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inno.teach

inno.teach - Tag [workshop]

Praxiswerkstatt OER geht in eine neue Runde

Veröffentlicht am 12. Oktober 2023

Medienproduktion für die Lehre

Die ORCA.nrw-Netzwerkstellen bieten erneut eine kostenlose Workshop-Reihe zur Erstellung offener digitaler Lehr- und Lernmaterialien (Open Educational Resources, OER) an. Das Ziel liegt auch in diesem Jahr darin, die digitale Lehre der Hochschulen in NRW weiterzuentwickeln. Die Teilnehmenden profitieren von nützlichen Ratschlägen, die sowohl didaktische und konzeptionelle Aspekte als auch die technische Gestaltung von educational Podcasts, interaktiven Lerninhalten (mit H5P) und Lehrvideos mit PowerPoint behandeln. Die Workshops sind modular aufgebaut, damit Lehrende die für ihre Hochschullehre relevanten Themen auswählen können. Ein besonderes Highlight ist die Vorstellung des Medizin vs. Didaktik Podcast der Uni Bielefeld von Tim Peters & Robert Kleinert und das Angebot eines Sketch-Note-Workshops. Alle Termine sowie die Anmeldelinks finden Sie hier.

Grafik Medienproduktion für die Lehre, blauer Hintergrund und eine Hand die Icons zu H5P, Video und Podcast in der Hand hält[Weiterlesen]

04.05.2023 Workshop: Didaktische Impulse zu studentischer Partizipation

Veröffentlicht am 26. April 2023

Auf Augenhöhe - didaktische Impulse zu studentischer Partizipation in Lehrveranstaltungen

Johanna Springhorn & Lea Bachus | Donnerstag, 04. Mai 2023 | 13:00 h (s.t.) - 17:00 h | Raum X-E1-107

Melden Sie sich jetzt noch hier für den Workshop an.

„An der Universität Bielefeld tragen Lehrende und Studierende gemeinsam die Verantwortung für ein gelingendes Studium und damit für die Qualität des Studiums.“ So steht es im Leitbild für die Lehre der Universität Bielefeld. Was genau kann das für Ihre Lehre heißen, wenn Lehrende UND Studierende gemeinsam Verantwortung dafür übernehmen? Wie können Sie dies in Ihrer Lehrveranstaltung umsetzen?

Gemeinsame Verantwortung bedeutet Raum, Zeit und Methoden bereitzustellen, in denen Studierende sich an Ihrer Lehre beteiligen können. In diesem Workshop erhalten Sie demnach die Möglichkeit, sich dem Leitbild-Satz aus Perspektive studentischer Partizipation anzunähern. Studierende an Lehre beitragen zu lassen trägt positiv dazu bei, dass eine motivierendere Lehr-Lern-Atmosphäre entsteht und Studierende ihre Selbstwirksamkeit, Kommunikations-, Kooperations- und Reflexionskompetenzen stärken und weiterentwickeln können. Studentische Partizipation im Kontext von Lehre kann eine gemeinsame Entwicklung auf Ebene von Lernzielen und Inhalten, von Didaktik und Methoden sowie von Prüfung und Bewertung/Benotung bedeuten. Im Workshop erhalten Sie nach einer theoretischen Auseinandersetzung mit dem Thema didaktische Impulse, wie Sie auf diesen Ebenen studentische Partizipation realisieren können. Im Workshop ist viel Zeit zum Übertragen, Ausprobieren und Entwickeln von eigenen didaktischen Umsetzungsmöglichkeiten vorgesehen.

