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Ein Himmel ohne Geigen

Veröffentlicht am 13. Juni 2019

Konzert des Orchesters der Hochschule für Musik Detmold im Audimax der Uni Bielefeld am 27. November um 20 Uhr

Werke von Brahms, Hindemith, B.A. Zimmermann und Andrzej Panufnik

Schon zum vierten Mal gastiert das Orchester der Hochschule für Musik Detmold unter Leitung von Florian Ludwig an der Universität Bielefeld. Diesmal ist das Programm mit „Ein Himmel ohne Geigen“ überschrieben und tatsächlich sind ausschließlich Stücke zu hören, bei denen auf die Violinen verzichtet wird. Das aber ist alles andere als betrüblich – ganz im Gegenteil: Das Konzert bietet ein kontrastreiches Programm bedeutender Orchestermusik des 19. und 20. Jahrhunderts.

 

Der polnisch-britische Komponist und Dirigent Andrzej Panufnik (1914-1991) ist hierzulande weitgehend unbekannt, obwohl er sogar Vizepräsident des Internationalen Musikrates der UNESCO war. Welch bedeutender Musiker er war, beweist auch seine dreisätzige „Muzyka jesieni“ (Herbstmusik) von 1962. Sie entstand als Requiem für eine Freundin acht Jahre nach seiner Emigration aus Polen, wo die Situation unter der kommunistischen Herrschaft (nicht nur) für ihn unerträglich geworden war. Panufniks Tonsprache ist weitgehend tonal und modal und zugleich von großer, den Hörer unmittelbar erreichender Eindringlichkeit.

 Paul Hindemiths »Der Schwanendreher« entstand 1935 als ein »Konzert nach alten Volksliedern für Bratsche und kleines Orchester«. Folgendes Szenario hat dem Komponisten dabei vorgeschwebt: »Ein Spielmann kommt in frohe Gesellschaft und breitet aus, was er aus der Ferne mitgebracht hat: ernste und heitere Lieder, zum Schluss ein Tanzstück.« Abschied, Schmerz und Trennung werden in diesen Liedern thematisiert, und der historische Kontext ist alles andere als heiter: 1935 ist absehbar, dass Hindemith in Nazi-Deutschland als „Neutöner“ und Ehemann einer jüdischen Frau keine Zukunft hat. Um welche Figur es sich bei dem Titel gebenden „Schwanendreher“ handelt, ist übrigens ungeklärt. Im Bielefelder Konzert spielt Veit Hertenstein, international renommierter Bratschist und Professor an der Hochschule für Musik, den Solopart.

Bernd Alois Zimmermann (1918-1970) kann in Abwandlung einer von Hindemith auf Max Reger gemünzten Charakterisierung als „Riese der neuen Musik“ bezeichnet werden. Sein Stück „Stille und Umkehr“ ist mit dem tiefstapelnden Titelzusatz „Orchesterskizzen“ versehen. „In Wahrheit“ handelt es sich hier um eine Komposition, deren zurückgenommene Tonsprache eine Intensität entfaltet, die ihresgleichen sucht. „Stille und Umkehr“ ist Zimmermanns letzte Orchesterkomposition. Wenige Monate später nahm er sich das Leben, und der Gestus des Stücks ist oft mit diesem Ereignis in Verbindung gebracht worden.

Johannes Brahms 2. Serenade für Orchester in A-Dur op. 16 - großenteils in Detmold entstanden und 1860 uraufgeführt - steht etwas im Schatten der häufiger zu hörenden 1. Serenade – sehr zu Unrecht, aber möglicherweise, weil der Verzicht auf die Violinen zu einem dunkler gefärbten Orchesterklang führt. Die fünfsätzige 2. Serenade wird gern als Resultat von Brahms Auseinandersetzung mit Mozarts Bläsermusiken verstanden. Er selbst hielt große Stücke auf dieses Werk, was bei seiner stets sehr selbstkritischen Haltung etwas bedeutet.

