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BLOG Zentrum für Ästhetik

BLOG Zentrum für Ästhetik - Kategorie Literatur

Lyrik-Abend mit Sabine Göttel

Veröffentlicht am 25. März 2023

Do. 27.04.2023 um 18 Uhr, Lounge des Fachsprachenzentrums (Gebäudeteil C01 des Hauptgebäudes)

  

Sabine Göttel (© Janko Woltersmann)

Die renommierte Lyrikerin Sabine Göttel liest aus ihrem neuesten Band „Im Gefieder“. Für dieses Buch wurde sie im letzten Jahr mit dem Kurt-Sigel-Preis des PEN-Zentrums Deutschland ausgezeichnet. Die Jury begründete dies wie folgt:

„Das Befreit-Werden aus einem existentiellen Gefangen-Sein: ein uraltes, zugleich zeitlos aktuelles Thema, das Sabine Göttel in ihrer Lyrik aufruft. In ihren Gedichten werden Erinnerungsbilder umgeschichtet und verdichtet, poetische Formen erprobt, Assoziationsräume geöffnet vom Gartenzaun der Gegenwart bis in die Antike. Wie nebenbei entfaltet sich in diesem Kaleidoskop aus Brüchen, Aufbrüchen und Realien des Lebens die Sinnlichkeit des Schreibens. Sabine Göttel zeigt, dass der dichterische Akt an sich befreiend ist, indem er Zeile für Zeile neue Wirklichkeit erschafft: die Welt der Poesie.“

Musikalische Kontrapunkte zur Lyrik setzt an diesem Abend die Cellistin Michaela von Pilsach , ein Multi-Talent, denn sie ist zugleich Bildende Künstlerin und hat das Cover-Motiv zu „Im Gefieder“ entworfen.

Herzliche Einladung – Eintritt frei!

Gesendet von CL in Literatur
Tags: 2023

Szenische Lesung: Rädelsführer*innen

Veröffentlicht am 12. Januar 2023

Studentischer Protest in der DDR 1976

2. Februar 2023, 20 Uhr im Gebäude X, Hörsaal 001. Eintritt frei.

Erfurt 1976: Studierende setzen sich für offene Diskussionen an der dortigen Pädagogischen Hochschule ein und wenden sich dabei mit einem von 83 Studierenden unterschriebenen Brief auch an die Bildungsministerin Margot Honecker. Der Staatsapparat reagiert hart. Wer seine Unterschrift nicht zurückzieht, wird zwangsexmatrikuliert, verbunden mit Studienverbot an sämtlichen Hochschulen der DDR. Zu den Betroffenen gehört die später als Künstlerin und Schriftstellerin bekannt gewordene Gabriele Stötzer, die von der Hochschulleitung als eine von drei „Rädelsführern“ identifiziert wird. Zusammen mit Jochen Voit, dem Leiter der Erfurter Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße, die an Unterdrückung und Widerstand während der SED-Diktatur in Thüringen erinnert, hat sie das Buch „Rädelsführer. Studentischer Protest in der DDR 1976“ herausgegeben. Aus Erinnerungen der Beteiligten, Interviews und Dokumenten zeigt sich hier wie unterm Brennglas die Unterdrückung einer aufkeimenden Jugendbewegung am Vorabend der Ausbürgerung von Wolf Biermann. Ohne den bewundernswerten Mut der jungen Leute von damals, die es wagten, gegen eine übermächtige, extrem repressive Staatsmacht aufzubegehren, ist die Revolution von 1989 nur schwer vorstellbar.

 
© Gabriele Stötzer

Gabriele Stötzer, Jochen Voit und Studierende der Uni Bielefeld lesen aus „Rädelsführer“. Der Trompeter Daniel Hoffmann und die Tänzerin Susanne Ogan kommentieren die Texte mit künstlerischen Mitteln. Ein ungewöhnlich intensiver Abend ist garantiert!

Gesendet von CL in Literatur
Tags: 2023

Lesung: Sylvie Hoffman

Veröffentlicht am 26. November 2022

Lesung auf Französisch aus dem Roman "Jardins d'espoir"

1. Dezember 2022, 18.15 Uhr in der Lounge des Fachsprachenzentrums (Universitätshauptgebäude, Raum C01-244, am Haupteingang direkt rechts)