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Workshop-Rückschau - Distant Reading in Literary Studies. An Introduction to Tools for Data Literacy. Bielefeld, 7. Dezember 2022

Veröffentlicht am 21. März 2023

Ein Beitrag von Robin-M. Aust

›Das Digitale ist aus den Literatur-, Kultur- und Geisteswissenschaften inzwischen nicht mehr wegzudenken.‹ Auch, wenn dieser Satz gleichermaßen phrasenhaft daherkommt wie der Begriff des ›Digitalen‹ unbestimmt ist, haftet ihm viel Wahres an. Das lässt sich leicht an der Vielzahl von digital generierten Kunstwerken und der momentanen Popularität von Text-KIs wie ChatGPT belegen – ebenso aber auch an Tagungen zu Aspekten der Netzkultur, Einführungsbänden zu Methoden der Digital Humanities oder dem vermeintlichen ›Revival‹ der empirischen, diesmal digital gestützten Literaturwissenschaft. Kurzum: Kunst, Öffentlichkeit und Forschung haben neuerdings ein unbändiges Interesse am Digitalen, seinen Erzeugnissen und seinen Potenzialen. Um direkt ein – zum Thema passendes – textstatistisches, wenngleich nicht repräsentatives Beispiel zur Untermauerung dieser These zu liefern: Im Gesamtprogramm des Germanistentages 2022 findet sich der Begriff ›hermeneut*‹ 37 mal, ›gegenwart*‹ 45 mal, ›mittelalter*‹ 60 mal, ›diskurs*‹ 84 und ›digital*‹ 85 mal.

In der universitären Lehre hält diese frische Entwicklung ebenfalls, wenn auch zögerlich Einzug – das Digitale wird als Thema unterrichtet, aber noch selten als Methode. Ein Grund hierfür liegt ironischerweise gerade in der ›Frische‹ der Entwicklung: viele Lehrende wurden mit den Methoden, die sie unterrichten und den Studierenden näherbringen möchten, während ihrer eigenen Ausbildung schlichtweg selbst nie konfrontiert. Dies gilt insbesondere für die Methoden der digital humanities, die Methoden aus u.a. Statistik und Informatik mit denen der Geisteswissenschaften zusammenbringen – und damit zwei traditionell eher disparate Disziplinen miteinander vereinen, mit denen sich Forschende des jeweils anderen Fachgebiets eher selten beruflich beschäftigen (müssen).

Abhilfe schaffen konnte hier der Workshop ›Distant Reading in Literary Studies. An Introduction to Tools for Data Literacy‹, der am 7. Dezember in Bielefeld stattfand. Organisiert wurde der Workshop von den BiLinked Communities of Practice »Data Literacy« sowie »Public Humanities«, Prof. Dr. Berenike Herrmann, Dr. Matthias Buschmeier sowie Dr. Alan van Beek von Dr. Giulia Grisot und Dr. Simone Rebora. Auch wenn die Grippewelle weder vor Teilnehmer*innen noch vor den Workshopleiter*innen Halt gemacht hat und krankheitsbedingt Giulia Grisot und Simone Rebora die Leitung des Workshops alleine übernehmen mussten, fanden sich an jenem Wintermorgen eine Gruppe interessierter Wissenschaftler*innen ein, um in grundlegende Perspektiven, Praktiken und Programme der digitalen Literaturwissenschaften und des Distant Readings eingeführt zu werden.

›Distant reading‹ also. Der Begriff mag vermutlich der*dem einen oder anderen Literaturwissenschaftler*in als in eine fesche Wortschöpfung verpackten Affront gegen eine sorgfältige Textlektüre und -Interpretation daherkommen und die Zornesfalte in die Stirn graben, umschreibt aber einen äußerst gewinnbringenden Komplex aus quantitativen Analysemethoden auf große Textkorpora. Die Methoden und Zugriffe, die unter dem Begriff ›distant reading‹ zusammengefasst werden, sind dabei ebenso vielfältig wie die Fragestellungen, die sie beantworten können.

Der Workshop nun sollte dabei eine erste Orientierung sowohl innerhalb der möglichen Forschungsfragen als auch der dazu passenden Analysemethode bieten. Nach einer Einführung in die Fragestellungen und Perspektiven des Distant Readings folgt schließlich direkt der erste von vier zentralen Themenblöcken: Dr. Grisot und Dr. Rebora zeigen den Workshopteilnehmer*innen zunächst, wie Worthäufigkeiten innerhalb eines ausgewählten Korpus visualisiert werden können. Mit den im weiteren Verlauf der Session erstellten Word Clouds wurden die meisten Teilnehmer*innen sicherlich bereits konfrontiert – seltener jedoch mit den Programmen und Verfahren, diese auch selbst herzustellen.

