inno.teach - Tag [lehrbar]
28.09.2023 LehrBar hybrid | (Intersektionale) Geschlechtersensibilität in der Lehre
Donnerstag, 28. September 2023 | 13:00 – 14:00 h (s.t.) | Raum X-E1-107 & Zoom-Raum https://uni-bielefeld.zoom-x.de/j/69728083179?pwd=TmJseU9GZ1ZkSkhsTVhhT1lWK3NzZz09
Impuls: Leonie Schulz (Fakultät für Soziologie, Arbeitsbereich 8 - Geschlechtersoziologie)
Obwohl Geschlechtervielfalt nichts Neues, sondern jeglichen Geschlechtskonstruktionen immanent ist, erlangt die Thematik immer mehr Sichtbarkeit. Im Rahmen dieser LehrBar widmen wir uns der Frage, wie wir die Hochschullehre geschlechtersensibler gestalten können. In einem kurzen Input betrachten wir Sexismus und Transfeindlichkeit als strukturelle Probleme, denen wir als Lehrpersonen aktiv entgegenwirken müssen. Dabei werden auch immer wieder die Verschränkungen mit anderen Diskriminierungs- und Unterdrückungsmechanismen (Rassismus, Klassismus, Ableismus, ...), also intersektionale Perspektiven, deutlich. Zentral ist die Bedeutung der Aneignung einer selbstkritischen und reflexiven Haltung. In dem Zuge diskutieren wir auch unsere Rolle als Lehrperson, unsere Handlungsmacht, aber auch die Grenzen dieser. Wir sprechen über Seminarinhalte, Diskussionskulturen, Rahmenbedingungen und Sprachgebrauch. Zum Verständnis orientieren wir uns dabei stark an Lebensrealitäten marginalisierter Menschen. Neben konkreten Handlungsvorschlägen zur Gestaltung von geschlechterreflektierten Lehr- und Lernräumen wird es auch die Möglichkeit geben, miteinander in den Austausch zu kommen.
[Weiterlesen]07.09.2023 LehrBar Spezial hybrid | KI-Kompetente Lehrende
Donnerstag, 07. September 2023 | 14:00 – 16:00 h (s.t.) | Raum: X-E1-203 & Zoomraum: https://uni-bielefeld.zoom-x.de/j/65719440496?pwd=L25TeWEzVnBmZlRkVGpKaG5BNGhBdz09, Meeting-ID: 657 1944 0496. Passwort: 154877
Impuls: Dr. Carolyn Blume, JProfessorin für digitales Lehren und Lernen, DoKoLL (TU Dortmund)
Nach den ersten Schockwellen, die ChatGPT ausgelöst hat, sind erste hochschuldidaktische Konzepte und rechtliche Abwägungen zum universitären Umgang mit dieser App und mit ähnlichen Tools erschienen. Angesichts anekdotischer Erfahrungsberichte stellt sich die Frage, welche (hochschul-)didaktischen Kompetenzen vonnöten sind, um mit KI kompetent zu lehren und lernen. Ziel dieses Impulses ist es demnach, die Ausgestaltung einer spezifischen KI-Kompetenz in den Blick zu nehmen. Ist eine solche Kompetenz notwendig, und wenn ja, wie sieht sie aus? Was sind die Vorzüge und die Gefahren eines solchen Kompetenzmodells für die hochschuldidaktische Lehre? Diese Fragen stehen im Fokus der LehrBar Spezial am 07.09.2023. Nach einem kurzen Input wird es Zeit für Diskussion und Austausch geben.
[Weiterlesen]Digitale Lehr- und Lernräume barrierefrei gestalten – Ein Rückblick auf die LehrBar hybrid vom 29.06.23
Ein Beitrag von Laura Käppele
Während in analogen Lehr- und Lernräumen Lehrenden oft zumindest einige Möglichkeiten bekannt sind, wie diese barrierefrei gestaltet werden können, gibt es in digitalen Umgebungen noch Nachholbedarf. Genau hier möchte das Projekt SHUFFLE (Hochschulinitiative digitale Barrierefreiheit für Alle) ansetzen und digitale Barrierefreiheit an Universitäten verbessern. Welche Möglichkeiten, Herausforderungen und Chancen es dabei gibt, wurde in der LehrBar hybrid am 29.06.23 dargestellt. Bei einer initialen Befragung von Lehrenden durch das Projekt an vier Universitäten, darunter auch Bielefeld, sagten 36,3%, dass ihr Kenntnisstand zur digitalen Barrierefreiheit nur (sehr) gering war. Nur 5,6% waren der Meinung, genau zu wissen, wie diese Barrierefreiheit erreicht werden könnte.
