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BLOG Zentrum für Ästhetik

BLOG Zentrum für Ästhetik - Tag [2018]

Neues Filmmusikprojekt an der Uni

Veröffentlicht am 27. September 2018

S.C.O.R.E.

Das Projekt "S.C.O.R.E." möchte Filmmusik und Symphonic Rock/Metal an die Uni bringen und sucht bis zum 28.10.2018 Instrumentalist*innen und Sänger*innen. Interessierte können sich auf letsscore.de anmelden.

Rückfragen können an info@letsscore.de gestellt werden.


Gesendet von WSchüer in Film & Medien
Tags: 2018

Samische Kultur hautnah

Veröffentlicht am 20. September 2018

Das Joiken kennen lernen

Arktischer Folk und samische Lyrik mit dem Duo Niillas Holmberg & Roope Mäenpää an der Uni Bielefeld

Niilas Holmberg und Roope Mäenpää (Foto: Eetu Niiminen)

Am Sonntag, d. 7. Oktober um 19 Uhr im Hörsaal 6 lädt die Universität Bielefeld in Kooperation mit der Deutsch-Finnischen Gesellschaft zu einer ungewöhnlichen Kulturveranstaltung ein: Zu Gast ist das samische Künstler-Duo Niillas Holmberg & Roope Mäenpää, das seine Musik als „arktischen Folk“ bezeichnet. Beide sind junge Repräsentanten der außerordentlich lebendigen Kultur der indigenen samischen Bevölkerung, deren Lebensraum sich von den nördlichen Gebieten Norwegens, Schwedens und Finnlands bis hinein nach Russland erstreckt. Nicht zuletzt stellen sie das Joiken vor – den typisch samischen Stil des Gesangs. Die Universität Bielefeld bietet seit 2013 regelmäßig Kurse zur samischen Kultur, Literatur und deren Übersetzung an.


Niillas Holmberg, geboren 1990 in Utsjoki, ist zugleich samischer Dichter, Musiker, Schauspieler und Aktivist. In dieser Reihenfolge beschreibt er sich selbst. Bisher hat er drei Lyrikbände veröffentlicht. Sein Werk ist in zehn Sprachen übersetzt worden. In Bielefeld stellt er in Vertonungen und Rezitationen seine Gedichte vor, spielt Gitarre zu samischen Liedern und „joikt“, und begibt sich damit in die älteste und immer noch lebendige europäische Gesangstradition. Ungewöhnlich, archaisch und zugleich sehr fesselnd klingt das für mitteleuropäische Ohren. Das Spektrum der Musik erstreckt sich damit von den Ursprüngen der samischen Kultur bis zur unmittelbaren Gegenwart. Seine Vielseitigkeit stellt Niillas Holmberg aktuell gleich in vier Musikgruppen unterschiedlichen Charakters unter Beweis.
Holmberg wurde 2016 in Helsinki für sein Engagement für samische Literatur, Musik und Sprache und für die Rechte der Samen als Same des Jahres ausgezeichnet. Für seine literarischen Arbeiten erhielt er ebenfalls bereits diverse Preise. Die Gruppe Bie, Studierende an der Universität Bielefeld unter Leitung von Johanna Domokos, die sich mit samischer Kultur und Literatur befasst, hat maßgeblich an der Herausgabe des ersten Buches mit Übersetzungen seiner Lyrik ins Deutsche mitgewirkt.

Holmbergs Partner Roope Mäenpää aus Tampere ist Komponist und Multiinstrumentalist. In den Duo-Produktionen mit Niillas Holmberg spielt Mäenpää Cello, Klavier und Keyboards. Dabei sind auch zwei CDs entstanden. Neben dem Duo sind beide auch in einem Quartett mit rockiger Musik unterwegs.

Das Konzert am 7. Oktober ist eine Kooperation zwischen der Deutsch-Finnischen Gesellschaft e.V. und dem Zentrum für Ästhetik der Universität Bielefeld. Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.

Gesendet von WSchüer in Musik
Tags: 2018

Das HfM-Orchester gastiert in der Uni

Veröffentlicht am 19. September 2018

Das Orchester der Hochschule für Musik Detmold zusammen mit der Geigerin Maria-Elisabeth Lott

Werke von Korngold, Schostakowitsch und Beethoven 

Schon zum dritten Mal gastiert das Orchester der Hochschule für Musik Detmold unter Leitung von Florian Ludwig am Montag, d. 26.11. um 20.00 Uhr im Audimax der Universität Bielefeld. Als Solistin ist diesmal Maria-Elisabeth Lott, international bekannte Geigerin und Professorin in Detmold, mit Erich-Wolfgang Korngolds Violinkonzert dabei. Auf dem Programm stehen auch Dimitri Schostakowitschs 5. Symphonie und die Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 von Ludwig van Beethoven.