Wordcloud

  Auf dem Programm stand folglich zuerst eine Einführung in die Statistikprogrammiersprache R und die Benutzung der dazugehörigen Entwicklungsumgebung RStudio. Auch wenn das Programm auf dem ersten Blick wenig anfänger*innenfreundlich daherkommt, waren alle Teilnehmer*innen nach der Anleitung von Dr. Rebora und Dr. Grisot doch bald mit der Benutzung vertraut, sodass sie bereits eigene Word Clouds erstellen und die Parameter der dazugehörigen Skripte nach Bedarf verändern konnten. Besonders teilnehmer*innenfreundlich war auch die Entscheidung der Workshopleiter*innen, auf eine eigens erstellte Cloud-Variante von RStudio zu setzen. So stand für jede*n Teilnehmer*in eine vorkonfigurierte Umgebung inklusive vorbereiteter Korpora bereit, die lediglich nur noch im Browser aufgerufen werden musste – ohne dabei die sonst eher leidige, im Workshopkontext zeitaufwändige Installation (inkl. aller Abhängigkeiten) durchziehen zu müssen.

Einblick in RStudio

Mit den ersten Schritten in RStudio vertraut und den ersten Wordcloud-Ausgaben ausgestattet ging es direkt an den nächsten Programmpunkt: Keyword (oder Keyness) Analysis mit R und Quanteda. Erneut ging es hier um Worthäufigkeiten – diesmal aber in einer komplexeren Art und Weise: Keyness Analysis vergleicht die Worthäufigkeiten in einem Text (oder Subkorpus) mit der eines größeren oder übergeordneten Referenzkorpus. So können stilistische, thematische, inhaltliche, etc. Eigenheiten und Gemeinsamkeiten auf der Wortebene identifiziert, visualisiert und interpretiert werden.

Stilistische Eigenheiten standen auch nach der Mittagspause im Fokus des dritten Themenblocks: Wie auch die Literaturwissenschaften im Allgemeinen beschäftigt sich auch die digitale Literaturwissenschaft zentral mit Autorschaft und Autorstil. Erneut bilden hier Worthäufigkeiten die Grundlage der Analyse, die weiterverarbeitet Aufschluss über die stilistische Ähnlichkeit von Texten geben können: einer der vorgestellten Zugriffe ist die Errechnung des sogenannten Burrows-Delta, das die relative ›Entfernung‹ von Texten auf Basis diskreter Funktionsworte zueinander ausgibt. Auch hier bietet RStudio mit dem Stylo-Paket erneut eine benutzerfreundliche Möglichkeit, Texte innerhalb eines Korpus zu vergleichen und ihre relative Nähe zueinander in Dendrogrammen direkt auszugeben, ohne dass die so errechneten, für die meisten Anwender*innen eher abstrakten Datensätze selbst weiterverarbeiten zu müssen.

Einblick in RStudio; Stylometry

 

›Datensätze‹, ›Dendrogramme‹ und ›Delta‹ klingen nun allesamt nicht nach dem Methodenrepertoire der Geistes- oder Literaturwissenschaften. Dass diese digitalen Zugriffe nicht nur ihre Berechtigung, sondern auch einen unzweifelhaften Nutzen bei der Beantwortung diverser Forschungsfragen haben, zeigen die von Dr. Rebora und Dr. Grisot angeführten Anwendungsbeispiele und Fallstudien.

Autorenschaft

Autorenschaft

Der Anwendungsbezug wurde aber nicht nur durch Beispiele hergestellt. Insbesondere Informatiker*innen wissen: Trockenübungen sind schön und gut, learning funktioniert im Falle von Code am besten by doing. So war auch in diesem Workshop natürlich Zeit, die einzelnen Methoden und Programme selbst hands on auszuprobieren und die Parameter oder Primärtexte auf eigene Fragestellungen hin anzupassen.

