten Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf (Lernen und Geistige Entwicklung) beim Lernen mit und über Medien.
  • Inklusive Medienbildung wird also – wissenschaftlich fundiert – in Schulen getragen (phasenübergreifender Austausch zwischen Lehrkräften, Studierenden und Schüler*innen im Hinblick auf Digitalisierung in inklusiven Settings)
  • Das Projekt hat sowohl bei den Schüler*innen einen Kompetenzfortschritt im Hinblick auf Bedienkompetenz und medienkritische Haltung ausgelöst als auch bei den (angehenden) Lehrkräften (z.B. im Hinblick auf Ambiguitätstoleranz beim Einsatz von Medien in inklusiven Settings, u.a.)
  • Über die Verankerung im Curriculum können Studierende Credits im Bereich der inklusiven Medienbildung sammeln.

Schwierigkeiten & Lösungen: Studierende sollten bei künftigen Projekten die Möglichkeit haben, Schulen für den Theorie-Praxis-Transfer selbst vorzuschlagen (Entfernung der Schulen zum Wohnort)

Welche Unterstützung habe ich genutzt: Unterstützung durch das Team Medienpraxis zur Einführung in Software für die Produktion von Lernvideos und H5P-Quizzes (die in den Schulen zum Einsatz kam); Unterstützung durch die ZAB (Zentrale Anlaufstelle Barrierefreiheit) im Hinblick auf digitale Barrierefreiheit; Unterstützung durch die AG Medienpädagogik der Uni Bielefeld bei der Erstellung der Webseite www.digi-klusion.de (Einschätzung von Apps im Hinblick auf Inklussionssensibilität)

Welches Projekt steht als Nächstes an? Ein Transfer an die Uni Hamburg ist erfolgt; im WS 2021/2022 sind nach dem Bielefelder Konzept ebenfalls Digital Scouts ausgebildet worden - teilweise in universitätsübergreifenden gemeinsamen ZOOM-Sitzungen (Paderborn, Bielefeld, Hamburg). Nun sollen die didaktischen Planungsraster der Studierenden wissenschaftlich ausgewertet werden.

Weitere Anmerkungen: Der im Rahmen des Projekts entstandene Selbstlernkurs wird in einer Fokusgruppe von ComeIn institutionsübergreifend erweitert, validiert und überarbeitet. Hierfür wird phasenübergreifend Expertise herangezogen (Einbeziehung von Bezirksregierung und Qualis).

Mehr erfahren: www.digi-klusion.de

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Gesendet von BStiebing in Good Practice

Good Practice - Das Bielefelder Kompetenzlogbuch

Veröffentlicht am 15. September 2022

Name: Dr. Marina Böddeker

Fakultät /Fachgebiet: Fakultät für Gesundheitswissenschaften, wiss. Mitarbeiterin mit einem interdisziplinären und anwendungsorientierten Ansatz in den Bereichen Kommunikation, Medientheorie und -praxis, Journalismus, Medienpädagogik und Gesundheitskommunikation

An der Uni seit: 2002 (Studium), 2009 (Fakultät für Gesundheitswissenschaften)

Lehrveranstaltung und Lehrveranstaltungsart: Das Bielefelder Kompetenzlogbuch – Dein individueller Navigator für Studium und Karriere (Projekt); „Wissen was ich kann und will – Studium und Karriere individuell gestalten mit dem Bielefelder Kompetenzlogbuch“ (zum Projekt entwickeltes Seminar) Gefördert durch: Qualitätsfonds Lehre der Universität Bielefeld (SHK im Projekt)

Übertragbarkeit auf andere Fachgebiete: 5 Sterne *****
Das Kompetenzlogbuch (KLB) ist insofern übertragbar als dass auch Studierende anderer Fächer damit arbeiten können, da sich die grundlegenden Kompetenzen lediglich im Bereich der Fachkompetenz unterscheiden können und ggf. angepasst werden müssen (vgl. https://www.kompetenzlogbuch.de/index.php/was-sind-kompetenzen/). Auch ohne diese Anpassung kann mit den Übungen des Kompetenzlogbuchs gearbeitet werden. Das Projekt und auch das Seminar sind also mit kleineren Änderungen auch an anderen Fakultäten einsetzbar.

