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inno.teach - Tag [leabachus]

Im Austausch bleiben: Wie beteiligen sich Studierende bei der Weiterentwicklung von Lehre? - Zusammenarbeit im Lehrprojekt BiLinked

Veröffentlicht am 15. August 2023
Ein Beitrag von Lea Bachus und Johanna Springhorn

„Alle müssen wissen, wer was weiß. Das System Uni kann für Studierende sehr diffus sein und man macht sich kaum Gedanken, wie viel hinter dem Vorhang abläuft. Gleichzeitig macht es natürlich Sinn Studierende zu fragen, wie man das Lehrangebot für Studierende verbessern kann.“ (Alex Hallbauer aus der CoP Public Humanities)

An der Universität Bielefeld arbeiten Studierende und Lehrende im Projekt BiLinked seit 2021 gemeinsam daran, digitale Lehr-Lernformate zu entwickeln. Die Zusammenarbeit findet in vier interdisziplinären Communities of Practice (CoPs) statt, die fächerübergreifend verschiedene Studienschwerpunkte abbilden. Dadurch entstehen vielfältige und innovative Ideen, wie Digitales in der Lehre an unserer Uni gut umgesetzt werden kann. Seit Beginn des Projekts beteiligen sich die studentischen Mitarbeiter*innen in den unterschiedlichen CoPs aktiv daran, diese Formate mitzugestalten. Zum Beispiel entwickeln Studierende Selbstlerneinheiten zu Data Literacy mit oder erstellen selbstständig Erklärvideos in der Chemiedidaktik. Einen tieferen Einblick in ihre Mitwirkung und die kollaborative Zusammenarbeit können aber natürlich am besten die Studierenden selbst geben. Deshalb haben wir mal nachgefragt: Wir wollten wissen, wie genau die Studierenden in die Arbeit der CoPs eingebunden sind, und was ihnen wichtig ist bei der kollaborativen Zusammenarbeit von Studierenden und Lehrenden.

Daniel Schumann studiert Erziehungswissenschaften im Master und ist seit 2021 studentischer Mitarbeiter in der CoP Data Literacy. Studentische Beteiligung wird ihm zufolge in seiner CoP auf zwei Ebenen umgesetzt: Zum einen durch die studentischen Mitarbeiter*innen, die von der Konzeption bis zur Umsetzung an der Gestaltung der Lehrveranstaltungen beteiligt sind. Zum anderen über die studentische Beteiligung in den Seminaren selbst, in denen möglichst individuell auf die Interessen der Studierenden eingegangen werden soll. Für Daniel sind eine gute Kommunikation und gegenseitiges Vertrauen die Voraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Lehrenden und Studierenden:

Yasmin Echterhoff ist Lehramtsstudentin und war von Anfang an als studentische Mitarbeiterin in der CoP Inklusionssensible Lehrer*innenbildung dabei, in der vor allem Seminare im Blended Learning-Format für Lehramtsstudierende gestaltet werden. Die studentischen Mitarbeiter*innen sind dabei sehr vielfältig eingebunden, weil sie sowohl inhaltlich als auch organisatorisch beteiligt sind:

Diese Vielfalt in ihren Aufgaben weiß auch Margit Offermann, die seit letztem Jahr in der CoP MINTconnect mitarbeitet, zu schätzen:

Aus ihrer Sicht ist für die Zusammenarbeit hilfreich, dass die studentischen Mitarbeiter*innen bei den Projekten der CoP in alle Arbeitsschritte und Entscheidungen gleichberechtigt mit den Lehrenden eingebunden sind. Alex Hallbauer aus der CoP Public Humanities sieht das ähnlich und hebt noch einmal die Besonderheiten hervor, die mit der Rolle als studentische Mitarbeiter*innen einhergehen:

In seiner CoP unterstützt er zum Beispiel Studierende in Lehrveranstaltungen dabei, digitale Produkte wie Podcasts zu erstellen, aber ist auch gemeinsam mit den anderen Studierenden und Lehrenden der CoP von Beginn an bei der Organisation von Veranstaltungen mit dabei.

Neben der kollaborativen Arbeit innerhalb der einzelnen CoPs gibt es auch Treffen mit allen beteiligten Studierenden im BiLinked Gesamtprojekt.  Zusammen mit den Studierenden organisiert und gestaltet Lea Bachus, selbst studentische Mitarbeiter*in in der Projektkoordination, diesen Austausch. Dabei geht es vor allem darum, gemeinsam darüber zu sprechen, wie Studierende sich inhaltlich und organisatorisch gut in ihrer CoP einbringen können, um ihre Perspektive auf die Weiterentwicklung von Lehre sichtbar zu machen. So haben sich die Studierenden beispielsweise in einem World Café Format damit beschäftigt, welche Möglichkeiten der (digitalen) kollaborativen Zusammenarbeit in den CoPs gut gelingen oder in einem Stationenlauf gesammelt, welche Beispiele für Good Practices der studentischen Beteiligung in Lehrveranstaltungen und Projekten es an der Uni Bielefeld bereits gibt und was außerdem wünschenswert wäre. 

