© Universität Bielefeld

inno.teach

inno.teach - Tag [innovativelehre]

Innovative Studien- und Prüfungsleistungen - Portfolios

Veröffentlicht am 19. Januar 2023

Ein Beitrag von Laura Käppele

 Beispielbild Portfolio. Foto: Laura Käppele

Foto: Laura Käppele

Klausuren, Hausarbeiten, Essays, Arbeitsblätter – Wer kennt sie nicht, die typischen Studien- und Prüfungsleistungen, welche Studierende aller Fakultäten regelmäßig schreiben und bearbeiten müssen. Diese Formen der Leistungsabfrage haben sich sicher nicht ohne Grund durchgesetzt, doch sind sie immer die beste Art, um den Lernfortschritt zu beurteilen?

 

In dieser kurzen Beitragsreihe werde ich einige innovative Studien- und Prüfungsformen vorstellen und beleuchten. Damit möchte ich nach Möglichkeiten Ideen geben, wie diese Leistungen noch gewinnbringender für den Lernerfolg genutzt werden könnten. Heute geht es um das schriftliche Prüfungsportfolio als Studienleistung.

Ein Portfolio als Studienleistung kann sehr unterschiedlich aufgebaut werden. In diesem Beitrag möchte ich das Portfolio vorstellen, das sich als eine Zusammenstellung verschiedener Dokumente in einer Art Sammelmappe definiert. Dabei kann die Art der Dokumente ganz verschieden sein und so gewählt werden, dass sie optimal dem Studienziel entsprechen. So könnte die Zusammenstellung etwa aus Protokollen von verschiedenen Sitzungen, Beschreibungen von Übungen, Arbeitsblättern, Zeichnungen und vielem mehr bestehen.

Ein Portfolio kann formativ oder summativ sein. Gedacht ist das formative Portfolio dazu, den Lernfortschritt über das gesamte Semester hinweg zu dokumentieren. Durch das kontinuierliche Führen können Studierende langfristig mehr Inhalte verinnerlichen und gerade neuen Studierenden kann ein solches Portfolio dabei helfen, die Mitschrift in Veranstaltungen zu üben. Je nach gewünschter Gestaltung kann die Methode auch als didaktisches Werkzeug genutzt werden, um das Verfassen wissenschaftlicher Arbeit anzuleiten oder auch die Kreativität der Studierenden fördern.

Doch auch für Lehrende kann das Portfolio nützlich sein. So wird etwa der Lernfortschritt der Studierenden über das Semester hinweg besser sichtbar. Ebenfalls kann deutlicher werden, welche Übungen einen besonderen Lernerfolg gebracht haben und welche nicht. So kann das Portfolio für Lehrende als Tool gewinnbringend sein, um die eigenen Lehrmethoden zu überprüfen.

Die Offenheit der Methode kann jedoch auch als Nachteil gesehen werden. So müssen sich Lehrende vorher genau überlegen, welche Dokumente für ihre Zwecke besonders geeignet sind. Je nach Auswahl kann die Korrekturarbeit nach der Abgabe deutlich höher sein als bei klassischeren Formaten, wie etwa einem Arbeitsblatt. Ein ergebnisorientiertes Portfolio kann in dieser Hinsicht leichter zu bewerten sein, da hier nur die qualitativ besten Leistungen über das Semester hinweg zusammengetragen werden. Dadurch ist es jedoch schwerer möglich, die Lernfortschritte zu bewerten und die Anforderungen an Studierende sind von Anfang an höher.

Ein Portfolio kann als Studienleistung sowohl für Studierende als auch für Lehrende eine große Bereicherung sein. Gerade wenn es darum geht, neue Lehrmethoden zu evaluieren oder neuen Studierenden Tools an die Hand zu geben, wie sie wissenschaftlich arbeiten können, ist diese Methode sicher sehr wertvoll. Lehrende müssen sich jedoch bewusst machen, dass ein erhöhter Arbeitsaufwand für eine optimale Nutzung erforderlich sein kann.