(Digitale) Innovation: 

Was wird gemacht?
Das KLB ist ein digitaler Lernraum für Studierende und unterstützt Schritt für Schritt dabei, die während des Studiums und auch darüber hinaus erworbenen Fähigkeiten und Kompetenzen zu reflektieren, zu dokumentieren und auszuwerten. Im Seminar werden diese einzelnen Schritte begleitet. Grundlegend für den Reflexionsprozess über das gesamte Studium sind fünf immer wiederkehrende Fragen:
1. Wo liegen meine momentanen Stärken und Schwächen: Was kann ich also gut, was weniger gut?
2. Was möchte ich erreichen?
3. Wie möchte ich mich weiterentwickeln?
4. Was brauche ich, um meine Ziele zu erreichen?
5. Welche Angebote der Fakultät oder der Universität kann ich hierfür nutzen?

Wie wird es umgesetzt?
Die Auswirkungen der Pandemie haben verdeutlicht, dass angepasste Lehr- und Lernformate nötig sind und neue Wege der Wissensvermittlung und der Transfersicherung beschritten werden müssen. Das Seminar baut auf den Grundlagen des KLBs auf und schafft einen Zugang zur selbstständigeren Arbeit mit dem KLB.

Ziel der Innovation:
Reflexion! Was mache ich mit meinem Studium? Diese Frage kennen viele, haben aber nicht unbedingt eine Antwort darauf. Mit dem Kompetenzlogbuch können Studierende individuelle Lern- und Entwicklungsprozess dokumentieren, analysieren und so reflektieren. Für das Studium an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften, zur Erarbeitung des individuellen Profils und für die Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt wurden Übungen und Denkanstöße entwickelt.

Erfahrung und Evaluation:
Es macht unglaublich viel Freude zu erleben, welche Entwicklung die Studierenden von der ersten bis zu letzten Seminarsitzung erleben und am Ende mehr Antworten haben, klarere Ziele definieren, eigene Erfahrungen besser reflektieren und in Worte fassen sowie mehr Motivation entwickeln konnten.

Curriculare / Modulare Verankerung:
Das Seminar „Wissen was ich kann und will – Studium und Karriere individuell gestalten mit dem Bielefelder Kompetenzlogbuch“ ist im individuellen Ergänzungsbereich als Wahloption beleg- und anrechenbar (3 LP).

Schwierigkeiten & Lösungen: Für viele Studierende ist die Verknüpfung von theoretischem Grundlagenwissen mit dem eigenen Kompetenzprofil nicht leicht. Daher ist die Arbeit mit dem KLB zunächst auch anstrengend, weil die Antworten nur selbst erarbeitet werden können, weil jede und jeder der/die Expert*in für das eigene Leben ist – das dauert unter Umständen etwas. Um diesem Prozess zu begegnen und die Arbeit mit dem KLB selbstständiger zu ermöglichen, werden als nächstes Selbstlern- und Reflexionsvideos entwickelt, um Studierenden die Möglichkeit zu geben, die eigenen, individuellen, überfachlichen Fähigkeiten, die fachlichen Kompetenzen und teilweise komplexen theoretischen Grundlagen der Gesundheitswissenschaften zu reflektieren und auszuprobieren.

Welche Unterstützung habe ich genutzt: Das Team hinter dem KLB besteht aus Mitgliedern und Studierenden der Fakultät für Gesundheitswissenschaften und Kolleginnen des Career Service. Für die Umsetzung der Filme (Animation) haben wir mit dem Team Medienpraxis kooperiert, zur Erstellung der Website mit einem externen Mediendesigner.

