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Räumliche Flexibilität digitaler Lehre gewinnbringend für Präsenzveranstaltungen nutzen: Hybride Lehre mit dem DTEN macht’s möglich!

Veröffentlicht am 16. Dezember 2022

Mittlerweile findet man sie in jedem Hörsaal und in allen Seminar- oder Besprechungsräumen der Universität Bielefeld: Die DTENs! Hierbei handelt es sich um Smartboards mit eingebauter digitaler Konferenztechnik. Diese eignen sich nicht nur für digitale Besprechungen mit Kolleg*innen innerhalb und außerhalb der Hochschule, sondern auch für die hybride Hochschullehre, da sie Studierenden die Möglichkeit bieten, remote an Vorlesungen und Seminaren teilzunehmen.

Aber welche Vorteile hat die hybride Lehre eigentlich gegenüber der Präsenzlehre? Ein wesentlicher Punkt ist die Reduzierung der Teilhabebarrieren. Denn auch wenn der Lehrbetrieb der Universität mittlerweile wieder in den Präsenzmodus zurückgekehrt ist, gibt es dennoch viele Studierende, die wegen persönlicher Beeinträchtigungen oder aufgrund von familiären oder beruflichen Verpflichtungen nicht an Präsenzveranstaltungen teilnehmen können. Diese ziehen daher – wenn möglich – die digitale Teilnahme an Veranstaltungen vor.

Anders als in vielen anderen Universitäten bietet die flächendeckende Ausstattung der Uni Bielefeld mit DTEN-Geräten ideale Ausgangsvoraussetzungen für die hybride Lehre. Trotzdem gilt es ein paar Dinge zu beachten, um das Beste aus präsenten und digitalen Lehrformaten miteinander zu verbinden. Für Lehrende gilt aber vor allem: Übung macht den Meister!

 

Zwei Lehrende, die sich der Herausforderung der hybriden Lehre angenommen haben und diese seither nicht mehr missen möchten, sind Alessa Schuldt und Manfred Palm von der Fakultät für Erziehungswissenschaft. Gemeinsam haben sie im Wintersemester 2021/22 das erste Mal auf ein hybrides Lehr-/Lernszenario zum Thema „Multiprofessionelle Kooperation“ zurückgegriffen. Damals machten sie aus der Not eine Tugend, da pandemiebedingt noch keine reinen Präsenzseminare wieder angeboten werden konnten. Die Lösung für dieses Problem lag in den DTEN-Geräten, die die Hochschulleitung erst kurz zuvor für diese Zwecke angeschafft hatte. Dabei zeigten sich beide sofort begeistert von der Qualität und den Funktionen des Konferenzsystems, da den online hinzugeschalteten Studierenden durch das DTEN eine ebenso aktive wie nachhaltige Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand wie den in Präsenz teilnehmenden Studierenden ermöglicht werden konnte.

„Das erste Mal war es wie ein Sprung ins kalte Wasser, weil wir erst in der Woche vor dem Blockseminar eine kurze technische Einführung erhalten hatten, bei der uns die wesentlichen Funktionen des DTENs erklärt wurden. Da uns aber sehr daran gelegen war, wirklich alle Teilnehmer*innen aktiv ins Seminargeschehen miteinzubeziehen, freuten wir uns, die von der Uni zur Verfügung gestellte Technik nutzen zu können. In puncto hybride Lehre verfolgten wir damals also eher das Prinzip >>Learning-By-Doing<<. Als wirklich hilfreich erwies sich in unserem Fall aber der Team-Teaching-Ansatz, der unserem Seminarkonzept zugrunde liegt. So konnten wir die technischen Zuständigkeiten aufteilen und konnten immer beide Räume – sowohl den vor Ort als auch den digitalen – im Blick behalten. Der technische Part ließe sich aber auch problemlos von einer Hilfskraft übernehmen. Heute sind wir beide so fit im Umgang mit dem DTEN, dass wir dieses in all unseren Veranstaltungen einsetzen. Auch in denen, die wir alleine durchführen.“ (Manfred Palm)

