» Veröffentlicht am
8. Januar 2019
Wie lesen Studierende im digitalen Zeitalter?
Durch Veränderungen der Lesesozialisation entsteht
in der Gegenwart eine zunehmende Diskrepanz zwischen sozialisierten
Lesepraktiken und den Anforderungen der Hochschullehre. Die bisherigen
hochschuldidaktischen Angebote reichen dabei nicht
aus, um den Ursachen von Veränderungen des Leseverhaltens
entgegenzuwirken und die Studierenden so für ein erfolgreiches und
positiv erlebtes Studium anzuleiten. In ihrem Projekt „Reader Analytics
als lernstrategisches Werkzeug der kritischen Reflektion des
eigenen Leseverhaltens im Studium“ beschäftigen sich Christian
Fritz-Hoffmann von der Fakultät für Soziologie (Arbeitsgruppe für
qualitative Methoden) und Axel Kuhn von der FAU Erlangen
(Lehrstuhl für Buchwissenschaft) mit Ideen, dieser Diskrepanz
entgegen zu wirken.
Gefördert wird das Projekt durch ein
Tandem-Fellowship des Stifterverbands im Rahmen der Fellowships
„Innovationen in der Hochschullehre“. Eine Jury aus Lehrenden
verschiedener Fachrichtungen sowie Hochschuldidaktikern und Studierenden
wählt die Fellows aus. Ausschlaggebend für eine Förderung ist vor
allem, dass das Vorhaben einen deutlichen Mehrwert gegenüber dem Status
quo darstellt und in das Curriculum eingebunden werden kann.
Die Zielsetzung des Projekts ist die Konzeption
eines Lernprogramms für das Lesen im Studium, welches sich direkt an den
Studierenden, ihrer Lesesozialisation und ihren
Mediennutzungsgewohnheiten orientiert. Dabei wird erstmals auf Reader
Analytics zurückgegriffen, welche über digitale Daten das individuelle
Leseverhalten im Hochschulkontext objektivierbar und so einer Reflexion
zugänglich machen. Da diese Technologie bisher in der Hochschullehre
nicht genutzt wurde, soll gemeinsam mit Studierenden
ein Anwendungsszenario und ein Leitfaden zur Nutzung von Reader
Analytics im Rahmen einer zweisemestrigen Lehrforschung entwickelt
werden. Anschließend soll dieses Anwendungsszenario dann in
Wahlpflichtveranstaltungen zu Beginn des Bachelorstudiums implementiert
werden.
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