Welches Projekt steht als Nächstes an? Bisher wurde das KLB im Rahmen von Lehrveranstaltungen eingesetzt, in denen die Bearbeitung Schritt für Schritt angeleitet wurde. Die Auswertung dieser Lehrveranstaltungen hat gezeigt, dass die Anleitung zur Reflexion von Lernprozessen und für die Umsetzung der Erkenntnisse elementar für die dauerhafte Nutzung des KLB ist. Viele Teilnehmende haben sich hierfür weitere flexibel nutzbare digitale Formate gewünscht. Vor diesem Hintergrund entstand die Idee, den Prozess der Bearbeitung des KLBs durch ein zusätzliches digitales Selbstlernmodul zu flankieren. Hierfür sollen Selbstlern- und Reflexionsvideos entwickelt werden, die eine individuelle Nutzung ermöglichen. Ziel ist, den Prozess der Reflexion der Kompetenzentwicklung sowie die eigenverantwortliche Entwicklung von Handlungsstrategien für die Studien- und Berufsweggestaltung noch stärker zu unterstützen. Im Mittelpunkt steht dabei die Stärkung der Motivation zur kontinuierlichen Reflexion der Kompetenzentwicklung im Studienverlauf und Nutzung des KLB sowie Stärkung von Transferkompetenzen. Das ist besonders wichtig, weil die Selbstlernphasen für Studierende zunehmen und dort sowohl die Vertiefung der fachlichen Inhalte als auch die Reflexion der eigenen Kompetenzen stattfinden, auch in Hinblick auf die berufliche Orientierung.

Mehr erfahren: https://www.kompetenzlogbuch.de
Bei Fragen schreiben Sie gern an: marina.boeddeker@uni-bielefeld.de

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Good Practice - Forschen, Handeln und Gestalten in der Welt der Daten

Veröffentlicht am 8. September 2022

Name: Dr. Pia Gausling (gemeinsam mit Prof. Dr. Oliver Böhm-Kasper, Prof.‘in Dr. Silke Schwandt, Prof. Dr. Roland Langrock, Prof.‘in Dr. Christiane Fuchs, Lisa de Vries u. Zaza Zindel)

Fakultät /Fachgebiet: Erziehungswissenschaft / Forschungsmethoden

An der Uni seit: 2016 als wiss. Mitarbeiterin

Lehrveranstaltung und Lehrveranstaltungsart: Ringvorlesung „Forschen, Handeln und Gestalten in der Welt der Daten“; wurde erstmalig im WiSe 2019/20 angeboten, danach turnusmäßig jedes Wintersemester. In der Vorlesung werden Datenkompetenzen vermittelt und richtet sich an Studierende aller Fächer. Gefördert durch: Qualitätsfonds der Universität Bielefeld

Übertragbarkeit auf andere Fachgebiete: (auf einer Skala von 1 bis 5): *****

(Digitale) Innovation: 

Was wird gemacht
Die Vorlesung bietet eine interdisziplinäre Einführung in den Umgang mit Daten. Mehrere Lehrende aus unterschiedlichen Fakultäten sind daran beteiligt (u.a. aus der Erziehungswissenschaft, der Geschichtswissenschaft, der Soziologie und den Wirtschaftswissenschaften). Zudem wird die Veranstaltung durch das Verbundprojekt „Data Literacy Skills@OWL“ unterstützt.

Wie wird es umgesetzt
Um nicht nur eine wissenschaftliche Perspektive auf den Umgang mit (Forschungs-)Daten einzunehmen, werden ebenfalls Praxisvertreter*innen aus Unternehmen und Administration in die Vorlesung eingeladen.