Auf der anderen Seite gaben bei der letzten Studierendenbefragung der Universität Bielefeld im Wintersemester 2022/2023 31,7% an, eine Behinderung oder chronische Erkrankung zu haben von denen sich 40% in (sehr) hohem Maße im Studium beeinträchtigt fühlen. Einem Teil dieser Beeinträchtigungen könnte begegnet werden, wenn digitale Lehr- und Lernräume barrierefreier gestaltet werden würden.
In der LehrBar hybrid wurde daher das Projekt SHUFFLE vorgestellt, welches es zum Ziel hat, eine systematische Verbesserung der aktuellen Situation digitaler Barrierefreiheit an deutschen Hochschulen voranzutreiben.. Der Impuls kam dabei von Judith Kuhlmann (Fakultät für Erziehungswissenschaften) und Christin Stormer (ZAB) aus dem Projekt. SHUFFLE wird gefördert von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre und ist ein gemeinsames Projekt der Universität Bielefeld, der Hochschule der Medien Stuttgart, der PH Heidelberg und der PH Freiburg.
Im Vortrag wurde der Fokus auf die Erfahrungen und Bedürfnisse von Lehrenden gelegt. Dabei wurde etwa auf die Probleme hingewiesen, welche Lehrende bei der barrierefreien Gestaltung von Lehrveranstaltungen und -materialien sehen. Insbesondere fehlende Kenntnisse, zeitliche Probleme und Unsicherheit mit Software/Urheberrecht wurden dabei genannt. Auch wenn in der Umfrage einige Lehrende Zweifel am Mehrwert äußerten, so war es für die meisten doch der antizipierte Mehraufwand, welcher das Hauptproblem darstellte. So waren auch die am häufigsten genutzten Maßnahmen, welche bereits in der Lehre genutzt wurden, die eindeutige Benennung von Dokumenten und Links, während aufwendigere Ansätze, wie etwa Untertitel oder eine Übersetzung in Lautsprachliche Gebärden (fast) gar nicht verwendet wurden.
Lehrende wünschten sich in der initial durchgeführten Umfrage insbesondere einfache und zeitschonende Tools, welche dabei helfen, digitale Lehr- und Lernräume barrierefreier gestalten zu können. Hier setzt das in SHUFFLE entwickelte Materialpaket an, das Lehrende mit verschiedenen Checklisten und Umsetzungshilfen bei der Gestaltung von zugänglicher digitaler Lehre unterstützen soll. Neben Checklisten zur Erstellung von barrierefreien Dokumenten sind auch Checklisten zur Planung digitaler Lehre verfügbar und mit guten Beispielen veranschaulicht. Eine Wissensdatenbank mit interessanten Zusatzinformationen rund um das Thema barrierefreie Lehre rundet das Materialpaket ab.
Das Materialpaket wird ab September 2023 als Qualifizierungskurs in Moodle zur Erprobung zur Verfügung stehen. Ein weiterer Moodle-Kurs, welcher dabei helfen soll, selbst Moodle-Kurse barrierefrei zu erstellen, folgt zur Erprobung. Bei Interesse an den Kursen oder anderen Materialien können sich Lehrende an SHUFFLE wenden.
Kontakt: shuffle@uni-bielefeld.de
Homepage: www.shuffle-projekt.de
[Weiterlesen]05.07.2023 Lehrbar spezial online | KI-Schreibwerkzeuge (z.B. ChatGPT) aus prüfungs- und urheberrechtlicher Perspektive
KI-Schreibwerkzeuge (z.B. ChatGPT) aus prüfungs- und urheberrechtlicher Perspektive
Mittwoch, 05. Juli 2023 | 14:00 – 16:00 h (s.t.) | Zoom-Raum: https://uni-bielefeld.zoom.us/j/63515869683?pwd=cXVuek1xenk3WWxlNk0xOG54NnNtQT09, Meeting-ID: 635 1586 9683, Passwort: 379397
Impuls: David Timothy Barber (Dezernat Studium und Lehre (SL) / Justitiariat)
Die breite und leichte Verfügbarkeit von generativer KI (z.B. ChatGPT) wirft im Kontext von Lehre und Prüfungen neue rechtliche Fragen auf:
Die grundlegende prüfungsrechtliche Frage ist, ob und inwiefern der Einsatz von KI-Software als Hilfsmittel bei Prüfungen erlaubt oder unterbunden werden muss oder darf. Urgeberrechtliche Fragen sind z.B.: Was muss als Zitat angeführt werden? Wer hat das Urheberrecht an teilweise oder gänzlich von ChatGPT erstellten Prüfungsarbeiten?
