» Veröffentlicht am
13. Januar 2020
Pressemitteilung: Aufmerksamkeit und Vertrauen sind besonders wirksam gegen Jugendkriminalität
Wissenschaftler legen Ergebnisse der
Langzeitstudie "Kriminalität in der modernen Stadt" vor.
Soziale Benachteiligungen, familiäre Gewalt,
ein schlechtes Schulklima oder der Konsum von Gewaltmedien wie beispielsweise
Filme und Computerspiele haben zwar keine oder kaum eine direkte Wirkung auf
ein mögliches straffälliges Verhalten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Allerdings haben diese Faktoren häufig zur Folge, dass die betroffenen
Jugendlichen die Begehung von Gewalttaten als harmlos ansehen und ihre Zeit mit
entsprechend auffälligen Freunden verbringen - dies wiederum steht in einem
deutlichen Zusammenhang mit der Begehung von Straftaten. Das sind zwei der
wichtigsten Ergebnisse der Langzeitstudie "Kriminalität in der modernen
Stadt" unter der Leitung des Kriminologen Prof. Dr. Klaus Boers
(Westfälische Wilhelms-Universität Münster, WWU) und des Soziologen Prof. Dr.
Jost Reinecke (Universität Bielefeld).
Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
(DFG) über knapp 20 Jahre geförderte Untersuchung ist in Deutschland die
einzige und international eine der wenigen Langzeituntersuchungen, die
delinquentes Verhalten vom späten Kindes- bis ins frühe Erwachsenenalter in den
Blick nimmt. Die Studie unterscheidet sich von bisherigen Untersuchungen vor
allem dadurch, dass einmalige Befragungen lediglich Momentaufnahmen lieferten,
aber nichts über die Entwicklung der Kriminalität aussagten.
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