Gemeinsam Texte
zu schreiben kann oft ebenso wichtig wie kompliziert sein. Werden
unterschiedliche Versionen zwischen mehreren Teilnehmenden hin und
hergeschickt, so kann es schnell zu Verwechslungen kommen. Sciebo bietet
hier eine gute Alternative, um kollaborativ miteinander zu arbeiten und
dies entweder in Echtzeit oder zeitlich versetzt. In einem vorhergehenden Beitrag
wurde bereits erklärt, wie Dateien mit Sciebo geteilt werden können.
Dieser Beitrag erläutert nun, wie mit diesen gemeinsam gearbeitet werden
kann.
Um eine geteilte Datei gemeinsam zu bearbeiten, muss diese
nur angeklickt werden. Optional kann auch ein neues Dokument über einen
Klick auf das große Plus-Symbol angelegt werden. Die Bearbeitung erfolgt
zunächst genauso, wie über Word, bzw. wie bei anderen Office-Produkten. Wird
das Dokument gemeinsam direkt über Sciebo bearbeitet, so können alle
Teilnehmenden gemeinsam in Echtzeit daran arbeiten. Dabei wird farbig
angezeigt, wo sich der Cursor der anderen Personen gerade befinden.
Es
gibt zwei Dinge, über die sich vor dem gemeinsamen Bearbeiten Gedanken
gemacht werden sollten: Zunächst ist es möglich, das automatische
Speichern auf manuell umzustellen. Dies sorgt dafür, dass eine ältere
Version der Datei nicht einfach überschrieben wird – andererseits ist es
dann wichtig, regelmäßig Sicherheitskopien anzufertigen. Zudem gibt
es verschiedene Optionen dafür, von welchen Teilnehmenden Änderungen
nachvollzogen werden können. Diese Änderungen werden dann, ähnlich wie
in Word, farbig gekennzeichnet, so dass auch sichtbar ist, von wem sie
kommen. Dies kann nützlich sein, wenn Änderungen vor der Freigabe noch
besprochen werden sollen.
Es ist auch möglich, das Dokument über
die Sciebo-App zu bearbeiten. In diesem Fall geschieht dies am eigenen
PC über Word oder einem anderen genutzten Textverarbeitungsprogramm.
Wird die Datei gespeichert, so synchronisiert die App die neue Version
mit Sciebo, so dass sie wieder allen Teilnehmenden zur Verfügung steht. Vor
der gemeinsamen Arbeit sollte abgesprochen werden, ob synchron oder
asynchron gearbeitet werden soll. Da das Textverarbeitungsprogramm von
Sciebo andere Dateiformate nutzt als Word, kann es sonst durch das
häufige Wechseln zwischen diesen zu Formatierungsfehlern kommen.
Ist
das Dokument fertig kann es in verschiedenen Formaten heruntergeladen
werden. In jedem Fall ist es sinnvoll, nach dem Herunterladen auf
Formatierungsfehler zu kontrollieren. Mit Sciebo ist es nicht nur
leicht, Dateien zu teilen, sondern auch, diese gemeinsam zu bearbeiten.
Insbesondere die verschiedenen Möglichkeiten der Bearbeitung zeichnen
dieses Programm besonders aus. Es ist somit sowohl für Forschung als
auch für Lehre sehr gut geeignet. Auch Studierende können sich dort
anmelden, um etwa Ergebnisse für Gruppenarbeiten zu teilen. Alle
weiteren Informationen gibt es über die Seite des BITS.
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Im Austausch bleiben: Wie beteiligen sich Studierende bei der Weiterentwicklung von Lehre? - Zusammenarbeit im Lehrprojekt BiLinked
Ein Beitrag von Lea Bachus und Johanna Springhorn
„Alle müssen wissen, wer was weiß. Das System Uni kann für
Studierende sehr diffus sein und man macht sich kaum Gedanken, wie viel
hinter dem Vorhang abläuft. Gleichzeitig macht es natürlich Sinn
Studierende zu fragen, wie man das Lehrangebot für Studierende
verbessern kann.“ (Alex Hallbauer aus der CoP Public Humanities)
An der Universität Bielefeld arbeiten Studierende und Lehrende im Projekt BiLinked
seit 2021 gemeinsam daran, digitale Lehr-Lernformate zu entwickeln. Die
Zusammenarbeit findet in vier interdisziplinären Communities of
Practice (CoPs) statt, die fächerübergreifend verschiedene
Studienschwerpunkte abbilden. Dadurch entstehen vielfältige und
innovative Ideen, wie Digitales in der Lehre an unserer Uni gut
umgesetzt werden kann. Seit Beginn des Projekts beteiligen sich die
studentischen Mitarbeiter*innen in den unterschiedlichen CoPs aktiv
daran, diese Formate mitzugestalten. Zum Beispiel entwickeln Studierende Selbstlerneinheiten zu Data Literacy mit oder erstellen selbstständig Erklärvideos in der Chemiedidaktik.
