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Asbestbedingte Schließung von Teilen der Universitätsbibliothek: Nach Einzelfallprüfung ist Rückzahlung von Studienbeiträgen möglich

Veröffentlicht am 24. Oktober 2008

Prüfungskommission spricht Empfehlungen zugunsten von Studierenden aus

Nach intensiven Beratungen in den vergangenen Monaten hat das §11-Prüfungsgremium der Universität Bielefeld in seiner Sitzung am 23. Oktober 2008 einstimmig Empfehlungen zugunsten der Studierenden ausgesprochen, die durch die asbestbedingte siebenwöchige Schließung von Teilen der Universitätsbibliothek (Bereich Geschichte und Philosophie) betroffen waren.

Das Gremium empfiehlt dem Rektorat, diese Fälle, soweit erforderlich, weiter aufzuklären, wohlwollend zu prüfen und - wenn möglich - Entscheidungen zugunsten der Studierenden herbeizuführen. Für Studierende, deren Studium sich um ein Semester verzögert hat, kann dies eine vollständige Erstattung des Studienbeitrages für ein Semester bedeuten. Studierende, die noch in einem Magisterstudiengang studieren (diese Studiengänge laufen wegen der Umstellung auf die neuen Bachelor- und Master-Studiengänge alsbald aus), sollen verlängerte Fristen für die Ablegung von Prüfungen eingeräumt werden. Schließlich - so die Empfehlung - sollte sich das Rektorat gegenüber dem BAföG-Amt für eine Verlängerung der BAföG-Zahlungen für die betroffenen Studierenden einsetzen.

Der Entscheidung war eine Befragung von mehr als 2400 Studierenden der Fächer Geschichtswissenschaften und Philosophie vorausgegangen. Gerade einmal 39 Studierende haben auf die Fragen, ob und wie sie durch die Schließung Nachteile für ihr Studium erlitten haben, reagiert. Diese geringe Zahl der Rückmeldungen ist ein Grund, warum das Prüfungsgremium kein flächendeckendes Problem feststellte, sondern einzelfallbezogene Lösungen empfiehlt.

Bereits während der Schließungszeit der Bibliothek galten umfangreiche und weitgehende Sonderregelungen für betroffene Studierende.

Mit der Einführung von Studienbeiträgen war durch das Gesetz den Hochschulen vorgegeben worden, ein Prüfungsgremium einzusetzen. Aufgabe des Prüfungsgremiums, das oft missverständlich als "Geld-Zurück-Gremium" bezeichnet wird, ist es, die Qualität der Lehr- und Studienorganisation der Hochschule zu überprüfen; stellt es strukturelle Probleme, also "nicht bloß unerhebliche Mängel in der Qualität der Lehr- oder Studienorganisation fest, empfiehlt es der Hochschule Maßnahmen" (§ 11 StBAG). Dem Gremium gehören zur Hälfte Studierenden an. Vorsitzender ist eine neutrale Person, die nicht Mitglied der Hochschule ist. An der Universität Bielefeld steht Karsten Gebhardt, Vorsitzender des Vorstands des Johanneswerkes, dem 10-köpfigen Gremium vor.

Neben diesem Prüfungsgremium gibt es an der Universität Bielefeld bereits seit etwa vier Jahren eine sogenannte Härtefallkommission, die sich mit Anträgen von Studierenden auf Erlass oder Erstattung ihrer Studiengebühr ("Langzeit- und Zweitstudiengebühren") beziehungsweise seit 2006 ihres Studienbeitrags auf Grund besonderer Lebensumstände oder Schicksalsschläge befasst. Insbesondere diese Härtefallkommission wird sich jetzt mit der Mehrzahl der bislang bekannt gewordenen und im Prüfungsgremium behandelten Fälle befassen.

Nach der Sitzung äußerte sich der Vorsitzende des Prüfungsgremiums Karsten Gebhardt, wie folgt: "Das Prüfungsgremium hat die Beschwerden der Studierenden, die durch die Schließung der UB betroffen waren, sehr ernst genommen und eingehend diskutiert. Es hat dem Rektorat nun empfohlen, diese Fälle wohlwollend zu prüfen und, wenn irgend möglich, zugunsten der Studierenden zu entscheiden bzw. gegenüber dem BAföG-Amt hierauf hinzuwirken. Ich freue mich insbesondere, dass dieser Beschluss einstimmig - auch mit den Stimmen der Studierenden - zustande gekommen ist."

"Ich gehe davon aus, dass das Rektorat den Empfehlungen des §11-Gremiums nachkommen wird," ergänzt Prof. Dr. Rolf König, Prorektor für Finanzangelegenheiten und Ressourcen. Er ist Mitglied des Prüfungsgremiums. Das Rektorat wird sich zeitnah mit den Empfehlungen beschäftigen.


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Christen jüdischer Herkunft in Westfalen

Veröffentlicht am 24. Oktober 2008

Landeskirche fördert Forschungsprojekt unter der Leitung von Prof. Dr. Hans-Walter Schmuhl

Für die Nationalsozialisten waren sie Juden, für die jüdischen Kultusgemeinden Abtrünnige, und die evangelischen Kirchen ließen sie unter staatlichem Druck schließlich fallen: die so genannten Judenchristen. Auf Initiative des landeskirchlichen Ausschusses "Christen und Juden" beauftragte die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) den Bielefelder Historiker Hans-Walter Schmuhl mit dem Forschungsprojekt "Christen jüdischer Herkunft in Westfalen unter nationalsozialistischer Herrschaft". Das Ziel: ihre Geschichte erforschen und die Erinnerung an sie bewahren. Am Donnerstag (23.10.) wurde das auf drei Jahre angelegte Projekt, das die Landeskirche mit insgesamt 100.000 Euro fördert, im Landeskirchenamt in Bielefeld vorgestellt.

Dr. Hans-Walter Schmuhl,  apl. Professor der Abteilung für Geschichtswissenschaft der Universitaet Bielefeld.
Dr. Hans-Walter Schmuhl, apl. Professor der Abteilung für Geschichtswissenschaft der Universitaet Bielefeld.

Prof. Dr. Hans-Walter Schmuhl ist Dozent an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie der Universität Bielefeld und hat bereits im Wintersemester 2007/2008 mit Studierenden zum Thema des Forschungsprojektes gearbeitet. Erste Studienergebnisse gehen von etwa 2.000 evangelischen Christen aus, die Ende der 1930er Jahre in Westfalen lebten und jüdische Vorfahren hatten. Der bekannteste ist der Bochumer Pfarrer und Mitbegründer der Bekennenden Kirche Hans Ehrenberg (1883-1958).

Kooperationspartner des Forschungsprojektes sind das Institut für Diakonie und Sozialgeschichte an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal-Bethel (Leitung: Prof. Dr. Matthias Benad), die Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie der Universität Bielefeld und das Landeskirchliche Archiv (Leitung: Dr. Jens Murken). Zum Projektteam gehören neben Professor Hans-Walter Schmuhl auch Dr. Ulrike Winkler (Berlin) und Ingrid Azzolini M.A. (Bielefeld).

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