» Veröffentlicht am
6. Juli 2010
Mit zweierlei Maß gemessen – Geringere Bezahlung von Frauen wird nicht als ungerecht wahrgenommen (Nr. 127/2010)
Gerechtigkeitsforscher untersuchen Einkommensverhältnisse
Frauen
verdienen am deutschen Arbeitsmarkt rund 20 Prozent weniger als
vergleichbar ausgebildete Männer. Die Ursachen dafür sind vielschichtig,
so arbeiten Frauen und Männer häufig in anderen Branchen oder verfügen
über weniger Berufserfahrung. Wissenschaftler der Universität Bielefeld
(Professor Dr. Stefan Liebig, Carsten Sauer), der Universität Konstanz
(Professor Dr. Thomas Hinz, Katrin Auspurg) und des Deutschen Instituts
für Wirtschaftsforschung - DIW Berlin (Professor Dr. Jürgen Schupp)
zeigen nun in einer Studie, dass eine unterschiedliche Entlohnung von
Männern und Frauen in der Bevölkerung zwar grundsätzlich abgelehnt wird,
wenn jedoch nach den konkreten Vorstellungen gefragt wird, wie hoch ein
gerechtes Arbeitseinkommen im konkreten Einzelfall sein sollte, so wird
einer Frau ein deutlich geringerer Lohn zugebilligt als einem gleich
qualifizierten Mann. Entscheidend ist dabei, dass nicht nur Männer
dieser Ansicht sind, sondern Frauen haben selbst geringere Ansprüche an
die Höhe ihres Erwerbseinkommens und sie gestehen auch ihren
Geschlechtsgenossinnen ein deutlich geringes Einkommen zu als
vergleichbaren Männern.
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