BLOG Zentrum für Ästhetik - Kategorie Bildende Kunst
Hal Jos: „Wer hilft dem GRÖLAZ?“
Hal Jos: „Wer hilft dem GRÖLAZ?“
Hal Jos, der Uni Bielefeld seit Jahrzehnten eng verbundener Künstler (welcher bürgerliche Name sich dahinter verbirgt, lässt sich leicht googeln), setzt sich in seiner neuesten Arbeit mit einem Kriegsverbrecher auseinander. „Wer hilft dem GRÖLAZ?“ nennt er seine Collage. Mit „GRÖFAZ“ fasste der Volksmund in der NS-Zeit Hitlers Selbstcharakterisierung als „Größter Feldherr aller Zeiten“ zusammen. Nun ist die Frage, was hier das „L“ wohl bedeuten soll. Die aus modernster Kriegstechnik gebildete Pinocchio-Nase macht die Auflösung leicht. Hal Jos sieht seine Collage „ein bisschen in der Tradition von Hieronymus Bosch und Pieter Bruegel d. Ä., die (erdachte) Scheußlichkeiten und Bosheit im Detail dargestellt haben“.
UniZoom Fotowettbewerb "2020 s.t.-c.t.": Die Sieger stehen fest
„Ray of Hope“
Beim Foto-Wettbewerb “UniZoom” stehen die Sieger fest
Inzwischen sind die vom Zentrum für Ästhetik ausgerichteten UniZoom-Fotowettbewerbe Tradition an der Universität Bielefeld. Alle paar Jahre sind die Angehörigen der Uni aufgefordert, ihre Eindrücke vom Leben auf dem Campus mit der Kamera einzufangen. Der Wettbewerb im Wintersemester 2020/21 stand unter dem etwas rätselhaften Motto „2020 s.t. – c.t.“ und widmete sich dem vor Ort überwiegend darniederliegenden und auf Digitalität umgestellten Lehrbetrieb unter Pandemiebedingungen. „s.t.“ steht für „sine tempore“ („ohne Zeit“) und meint, dass Lehrveranstaltungen zur vollen Stunde beginnen, während „c.t.“ („mit Zeit“) den traditionellen Beginn jeweils 15 Minuten nach der vollen Stunde bezeichnet. Offenbar wurde mit dem diesjährigen Motto ein Nerv getroffen, denn die Beteiligung war sehr rege.
„So viele Einsendungen hatten wir noch nie bei einem UniZoom-Wettbewerb“, freut sich Dr. Hans-Martin Kruckis, Programmleiter des Zentrums für Ästhetik, „gegen Ende gab es eine kleine Lawine, und die Qualität der Fotos war durchweg bemerkenswert“. Entsprechend schwer hatte es die Jury, sich zu entscheiden. Jetzt stehen die drei Sieger aber fest.
„Ray of Hope“, Harsha Manjunath
Der erste Preis geht an Harsha Manjunath. Er gab
seinem Schwarz-Weiß-Foto, das einen sonnenbeschienenen langen Uni-Flur zeigt,
an dessen Ende (wieder) Menschen auftauchen, den Titel „Ray of Hope“. Die Jury
lobte das Bild wie folgt: „Hoffnungsschimmer
in der (nicht ganz) leeren Universität: Am Ende des Ganges regt sich wieder
etwas, und die Lichtstrahlen kommen dem Betrachter entgegen. Die sich
einstellende Assoziation zur Sonnenuhr vermittelt zugleich, dass die Zeit nicht
einfach bleiern stehen bleibt. Das Strahlenbündel steht in scharfem Kontrast zu
dem, was man an der Sonne als „Corona“ bezeichnet. Man darf sich abgeholt
fühlen, bald wieder in das Uni-Leben einzutauchen. Eine intensive
Schwarz-Weiß-Komposition, deren Ästhetik die Jury besonders überzeugt hat.“
Harsha
Manjunath bezeichnet das Fotografieren als seine langjährige Leidenschaft und
ist vor allem daran interessiert, bewegliche Objekte mit der Kamera
einzufangen, insbesondere Vögel.