BLOG Zentrum für Ästhetik - Tag [2020]
Zensur-Podcast: Folge 3
Wissenschaftsfreiheit und Selbstregulierung der Wissenschaft
In der dritten Episode des Podcasts zur Zensur begrüßt der Chefredakteur des Campusradios Hertz 87,9 Thomas Rademacher den renommierten Bielefelder Wissenschaftsphilosophen Prof. Dr. Martin Carrier. In seinen Forschungen interessiert dieser sich ebenso für frühmoderne physikalische Theorie wie für die Philosophie von Raum und Zeit oder das weite Feld des Verhältnisses von Wissenschaft und Werten. Als herausragender Wissenschaftler wurde er vielfach ausgezeichnet, nicht zuletzt mit dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Martin Carrier ist Mitglied zahlreicher hochkarätiger Wissenschaftsorganisationen wie der European Academy of Sciences oder der Leopoldina, in denen er wichtige Funktionen inne hat.
© Universität Bielefeld / Mike-Dennis Müller
Mit Thomas Rademacher
unterhält sich Martin Carrier u.a. über die Grenzen der
Wissenschaftsfreiheit und die Selbstregulierung der Wissenschaft durch
Ethikkommissionen als bessere Alternative zu staatlicher
Reglementierung. Und er legt Wert auf die klare Unterscheidung zwischen
Zensur, die er als organisierten staatlichen Eingriff versteht, und
gesellschaftlichen Auseinandersetzungen, die auch darin bestehen können,
missliebige Wissenschaftler*innen daran zu hindern, ihre
Lehrveranstaltungen ordnungsgemäß durchzuführen. Dafür gibt es leider
auch in Deutschland in den letzten Jahren einige Beispiele.
Die Hamletmaschine ist "Frei und Gefährdet"
Am 12.09. zeigen die freien Theater in Bielefeld ihre Vielfalt und präsentieren Auszüge aus ihre aktuellen Produktionen, Lesungen, Führungen, Installationen und Gesprächsrunden.
Die studentische Gruppe THTR der Uni Bielefeld ist mit einem Auszug ihrer aktuellen Produktion "Hamletmaschine" dabei.
Hamlet ist in Quarantäne, Ophelia erstickt unter der Maske und Horatio glaubt an eine globale Verschwörung. In einem Auszug ihrer Probenarbeit seit dem Lockdown zeigt THTR eine Performance in der Heiner Müllers "Hamletmaschine" zum Ausgangspunkt einer Neuorientierung in Kunst und Leben in Zeiten einer globalen Pandemie wird.
Dauer: je 20 Minuten / 12.09. 2020 /18:00 & 20:00 im TOR 6 Theaterhaus
beschränkte Platzanzahl, Reservierung an infoTHTR@web.de erforderlich
Weitere Infos unter: https://kulturoeffner.de/events/event/1906
Kurzfilme der EDG über (Selbst-)zensur und psychische Gesundheit
Mind_over_matter
Die English Drama Group der Universität wird am 25. Juli um 20 Uhr auf Youtube eine Reihe von Kurzfilmen präsentieren, die in den letzten Wochen zu den Themen Mental Health und (Selbst-)Zensur produziert wurden.
How often have you answered the question "How you're doing?" truthfully?
Mind_over_matter presents a collection of student made shortfilms that work through issues of mental health and self-/censorship. What do we leave unsaid? Which feelings are perceived as legitimate which aren't? How does stigma and the lack of information stand in the way of being diagnosed? What helps us to be more outspoken? Topics covered range from autism to eating disorders.
The projects' premiere on YouTube was on July 25th at 8 pm. Click here for the recording: https://www.youtube.com/watch?v=UIi1CU6Hx5k
Mind_over_Matter is part of this year's art/science festival. Hosted by the Zentrum für Ästhetik this festival brings together academic and artistic perspectives on self-/censorship. For more information and to view other entrees to the festival visit: https://uni-bielefeld.de/uni/kultur-veranstaltungen/art-science/zensur/index.xml
To learn more about efforts to destigmatize mental health issues within academia visit
LiLi Goes Mental - https://liligoesmental.de/
Are you looking for ways to improve your mental well-being? Here's a good place to start:
https://liligoesmental.de/hilfsangebote/
Follow as at
FB: @Bielefeld University's English Drama Group
IG: @edg.bielefeld
Zensur-Podcast: Folge 2
Pressefreiheit, Wissenschaftsfreiheit und Sozialpunktesystem in China
In der zweiten Folge des Podcasts zur Zensur ist beim Chefredakteur von Hertz 87,9 Thomas Rademacher Lutz Leisering, PhD., emeritierter Professor für Soziologie und Sozialpolitik an der Uni Bielefeld, zu Gast. Schon als Student lernte dieser China aus eigenem Erleben kennen, hat später dort auch geforscht und ist ein genauer Kenner der in der neuen Supermacht herrschenden politischen und sozialen Verhältnisse. Das Interview mit ihm dreht sich um die zunehmende politische Unterdrückung seit Xi Jinping 2012 Generalsekretär der Kommunistischen Partei wurde, den Umgang westlicher Intellektueller mit dieser Situation, die zunehmende Angst chinesischer Wissenschaftler*innen, sich mit ausländischen Kolleg*innen offen auszutauschen oder um die kleinen Ansätze von Meinungsfreiheit im Netz, die das Regime gestattet, um ein Ventil für Unzufriedenheit zu schaffen. Und Lutz Leisering warnt vor dem alten Klischee, dass ostasiatische Gesellschaften per se eher kollektivistisch orientiert und damit anfälliger für Totalitarismus seien.
© Universität Bielefeld
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