Ziel der Innovation:
Aktuelle Krisen wie die Klimakrise und die Corona-Pandemie verweisen auf den hohen Stellenwert von Daten und datenbasierenden Entscheidungen. Daher werden in der Vorlesung – neben rein methodischen und technischen Aspekten (z.B. Anwendung von Analysetools) – auch gesellschaftspolitische Themen im Zusammenhang mit Daten behandelt (bspw. Diskriminierung durch Algorithmen, epidemiologische Fragen)

Erfahrung und Evaluation:
Die Evaluation hat gezeigt, dass insbesondere die disziplinübergreifende Ausrichtung den Teilnehmer*innen gefallen hat. So haben die Studierenden die Möglichkeit, auch mal über den Tellerrand des eigenen Fachs zu schauen.
Auch das abwechslungsreiche Format, welches aus synchronen Sitzungen und asynchronen Elementen bestand (u.a. aufgezeichnete Interviews wie mit dem Soziologen Armin Nassehi, Screencasts, R Markdowns), wurde sehr gut angenommen.

Curriculare / Modulare Verankerung:
Die Ringvorlesung ist in das Modul „Data Literacy - Kulturtechnik des 21. Jahrhunderts“ eingebettet und kann in der Individuellen Ergänzung besucht werden. Die Vorlesung wird dabei durch vertiefende Seminare ergänzt, die sich mit aktuellen Diskursen und Praktiken rund um das Thema „Data Literacy“ beschäftigen. Hierzu gehören u.a. die Analyse von Open Data und die Erstellung von Data Stories.

Schwierigkeiten & Lösungen: Aufgrund der fakultätsübergreifenden Gestaltung ist ein erhöhter Abstimmungsbedarf erforderlich. Unsere wiss. Hilfskraft hat hier einen Großteil der Kommunikation und Koordination übernommen. Zugleich ist es spannend zu sehen, wie Kolleg*innen anderer Disziplinen mit Daten arbeiten und welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen.
Zudem stellt die Heterogenität der Studierendenschaft eine Herausforderung dar. Um alle Teilnehmer*innen abzuholen, ist es von Bedeutung, die inhaltliche Komplexität zu reduzieren und Themen exemplarisch entlang aktueller Beispiele zu veranschaulichen. Die Vorlesung soll jedoch auch nur einen ersten Einblick vermitteln. Weiterführende Inhalte werden in den Vertiefungsseminaren behandelt.

Welche Unterstützung habe ich genutzt: Durch den Qualitätsfonds wurde für das erste Semester eine wiss. Hilfskraft finanziert, die die Abstimmung zwischen den Lehrenden sowie die Kommunikation mit den Studierenden übernommen hat. Später haben wir Unterstützung durch das Projekt „DaLiS@OWL“ aus dem Dezernat für digitale Transformation und Prozessorganisation der Universität erhalten.

Welches Projekt steht als Nächstes an? In einem aktuellen Lehr-Projekt, finanziert über das Programm Curriculum 4.0.nrw, entwickeln wir zurzeit bei uns in der Fakultät digitale Selbstlerneinheiten, die den Umgang mit quantitativen Daten aus studentischer Perspektive mithilfe des Storytelling-Ansatzes in den Blick nehmen. Zudem beginnen wir im Herbst mit der Erstellung weiterer digitaler Lehr-Lernszenarien, die das qualitative Methodenlernen adressieren. Das Projekt wird gefördert durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre.

Mehr erfahren: Nähere Informationen zum Data Literacy-Modul und zur Ringvorlesung finden Sie hier. Bei Fragen schreiben Sie gerne an pgausling@uni-bielefeld.de oder oliver.boehm-kasper@uni-bielefeld.de

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Good Practice – Hausarbeitenbetreuung leicht gemacht – via LernraumPlus

Veröffentlicht am 16. August 2022

Name: Dr. Julia Streit-Lehmann

Fakultät /Fachgebiet: Mathematik / Didaktik der Mathematik

An der Uni seit: seit 2021 Studienrätin im Hochschuldienst

Lehrveranstaltung und Lehrveranstaltungsart: Daten, Häufigkeiten und Wahrscheinlichkeiten im Mathematikunterricht der Grundschule

Gefördert durch:

Übertragbarkeit auf andere Fachgebiete (auf einer Skala von 1  bis 5): 5 von 5

(Digitale) Innovation: 

Was wird gemacht?
Die Betreuung von Studierenden beim Schreiben einer Hausarbeit findet von vorne (Anmeldung der HA und Themenfindung) bis hinten (Abgabe der HA als PDF) in einem mehrschrittigen Verfahren im LernraumPlus statt.