Der vierte Programmpunkt beschäftigte sich letztlich mit der Sentiment Analysis, also der Quantifizierung (und natürlich erneut: Visualisierung) von Emotionen in Texten oder Textabschnitten in R und RStudio. Auch in diesem Falle blieb Zeit für Fragen und die Diskussion von Potenzialen und Grenzen des Zugriffs: thematisiert wurde unter anderem der dem jeweils verwendeten Sentiment-Wortschatz inhärente Bias und das Problem der ›klassischen‹ Sentiment-Analyse, indirekt oder ironisch formulierte Meinungen zu identifizieren.

Autorenschaft

 

Apropos Stimmung: Die Teilnehmer*innen dieses Workshops können durchaus zufrieden sein, ist es Rebora und Grisot doch gelungen, in einem sehr begrenzten Zeitraum ein breites Panorama digitaler Analysemethoden zu präsentieren und in einem forschungspraktischen Kontext zu verorten. Eine möglicherweise vorher vorhandene Skepsis gegenüber abstrakt oder rein informatisch erscheinenden Verfahren konnte hier ebenso ausgeräumt werden wie die durchaus verständliche Überforderung, die hierfür nötigen Programme auch anzuwenden und die dazugehörigen Skripte auf eigene Fragestellungen hin anzupassen. Nicht nur der souveräne, sondern auch der kreative Umgang mit digitalen Tools im Bereich der Geisteswissenschaften bietet schließlich viel Potenzial, durch andere Methoden gar nicht erst effizient zu bearbeitende Fragen zu beantworten oder explorativ Muster und Phänomene zu identifizieren, die anderweitig gar nicht erst sichtbar würden. Kompetenz und Begeisterung für digitale Methoden in Forschung und Lehre sind natürlich auch hier die Katalysatoren weiterer Entwicklungen, derer sich auch die Geistes- und Literaturwissenschaften nicht verschließen sollten. Wer sich daher selbst informieren und das eine oder andere ausprobieren möchte, findet die Ressourcen zum Workshop nach wie vor auf der dazugehörigen Homepage.

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Digitale Pinnwände - Kooperatives Arbeiten mit TaskCards

Veröffentlicht am 20. Dezember 2022

Ein Beitrag von Laura Käppele

Wollten Lehrende und Studierende der Universität Bielefeld bisher Pinnwände anlegen, um etwa organisatorische Aufgaben zu verdeutlichen oder Lehrinhalte grafisch darzustellen, so konnten sie dazu auf Padlet zugreifen. Jetzt setzt die Uni aber auf TaskCards. Das Programm ist vergleichbar mit dem vorherigen, läuft aber auf deutschen Servern und ist daher DSGVO-konform.

Am 06.12.22 fand ein Workshop statt, welcher Lehrenden einen Einblick in die Funktionsweisen von TaskCards geben sollte. Geleitet wurde dieser von Birte Stiebing vom ZLL. Wir stellen hier noch einmal die wichtigsten vorgestellten Funktionsweisen gebündelt vor.

Der Zugang zu TaskCards kann beim TiL-Team angefragt werden. Nach der Anmeldung ist es möglich, auf verschiedene Menüpunkte zuzugreifen. Über den Reiter „Profil“ können veröffentlichte und markierte Pinnwände gefunden werden. Zweitere stehen ebenfalls unter „Markierte“. Über „Zugriffe“ können Pinnwände von anderen Personen eingesehen werden, welche man selbst bearbeiten kann. Unter „Verlauf“ werden bearbeitete Pinnwände gelistet, allerdings setzt sich diese Übersicht täglich zurück. Anderen Nutzer*innen kann außerdem gefolgt werden, um ihre öffentlichen Pinnwände einzusehen.