Im Rahmen dieser Lehrbar werden die grundlegenden rechtlichen Weichenstellungen zur Thematik vorgestellt (hier finden Sie den Entwurf einer prüfungsrechtlichen Einordnung). Danach besteht die Möglichkeit zu kommentieren und durch Rückfragen oder Beispiele aus dem eigenen Arbeitsbereich ein besseres Bild der konkreten rechtlichen Auswirkungen und möglichen Lösungsansätzen zu erhalten.
[Weiterlesen]29.06.2023 LehrBar hybrid | Digitale Lehr-/Lernräume barrierefrei gestalten
Digitale Lehr-/Lernräume barrierefrei gestalten
Donnerstag, 29. Juni 2023 | 13:00 – 14:00 h (s.t.) | Raum: X-E1-107 & Zoom-Raum: https://uni-bielefeld.zoom.us/j/64883753419?pwd=dW0xeVRPTERZVG1DZmo3Z25DS2ZRZz09, Meeting-ID: 648 8375 3419, Passwort: 619532
Impuls: Judith Kuhlmann (Fakultät für Erziehungswissenschaft), Christin Stormer (ZAB)
Die wachsende Heterogenität der Studierenden und die zunehmende Digitalisierung des Hochschulalltags verstärken die Bedeutsamkeit von umfänglich zugänglicher Hochschullehre, um den Anspruch auf gleichberechtigte Teilhabe zu gewährleisten. Eine Befragung im Rahmen des Projektes SHUFFLE (Hochschulinitiative digitale Barrierefreiheit für Alle) zeigt, dass zwar eine grundlegende Bereitschaft der Lehrenden vorhanden ist, digitale Barrierefreiheit in ihrer Lehre umzusetzen, sie sich dabei jedoch mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert sehen.
Den verschiedenen Herausforderungen der digitalen Barrierefreiheit an Hochschulen begegnen wir im Verbundprojekt SHUFFLE auf mehreren Ebenen. In der LehrBar stellen wir neben weiteren spannenden Ergebnissen der Befragung unter anderem das von uns entwickelte Materialpaket vor, das Lehrenden Informationen und Hilfestellung zum Thema Barrierefreiheit in der digitalen Lehre bietet.
[Weiterlesen]01.06.2023 LehrBar BiLinked hybrid | Data Literacy Education durch Selbstlerneinheiten
Data Literacy Education durch Selbstlerneinheiten – Praxis und Diskussion
Donnerstag, 1. Juni 2023 | 12:30 – 14:00 h (s.t.) | Raum: X-E1-203 & Zoom-Raum: https://uni-bielefeld.zoom.us/j/67471732311?pwd=Z2ZOVGZuUE1iYWpobksrK0F2VS82Zz09, Meeting-ID: 674 7173 2311, Passwort: 249967
Impuls: Lena Gumpert, Liam Rennekamp (Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie, Abteilung Geschichtswissenschaft) und Yvonne Erhardt (Fakultät für Erziehungswissenschaft)
Der sichere und selbstbestimmte Umgang mit Daten wird in einer zunehmend digitalisierten Welt immer wichtiger, sodass es von immer größerer Bedeutung ist, Studierenden diese Kompetenzen zu vermitteln. Gemeint sind hier Fähigkeiten, die unter dem Begriff Data Literacy zusammengefasst werden: Daten sammeln, verwalten, auswerten, interpretieren und anwenden – immer verbunden mit einer kritischen Reflexion der Voraussetzungen und Ziele.
In der Community of Practice ‚Data Literacy‘ im Projekt BiLinked werden deshalb Selbstlerneinheiten konzipiert und mit H5P umgesetzt, die Lehrende unterschiedlicher Disziplinen bei der Vermittlung eben dieser Datenkompetenzen unterstützen. Die Einheiten sollen einen Einstieg bieten. In fachspezifischen Lehrveranstaltungen können die Inhalte dann vertieft und reflektiert werden.