Wie wird es umgesetzt?
Im LernraumPlus sind drei Aktivitäten bereitgestellt und miteinander verknüpft:

  1. eine Aktivität, in der Studierende über ein simples Textfeld ihre Matrikelnummer, ihr gewünschtes Abgabedatum und ihren (ersten) Themenwunsch bzw. HA-Titel eingeben und absenden, und daraufhin eine Bestätigung (oder Änderungsvorschläge) ihres gewünschten Themas und Abgabedatums erhalten.
  2. eine Aktivität, in der die Studierenden über ein Textfeld eine kommentierte Gliederung Ihrer HA verfassen, auf die sie zeitnah Rückmeldung und ggf. Verbesserungsvorschläge erhalten – auch mehrfach, solange bis alles passt und die Studierenden genau wissen, was sie schreiben sollen.
  3. eine Aktivität, in der die Studierenden ihre HA zum vereinbarten Zeitraumals PDF hochladen und nach der Benotung eine Rückmeldung in Form einer Bewertungsmatrix erhalten.

Ziel der Innovation:
Das Ziel war, eine für Studierende und Lehrende gleichermaßen gut funktionierende Methode zu etablieren, die die Prozesse rund um Themenfindung, Betreuung, Dokumentation und Qualitätsverbesserung beim Hausarbeitenschreiben strukturiert, ökonomisiert und flexibilisiert.

Erfahrung und Evaluation:
Großartig! Egal ob Präsenz- oder digitale Lehre, egal ob sonstige Nutzung des LernraumPlus im Seminarverlauf oder nicht – ich organisiere die HA-Betreuung nur noch so. Keine ewig wiederkehrenden, vergessenen oder verschobenen Sprechstundentermine, in denen man immer das Gleiche erzählt oder vergisst Wichtiges mitzuschreiben. Kein Durcheinandermehr mit Papieren, Worddocs, open office Dateien und diversen, gerne auch vergessenen Mailanhängen!

Curriculare / Modulare Verankerung:
Die Idee ist übertragbar auf jedes Seminar, in dem Prüfungsleistungen durch HAUSARBEITEN erbracht werden, egal ob Einsteiger*innen oder fortgeschrittene Studierende. Eine spezielle curriculare/modulare Berücksichtigung ist nicht notwendig.

Schwierigkeiten & Lösungen: Die Arbeit mit kommentierten Gliederungen als Herzstück dieser Idee ist logischerweise (schreib-)textbasiert. Es fällt nicht allen Studierenden leicht, in den LernraumPlus-Aktivitäten präzise Eintragungen zu hinterlassen. Aber das ist eine gute Übung für das anschließende Verfassen der Hausarbeit. Eine genaue und sehr konkrete Anleitung, was genau die Studierenden in den LernraumPlus-Aktivitäten tun sollen, ist wichtig.

Welche Unterstützung habe ich genutzt: Neben der eigenen Sicherheit im Umgang mit Moodle-Plattformen, die ich natürlich im Austausch mit engagierten Kolleg*innen und dem TiL-Team erworben habe bzw. kontinuierlich ausbaue, war insbesondere die Rückmeldung der Studierenden in den ersten Erprobungsrunden hilfreich. Die Anleitungstexte beispielsweise wurden mehrfach verbessert und präzisiert, etwa um häufige Missverständnisse bei den Studierenden zu vermeiden oder Hilfskräfte ökonomisch einzubinden. Der LernraumPlus bietet mit seinen unzähligen Optionen, etwa beim Einstellen von Sichtbarkeit oder Fälligkeit einzelner Aktivitäten, die ideale Plattform für diese Idee.

Welches Projekt steht als Nächstes an?