Der Bratschist Veit Hertenstein, absolvierte sein Studium bei Nicolas Corti (Amati Quartett) in Zürich und bei Nobuko Imai an der Haute Ecole de Musique in Genf, wo er 2009 das Solistendiplom mit Auszeichnung erwarb. Weitere wichtige Impulse erhielt er bei Meisterkursen von György Kurtag, Krzysztof Penderecki, Gabor Takács-Nagy, Yuri Bashmet und Kim Kashkashian. Der vielfach preisgekrönte Veit Hertenstein ist ein gern gesehener Gast auf großen internationalen Festivals und spielte als Kammermusiker u.a. mit dem Trio Wanderer, den Modigliani und Ysaye Quartetten, mit Brigitte Engerer, Valentin Erben (Alban Berg Quartett) und im Streichquartett mit Midori. Im Jahr 2007 gewann er als erster Bratschist überhaupt den ersten Preis beim Orpheus-Wettbewerb in Zürich und 2009 die von Sir Yehudi Menuhin gegründete New Talent Competition der European Broadcasting Union. Eine große Leidenschaft von Veit Hertenstein ist es, seine musikalischen Erfahrungen auf der Bratsche an Studierende weiterzugeben. Ferner gab er Meisterkurse in diversen musikalischen Kontexten. Seit 2011 ist er Solobratschist beim Sinfonieorchester Basel.  

Florian Ludwig war von 2008 bis 2017 Generalmusikdirektor des Theaters Hagen und des Philharmonischen Orchesters Hagen. Dort setzt er sich für ein breites Repertoire ein, das sowohl alle Epochen der klassischen Orchestermusik wie auch Crossover-Projekte verschiedenster Art einschließt. Vor seiner Tätigkeit in Hagen war Florian Ludwig als Solorepetitor am Nationaltheater Mannheim sowie als erster Kapellmeister am Theater Bremen tätig. Er studierte an der Hochschule für Musik und Theater München bei Hermann Michael und war Assistent namhafter Dirigenten wie Sir Colin Davis und Franz Welser-Möst. Gastdirigate führten ihn an die Wiener Volksoper, zum Gewandhausorchester zu Leipzig, dem MDR Sinfonieorchester sowie der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Zahlreiche CD- und Rundfunkmitschnitte dokumentieren seine Tätigkeit. Seit 2015 ist Ludwig Professor für Orchesterdirigieren an der Hochschule für Musik Detmold und leitet dort das Hochschulorchester sowie den Detmolder Oratorienchor. 

Bei dem Konzert handelt sich um eine Kooperation zwischen der Hochschule für Musik Detmold und der Universität Bielefeld im Rahmen von „Campus OWL“, der Plattform für die Zusammenarbeit der fünf staatlichen Hochschulen der Region. Die Organisation der Veranstaltung liegt beim Zentrum für Ästhetik der Universität Bielefeld.

 Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.

 

Kontakt:

Zentrum für Ästhetik der Universität Bielefeld
Tel.: 0521/106-3067

Gesendet von JSchirmacher in Musik
Tags: 2019 hfm

Das HfM-Orchester gastiert in der Uni

Veröffentlicht am 19. September 2018

Das Orchester der Hochschule für Musik Detmold zusammen mit der Geigerin Maria-Elisabeth Lott

Werke von Korngold, Schostakowitsch und Beethoven 

Schon zum dritten Mal gastiert das Orchester der Hochschule für Musik Detmold unter Leitung von Florian Ludwig am Montag, d. 26.11. um 20.00 Uhr im Audimax der Universität Bielefeld. Als Solistin ist diesmal Maria-Elisabeth Lott, international bekannte Geigerin und Professorin in Detmold, mit Erich-Wolfgang Korngolds Violinkonzert dabei. Auf dem Programm stehen auch Dimitri Schostakowitschs 5. Symphonie und die Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 von Ludwig van Beethoven.