„Außerdem haben wir den Studierenden von Anfang an erklärt, dass die Technik auch für uns neu ist und wir auf ihr Feedback bzw. ihre Hilfe angewiesen sind, um für alle Studierenden gleichwertige Teilnahmebedingungen zu schaffen. Nach zwei Tagen nahmen wir das DTEN dann aber kaum noch wahr. Wir wussten genau, wie wir die Technik zu bedienen hatten und wie wir das DTEN bzw. uns im Raum positionieren mussten, damit wir von beiden Gruppen gut gesehen und verstanden werden konnten. Insbesondere die Rückmeldungen der Teilnehmer*innen waren sehr wichtig für uns und haben letztlich auch zur Erweiterung des eigenen hochschuldidaktischen und methodischen Handlungsrepertoires beigetragen.“ (Alessa Schuldt)

„Ein echtes AHA-Erlebnis war eine Fishbowl-Diskussion, die wir durchgeführt haben. An dieser nahmen sowohl Studierende aus dem Plenum in Präsenz als auch von zu Hause aus teil. Wir haben dafür einen Stuhlkreis aufgebaut und das DTEN einfach darin integriert. Es war toll zu sehen, wie die Studierenden vor Ort in die Interaktion mit den online hinzugeschalteten Teilnehmer*innen getreten sind und sich die Bälle gegenseitig nur so zugespielt haben. Daraus entstand eine wirklich lebhafte und anregende Diskussion. Eigentlich hatten wir hierfür nur eine Viertelstunde angesetzt, letztlich diskutierten die Studierenden aber mehr als doppelt so lange miteinander.“ (Manfred Palm)

Ausgehend von diesen Erfahrungen möchten Alessa Schuldt und Manfred Palm die hybride Lehre und vor allem das DTEN heute nicht mehr missen. Die Vorteile liegen ihrer Meinung nach auf der Hand: Durch die hybride Lehre wird den Studierenden nicht nur eine räumliche Flexibilität geboten, sondern es werden gleichzeitig auch Teilhabebarrieren abgebaut. Weitere Features, wie z. B. die Übersetzungsfunktion, bieten zusätzliche Optionen, die die Teilnahme für beeinträchtigte Studierende erleichtern können. In diesem Zusammenhang ist die Übertragungsqualität des DTENS besonders hervorzuheben, die störende Hintergrundgeräusche, wie etwa Luftfilter oder Baulärm, mühelos ausblendet und alle Wortbeiträge auch von zu Hause aus sehr gut zu verstehen sind.

„Ein großes Lob gilt aber auch den Studierenden vor Ort, die sich während der hybriden Kleingruppenarbeit immer wieder bemüht haben, die Kommiliton*innen zu Hause in die Gruppenarbeit miteinzubinden. Hierfür mussten sie dann auf ihre privaten Endgeräte ausweichen. Dies war nicht immer einfach, da diese oftmals nicht über so gute Kameras oder Mikrofone wie das DTEN verfügten. Aber trotzdem war das gemeinsame Arbeiten möglich und es konnten sehr gute Ergebnisse erzielt werden.“ (Alessa Schuldt)

 

So verwundert es nicht, dass das Fazit der beiden Lehrenden überaus positiv ausfällt. Auch die zahlreichen Rückmeldungen der Studierenden und die vorliegenden Evaluationsergebnisse bestätigen dies. Dementsprechend lässt sich festhalten, dass sich ein hybrides Setting mittels DTEN im Kontext normaler Seminargrößen von 30 bis 50 Personen ohne große Probleme umsetzen lässt. Damit die Online-Teilnehmenden auch gut in die Seminarsitzungen integriert werden können, ist es natürlich von Vorteil, wenn sich alle Studierenden, die online dazugeschaltet sind, dazu bereiterklären, die Kamera während der Sitzung einzuschalten. Außerdem trägt dies deutlich dazu bei, dass die Grenze zwischen dem physischen Veranstaltungsort in der Uni und dem digitalen Raum verschwimmen. Kleinere Abstriche gab es lediglich bei der hybriden Kleingruppenarbeit, die die Teilnehmer*innen mithilfe der eigenen Endgeräte durchgeführt haben. Um den lokalen Lautstärkepegel im Seminarraum während der Arbeitsphasen möglichst ruhig zu halten und um Rückkopplungen zu vermeiden, bedarf es dann zusätzlicher Räume oder Rückzugsmöglichkeiten, in die sich die Kleingruppen zurückziehen können.

Letztlich, so Schuldt und Palm, steht und fällt dieses Format mit der Bereitschaft der Studierenden, sich aktiv – und im Übrigen unabhängig davon, ob sie in Präsenz oder digital anwesend sind – ins Seminargeschehen miteinzubringen.

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