Der studentische Austausch dient dabei oftmals auch als Blick über den Tellerrand: Wie sieht die Lehre in anderen Fächern aus? Welche Möglichkeiten habe ich dort, selbst etwas mitzugestalten? Was finden andere Studierende wichtig in der Lehre an unserer Uni? Die Ergebnisse nehmen die Studierenden mit in ihre Arbeit in den CoPs. Neben der konkreten Erstellung verschiedener digital unterstützter Lehrformate, bietet BiLinked als Gesamtprojekt daher auch einen guten Rahmen für studentische Beteiligung und die Zusammenarbeit zwischen Studierenden und Lehrenden in der Lehrentwicklung. Und einen Anlass, im Austausch zu bleiben.[Weiterlesen]

04.05.2023 Workshop: Didaktische Impulse zu studentischer Partizipation

Veröffentlicht am 26. April 2023

Auf Augenhöhe - didaktische Impulse zu studentischer Partizipation in Lehrveranstaltungen

Johanna Springhorn & Lea Bachus | Donnerstag, 04. Mai 2023 | 13:00 h (s.t.) - 17:00 h | Raum X-E1-107

Melden Sie sich jetzt noch hier für den Workshop an.

„An der Universität Bielefeld tragen Lehrende und Studierende gemeinsam die Verantwortung für ein gelingendes Studium und damit für die Qualität des Studiums.“ So steht es im Leitbild für die Lehre der Universität Bielefeld. Was genau kann das für Ihre Lehre heißen, wenn Lehrende UND Studierende gemeinsam Verantwortung dafür übernehmen? Wie können Sie dies in Ihrer Lehrveranstaltung umsetzen?

Gemeinsame Verantwortung bedeutet Raum, Zeit und Methoden bereitzustellen, in denen Studierende sich an Ihrer Lehre beteiligen können. In diesem Workshop erhalten Sie demnach die Möglichkeit, sich dem Leitbild-Satz aus Perspektive studentischer Partizipation anzunähern. Studierende an Lehre beitragen zu lassen trägt positiv dazu bei, dass eine motivierendere Lehr-Lern-Atmosphäre entsteht und Studierende ihre Selbstwirksamkeit, Kommunikations-, Kooperations- und Reflexionskompetenzen stärken und weiterentwickeln können. Studentische Partizipation im Kontext von Lehre kann eine gemeinsame Entwicklung auf Ebene von Lernzielen und Inhalten, von Didaktik und Methoden sowie von Prüfung und Bewertung/Benotung bedeuten. Im Workshop erhalten Sie nach einer theoretischen Auseinandersetzung mit dem Thema didaktische Impulse, wie Sie auf diesen Ebenen studentische Partizipation realisieren können. Im Workshop ist viel Zeit zum Übertragen, Ausprobieren und Entwickeln von eigenen didaktischen Umsetzungsmöglichkeiten vorgesehen.

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Let’s Talk:Campus 2022 – Und alle sprechen mit

Veröffentlicht am 17. November 2022

von Lea Bachus

Was ist bitte ein LT:C?

Was passiert, wenn sich über 800 Hochschulangehörige, Bildungsbegeisterte und politisch interessierte Menschen zusammenfinden? Dann heißt es: Let’s Talk:Campus 2022. Am 20. Oktober fand zum ersten Mal das eintägige Hybrid-Event zur Zukunft des Campuslebens an deutschen Hochschulen in Berlin und im digitalen Raum statt. Das Event ist ein Ableger des University:Future Festivals (U:FF), das in den vergangenen Jahren bereits mehrfach erfolgreich stattgefunden hat. Das Besondere am LT:C: Hier sollte nicht nur über die Bedarfe und Ideen von Studierenden als größte Gruppe der Hochschulangehörigen gesprochen werden, sondern ihnen sollte auch der Raum gegeben werden, mitzusprechen. Dafür wurde bereits im Vorfeld ein Student Advisory Board gegründet, an welchem ich in den vergangenen sechs Monaten mitarbeiten durfte.

Nach fast zwei Jahren Online-Lehre hat sich in der deutschsprachigen Hochschullandschaft viel verändert. Wir Studierende haben viele Stunden in Zoom-Vorlesungen verbracht, uns durch asynchrone Lerneinheiten im LernraumPlus geklickt und Prüfungen in den eigenen vier Wänden absolviert. Jetzt sind die meisten von uns wieder an die Hochschulen zurückgekehrt. Aber wie soll das Zusammenleben, -lernen und -arbeiten auf dem Campus eigentlich in Zukunft aussehen? LT:C sollte einen Raum schaffen, um Studierende, Lehrende, Hochschulmitarbeitende und Politiker:innen zusammenzubringen, um diese Frage gemeinsam zu verhandeln.