Erich Wolfgang Korngold (1897-1957) galt seinerzeit als Wunderkind, das schon mit elf Jahren ernsthaft an Kompositionen arbeitete. Seine Jugendwerke wurden von den berühmtesten Dirigenten seiner Zeit aufgeführt. Zwischen den Weltkriegen war er, vor allem mit „Die tote Stadt“ (1920), einer der meistgespielten deutschsprachigen Opernkomponisten. Während der NS-Zeit emigrierte er in die USA und wurde dort zu einem der erfolgreichsten, u.a. mit zwei Oscars ausgezeichneten Filmkomponisten Hollywoods. Für sein 1947 uraufgeführtes Violinkonzert D-Dur op. 35 griff  er weitgehend auf Themen aus seinen Filmmusiken zurück. Dabei begegnen sich spätromantische Klangpracht, melodiöser Erfindungsreichtum und extreme technische Schwierigkeiten für die Solistin. Wegen Korngolds konservativer kompositorischer Grundhaltung konnte sich sein Violinkonzert lange nicht durchsetzen. Inzwischen gilt es aber als eines der großen Werke seiner Gattung. 

In der Geschichte von Schostakowitschs 5. Symphonie spiegeln sich die komplizierten und tragischen Begleitumstände, mit denen der Komponist bei seiner Arbeit lange Zeit konfrontiert war. Nach Kritik in der „Prawda“, die damals ohne Billigung Stalins nicht denkbar war, hatte er 1936 seine 4. Symphonie zurückgezogen. Mit der 5., entstanden auf dem Höhepunkt des stalinistischen Terrors und 1937 in Leningrad erfolgreich uraufgeführt, bewies er seine Rückkehr zu den Vorgaben einer linientreuen Kulturpolitik. So interpretierte es jedenfalls die zeitgenössische Kritik, während er selbst später den abschließenden, vermeintlich das Regime verherrlichenden Triumphmarsch als Todesmarsch bezeichnet haben soll.

Maria-Elisabeth Lott (Foto: Tom Kohler)

Beethovens Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 entstand 1806 als Ouvertüre zur zweiten Fassung seiner einzigen Oper, die erst 1814 unter dem Titel „Fidelio“ ihre endgültige Form fand. Die dritte Leonoren-Ouvertüre ist eins von Beethovens populärsten Orchesterwerken. Mit ihrer dramatischen Wucht und ihrer musikalischen Radikalität sprengte sie den Rahmen des damals von Opern-Ouvertüren Gewohnten – ganz im Sinne des im 19. Jahrhundert etablierten Bildes vom „Titanen“ Beethoven.

Maria-Elisabeth Lott, geboren 1987, gilt international als eine der besten deutschen Geigerinnen ihrer Generation und begeistert auf der Bühne mit ihrer Spielfreude, ihrer natürlichen und intensiven Musikalität und ihrer makellosen Technik. Seit ihrem US-Debüt im Alter von dreizehn Jahren konzertiert sie weltweit als Solistin mit Orchestern wie dem London Philharmonic Orchestra, Dallas Symphony Orchestra, Residentie Orkest Den Haag, Singapore Symphony Orchestra, China National Orchestra, BBC Manchester Symphony Orchestra und arbeitet mit renommierten Dirigenten zusammen. Neben ihrem solistischen Spiel ist Maria-Elisabeth Lott als begeisterte Kammermusikerin bekannt und regelmäßig Gast bei den bedeutendsten internationalen Kammermusikfestivals. Im Laufe ihrer Karriere wurde Maria-Elisabeth Lott mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Maria-Elisabeth Lott spielte live für wichtige Radio- und Fernsehsender in ganz Europa, den USA und Kanada. 1998 gewann sie als Elfjährige einen vom Mozarteum Salzburg ausgeschriebenen Wettbewerb und wurde ausgewählt, mit Mozarts Kindergeige ihre Debut-CD bei EMI Classics mit dem Mozarteum Orchester Salzburg und Sontraud Speidel mit Werken von Mozart aufzunehmen. Ihre musikalische Ausbildung erhielt Maria-Elisabeth Lott seit ihrem vierten Lebensjahr bei Josef Rissin. Bereits mit acht Jahren begann sie ihr Vorstudium an der Hochschule für Musik in Karlsruhe. Nach Abschluss ihres Bachelor- und Masterstudiums legte sie 2015 in Detmold ihr Solistenexamen mit Auszeichnung ab. Seit 2017 unterrichtet sie als Professorin an der Hochschule für Musik Detmold.

