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Fachsprachenzentrum BLOG

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English Choir performs in the main hall

Veröffentlicht am 5. Dezember 2022

Tomorrow, on December 6th, the FSZ English Choir will give its first public performance. At 12pm you can see and hear the choir singing in front of University’s Christmas tree in the main hall. As the choir is still new, they will perform a short set of three songs, but will sing their set three times: at 12, 12:20, and 12:40. The choir is looking for new members, especially people with lower voices like bass, baritone, and tenor. If you have any questions about the choir, you are welcome to use the time in between the sets for a little chat.

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Lecture/Lesung du roman « Jardins d’espoir », Sylvie Mescam

Veröffentlicht am 22. November 2022

Le jeudi 1er décembre 2022, à 18H15 dans le Lounge du centre de langues de l’université de Bielefeld (salle C01-244), venez écouter Sylvie Hoffman, alias Sylvie Mescam, nous faire découvrir son roman « Jardins d’espoir ».

« Jardins d’espoir » est un roman régional et historique.
« L'action de « Jardins d’espoir » se déroule à Brest pendant la seconde guerre mondiale, où Gwen, le personnage principal, rejoint très tôt la résistance, ayant à peine entendu parler de la défaite de la France en juin 1940. Ce qui peut être compris comme la décision imprudente d'une très jeune femme inexpérimentée s'avère être au fur et à mesure que l'histoire progresse un processus de maturation du protagoniste. D'une mission secrète à l'autre, Gwen risque sa vie pendant cinq ans pour libérer la France du joug nazi et rien ne l’arrête. Le livre raconte la naissance et le développement de la résistance brestoise. Il souligne aussi l'importance stratégique et historique de la ville du Ponant grâce à son port et sa proximité avec l'Angleterre. De cette façon, Sylvie a voulu relier le destin personnel de sa protagoniste à l'histoire du monde. Elle dresse le portrait d'une femme à la fois sensible et combative qui fait preuve d’un courage inconditionnel et d’un esprit libre. Pour conclure, « Jardins d’espoir » est un roman qui, certes traduit la brutalité et l'horreur de cette époque, mais nous fait aussi espérer à travers l’amour humain et de la nature. Le livre est paru aux Editions du Menhir en juillet dernier. » D’après Françoise Charoud-Got, Hauspostille du 21/10/2022, Laborschule Bielefeld.

 
Dans une ambiance conviviale, Sylvie Mescam nous lira des extraits de son roman. Des pauses musicales entremêleront la lecture de ces extraits. Elle nous dévoilera également comment l’idée de son roman a germé et nous livrera quelques secrets sur les procédés d’écriture utilisés. Sylvie Mescam répondra à toutes nos questions ! Venez nombreux !

Où? Centre de Langues université Bielefeld, Bâtiment principal, C01-244 (à l'entrée principale à droite)

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Porträt Stanislao Macarone Palmieri

Veröffentlicht am 20. Oktober 2022

Interview mit Stanislao Macarone Palmieri, Italienischlehrer


Geführt von Susanne Hecht nach einem Interview-Leitfaden von Miriam Goupille


Stanislao, caro, woher kommst du genau?

Geboren und aufgewachsen bin ich in Piano di Sorrento, einer wunderschönen Stadt in der Provinz Neapel. Bis 2015 habe ich da gewohnt. Seitdem bin ich unterwegs. War 6 Monate in München in einer Sprachschule tätig, in Basel in der Schweiz auch zum Deutsch-Perfektionieren. Aber das war die falsche Stadt. Das falsche Land. Schwitzerdütsch geht anders als Deutsch. Hat aber trotzdem Spaß gemacht. Seit 2021 bin ich nun in Lindau am Bodensee.

Wie und wann bist du nach Bielefeld gekommen?

Ich war niemals in meinem Leben in Bielefeld. Eigentlich hatte ich mich 2020 auf eine Stelle an der Universität beworben. Wegen Corona gab es aber gar nichts, und ich habe stattdessen eine Stelle an einer Sprachschule in Lindau angenommen. Dann erreichte mich 2022 eine E-Mail vom FSZ Bielefeld, ob ich an einem Lehrauftrag interessiert wäre. Und so unterrichte ich jetzt per Zoom in Bielefeld.

Gibt es etwas aus Italien, was du in Deutschland vermisst? Und etwas, was du hier in Deutschland besonders schön findest?