Ein Donnerstag in Berlin (und am Laptop)

Nach Berlin brachte mich dann zwar mit einiger Verspätung der ICE, aber vor allem auch meine Arbeit. Als Peer-Tutorin im Peer Learning-Team der Uni Bielefeld am Zentrum für Lehren und Lernen habe ich 2021 begonnen mich für Themen wie studentische Partizipation und Hochschulentwicklung zu interessieren: Was brauchen Studierende überhaupt, um sich erfolgreich zu beteiligen? Wie sieht richtig gute digitale Lehre aus? Und was muss mir der Campus im Jahr 2030 bieten? Seit Anfang 2022 bin ich Teil des diesjährigen Jahrgangs der DigitalChangeMaker-Initiative, einem Projekt des HFD (Hochschulforum Digitaliserung), das engagierte Studierende verschiedenster Fachrichtungen mit einem Interesse an Themen rund um die digitale Hochschultransformation zusammenbringt, um ein Jahr gemeinsam an genau solchen Fragen zu arbeiten. An der Uni Bielefeld gibt es dafür auch seit Sommer eine Lokalgruppe, in der man sich engagieren kann.

Und so bin ich auch im Student Advisory Board von LT:C gelandet. Als Sebastian Horndasch, Leiter des U:FF, bei einem unserer Workshopwochenenden nach interessierten ChangeMakern für das Student Advisory Board fragte, war ich von dem Konzept direkt begeistert. Insgesamt vier Studierende und zwei Expert*innen für studentische Partizipation haben das Festival-Team bei der inhaltlichen Ausrichtung des Events beraten.

Los ging es nach dem ersten Kaffee früh um neun mit der Eröffnung auf der Hauptbühne, gefolgt von einem Panel zu studentischer Partizipation. Aber nicht nur das Thema „Partizipation stärken“ war vertreten. Auch in den Bereichen „Hochschule for Future“ und „(Digitale) Räume öffnen“ wurde einiges geboten. Die Beiträge waren dabei so vielfältig wie das Leben auf Campus selbst: Es ging um Forderungen für klimagerechte Hochschulen, innovative Raumarchitekturen, Künstliche Intelligenz und ko-kreative Lehrentwicklung, aber auch den Umgang mit sexualisierter Gewalt auf dem (digitalen) Campus. Ein Slogan des Events war „digital first“. Die wahrscheinlich umfassendste und entspannteste Erfahrung bei LT:C hatten diejenigen Teilnehmenden, die sich von zu Hause online zugeschaltet haben. Denn: Es wurden nicht nur alle Talks online gestreamt, auch Workshops, Mikro-Fortbildungen und Vernetzungsmöglichkeiten gab es auf der Event-Plattform zu entdecken. Alle Beiträge kamen dabei über einen offenen Call aus der Community und wurde von einer Fachjury, in der auch Studierende vertreten waren, ausgewählt. Beiträge mit studentischer Beteiligung waren explizit erwünscht (und am Veranstaltungstag dann auch bei über der Hälfte der Beiträge auf den Bühnen vertreten).

Am Abend wurde die Bühne dann für den politischen Abend freigegeben, bei dem Studi-Tandems Fachpolitiker*innen zu verschiedenen Themen rund um Student Wellbeing, BAföG-Reform, digitale Bildungstransformation und die Förderung studentischen Engagements befragen konnten.

Und jetzt?

Jetzt bleibt mir hauptsächlich, mich auf die nächste Austauschveranstaltung zur Zukunft des Campus zu freuen. Denn, was ich und alle anderen Studierenden, mit denen ich während und nach LT:C sprechen konnte, bemerkt haben: Auf diesem Event wurde uns zugehört, auf und abseits der Bühne. Egal ob in den Kaffeepausen, am Mittagsbüffet oder am digitalen Vernetzungstisch: Hochschulangehörige mit verschiedenen Aufgaben sind auf Augenhöhe ins Gespräch gekommen. In allen Räumen, online und vor Ort, war Begeisterung und Tatendrang zu spüren.

Glücklicherweise findet vom 26. bis zum 28. April 2023 bereits die nächste Ausgabe des U:FF unter dem Motto „Heads up!“ statt, bei dem sicherlich viele Gespräch von LT:C weitergeführt und vertieft, aber auch neue Themenwelten entdeckt werden können. Und für diejenigen unter uns, die solange nicht warten wollen: Fast alle Beiträge von Let’s Talk:Campus kann man bereits jetzt (nochmal) auf YouTube anschauen.

Du hast auch Lust, dich zu beteiligen? Eine Möglichkeit für Studierende besteht über die Lokalgruppe der Digital Change Maker. Melde dich einfach bei dcm-bielefeld@posteo.de oder schau mal auf dem Instagram-Kanal vorbei.[Weiterlesen]
Gesendet von LKäppele in Lehren vom Campus

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