Florian Ludwig (Foto: Stefan Kühle)

Florian Ludwig war von 2008 bis 2017 Generalmusikdirektor des Theaters Hagen und des Philharmonischen Orchesters Hagen. Dort setzt er sich für ein breites Repertoire ein, das sowohl alle Epochen der klassischen Orchestermusik wie auch Crossover-Projekte verschiedenster Art einschließt. Vor seiner Tätigkeit in Hagen war Florian Ludwig als Solorepetitor am Nationaltheater Mannheim sowie als erster Kapellmeister am Theater Bremen tätig. Er studierte an der Hochschule für Musik und Theater München bei Hermann Michael und war Assistent namhafter Dirigenten wie Sir Colin Davis und Franz Welser-Möst. Gastdirigate führten ihn an die Wiener Volksoper, zum Gewandhausorchester zu Leipzig, dem MDR Sinfonieorchester sowie der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Zahlreiche CD- und Rundfunk¬mitschnitte dokumentieren seine Tätigkeit. Seit 2015 ist Ludwig Professor für Orchesterdirigieren an der Hochschule für Musik Detmold und leitet dort das Hochschulorchester sowie den Detmolder Oratorienchor. Bei dem Konzert handelt sich, gefördert von der Hanns Bisegger-Stiftung, um eine Kooperation zwischen der Hochschule für Musik Detmold und der Universität Bielefeld im Rahmen von „Campus OWL“, der Plattform für die Zusammenarbeit der fünf staatlichen Hochschulen der Region. Die Organisation der Veranstaltung liegt beim Zentrum für Ästhetik der Universität Bielefeld.

Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.

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Gesendet von WSchüer in Musik
Tags: hfm 2018

Kagel-Konzert des Ensemble Earquake

Veröffentlicht am 4. September 2018

Ein ganz Großer der musikalischen Avantgarde

Konzert des Detmolder Ensemble Earquake aus Anlass des 10. Todestages von Mauricio Kagel

Am 18. September 2008 starb der argentinisch-deutsche Komponist Mauricio Kagel im Alter von 76 Jahren in Köln. Kagel gehört zu den weltweit herausragenden Persönlichkeiten der Neuen Musik. Aus Anlass des zehnten Todestages des Komponisten stellt das an der Hochschule für Musik Detmold beheimatete Ensemble Earquake in einem Konzert am 14. Oktober um 17.00 Uhr im Audimax der Universität Bielefeld kammermusikalische Werke von Kagel vor.

 Mauricio Kagel studierte in Buenos Aires Literatur (u.a. bei dem berühmten Schriftsteller Jorge Luis Borges) und Philosophie. Seine Ausbildung zum Komponisten verlief weitgehend autodidaktisch. 1957 kam er erstmals nach Köln – damals ein Mekka der Neuen Musik –, arbeitete dort am Studio für elektronische Musik und gründete 1960 das Kölner Ensemble für Neue Musik. Nach vielen internationalen Zwischenstationen wurde er 1974 Professor für Neues Musiktheater an der Kölner Musikhochschule. Seine Arbeiten wurden mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen gewürdigt.

 

Das Ensemble Earquake der Hochschule für Musik Detmold.

 