„Angesiedelt ist die Handlung des Buches im Brest der Kriegsjahre, wo Gwen, die Hauptperson, sich sehr früh dem Widerstand anschließt, kaum dass sie von der Niederlage Frankreichs im Juni 1940 hört. Was als die leichtsinnige Entscheidung einer sehr jungen, unerfahrenen Frau verstanden werden kann, entpuppt sich im Laufe der Geschichte als Reifeprozess der Protagonistin. Von einer Geheimmission zur nächsten setzt Gwen vier Jahre lang ihr Leben aufs Spiel zur Befreiung Frankreichs vom Joch der Nationalsozialisten und schreckt vor nichts zurück. Gekonnt nimmt uns Sylvie Hoffman mit auf ihre Spurensuche, lässt uns detailliert und scharfsinnig an der Organisation und Entwicklung des Widerstands in Brest und an den Widerstandsaktivitäten teilhaben. Die strategische und historische Bedeutung dieser Stadt in der Bretagne durch ihren Hafen und ihre Nähe zu England weiß die Autorin besonders hervorzuheben. Damit gelingt ihr ein spannender Bogen zwischen dem persönlichen Schicksal ihrer Protagonistin und der Weltgeschichte. Feinfühlig malt sie das Porträt einer kämpferischen Frau, deren bedingungsloser Mut und Freigeist sie zu einer wahren stillen Heldin stilisiert. Ein Roman, der es versteht, die Brutalität und die Gräuel dieser Zeit mit wenigen Worten widerzugeben und uns in seinen Bann zieht.“ (Françoise Charoud-Got in der „Hauspostille“ der Laborschule Bielefeld vom 21.10.2022).

 
© Sylvie Hoffman

In der angenehmen Atmosphäre der Lounge wird Sylvie Mescam, die sich als Autorin Sylvie Hoffman nennt, Auszüge aus ihrem Roman vorlesen, die durch musikalische Pausen unterbrochen werden. Sie wird uns ebenfalls erzählen, wie die Idee zu ihrem Roman entstanden ist, einige Geheimnisse über die von ihr verwendeten Schreibverfahren verraten und Publikumsfragen beantworten. Der Eintritt ist frei!

Gesendet von CL in Literatur
Tags: 2022

Lesung: Ingo Schulze

Veröffentlicht am 18. November 2022

Ostdeutsche Befindlichkeiten im Roman „Die rechtschaffenen Mörder“

1. Dezember 2022, 19 Uhr im Oberstufen-Kolleg

Wie wird ein feinsinniger Bücherliebhaber zum Reaktionär? Das ist die Frage, der Ingo Schulze in seinem Roman nachgeht. Im ersten Teil taucht der Leser zunächst ein in den ruhig dahinfließenden und lediglich von relativ übersichtlichen persönlichen Krisen unterbrochenen Alltag des Antiquars Norbert Paulini. Dieser residiert in einer Dresdener Altbauwohnung, die ihm als Geschäftsraum, aber vor allem als Ort der Begegnung und des Austausches mit bibliophilen Gleichgesinnten dient. Doch dann kommt die Wende und nichts bleibt, wie es war. Werte verändern sich. Das persönliche Beziehungsnetz wird brüchig. Antiquar Paulini versucht, sein Geschäft zu retten. Dabei wird er immer zorniger und schließlich verdächtigt, ein Mörder zu sein. Soweit einige Andeutungen zum Inhalt des Romans, der sich um die Gefühle der Ostdeutschen dreht, um den Wunsch, diesen Gefühlen gerecht zu werden, aber auch um die falschen Zuschreibungen, die DDR rückblickend als eine idyllische Nische zu empfinden.

 
Ingo Schulze (© Gaby Gerster)

Zuletzt war der Schulze, der aus Dresden stammt und in Berlin lebt, mit „Adam und Evelyn“ (2008) auf Feld II der Bielefelder Versuchsschule zu Gast. Bereits sein erstes Buch „33 Augenblicke des Glücks“ aus dem Jahr 1995 wurde von Kritik wie Publikum mit Begeisterung aufgenommen. „Simple Storys“ (1998) war dann ein spektakulärer Erfolg, dem weitere viel beachtete Titel folgten. Im Frühjahr 2022 erschien als jüngstes Buch die Essaysammlung „Der Amerikaner, der den Kolumbus zuerst entdeckte ...“. Ingo Schulzes Werk wurde mit internationalen Preisen ausgezeichnet und in 30 Sprachen übersetzt. Schulze bekam ferner den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für sein Engagement als politischer Autor.

Die Reihe „Lektüren und Lektionen“ ist eine Kooperationsveranstaltung des Zentrums für Ästhetik und der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld sowie der Fachkonferenz Deutsch am Oberstufen-Kolleg Bielefeld.

Der Eintritt beträgt 8 €, ermäßigt 4 € (nur Abendkasse).

Kontakt:
Dr. Jan Andres
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
der Universität Bielefeld
E-Mail: jan.andres@uni-bielefeld.de

Gesendet von CL in Literatur
Tags: 2022

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