Um eine neue Pinnwand zu kreieren kann ganz einfach auf den Reiter „Pinnwände“ geklickt werden. Unten rechts befindet sich ein Plus-Symbol, über welches sowohl eine neue Pinnwand als auch ein neuer Ordner erstellt werden kann. Es gibt 5 mögliche Arten, welche zur Auswahl stehen: Eine klassische Pinnwand ist in Spalten organisiert und eignet sich dadurch besonders gut für organisatorische Aufgaben. Der Blog dagegen bietet nur eine Spalte und zeigt eine chronologische Abfolge von Beiträgen an. Sehr gut für Brainstorming geeignet ist die Tafel, welche eine freie Fläche bietet, auf welcher Beiträge auch verschoben und miteinander verbunden werden können. Der Zeitstrahl ist eine horizontale Linie, auf welcher etwa gut ein Zeitplan erstellt werden kann. Dagegen kann die Weltkarte gut für Ländervergleiche genutzt werden, indem Stecknadeln mit Karten frei gesetzt werden.

Direkt zu Beginn können neben der Art der Pinnwand auch ein Titel, eine Beschreibung eine Hintergrundfarbe oder ein Hintergrundbild und einiges mehr eingestellt werden. All diese Einstellungen können im späteren Verlauf noch geändert werden. Es ist zudem möglich, automatisch generierte Voreinstellungen für die klassische Pinnwand zu übernehmen. Diese tauchen auf, nachdem die ersten Voreinstellungen getroffen wurden.

Auf der Pinnwand selbst können nun über das Plus-Symbol Karten erstellt und bearbeitet werden. Dabei besteht die Möglichkeit, Texte, Bilder, Links und Dateianhänge einzufügen. Pro Dateiupload darf das Limit von 250 MB nicht überschritten werden. Der Speicherplatz ist dafür unbegrenzt, allerdings wird die Ladezeit irgendwann merklich beeinflusst.

Eine Beispiel-Pinnwand

Um eine Pinnwand mit mehreren Personen zu nutzen, benötigt nur der*die Ersteller*in einen TaskCards-Zugang. Alle weiteren Personen können durch einen bereitgestellten Link auf die Pinnwand zugreifen. Automatisch ist eine Pinnwand in den Voreinstellungen immer auf privat gestellt und auch wenn diese Einstellung auf öffentlich geändert wird, so haben andere Personen zunächst nur Leserechte und können bei entsprechend freigeschalteten Beiträgen Kommentare hinterlassen. Sollen diese Rechte erweitert werden, so kann oben rechts auf das Teilen-Symbol geklickt werden und unter „Neue Berechtigung“ genau eingestellt werden, welche Teile der Pinnwand nur gelesen oder auch bearbeitet werden dürfen. Der hierbei erstellte Link kann nun geteilt werden, wodurch die entsprechende Berechtigung automatisch verteilt wird.

Es gibt viele Möglichkeiten, um die Pinnwände von TaskCards zu nutzen, sowohl synchron als auch asynchron. Einige Vorteile der Verwendung von Pinnwänden können etwa eine bessere Wissensvermittlung und nachhaltigeres Lernen sein. Von Kennenlernspielen, über organisatorisches bis hin zu inhaltlichen Verwendungen gibt es viele Arten, die Plattform zu nutzen. Probieren Sie es doch gleich mal aus.

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Gesendet von LKäppele in Tipps & Tutorials für digitale Lehre

Praxiswerkstatt OER: Medienproduktion für die Lehre

Veröffentlicht am 19. September 2022

Eine von den Netzwerkstellen des Landesportals ORCA.nrw organisierte Workshop-Reihe gibt praktische Tipps zur Produktion offener digitaler Lehr-/Lernmaterialien (Open Educational Resources, OER). Didaktische und konzeptionelle Fragestellungen stehen dabei ebenso auf dem Programm wie eine Einführung in die technische Seite der Gestaltung von Podcasts, interaktiven Lerninhalten (mit H5P) und Videos. Die Reihe besteht aus kompakten Workshop-Bausteinen, aus denen Lehrende gezielt das auswählen können, was sie aktuell für ihre Lehre benötigen. Zielgruppe sind alle Lehrenden an Hochschulen in NRW, die ihre Lehre digital weiterentwickeln möchten. Alle Termine sowie die Anmeldelinks finden Sie auf dem ORCA Blog sowie in einem PDF-Programm.