Kagels Werk zeichnet sich durch eine erstaunliche Breite aus und ist in seiner Originalität und intellektuellen Reflektiertheit keiner gängigen Richtung der Neuen Musik zuzurechnen. Er komponierte nicht nur für alle denkbaren musikalischen Genres von der Kammermusik bis zum Musiktheater, sondern drehte auch Filme wie „Ludwig van“ von 1970, eine Hommage an Beethoven, die aber vom unvorbereiteten Publikum als Veralberung verstanden wurde, oder produzierte Hörspiele wie „Der Tribun“, in der die größenwahnsinnige Selbstdarstellung und Rhetorik von Diktatoren auf genialische Weise der Lächerlichkeit preisgegeben wird. Auf Kagel geht wesentlich das „Instrumentale Theater“ zurück, bei dem neben der Musik auch alle anderen akustisch nicht wahrnehmbaren Dimensionen des Musizierens wie Mimik, Gestik und Aktionen sehr bewusst einbezogen werden. In seinen Theaterproduktionen können sogar die Requisiten und Kulissen ein Eigenleben als Akteure bekommen. Sein „Staatstheater“ konnte 1971 in Hamburg nur unter Polizeischutz uraufgeführt worden, weil es zuvor massive Drohungen gegen einen derart „respektlosen“ Umgang mit dem traditionellen Musiktheater gegeben hatte. Kagels grotesker und abgründiger Humor stellt alles in Frage, was im gängigen Musik- und Theaterbetrieb en vogue ist, ignoriert souverän die Grenzen der üblichen Genres und überrascht dabei zugleich durch eine schier unerschöpfliche Kreativität im Um- und Neudenken des Gewohnten: In „Match“ von 1964 wetteifern zwei Cellisten akustisch-sportiv gegeneinander, und ein gelegentlich eingreifender Schlagzeuger ist Schiedsrichter, „Aus Deutschland“ ist das Neuarrangement zuvor bis in kleinste Partikel zerlegter klassischer Kunstlieder, und in seine «Phantasie für Orgel und Obligati» baute Kagel sogar eine Toilettenspülung ein – letzteres sicher ein besonders ungewöhnliches Resultat seiner Suche nach immer neuen Möglichkeiten der Klangerzeugung.

Zwischen Kagel und der Universität Bielefeld gibt es übrigens einen ganz direkten Bezug: 1989, bei den Feierlichkeiten zum 20-jährigen Bestehen der Universität, inszenierte er in der Uni-Halle sein preisgekröntes Hörspiel „Der Tribun“  - mit ihm selbst in der Titelrolle.

Die jungen Musiker des Ensemble Earquake präsentieren in Bielefeld einen charakteristischen Querschnitt durch Kagels kammermusikalisches Schaffen. Gefördert durch die Kunststiftung NRW sind sie dazu zuvor bei dem renommierten Kölner Ensemble Musikfabrik in die Lehre gegangen – eine der ersten Adressen, wenn es um Neue Musik geht. Konzeption und Einstudierung des Konzerts liegen beim Ensemble Musikfabrik und bei Merve Kazokoglu, der Leiterin des Ensemble Earquake. Das Konzert in Bielefeld ist eines von vieren, in denen sich Musiker der HfM Detmold im Oktober mit dem Werk Mauricio Kagels auseinandersetzen. Es findet im Rahmen von Campus OWL, des Kooperationsverbundes der fünf staatlichen Hochschulen der Region, statt.

Der Eintritt zu dem Konzert ist frei. Um Spenden wird gebeten.

Termindetails

Sonntag, 14.10.2018, 17 Uhr
Audimax der Universität Bielefeld

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Gesendet von WSchüer in Musik
Tags: hfm 2018

Konzert :: Orchester der Hochschule für Musik Detmold mit "Schuberts Winterreise" nach Hans Zender

Veröffentlicht am 25. Oktober 2017

Orchester der Hochschule für Musik Detmold erneut zu Gast in der Universität Bielefeld

Hans Zenders „Schuberts Winterreise“ mit dem Tenor Benjamin Bruns

 

Das letztjährige Konzert des Orchesters der Hochschule für Musik Detmold in Bielefeld dürfte allen, die es hören konnten, noch in allerbester Erinnerung sein: Das war einfach nur grandios und nicht nur etwas für „Klassik-Fans“. So intensiv, so unmittelbar erlebt man Musik ganz selten! Und den Musikern hat ihr Auftritt in der Uni selbst so viel Freude gemacht, dass sie unter Leitung ihres Dirigenten Florian Ludwig zusammen mit dem renommierten Tenor Benjamin Bruns jetzt gerne wiederkommen. Am Montag, dem 20.11.2017 um 20.00 Uhr im Audimax der Universität Bielefeld steht Schuberts großer Liederzyklus „Winterreise“ in neuem Gewand auf dem Programm - nämlich in der Orchesterbearbeitung von Hans Zender, die dieser selbst als „komponierte Interpretation“ bezeichnet.