[Weiterlesen]
Gesendet von LKäppele in New Teaching & Learning

"Wir machen das digital" genügt uns nicht: Ein Bericht aus der BiLinked-CoP Inklusionssensible Lehrer*innenbildung

Veröffentlicht am 18. Oktober 2022

Im Projekt BiLinked entwickeln und erproben Studierende und Lehrende gemeinsam digitale Lehr-/Lernformate. Bei der Umsetzung steht die studentische Partizipation und Kollaboration im Fokus. Marcel Beyer berichtet aus der CoP inklusionssensible Lehrer*innenbildung.

Von Marcel Beyer (BiLinked – CoP inklusionssensible Lehrer*innenbildung)

Auf der technischen Seite erfordert die angestrebte umfassende Digitalisierung der Bildung sowohl in Hochschulen als auch in Schulen große Anstrengungen. Mit erheblichem finanziellen Aufwand wird der Aufbau einer notwendigen technischen Infrastruktur etwa im Rahmen des "Digitalpakts Schule" durch Bund und Länder forciert. So werden eifrig Tafeln durch Smart-Boards getauscht, digitale Endgeräte angeschafft, ISDN-Leitungen weichen einer Breitband-W-LAN-Abdeckung und der gute alte Overhead-Projektor wird zu einem Stück Zeitgeschichte. Zugegeben, dieses Bild trifft nur bedingt zu; es gibt erhebliche Unterschiede von Schule zu Schule und eine Vielzahl an Problemen bei der konkreten Anschaffung und dem nachhaltigen Einsatz von Technik und Software.

Auf der inhaltlichen Seite stellt sich die Frage nach Risiken und Potentialen jener Digitalisierung von Bildung. Damit geht es um den reflektierten Umgang mit den immer solider ausgebauten technischen Voraussetzungen. Wo sind also die Räume in denen (fachdidaktisch) reflektiert, solide durchdacht, hinterfragt und (weiter-)entwickelt wird, wie Lehren und Lernen in einer Kultur der Digitalität gestaltet werden kann und sollte? Wo werden Konzepte erprobt, die phasenübergreifend erarbeitet werden? Die CoP Inklusionssensible Lehrer*innenbildung des BiLinked-Projekts (weitere Infos in diesem Blogbeitrag), in der Lehramtsstudierende, Fachdidaktiker*innen und Lehrkräfte zusammenkommen, ist ein solcher Ort. Nach dem erfolgreichen Bestehen der Pilotphase und einer tiefen Einarbeitung der sieben Fachdidaktiken in die Materie wurde schnell klar: Die inhaltliche Seite der Digitalisierung von Schul- und Hochschulbildung – oder besser einer Bildung im Kontext von Digitalität – hinkt der technischen Seite deutlich hinterher.

Über den Einsatz von Tools hinausgehen

Welchen Mehrwert bietet Technik für Bildung? Wie können Medien als Werkzeuge sinnvoll eingesetzt werden? Dies sind Fragen, die nicht im Zentrum unserer Auseinandersetzung stehen. Auch wenn wir diese verhandeln, sind es schlicht nicht die richtigen Fragen für die anstehenden Herausforderungen, wie ein Einblick in das letzte CoP-Treffen zeigt. Dabei haben wir auf Basis der vorhandenen interdisziplinären Expertise (allgemeindidaktisch und auf Basis der beteiligten Fachdidaktiken: Biologie, Deutsch als Fremd- und Zweitsprache/Mehrsprachigkeit, Mathematik, Musik, Sachunterricht, Sozialwissenschaften und Sport) erörtert, welche Fragen überhaupt zu stellen sind und welche Konsequenzen das für unsere Arbeit hat. Kritisch diskutiert und weitergedacht haben wir hierbei die Argumentationslinie Axel Krommers (Link zum Weiterlesen). Mit Bezug auf Felix Stalders Konzept einer Kultur der Digitalität skizziert Krommer die Leitmedientransformation vom Paradigma der Typografie hin zu einem Paradigma der Digitalität. Knapp und unvollständig umrissen fußt jene Digitalität auf:

