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BLOG Zentrum für Ästhetik

BLOG Zentrum für Ästhetik - Tag [2022]

Konzert: Brueder Selke

Veröffentlicht am 13. Dezember 2022

"Noctune" - Konzert mit Studi-Ermäßigung

16. Dezember 2022, 22 Uhr im Foyer der Rudolf-Oetker-Halle. Die Bar ist ab 21 Uhr geöffnet.

Im zweiten Konzert der Late Night-Reihe "Noctune" lädt das poly-instrumentale Komponisten-Duo Brueder Selke aus Potsdam zu einer atmosphärischen Session mit kammermusikalischer Intensität ein und präsentieren eine stimmungsvolle Klangsynthese aus Elektronik und Akustik.

 
© Jan Blachura

Brueder Selke: Das sind Sebastian Selke am Cello und Daniel Selke am Klavier. Beeinflusst von Komponisten wie Bach und Debussy ebenso wie von ostdeutschen Musiker*innen wie Toni Krahl und der Rockband "City", wirken die Songs des Potsdamer Geschwisterpaars vertraut – sind aber zugleich erfrischend, belebend und einzigartig. Mit elektronischen und akustischen Elementen schafft das Duo eine subtil-experimentelle und zugleich zugängliche Tonalität zwischen Ambient, Pop, Avantgarde, Free Jazz und klassischer Kammermusik. Seine Musik spiegelt die unzähligen Klänge wider, denen es in ihrem Leben bereits begegnet ist. Geboren in Ost-Berlin, fließen insbesondere persönliche Erinnerungen an die Kindheit der Brüder in einer sozialistischen Platten-Neubauwohnung in ihre Musik mit ein. So kombiniert das Duo sein Cello- und Klavier-Setup etwa mit anderen traditionellen Instrumenten aus der sozialistischen Ära, darunter vielen verschiedenen, quasi antiken Synthesizern.

Tickets gibt es hier. (Studierende bis 27 Jahre erhalten wie immer 50 Prozent Ermäßigung!)

Gesendet von CL in Musik
Tags: 2022

Lesung: Sylvie Hoffman

Veröffentlicht am 26. November 2022

Lesung auf Französisch aus dem Roman "Jardins d'espoir"

1. Dezember 2022, 18.15 Uhr in der Lounge des Fachsprachenzentrums (Universitätshauptgebäude, Raum C01-244, am Haupteingang direkt rechts)

„Angesiedelt ist die Handlung des Buches im Brest der Kriegsjahre, wo Gwen, die Hauptperson, sich sehr früh dem Widerstand anschließt, kaum dass sie von der Niederlage Frankreichs im Juni 1940 hört. Was als die leichtsinnige Entscheidung einer sehr jungen, unerfahrenen Frau verstanden werden kann, entpuppt sich im Laufe der Geschichte als Reifeprozess der Protagonistin. Von einer Geheimmission zur nächsten setzt Gwen vier Jahre lang ihr Leben aufs Spiel zur Befreiung Frankreichs vom Joch der Nationalsozialisten und schreckt vor nichts zurück. Gekonnt nimmt uns Sylvie Hoffman mit auf ihre Spurensuche, lässt uns detailliert und scharfsinnig an der Organisation und Entwicklung des Widerstands in Brest und an den Widerstandsaktivitäten teilhaben. Die strategische und historische Bedeutung dieser Stadt in der Bretagne durch ihren Hafen und ihre Nähe zu England weiß die Autorin besonders hervorzuheben. Damit gelingt ihr ein spannender Bogen zwischen dem persönlichen Schicksal ihrer Protagonistin und der Weltgeschichte. Feinfühlig malt sie das Porträt einer kämpferischen Frau, deren bedingungsloser Mut und Freigeist sie zu einer wahren stillen Heldin stilisiert. Ein Roman, der es versteht, die Brutalität und die Gräuel dieser Zeit mit wenigen Worten widerzugeben und uns in seinen Bann zieht.“ (Françoise Charoud-Got in der „Hauspostille“ der Laborschule Bielefeld vom 21.10.2022).

 
© Sylvie Hoffman

In der angenehmen Atmosphäre der Lounge wird Sylvie Mescam, die sich als Autorin Sylvie Hoffman nennt, Auszüge aus ihrem Roman vorlesen, die durch musikalische Pausen unterbrochen werden. Sie wird uns ebenfalls erzählen, wie die Idee zu ihrem Roman entstanden ist, einige Geheimnisse über die von ihr verwendeten Schreibverfahren verraten und Publikumsfragen beantworten. Der Eintritt ist frei!