In der LehrBar möchten wir einen ersten Einblick in unsere Selbstlerneinheiten bieten und berichten, mit welchen Fragen und Herausforderungen wir uns bei der Konzeptionalisierung beschäftigt haben. Wir würden gerne mit Ihnen gemeinsam darüber diskutieren, wie die Einheiten in verschiedenen Lehrformaten eingesetzt werden können.
Es ist eine praktische Phase geplant, in der Sie die Einheiten selbst testen können. Bitte bringen Sie dafür ein digitales Endgerät mit.
[Weiterlesen]24.04.2023 LehrBar Spezial Nachhaltigkeit | Lernend die Welt retten?
Ein Impuls zum Thema Bildung für Nachhaltige Entwicklung
LehrBar Spezial Nachhaltigkeit hybrid
Montag, 24. April 2023 | 13:00 – 15:00 h (s.t.) | Raum: X-E1-107 & Zoom-Raum: https://uni-bielefeld.zoom.us/j/62372682679?pwd=ZmV6bzBCeVdDRk5QUlAyWWp3M0xSdz09, Meeting-ID: 623 7268 2679, Passwort: 210002
Impuls: Marius Albiez, Karlsruher Transformationszentrum für Nachhaltigkeit und Kulturwandel (KAT), das KAT ist eine Einrichtung des Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Seit über 10 Jahren wird in Karlsruhe Reallaborforschung betrieben. Reallabore ermöglichen, Nachhaltigkeitsaktivitäten vor Ort anzustoßen und diese zu beforschen. Bildungsprozesse spielen dabei eine wichtige Rolle. In dieser LehrBar spezial möchte Marius Albiez Einblicke geben, wie Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) im Karlsruher Reallaborkontext eingesetzt wird und welche Potenziale diese für Wissenschaft, Lehre und Praxis bietet. Die thematische Bandbreite reicht von Tiny Häusern bis hin zum Spannungsfeld von Solarenergie und Denkmalschutz. Der Austausch soll zudem einladen, Einblicke in die tägliche Reallaborarbeit zu erhalten und Überraschungen sowie Hürden in der Praxis kennenzulernen. Nicht zuletzt soll die Möglichkeiten gegeben werden, das Zusammenspiel von Wissenschaft und Praxis kritisch zu diskutieren und Fragen der Gerechtigkeit und Legitimität in den Blick zu nehmen.
[Weiterlesen]ChatGPT in der Hochschullehre - Lehrbar Spezial 27.02.23
Ein Beitrag von Laura Käppele
Chat GPT, auch bekannt als Generative Pre-training Transformer, ist eine neue Technologie, die es ermöglicht, natürlichsprachige Texte automatisch zu generieren. Es hat das Potenzial, die Hochschullehre zu revolutionieren, indem es Lehrenden und Lernenden eine Vielzahl von Möglichkeiten bietet, die Kommunikation und den Austausch von Informationen zu verbessern. Einige Anwendungen sind die Automatisierung von Feedback-Berichten und Prüfungen, sowie die Verbesserung der Kommunikation zwischen Lehrenden und Schülerinnen und Schülern. Es kann auch den Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Bildung fördern.
So würde sich ChatGPT zumindest selbst vorstellen (mit dem Prompt „Schreibe einen Blogartikel zu ChatGPT und was es für die Hochschullehre bedeutet. 100 Wörter“). Seit einigen Monaten schon gibt es eine Debatte darum, welche Änderungen die Entwicklung von textgenerierenden KIs für die Hochschullehre mit sich bringen wird. Viele Lehrende befürchten, dass Betrugsversuche durch Studierende nun zunehmen werden und diese nicht einmal gut nachgewiesen werden können. Auf der anderen Seite könnte die neue Technologie aber auch Chancen für das Forschen und Schreiben mit sich bringen.