Erich Wolfgang Korngold (1897-1957) galt seinerzeit als Wunderkind, das schon mit elf Jahren ernsthaft an Kompositionen arbeitete. Seine Jugendwerke wurden von den berühmtesten Dirigenten seiner Zeit aufgeführt. Zwischen den Weltkriegen war er, vor allem mit „Die tote Stadt“ (1920), einer der meistgespielten deutschsprachigen Opernkomponisten. Während der NS-Zeit emigrierte er in die USA und wurde dort zu einem der erfolgreichsten, u.a. mit zwei Oscars ausgezeichneten Filmkomponisten Hollywoods. Für sein 1947 uraufgeführtes Violinkonzert D-Dur op. 35 griff  er weitgehend auf Themen aus seinen Filmmusiken zurück. Dabei begegnen sich spätromantische Klangpracht, melodiöser Erfindungsreichtum und extreme technische Schwierigkeiten für die Solistin. Wegen Korngolds konservativer kompositorischer Grundhaltung konnte sich sein Violinkonzert lange nicht durchsetzen. Inzwischen gilt es aber als eines der großen Werke seiner Gattung. 

In der Geschichte von Schostakowitschs 5. Symphonie spiegeln sich die komplizierten und tragischen Begleitumstände, mit denen der Komponist bei seiner Arbeit lange Zeit konfrontiert war. Nach Kritik in der „Prawda“, die damals ohne Billigung Stalins nicht denkbar war, hatte er 1936 seine 4. Symphonie zurückgezogen. Mit der 5., entstanden auf dem Höhepunkt des stalinistischen Terrors und 1937 in Leningrad erfolgreich uraufgeführt, bewies er seine Rückkehr zu den Vorgaben einer linientreuen Kulturpolitik. So interpretierte es jedenfalls die zeitgenössische Kritik, während er selbst später den abschließenden, vermeintlich das Regime verherrlichenden Triumphmarsch als Todesmarsch bezeichnet haben soll.

Maria-Elisabeth Lott (Foto: Tom Kohler)

Beethovens Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 entstand 1806 als Ouvertüre zur zweiten Fassung seiner einzigen Oper, die erst 1814 unter dem Titel „Fidelio“ ihre endgültige Form fand. Die dritte Leonoren-Ouvertüre ist eins von Beethovens populärsten Orchesterwerken. Mit ihrer dramatischen Wucht und ihrer musikalischen Radikalität sprengte sie den Rahmen des damals von Opern-Ouvertüren Gewohnten – ganz im Sinne des im 19. Jahrhundert etablierten Bildes vom „Titanen“ Beethoven.

Maria-Elisabeth Lott, geboren 1987, gilt international als eine der besten deutschen Geigerinnen ihrer Generation und begeistert auf der Bühne mit ihrer Spielfreude, ihrer natürlichen und intensiven Musikalität und ihrer makellosen Technik. Seit ihrem US-Debüt im Alter von dreizehn Jahren konzertiert sie weltweit als Solistin mit Orchestern wie dem London Philharmonic Orchestra, Dallas Symphony Orchestra, Residentie Orkest Den Haag, Singapore Symphony Orchestra, China National Orchestra, BBC Manchester Symphony Orchestra und arbeitet mit renommierten Dirigenten zusammen. Neben ihrem solistischen Spiel ist Maria-Elisabeth Lott als begeisterte Kammermusikerin bekannt und regelmäßig Gast bei den bedeutendsten internationalen Kammermusikfestivals. Im Laufe ihrer Karriere wurde Maria-Elisabeth Lott mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Maria-Elisabeth Lott spielte live für wichtige Radio- und Fernsehsender in ganz Europa, den USA und Kanada. 1998 gewann sie als Elfjährige einen vom Mozarteum Salzburg ausgeschriebenen Wettbewerb und wurde ausgewählt, mit Mozarts Kindergeige ihre Debut-CD bei EMI Classics mit dem Mozarteum Orchester Salzburg und Sontraud Speidel mit Werken von Mozart aufzunehmen. Ihre musikalische Ausbildung erhielt Maria-Elisabeth Lott seit ihrem vierten Lebensjahr bei Josef Rissin. Bereits mit acht Jahren begann sie ihr Vorstudium an der Hochschule für Musik in Karlsruhe. Nach Abschluss ihres Bachelor- und Masterstudiums legte sie 2015 in Detmold ihr Solistenexamen mit Auszeichnung ab. Seit 2017 unterrichtet sie als Professorin an der Hochschule für Musik Detmold.