  • Referentialität (Gemeint ist die Beteiligung von immer mehr Menschen an kulturellen Prozessen beispielsweise im Internet. Hierbei kommt es zu einer Erosion etablierter Ordnungsstrukturen. Eine Vielzahl an Informationen muss vom Individuum gefiltert werden: etwa das Wesentliche vom Unwesentlichen, das Relevante vom Irrelevanten und Wahres von Falschem.)
  • Gemeinschaftlichkeit (Individuell und in Gemeinschaft geht es darum der Flut an Informationen zu begegnen und Orientierung zu stiften. Beispiele hierfür sind soziale Netzwerke.)
  • Algorithmizität (Referentialität und Gemeinschaftlichkeit sind auf die Ordnungswirkung von Algorithmen angewiesen. Gleichsam gilt es die Grundlagen und die Wirkungsweisen von Algorithmen einzuordnen. Ein Beispiel hierfür ist die Verkehrsmittelentscheidung anhand von Google-Maps.) 

Von Axel Krommers Argumentation ausgehend, sind in einem solchen Sinne Medien weniger als neutrale Werkzeuge mit einem Mehrwert für Bildung zu betrachten. Vielmehr soll es darum gehen, wie Medien Kultur und Gesellschaft prägen. Eine solche Pädagogik mit Technik stellt sich zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen und bindet diese in Lehr-Lernkontexte ein. Dabei können natürlich Tools wie Kahoot, Padlet und Co. eingesetzt und erprobt werden. Deren dienende Wirkung für Bildung soll auch gar nicht bestritten werden. Das Fazit unserer Runde: Wenn Bildung im Rahmen einer Kultur der Digitalität bestehen will, muss ein größeres Bild für die Schul- und Hochschulbildung gezeichnet werden. Wir als CoP machen uns auf, daran tatkräftig zu arbeiten. Dabei können wir aus einer Vielfalt an Perspektiven für bezugswissenschaftliche und fachdidaktische Fragen schöpfen.

Sie sind daran interessiert wie mit dieser Herausforderung in unterschiedlichen fachlichen Zugriffen umgegangenen werden kann, welche Besonderheiten bestehen und was daraus zu folgern ist? Dann können Sie sich auf den nächsten Blog-Beitrag mit den unterschiedlichen Zugängen der CoP-Beteiligten freuen.

Hier geht es zum BiLinked-Projekt.

[Weiterlesen]
Gesendet von BStiebing in Innovative Lehrprojekte

Lehrideen und Erfahrungen austauschen: inno.teach – Der neue Blog für innovative Lehre

Veröffentlicht am 28. April 2022

Wie soll Lehre in der Zukunft aussehen? Durch die letzten zwei Jahre hat diese Frage eine noch größere Bedeutung erhalten.

Auch vor den Online-Semestern war Digitalisierung ein wichtiges strategisches Entwicklungsfeld der Universität Bielefeld. Bereits seit 2018 befindet sich die Universität in einem Entwicklungsprozess zur Frage, wie die Lehre in der Zukunft an unserer Universität aussehen soll und welchen Stellenwert hierbei die erweiterten Möglichkeiten durch digitale Lehr-, Lern und Prüfungsformen einnehmen. Sie als Lehrende sind die Expert*innen, wenn es um neue Lehrkonzepte, fachspezifische Ausgestaltungen und die Erfahrungen in der Lehrpraxis mit diversen Lehrkonzepten geht. Diesem vielseitigen Mosaik aus Erfolgen, Erfahrungen, erprobten innovativen Lehr-/ Lernformaten wollen wir nun mehr Raum bieten, um uns auszutauschen und um gemeinsam von guter Lehre zu profitieren.

Was bedeutet innovative Lehre speziell an der Universität Bielefeld? Welche Tools und Methoden nutzen meine Kolleg*innen? Wie kann ich Inspiration für meine Lehre bekommen? Unser neuer Blog „inno.teach“ wird Lehren, Lernen und Prüfen in den Fokus rücken und genau diese Fragen beantworten! Wir wollen zu gemeinsamen Diskussionen anregen und Visionen teilen.