Um dieses Themenfeld auszuloten, veranstaltete das Hochschuldidaktikteam des Zentrums für Lehren und Lernen (ZLL) am 27.02.23 eine Lehrbar Spezial zu ChatGPT. Dass dieses Thema als äußerst relevant erachtet wird, wird auch am hohen Zuspruch mit 160 Teilnehmenden deutlich. Als Referentin eingeladen war Nadine Lordick vom Schreibzentrum der Ruhr Universität Bochum. Sie ist Mitarbeiterin im Projekt KI:edu.nrw, einem Kooperationsprojekt der Ruhr Universität Bochum und der RWTH Aachen, und erklärte in ihrem Vortrag, wie ChatGPT funktioniert und welche Einflüsse dieses KI-basierte Tool auf die Lehre haben könnte. Da die Entwicklung noch so neu ist, betonte sie jedoch, dass es aktuell noch mehr Fragen als klare Antworten darauf gibt, welche Einflüsse die Technologie haben wird.
ChatGPT funktioniert aufgrund von Stochastik. Das Programm berechnet, wie wahrscheinlich es ist, dass ein bestimmtes Wort auf das vorherige folgt. Durch Zufallsvariablen wird dabei immer wieder ein neuer Output forciert, wodurch der geschriebene Text plagiatsicher ist. Es gibt zwar Versuche, durch Programme zu erkennen, ob ein Text von einer textgenerierenden KI geschrieben wurde, bisher erreichen diese jedoch noch nicht einmal eine Sicherheit von 30%.
Die Gefahr, dass Studierende dies zum Betrügen ausnutzen könnten, scheint also tatsächlich zu existieren. Gerade weil das Vermitteln und Prüfen von Schreibkompetenzen einen so hohen Stellenwert in der wissenschaftlichen Bildung hat, sind viele Lehrende darüber sehr besorgt und es gibt viele Überlegungen, wie damit umgegangen werden sollte. So gibt es etwa Ansätze, verstärkt Reflexionsaufgaben einzubringen, also etwa eine Hausarbeit mit einer mündlichen Prüfung zu kombinieren, oder aber eine stärkere Lernbegleitung durchzuführen. Dennoch sollte man sich bewusst machen, dass ChatGPT nicht der Anlass einer Täuschung ist, sondern nur die Möglichkeit. Auch heute bestehen bereits diverse Möglichkeiten, bei einer Prüfung zu betrügen, und auch wenn es immer Menschen gibt, die diese ergreifen, so tut dies der größte Teil der Studierenden nicht.
In ihrem Vortrag erläuterte Frau Nordick, dass die potenziellen Täuschungsversuche durch Studierende eher als kurzfristiges Thema zu sehen sind. Langfristig wird viel eher interessant sein, wie textproduzierende KIs die wissenschaftliche Praxis und die Didaktik als Ganzes verändern werden. Ähnlich wie bei der Erfindung des Taschenrechners könnten es diese Tools nämlich erreichen, dass durch Auslagerung kognitiver Prozesse eine Verschiebung oder Veränderung von benötigten Kompetenzen geschieht. Vielleicht könnte ChatGPT in der Zukunft also etwa dabei helfen, Anträge zu schreiben oder Paper zu überprüfen, wodurch mehr Zeit für die eigentliche Wissenschaft bliebe.
Im Vortrag ging es auch um verschiedene Ansätze, wie in der Lehre auf ChatGPT reagiert werden könnte. Natürlich kann das Thema einfach ignoriert und die Verwendung verboten werden – doch könnte es nicht auch sinnvoll sein, Studierenden von Anfang an Kompetenzen in diesem neuen Feld zu vermitteln? Eine gezielte Verwendung unter Anleitung könnte für manche Fächer und Seminare vielleicht sogar bereichernd sein. Dabei sollten Lehrende reflektieren, welche Kompetenzen Studierende brauchen, um sich in einem Fach zu professionalisieren und welche Rolle dabei das wissenschaftliche Schreiben spielt. Wie bei allen anderen Entscheidungen in der Didaktik auch, sollte die Frage zentral sein, warum diese neue Technologie eingesetzt oder eben nicht eingesetzt werden sollte. Egal, wie sich Lehrende entscheiden, mit dieser neuen Technologie umzugehen - wie bei allen Entscheidungen in der Didaktik sollte die Frage zentral sein, warum sie eingesetzt oder nicht eingesetzt werden sollte. Diese bewusste Frage ermöglicht es Lehrenden, eine Entscheidung nicht aufgrund von Befürchtungen, sondern durch didaktische Maßnahmen gestützt zu treffen.