Florian Ludwig (Foto: Stefan Kühle)

Florian Ludwig war von 2008 bis 2017 Generalmusikdirektor des Theaters Hagen und des Philharmonischen Orchesters Hagen. Dort setzt er sich für ein breites Repertoire ein, das sowohl alle Epochen der klassischen Orchestermusik wie auch Crossover-Projekte verschiedenster Art einschließt. Vor seiner Tätigkeit in Hagen war Florian Ludwig als Solorepetitor am Nationaltheater Mannheim sowie als erster Kapellmeister am Theater Bremen tätig. Er studierte an der Hochschule für Musik und Theater München bei Hermann Michael und war Assistent namhafter Dirigenten wie Sir Colin Davis und Franz Welser-Möst. Gastdirigate führten ihn an die Wiener Volksoper, zum Gewandhausorchester zu Leipzig, dem MDR Sinfonieorchester sowie der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Zahlreiche CD- und Rundfunk¬mitschnitte dokumentieren seine Tätigkeit. Seit 2015 ist Ludwig Professor für Orchesterdirigieren an der Hochschule für Musik Detmold und leitet dort das Hochschulorchester sowie den Detmolder Oratorienchor. Bei dem Konzert handelt sich, gefördert von der Hanns Bisegger-Stiftung, um eine Kooperation zwischen der Hochschule für Musik Detmold und der Universität Bielefeld im Rahmen von „Campus OWL“, der Plattform für die Zusammenarbeit der fünf staatlichen Hochschulen der Region. Die Organisation der Veranstaltung liegt beim Zentrum für Ästhetik der Universität Bielefeld.

Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.

Fotoalbum

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Tags: hfm 2018

Semestereröffnungskonzert der Bielefelder Philharmoniker

Veröffentlicht am 7. September 2018

Khatchaturian, Reger und Holst am 8. Oktober in der Unihalle

Die Konzerte der Bielefelder Philharmoniker in der Unihalle jeweils zu Beginn des Wintersemesters mit ihrer ganz besonderen Atmosphäre sind aus dem Kulturleben der Uni Bielefeld schon lange nicht mehr wegzudenken. Am Montag, dem 8. Oktober um 20.00 Uhr verwandelt sich die Halle vor dem Westend wieder in einen Konzertsaal. Diesmal stehen unter der Leitung von Alexander Kalajdzic Suiten-Kompositionen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf dem Programm: Aram Khatchaturians Suite aus der Schauspielmusik zu Lermontows „Maskerade“, Max Regers Böcklin-Suite und „Jupiter“ aus Gustav Holsts Suite „Die Planeten“.

 

Im Mittelpunkt des Abends stehen Max Regers selten zu hörende „Vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin op. 128“.  Reger (1873-1916) hinterließ ein (nicht nur) zu Lebzeiten heißumstrittenes Werk von gewaltigen Ausmaßen. Paul Hindemith nannte ihn den „letzten Riesen der Musik“, was ganz gewiss für seine herausragenden Orgelkompositionen uneingeschränkte Geltung hat. Viel unbekannter – und das sicher zu Unrecht – sind seine Orchesterwerke, in denen er spätromantische Farbigkeit mit impressionistischen Einschlägen und  großer kontrapunktischer Kunst  verbindet.  Sein Opus 128 entstand 1913 und greift Gemälde des Schweizer Symbolisten Arnold Böcklin auf, von denen v.a. „Die Toteninsel“ damals in Reproduktionen  in bürgerlichen Haushalten weit verbreitet war. Die vier „Tondichtungen“ haben folgende Titel:  Der Geigende Eremit“ (mit ausdrucksvoller Solovioline), „Im Spiel der Wellen“, „Die Toteninsel“ und „Bacchanal“.

 Eingerahmt wird Regers Komposition von Aram Khatchaturians Maskerade-Suite und „Jupiter“ aus Gustav Holsts „Die Planeten“. Selbst wer den Namen Khatchaturian noch nie gehört hat, kennt mit großer Wahrscheinlichkeit dessen populären „Säbeltanz“, der sich als Film- und Reklamemusik äußerster Beliebtheit erfreut. Überhaupt griffen Regisseure gerne auf Khatchaturians eingängige und temperamentvolle Musik zurück. Seine fünfsätzige Suite aus der Schauspielmusik zu „Maskerade“ entstand 1944. Mit dem „Walzer“ enthält sie ein weiteres beliebtes Stück aus Khatchaturians Werken. Die Schauspielmusik selbst hatte er bereits 1941 komponiert. In Michail Lermontows Theaterstück geht es um die tragischen Folgen eines vermeintlichen Ehebruchs. Khatchaturian (1903-1978) galt als einer der Vorzeigekomponisten der Sowjetunion und war stark von der Volksmusik seiner armenischen Heimat geprägt.

 Die Suite „Die Planeten“, 1914 bis 1916 entstanden, soll die Eigenschaften der im Planetensystem genannten antiken Gottheiten charakterisieren und ist Gustavs Holsts mit Abstand bekannteste Komposition. Sie zeigt die ganze Meisterschaft des Komponisten in der Behandlung des Orchesters, die viele Filmkomponisten beeinflusst hat. Jupiter wird hier als „the Bringer of Jollity“ beschrieben – nicht zuletzt mit satten Blechbläserklängen.

 Die regelmäßigen Konzerte zur Eröffnung des Wintersemesters in der Uni-Halle wurden aus den Reihen der Bielefelder Philharmoniker schon als „Kult“ bezeichnet. Dem ist nichts hinzuzufügen, außer: Der Eintritt ist frei!

Bilder des Konzerts

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Tags: 2018 biphi

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