Der Gesangspart bleibt dabei weitgehend unangetastet, während die Klavierbegleitung auf faszinierende Weise ins (kleine) Orchester übersetzt und dabei auch verändert wird - etwa durch auskomponierte Liedanfänge, Übergänge und Schlüsse, durch Dehnungen und Beschleunigungen, durch Wiederholungen und Hall-Effekte. Dabei kommen auch so ungewöhnliche Klangerzeuger wie Windmaschinen zum Einsatz. Nach Rolf Breuer setzt Zenders Bearbeitung „sozusagen frei, was musikalisch in Schubert angelegt, aber unter der klassisch-gebändigten Oberfläche verborgen ist“. Zender lasse uns die „Winterreise“ mit ihrem Reichtum an unvergleichlicher Musik und mit ihrer Dramatik auf engstem Raum wieder neu hören“ und den „Schock ihrer expressiven Kraft wieder erfahren, jenen Schock, den die ersten Zuhörer im Jahr 1827 im Hause Schuberts empfanden“. Hans Zender (geb. 1936) ist mit seinen bemerkenswert vielfältigen Aktivitäten ganz gewiss eine der zentralen Figuren des deutschen Musiklebens. Seine bedeutenden Kompositionen decken ein breites Spektrum von Kammermusik über große Orchesterwerke bis zum Musiktheater ab. Zender ist zugleich ein bedeutender Dirigent und Kompositionslehrer. Als brillanter Essayist hat er sich ausgiebig mit Fragen der Musiktheorie und Ästhetik auseinandergesetzt und sich auch in kulturpolitischen Diskussionen zu Wort gemeldet. Er beschäftigte sich nicht zuletzt intensiv mit fernöstlicher Philosophie.
Der Tenor Benjamin Bruns gehört seit 2010 der Wiener Staatsoper an. Gastspiele gab er u.a. an der Berliner Staatsoper Unter den Linden, der Deutschen Oper Berlin Nürnberg und am Teatro Colón in Buenos Aires. 2012 debütierte er bei den Bayreuther Festspielen als Steuermann in Der fliegende Holländer. Bruns widmet sich intensiv auch dem Oratoriums- und Liedgesang und hat hier mit international renommierten Ensembles zusammengearbeitet. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen unterstreichen seine musikalische Klasse.
Florian Ludwig war von 2008 bis 2017 Generalmusikdirektor des Theaters Hagen und des Philharmonischen Orchesters Hagen. Dort setzte er sich für ein breites Repertoire ein, das sowohl alle Epochen der klassischen Orchestermusik wie auch Crossover-Projekte verschiedenster Art einschließt. In Hagen machte Ludwig zuletzt mit einer Reihe von Neuentdeckungen, wie der Oper Vanessa von Samuel Barber, auf sich aufmerksam. Vor seiner Tätigkeit in Hagen war Florian Ludwig als Solorepetitor am Nationaltheater Mannheim sowie als Erster Kapellmeister am Theater Bremen tätig. Er studierte an der Hochschule für Musik und Theater München bei Hermann Michael und war Assistent namhafter Dirigenten wie Sir Colin Davis und Franz Welser-Möst. Gastdirigate führten ihn an die Wiener Volksoper, zum Gewandhausorchester zu Leipzig und MDR Sinfonieorchester sowie zur Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Zahlreiche CD- und Rundfunkmitschnitte dokumentieren seine Tätigkeit. Seit dem Sommersemester 2015 ist Ludwig Professor für Orchesterdirigieren an der Hochschule für Musik Detmold und leitet dort das Hochschulorchester sowie den Detmolder Oratorienchor.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten. Bei dem Konzert handelt sich um eine Kooperation zwischen der Hochschule für Musik Detmold und der Universität Bielefeld im Rahmen von „Campus OWL“, der Plattform für die Zusammenarbeit der fünf staatlichen Hochschulen der Region. Die Organisation der Veranstaltung liegt beim Zentrum für Ästhetik der Universität Bielefeld.

Fotogalerie

Ein paar Eindrücke der Aufführung haben wir in diesem Album gesammelt: Orchester der HfM Detmold: Schuberts Winterreise.

Kontakt:
Zentrum für Ästhetik der Universität Bielefeld
Tel.: 0521 106-3067
Mail: zentrumfueraesthetik@uni-bielefeld.de

 

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Tags: 2017 hfm

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