 

„Ideen und Erfahrungen austauschen und Schlaglichter auf Studium und Lehre werfen, das ist unser Anspruch. Die didaktischen Möglichkeiten, die wir durch digitale Tools und Formate ergänzend zur Präsenzlehre nutzen können, sind ein großer Gewinn - aber manchmal eben auch eine Herausforderung. Umso wichtiger wird der Austausch zwischen Lehrenden und allen, die sich mit Lehre beschäftigen. Der Blog soll ein weiteres Mittel sein, diesen zu fördern!“, so Prorektorin für Studium und Lehre Prof. Dr. Birgit Lütje-Klose.

Der neue Blog zur (digitalen) Lehre soll informieren, unterhalten und verschiedene Blickwinkel der Universität Bielefeld auf Lehre und Lernen zusammentragen. Realisiert wird er vom Zentrum für Lehren und Lernen (ZLL). Lehre wird besser, wenn man darüber redet, sie reflektiert und neue Impulse bekommt. Lassen Sie uns transparent über die Lehre an der Universität Bielefeld sprechen und alle Beteiligten zu Wort kommen lassen. Natürlich wollen wir auch über den Tellerrand schauen, auf unsere Netzwerke und darüber hinaus. Denn eins ist klar: Die Lehre kann nur profitieren, wenn man Wissen teilt und darüber spricht.

In diversen Kategorien wollen wir Themen und Geschichten der Lehre beleuchten. Dabei ist Platz für große Projekte und Reportagen wie auch für kleine Impulse, Veranstaltungshinweise und praktische Tipps und Good Practice direkt aus dem Lehralltag. In der Kategorie Innovative Lehrprojekte erhalten Sie regelmäßige Einblicke in hochschulweite Lehrprojekte, bekommen Statusberichte und interessante Einblicke in die Arbeitsgruppen. So wird hier bspw. das hochschulweite Projekt BiLinked, welches interdisziplinär und kollaborativ digitale Lehr- /Lernformate entwickelt, eine Plattform haben. Die vier verschiedenen Communities of Practice werden ihre Zwischenergebnisse dokumentieren und Sie so am Projekt teilhaben lassen. Die Kategorie New Teaching and Learning beleuchtet die Digitalisierung von Lehren und Lernen und Innovationen der Didaktik. Good Practice wirft ein Schlaglicht auf konkrete Lehrveranstaltungen an der Universität Bielefeld, die durch ihre innovative Durchführung besonders aufgefallen sind. Die Kategorie Tipps & Tutorials für digitale Lehre gibt Ihnen Wissenswertes an die Hand rund um digitale Tools, die in der Lehre verwendet werden können. In der Kategorie Lehren vom Campus finden Sie Geschichten und Erfahrungsberichte von diversen Personen aus dem Lehrkontext und ihre Sichtweise auf innovative Lehre.

Ein besonderes Augenmerk legen wir auf digitale Lehre und deren Möglichkeiten. Denn diese umfasst – wie Sie wissen – viel mehr als reine synchron digital stattfindende Veranstaltungen zur Substitution von Präsenz. Welche Möglichkeiten bietet die Universität für digitale oder hybride Veranstaltungen? Welche Tools können Sie für Ihr Blended-Learning-Projekt anwenden und wie machen es andere Lehrende aus den verschiedenen Fakultäten?

Welche Themen und Fragen rund um innovative Lehre beschäftigen Sie? Wir freuen uns auf Ihr Engagement und Ihre Themenvorschläge, die Sie an Birte Stiebing (Zentrum für Lehren und Lernen) birte.stiebing@uni-bielefeld.de richten können!

[Weiterlesen]
Gesendet von BStiebing in Allgemein

Tag Hinweis

Auf dieser Seite werden nur die mit dem Tag [innovativelehre] versehenen Blogeinträge gezeigt.

Wenn Sie alle Blogeinträge sehen möchten klicken Sie auf: Startseite

Kalender

« April 2024
MoDiMiDoFrSaSo
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
     
       
Heute