Gesendet von CL in Literatur
Tags: 2022

Lesung: Ingo Schulze

Veröffentlicht am 18. November 2022

Ostdeutsche Befindlichkeiten im Roman „Die rechtschaffenen Mörder“

1. Dezember 2022, 19 Uhr im Oberstufen-Kolleg

Wie wird ein feinsinniger Bücherliebhaber zum Reaktionär? Das ist die Frage, der Ingo Schulze in seinem Roman nachgeht. Im ersten Teil taucht der Leser zunächst ein in den ruhig dahinfließenden und lediglich von relativ übersichtlichen persönlichen Krisen unterbrochenen Alltag des Antiquars Norbert Paulini. Dieser residiert in einer Dresdener Altbauwohnung, die ihm als Geschäftsraum, aber vor allem als Ort der Begegnung und des Austausches mit bibliophilen Gleichgesinnten dient. Doch dann kommt die Wende und nichts bleibt, wie es war. Werte verändern sich. Das persönliche Beziehungsnetz wird brüchig. Antiquar Paulini versucht, sein Geschäft zu retten. Dabei wird er immer zorniger und schließlich verdächtigt, ein Mörder zu sein. Soweit einige Andeutungen zum Inhalt des Romans, der sich um die Gefühle der Ostdeutschen dreht, um den Wunsch, diesen Gefühlen gerecht zu werden, aber auch um die falschen Zuschreibungen, die DDR rückblickend als eine idyllische Nische zu empfinden.

 
Ingo Schulze (© Gaby Gerster)

Zuletzt war der Schulze, der aus Dresden stammt und in Berlin lebt, mit „Adam und Evelyn“ (2008) auf Feld II der Bielefelder Versuchsschule zu Gast. Bereits sein erstes Buch „33 Augenblicke des Glücks“ aus dem Jahr 1995 wurde von Kritik wie Publikum mit Begeisterung aufgenommen. „Simple Storys“ (1998) war dann ein spektakulärer Erfolg, dem weitere viel beachtete Titel folgten. Im Frühjahr 2022 erschien als jüngstes Buch die Essaysammlung „Der Amerikaner, der den Kolumbus zuerst entdeckte ...“. Ingo Schulzes Werk wurde mit internationalen Preisen ausgezeichnet und in 30 Sprachen übersetzt. Schulze bekam ferner den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für sein Engagement als politischer Autor.

Die Reihe „Lektüren und Lektionen“ ist eine Kooperationsveranstaltung des Zentrums für Ästhetik und der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld sowie der Fachkonferenz Deutsch am Oberstufen-Kolleg Bielefeld.

Der Eintritt beträgt 8 €, ermäßigt 4 € (nur Abendkasse).

Kontakt:
Dr. Jan Andres
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
der Universität Bielefeld
E-Mail: jan.andres@uni-bielefeld.de

Gesendet von CL in Literatur
Tags: 2022

Ensemble Horizonte Detmold

Veröffentlicht am 14. November 2022

Verweigerungen gegen den vermeintlich guten Geschmack

16. November 2022, 19.30 Uhr, Kunsthalle Bielefeld

Mit Stücken von Mauricio über Helmut Lachenmann bis zu Hannes Kerschbaumer stellt sich das renommierte Detmolder Ensemble Horizonte unter Leitung des Komponisten Jörg-Peter Mittmann musikalisch dem Thema des art/science-Festivals "Schlechter Geschmack". In unterschiedlichen kammermusikalischen Besetzungen lotet es aus, wie Verweigerungen gegen den vermeintlich (!) guten Geschmack in der Neuen Musik aussehen können und trifft dabei auf die besondere Atmosphäre der Kunsthalle.
Überall dort, wo Kunst auf hypertrophe Ausschweifung, auf Kitsch, auf Bombast stößt, neigt sie zu einer besonderen Form der Gegenwehr: der strikten Verweigerung gegen das angenehm "Schöne" in all seinen Ausschmückungen. Solche Verweigerungen prägen das Programm des Abends und bieten eine spannende und erstaunlich facettenreiche Perspektive auf Stationen der Musikgeschichte im 20. und 21. Jahrhundert!


© Mariana Vieira

Das ENSEMBLE HORIZONTE widmet sich seit 1990 in variabler Besetzung vom Duo bis zur 16-köpfigen Formation vor allem der zeitgenössischen Musik. Wichtiger als jede stilistische Festlegung war und ist der Wunsch, durch thematische Schwerpunkte und das Eingehen auf spezifische Raumsituationen Kontexte zu stiften, die auch dem unvorbereiteten Hörer Orientierung in der Klangwelt der Moderne vermitteln. So dienen Beziehungen zwischen Tradition und Moderne sowie Wechselwirkungen zwischen Musik und anderen Kunstgattungen als Schlüssel für neue Erlebnisperspektiven, die auch einem breiten Publikum ohne Vorkenntnis - wohl aber mit Mut und Abenteuerlust - die spannende Welt zeitgenössischer Klangsprachen öffnen. Das Ensemble arbeitet mit verschiedenen Theatern, mit namhaften Gastkünstlern und Komponisten, mit deutschen Rundfunkanstalten und vielfältigen Veranstaltern im In- und Ausland zusammen. 2018 war es – ebenfalls in der Kunsthalle - Gast beim art/science-Festival "Identität".

Die Veranstaltung findet im Rahmen des art/science-Festivals  "Schlechter Geschmack" statt. Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.

Gesendet von CL in art/science
Tags: 2022

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