In der anschließenden Diskussion wurde ebenfalls deutlich, dass viele rechtliche Fragen erst noch geklärt werden müssen, u.a. hinsichtlich des Prüfungsrechts, Urheberrechts und Datenschutzes. Hier bewegen sich sowohl ChatGPT selbst als auch Nutzer*innen innerhalb einer Grauzone. Die Ruhr Universität Bochum hat dazu nun ein rechtliches Gutachten herausgegeben, welches Lehrenden und Studierenden eine erste Hilfestellung an die Hand geben kann.
Auch wenn noch viele Fragen offen sind und dies natürlich verunsichern kann, ist es doch sinnvoll, zunächst einmal aufgeschlossen für diese neue Technologie zu sein. Jetzt, wo sie existiert, wird sie so schnell nicht wieder verschwinden und es ist wichtig, dass wir – Lehrende wie auch Studierende – uns bei dem Prozess, neue Konventionen auszubilden, nicht von Befürchtungen leiten lassen. Ein guter Ansatzpunkt ist es, einmal selbst zu versuchen, mit ChatGPT zu arbeiten, um herauszufinden, was die KI bereits kann und was noch außerhalb der Möglichkeiten liegt. Auf der Webseite vom Schreiblabor sind zu diesem Zweck auch einige Ressourcen zusammengefügt. Wir haben hier die Möglichkeit, mit einer jungen Technologie zu wachsen und die Konventionen darum mitzuformen – machen wir das Beste daraus.
[Weiterlesen]27.02.2023 LehrBar Spezial | ChatGPT in der Hochschullehre
Montag, 27. Februar 2023 | 15:00 – 17:00 h (s.t.)
Raum: X-E1-103 & Zoom-Raum: https://uni-bielefeld.zoom.us/j/64428734247?pwd=bmpzTE5uM3g2TnBxSHNCQlh5WURXZz09,
Meeting-ID: 644 2873 4247, Passwort: 459370
Impuls: Nadine Lordick, Schreibzentrum der Ruhr Universität Bochum
Derzeit wird in allen Medien über das KI-Tool ChatGPT berichtet, das nach Aufforderung in einer Chat-Oberfläche sekundenschnell Fragen beantwortet, Texte generiert und Aufgaben löst.Entsprechend wirft ChatGPT auch Fragen zum Schreiben im Studium auf: Werden Studierende das Tool immer stärker beim Verfassen von Essays, Haus- oder Abschlussarbeiten nutzen? Werden neue Regeln für Haus- und Abschlussarbeiten gebraucht, oder sollte in Zukunft verstärkt mündlich geprüft werden? Aber auch: Welche Potenziale haben KI-Schreibtools möglicherweise für das Lehren und Lernen an der Universität? Welche Risiken sind damit verbunden?
Wir möchten Sie herzlich einladen zu einer LehrBar Spezial, in der diskutiert, gesammelt und sortiert werden soll, welche Überlegungen, Wünsche und Ideen es zur weiteren Beschäftigung mit ChatGPT und weiteren KI-basierten Schreibtools an der Universität Bielefeld gibt. Wir freuen uns sehr, dass wir für einen diskussionseinleitenden Input Nadine Lordick vom Schreibzentrum der Ruhr Universität Bochum gewinnen konnten, die sich im Rahmen des Projekts KI:ediu.nrw mit KI-basierten Tools zum Schreiben beschäftigt.[Weiterlesen]
01.12.2022 LehrBar BiLinked hybrid | Digitale Praxis in der Lehre
Digitale Praxis in der Lehre am Beispiel von Podcastseminaren: Planung, Anleitung, Bewertung
LehrBar BiLinked hybrid
Donnerstag, 01. Dezember 2022 | 12:30 – 14:00 h (s.t.) | Raum: X-E1-107 und Zoom-Link: https://uni-bielefeld.zoom.us/j/66198895529?pwd=cXhGSGt4YUVOOXd3VUluYWUwbjVoUT09, Meeting-ID: 661 9889 5529, Passwort: 486085
Impuls: Patricia Bollschweiler (Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft), Dr. Matthias Buschmeier (Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft) & Dr. Almut Kristine v. Wedelstaedt (Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie, Abteilung Philosophie)
In geisteswissenschaftlichen Studiengängen gibt es in der Regel drei Arten, Leistungen zu erbringen, nämlich in Form von Klausuren, mündlichen Prüfungen oder Hausarbeiten. Geht das nicht auch ganz anders? Diese Frage stellt sich die CoP "Public Humanities" aus dem Projekt BiLinked. Wie lassen sich andere Produkte sinnvoll in geisteswissenschaftliche Lehre einbinden? Wo im Studium ist das in welcher Form passend? Und was ist dabei zu beachten? Diesen allgemeinen Fragen nähern wir uns in der CoP über konkrete Lehrprojekte, die in der Regel digitale Produkte der Studierenden zum Ziel haben.