Das ORCA Netzwerk und die ReferentInnen der Praxiswerkstatt freuen sich auf Sie!


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Gesendet von BStiebing in Veranstaltungen

Der Entstehung von Ideen zuhören – Ein Tag mit Dorothe Bach

Veröffentlicht am 18. Juli 2022

Kurz vor Semesterende durften wir noch eine gern gesehene Gästin an der Uni Bielefeld begrüßen: Die deutsch-amerikanische Professorin Dorothe Bach war – leider nur virtuell – wieder zu Gast im ZLL. Im Mittelpunkt des ersten Tages ihres Besuchs standen ein Workshop mit dem Titel   „Denken mit allen Sinnen: der Entstehung von Gedanken zuhören“ und ein Austausch zur Weiterentwicklung des TAP in den USA und vielleicht auch an der Universität Bielefeld.

Im Fokus des Workshops „Denken mit allen Sinnen“ stand eine bestimmte, in der Philosophie des Phänomenologen Eugene T. Gendlin entwickelte und als „Focusing“ oder „Thinking at the Edge“ bekannte Methode des Zuhörens, die Dorothe Bach bei einem Besuch im Jahr 2014 schon einmal im Rahmen einer LehrBar Spezial in ihrer Grundform als „Radikales Zuhören“ vorgestellt hat. Damals – noch eine ganze Weile vor der Pandemie – stieß Dorothes Input auf ein breites Interesse, und es gab sehr viel Begeisterung für die erstaunliche Erfahrung, wie gedanklich fruchtbar ein Dialog sein kann, in dem die Partner*innen einander intensiv und mit dem Stift in der Hand zuhören.  Die Teilnehmer*innen des Workshops am 11. Juli 2022 konnten nun eine erweiterte Form des radikalen Zuhörens erproben, das so genannte „Crossing“, in dem zwei Denkimpulse nacheinander sprechend aufgenommen werden und eine*r aufmerksam mitschreibenden Zuhörer*in erzählt wird, welche Wörter, Sätze und Erzählungen im Übergang von vorsprachlichen Erinnerungen, Empfindungen und Gedanken, dem „felt sense“ (Gendlin) sprachlich formen. Zu zweit hatten wir die Zeit einander zuzuhören, ohne gegenseitige Kommentare, Interpretationen oder Vorschläge. Wieder waren die Teilnehmer*innen davon beeindruckt, dass das radikale Zuhören ohne weitere Kommentierung für die Sprechenden schon zu Lösungen, mindestens aber zu neuen Gedanken führen kann. Wie diese Methode, die im Kontext Wissenschaft zunächst irritierend erscheinen mag (Gefühle? Erinnerungen?) in Lehre und Forschung fruchtbar gemacht werden kann, sieht man z.B. am „Training in Embodied Critical Thinking“ (TECT), dem Erasmus+ Ausbildungsprogramm, das von Philosophen, Informatikern, Kognitionswissenschaftlern und Umweltdesignern initiiert wurde. Diese Methode kann in vielen Situationen funktionieren, nicht nur in überfachlichen Themen. Allerdings muss man sich auch offen darauf einlassen, um Ergebnisse zu erzielen. Manchen könnte der Mehrwert der Übung nicht direkt klar sein, so ist bei Anwendung der Methodik mit Studierenden auch darauf zu achten, das Vorgehen und den Nutzen deutlich zu machen.