Mehr erfahren: Wer sich diese Idee einmal in echt anschauen möchte, kann gerne in einem meiner LernräumePlus einen Gastzugang bekommen. Kontaktaufnahme am besten via Mail, Zoom oder LernraumPlus-Nachricht:
Dr. Julia Streit-Lehmann
streit-lehmann@uni-biefeld.de

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Good Practice – Einführung in die Mediävistik

Veröffentlicht am 9. Mai 2022

Name: Prof. Dr. Maximilian Benz

Fakultät /Fachgebiet: Linguistik und Literaturwissenschaft/Deutsche Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit

An der Uni seit: 2020

Lehrveranstaltung und Lehrveranstaltungsart: Vorlesung. Einführung in die Mediävistik – als Teil des Fachportals Germanistik. Die Vorlesung dient der Einführung in die ältere deutsche Sprache und Literatur

Gefördert durch: Qualitätsfonds der Universität Bielefeld

Übertragbarkeit auf andere Fachgebiete: 5 von 5

(Digitale) Innovation: 

  • Ergänzend zur Vermittlung von Inhalten und Kompetenzen in der Vorlesung erarbeiten die Studierenden in Kleingruppen einen Podcast, der entlang präziser Fragestellungen Inhalte und Kompetenzen reproduziert (mit gemäßigtem Transferanteil).
  • Die Studierenden werden in Gruppen mit max. fünf Mitgliedern aufgeteilt. Sie erhalten am Ende einer bestimmten Vorlesung einen Arbeitsauftrag: Dabei geht es stets darum, einen maximal dreiminütigen Podcast (PowerPoint-Folien mit Tonspur) zu erstellen. Der Dozent korrigiert das Skript. Der auf der Grundlage dieses ersten Feedbacks eingesprochene Podcast wird im Sinne eines weiteren produktiven Feedbacks einer studentischen Folgegruppe vorgelegt. Die Anregungen werden umgesetzt. Zwei Wochen nach der Themenstellung wird der Podcast in der Vorlesung präsentiert.
  • Das Format dient der Aktivierung der Studierenden, die angesichts des stark rezeptiv angelegten Formats Vorlesung nötig ist. Zudem finden die Studienanfänger in Kleingruppen einen Ort intensiveren Austauschs.
  • Die Einführung der Podcasts hat erheblich zur Ergebnissicherung beigetragen und sich auch positiv auf die Ergebnisse der Klausur ausgewirkt.
  • Das Erstellen der Podcasts trägt zusammen mit einem von allen zu beantwortenden Quiz zu Fragen der Recherche zur Erbringung der Studienleistung bei.

Schwierigkeiten & Lösungen: Besonders wichtig ist, dass die Arbeitsgruppen nicht zu groß sind und daß der Podcast zeitlich strikt begrenzt wird. Beides kann durch regulatorische Vorgaben bewältigt werden. Schwieriger ist es, auf Zu- und Abgänge im laufenden Semester zu reagieren. Eine Möglichkeit ist die Planung einer Reservegruppe gegen Ende des Semesters.

Welche Unterstützung habe ich genutzt: Durch den Qualitätsfonds wurde für das erste Semester eine SHK finanziert, die die Kommunikation mit den Studierenden übernommen hat. Wenn das digitale tool gut organisiert und erklärt ist, stellt die Beratung der Studierenden durch den Dozenten aber auch keine große Herausforderung dar.

Welches Projekt steht als Nächstes an? Wir erstellen, erneut gefördert durch den Qualitätsfonds, einen virtuellen Escape-Room, der ebenfalls in der Einführung gebraucht werden und die Studierenden weiter aktivieren soll.

Weitere Anmerkungen: Digitale Formate – wie die Erstellung eines digitalen Podcasts – können auch dazu beitragen, daß Studierende fehlende Interaktionsmöglichkeiten vor Ort kompensieren.

Mehr erfahren: Bei Fragen schreiben Sie gerne an maximilian.benz@uni-bielefeld.de[Weiterlesen]
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