In der Lehrbar möchten wir ein solches Lehrprojekt herausgreifen und vorstellen. Patricia Bollschweiler und Matthias Buschmeier haben im WiSe 21/22 und SoSe 22 in zwei literaturwissenschaftlichen Lehrveranstaltungen Podcasts von Studierenden erstellen lassen. Was muss man dabei im Vorfeld beachten? Wie leitet man die Podcastproduktion und die Postproduktion gut an? Auf welche Materialien kann man dabei zurückgreifen? Und was gilt es bei der Bewertung zu beachten? Zu diesen Fragen werden sie einen Impuls geben. Anschließend laden wir alle ein, sowohl über Podcasts im Speziellen als auch digitale Produkte im Allgemeinen in der Lehre zu diskutieren.
[Weiterlesen]27.10.2022 LehrBar hybrid | Science Slams in der Hochschullehre
Donnerstag, 27. Oktober 2022 | 13:00 – 14:00 h (s.t.) | Raum: X-E1-107 und Zoom-Link: https://uni-bielefeld.zoom.us/j/65279638363?pwd=cG94Y0pyaHN0bXY4SFdwaXBSU1h3Zz09, Meeting-ID: 652 7963 8363, Passwort: 113620
Impuls: Angelika Penner, Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft, AE Angewandte Sozialpsychologie und Geschlechterforschung
Wissenschaftskommunikation ist wichtiger denn je, zugleich auch sehr
anspruchsvoll. Es kann sowohl für Wissensvermittler*innen als auch für
Laien, denen Wissen vermittelt wird, vorteilhaft sein: Etwas für andere
verständlich herunterzubrechen erfordert ein sehr gutes Verständnis des
Inhalts und fördert somit das tiefgehende Verstehen. Für Laien bietet
das neue Wissen Anregung und kann dazu beitragen, dass sie besser
informierte Entscheidungen treffen. Science Slams haben dazu noch den
reizvollen Anspruch unterhaltsam zu sein und sind aufgrund dessen gerade
bei einem jungen Publikum sehr beliebt. Da Wissenschaftskommunikation
zunehmend an Bedeutung in der Gesellschaft gewinnt, kann es nützlich
sein, bereits Studierenden Werkzeuge in die Hand zu geben, um
Wissenschaftskommunikation zu betreiben. In diesem Vortrag wird daher
ein Seminar vorgestellt, in dem Studierende sozialpsychologische Inhalte
im Stil eines Science Slams präsentierten.
LehrBar Online: Kontrollierst du noch oder motivierst du schon?
Autonomieförderung in der universitären Lehre
LehrBar ONLINE
Donnerstag, 30. Juni 2022 | 13:00 h bis 14:00 h | Zoomlink: https://uni-bielefeld.zoom.us/j/67313401482?pwd=N1h2NW4xazJFUFIxMHhNT0NHZEZTQT09
Impuls: Dr. Nadine Großmann | Fakultät für Biologie
Motivation und Interesse sind bedeutsame Prädiktoren des Lernerfolgs. Im schulischen Rahmen werden zur Förderung von Motivation und Interesse häufig autonomieförderliche Maßnahmen implementiert, die in der Selbstbestimmungstheorie der Motivation von Ryan und Deci (2017) verankert sind. Zu diesen Maßnahmen zählt z. B. das Bereitstellen von bedeutsamen Wahlfreiheiten und Rahmungen der Inhalte. Vereinzelt zeigen Studien, dass sich eine Autonomieförderung auch bei Studierenden auf die Motivation und den Lernerfolg auswirken kann. In der geplanten LehrBar wird zunächst ein theoretischer Input zu dieser Förderung gegeben sowie Praxisbeispiele vorgestellt. Im Anschluss können diese Maßnahmen, vor allem im Hinblick auf die Lehrveranstaltungen der Teilnehmenden, diskutiert werden.
[Weiterlesen]Tag Hinweis
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