Einen tieferen Einblick in ihre Mitwirkung und die kollaborative
Zusammenarbeit können aber natürlich am besten die Studierenden selbst
geben. Deshalb haben wir mal nachgefragt: Wir wollten wissen, wie genau
die Studierenden in die Arbeit der CoPs eingebunden sind, und was ihnen
wichtig ist bei der kollaborativen Zusammenarbeit von Studierenden und
Lehrenden.
Daniel Schumann studiert Erziehungswissenschaften im Master und ist seit 2021 studentischer Mitarbeiter in der CoP Data Literacy.
Studentische Beteiligung wird ihm zufolge in seiner CoP auf zwei Ebenen
umgesetzt: Zum einen durch die studentischen Mitarbeiter*innen, die von
der Konzeption bis zur Umsetzung an der Gestaltung der
Lehrveranstaltungen beteiligt sind. Zum anderen über die studentische
Beteiligung in den Seminaren selbst, in denen möglichst individuell auf
die Interessen der Studierenden eingegangen werden soll. Für Daniel sind
eine gute Kommunikation und gegenseitiges Vertrauen die Voraussetzung
für eine erfolgreiche Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Lehrenden
und Studierenden:
Yasmin Echterhoff ist Lehramtsstudentin und war von Anfang an als studentische Mitarbeiterin in der CoP Inklusionssensible Lehrer*innenbildung
dabei, in der vor allem Seminare im Blended Learning-Format für
Lehramtsstudierende gestaltet werden. Die studentischen
Mitarbeiter*innen sind dabei sehr vielfältig eingebunden, weil sie
sowohl inhaltlich als auch organisatorisch beteiligt sind:
Diese Vielfalt in ihren Aufgaben weiß auch Margit Offermann, die seit letztem Jahr in der CoP MINTconnect mitarbeitet, zu schätzen:
Aus ihrer Sicht ist für die Zusammenarbeit hilfreich, dass die
studentischen Mitarbeiter*innen bei den Projekten der CoP in alle
Arbeitsschritte und Entscheidungen gleichberechtigt mit den Lehrenden
eingebunden sind. Alex Hallbauer aus der CoP Public Humanities
sieht das ähnlich und hebt noch einmal die Besonderheiten hervor, die
mit der Rolle als studentische Mitarbeiter*innen einhergehen:
In seiner CoP unterstützt er zum Beispiel Studierende in
Lehrveranstaltungen dabei, digitale Produkte wie Podcasts zu erstellen,
aber ist auch gemeinsam mit den anderen Studierenden und Lehrenden der
CoP von Beginn an bei der Organisation von Veranstaltungen mit dabei.
Neben
der kollaborativen Arbeit innerhalb der einzelnen CoPs gibt es auch
Treffen mit allen beteiligten Studierenden im BiLinked Gesamtprojekt.
Zusammen mit den Studierenden organisiert und gestaltet Lea Bachus,
selbst studentische Mitarbeiter*in in der Projektkoordination, diesen
Austausch. Dabei geht es vor allem darum, gemeinsam darüber zu sprechen,
wie Studierende sich inhaltlich und organisatorisch gut in ihrer CoP
einbringen können, um ihre Perspektive auf die Weiterentwicklung von
Lehre sichtbar zu machen. So haben sich die Studierenden beispielsweise
in einem World Café Format damit beschäftigt, welche Möglichkeiten der
(digitalen) kollaborativen Zusammenarbeit in den CoPs gut gelingen oder
in einem Stationenlauf gesammelt, welche Beispiele für Good Practices
der studentischen Beteiligung in Lehrveranstaltungen und Projekten es an
der Uni Bielefeld bereits gibt und was außerdem wünschenswert wäre.
Der studentische Austausch dient dabei oftmals auch als Blick über den
Tellerrand: Wie sieht die Lehre in anderen Fächern aus? Welche
Möglichkeiten habe ich dort, selbst etwas mitzugestalten? Was finden
andere Studierende wichtig in der Lehre an unserer Uni? Die Ergebnisse
nehmen die Studierenden mit in ihre Arbeit in den CoPs. Neben der
konkreten Erstellung verschiedener digital unterstützter Lehrformate,
bietet BiLinked als Gesamtprojekt daher auch einen guten Rahmen für
studentische Beteiligung und die Zusammenarbeit zwischen Studierenden
und Lehrenden in der Lehrentwicklung. Und einen Anlass, im Austausch zu
bleiben.
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