Nach diesem aufschlussreichen Workshop konnten wir die Zeit mit Dorothe Bach weiter nutzen, um über das TAP (Teaching Analysis Poll) zu sprechen. Durch sie wurde nämlich das TAP an der Uni Bielefeld erst etabliert – damit sind wir Vorreiter in Deutschland! Umso wichtiger ist ein regelmäßiger Austausch, um die Evaluation auch weiterentwickeln zu können. In einer kleinen Runde diskutierten wir dabei Fragen, wie das TAP-Verfahren jetzt in den USA angewendet wird und welche Optionen zur Weiterentwicklung der Evaluation zu Rate gezogen werden. Ein Diskussionspunkt war dabei die Möglichkeit, Studierende schon bei der Ausführung der TAPs mit einzubeziehen. Außerdem wurde an der University of Virginia auch am Namen geschraubt: Das TAP heißt dort jetzt ESP (Engaging Students perspectives) um die studentische Perspektive auch direkt im Namen deutlich zu machen. Überhaupt war der Fokus auf die Studierenden sehr wichtig. Um dem Motto „students as peers“ noch näher zu kommen, haben die Kolleg*innen der University of Virginia eine Frage des dreiteiligen Fragebogens leicht geändert: Sie fragen jetzt nicht nur danach, was die Lehrperson in der Veranstaltung verbessern kann, sondern auch was die Teilnehmenden selbst optimieren können, um ein gutes gemeinsames Lehrszenario zu erzielen. Im Gespräch haben wir außerdem unsere Erfahrungen zu Online-Veranstaltungen geteilt, welche Herausforderungen es speziell für das TAP-Verfahren gab und welche Unterschiede es generell zwischen der US-amerikanischen und deutschen Feedbackkultur gibt.

Aus diesem Tag mit Dorothe konnten wir viel für unsere Arbeit gewinnen und haben für die Zukunft neue Ideen erarbeiten können. Wir freuen uns auf den nächsten Besuch von „abroad“!

Zur Person: Die Deutsch-Amerikanerin Dorothe Bach war schon viele Male zu Gast am ZLL der Universität Bielefeld.

Dorothe Bach headshot
Professorin Dorothe Bach. Foto: Center for Teaching Excellence, University of Virginia

Als stellvertretende Direktorin und Professorin am Center for Teaching Excellence der University of Virginia ist sie Teil einer großen, zunehmend internationalen Community von Lehrenden, Forschenden und Angehörigen des sogenannten „Third Space“ an Hochschulen, die sich mit den Fragen und Spannungen guten Lehrens und Studierens beschäftigen. Sie hat das TAP („Teaching Analysis Poll“ bzw. Studierendenfeedback auf Lehrveranstaltungen in der Semestermitte) nach Bielefeld gebracht, sie hat eine erweiterte Idee sinnvoller lernzielorientierter Lehrveranstaltungsplanung mit uns geteilt, die großen Einfluss auf die konzeptionellen Diskussionen über Lehre an der Universität Bielefeld  hatte, und sie hat uns im Jahr 2017 Modelle der Einbeziehung von Studierenden in die Lehrentwicklung („Students as Partners“) vorgestellt, die für die Weiterentwicklung nicht nur des Peer Learning an der Universität sehr wichtig sind.
Seit vielen Jahren beschäftigt sich Dorothe Bach mit der Frage, wie wissenschaftliche Arbeit davon profitieren kann, persönliche Motivationen und Erfahrungen als Ressourcen für kreative Prozesse zu integrieren.  Als Expertin für integrative Lehre, metakognitives und metaaffektives Lernen beschäftigt sie sich mit Formen reflektierenden Denkens in Lehrveranstaltungen und am Schreibtisch.

Von Birte Stiebing & Stefanie Haacke-Werron

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Gesendet von BStiebing in New Teaching & Learning

Ein neuer Workshop – Gamification im LernraumPlus

Veröffentlicht am 2. Mai 2022
Buchstabenwürfel formen das Wort Game

Am 19. Mai bieten wir einen neuen Workshop für Lehrende an: "Level-up! Gamification im LernraumPlus"

Gamification und gamifizierte Lernelemente sollen Studierende im Lernprozess motivieren und in der Folge positiv auf den Lernerfolg wirken. Wie diese Faktoren zusammenhängen und welche Möglichkeiten hierfür der LernraumPlus zur Verfügung stellt, soll in diesem Workshop thematisiert werden. Was ist eigentlich Gamification und wie können gamifizierte Lernelemente mit einfachen Mitteln effektiv eingesetzt werden? Diese Fragen und mehr wollen wir im Workshop gemeinsam erarbeiten. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf dem Plug-in „Level-up“ im LernraumPlus.

Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.[Weiterlesen]
Gesendet von BStiebing in Veranstaltungen

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