Das Essen erstmal. Meine Familie zweitens. Und auch die allgemeine Mentalität oder wie man hier arbeitet. In Italien ist das ein bisschen spontaner. Es wird nicht alles geplant. Hier zum Beispiel, wenn ich sonntags einkaufen will, dann kann ich das nicht. Das ist wirklich anders.
Wenn es um die Arbeit geht, gefällt mir, dass in Deutschland alles organisiert wird. Dir wird gesagt, was du machen musst. Es gibt keine Überraschungen. Das gefällt mir sehr gut. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel funktionieren gut.
Und am Bodensee gefällt mir natürlich der See. Im Sommer schwimmst du im See und siehst den Schnee auf den Alpen. Das ist wirklich traumhaft. In 10 Minuten bin ich in Österreich und in 20 Minuten bin ich in der Schweiz. Das finde ich auch wirklich gut. Die Sprachunterschiede sind sehr deutlich. Und Vorarlberg, zum Beispiel, ist viel grüner als Lindau. Und in der Schweiz merkst du den Unterschied zudem klar in den Preisen. Aber die Schweiz ist auch wunderschön.
Ich wandere sehr gerne. Bin sehr gern in der Natur. Auch allein. Ich laufe ohne Musik, ohne Kopfhörer. Wenn ich in der Natur bin, möchte ich die Natur anhören. Sonst nichts. Bei Gelegenheit mache ich auch gern ein bisschen Gymnastik und Kraftübungen in der Natur. Wenn ich alleine bin, denn ich bin da etwas schüchtern und mag nicht, wenn mich jemand beobachten kann. In Italien mache ich das nicht im Freien, sondern im Fitness-Studio. In Italien habe ich weniger Zeit für mich selbst. In Deutschland habe ich keine Familie und nicht so viele Freunde. Da hab ich mehr Möglichkeiten, draußen für mich allein zu sein.

Hast du immer unterrichtet? Wenn nicht, was hast du vorher gemacht?

Ich hab schon immer unterrichtet. Nach meinem Übersetzungsstudium in Deutsch und Englisch in Neapel an der Orientale habe ich angefangen, an der Otto Friedrich-Universität in Bamberg Italienisch zu unterrichten. Das war 2015. Dann Italienisch und Deutsch in einer Sprachschule in München. Online habe ich zudem an einer privaten Sprachschule in Berlin unterrichtet.
Nach dem Studium habe ich recht schnell verstanden, dass ich lieber in Kontakt mit Menschen bin als einsam am Schreibtisch zu übersetzen. Ich finde es auch schön, Botschafter meines Landes zu sein. Ich bin stolz darauf, dass ich aus Neapel komme. Ich finde meine Stadt wunderschön, und ich nutze die Erfahrung meiner Herkunft auch für den Unterricht.

Kannst du uns eine Anekdote über deine (ehemaligen) Studis oder über Sprachkontakte erzählen? Es kann etwas Lustiges oder leicht Peinliches sein, das jedem von uns passieren kann.

Ich hatte in München Italienisch unterrichtet, und in einem privaten Kurs hatte ich zwei sehr alte Damen, die gut Italienisch sprachen. Wir haben viel miteinander gelacht und über alles Mögliche gesprochen. Ich habe die Familien der beiden kennengelernt, sie besucht. Es war nur ein Italienischkurs, aber am Ende wurde ich wie ein Enkelkind bei ihnen und ihren Familien aufgenommen. Das war schön.

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FSZ literary journal "Ink Drop"

Veröffentlicht am 10. Oktober 2022

FSZ literary journal "Ink Drop", Issue No. 1

The first issue of Ink Drop, the FSZ literary journal, is available now!  The result of student work from our "Creative Writing in English" course. Ink Drop highlights some of our most talented students and their fiction, non-fiction, poetry, drama, and photography. Enjoy! You can reach us at inkdrop@uni-bielefeld.de.

https://uni-bielefeld.sciebo.de/s/v6SgguL766JHE1h
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Porträt Hiroko Watanabe

Veröffentlicht am 31. August 2022

Interview mit Hiroko Watanabe-Schmidt

Geführt von Susanne Hecht nach einem Interview-Leitfaden von Miriam Goupille

Liebe Hiroko, woher kommst du genau?

Ich komme aus Tokio. Aus Machida. Das ist eine Wohngegend mit viel Wald und Grün. Seit meinem dritten Schuljahr bin ich dort aufgewachsen. Vorher habe ich meine Kindheit in Osaka verbracht. Aber als meine Heimat, meine Herkunft, empfinde ich Tokio.


Wie und wann bist du nach Bielefeld gekommen?


1994 bin ich nach Bielefeld gekommen. Wegen der Familiengründung. Als ich mein Mikrobiologie-Studium beendet hatte, habe ich für zwei Jahre einen Platz als Hospitantin im Robert Koch-Institut in Berlin bekommen. Danach bin ich nach Frankfurt gegangen. Mit Mäusen wollte ich nichts mehr zu tun haben – die Mäuseversuche taten mir so weh –, und ich wollte mich beruflich völlig neu orientieren. Reisebüro. Das war mein Kontrastprogramm zur Mikrobiologie. In Frankfurt habe ich dann meinen Mann kennengelernt. Einen Bielefelder. Nach zwei Jahren Fernbeziehung mit hohen Telefon- und Reisekosten habe ich mir dann gesagt: Entweder Trennung oder Umzug. Und bin nach Bielefeld gezogen. Ich war 24. Und schon unsichtbar zu zweit mit meiner ersten Tochter. Mittlerweile promoviert sie in Molekularbiologie an der Uni Bielefeld.

Gibt es etwas aus Japan, was du hier vermisst? Und etwas, was du hier in Deutschland besonders schön findest?

Das Essen vermisse ich – und die Luftfeuchtigkeit. Feuchtigkeit ist nämlich gut für die Haut. Was das Essen angeht: Sieben Jahre lang habe ich deshalb Kochkurse an der VHS gegeben. Das war so ein Tischlein-deck-dich-Effekt: Ich habe die Arbeit verteilt und mich am Ende an den Tisch gesetzt.

Was mir in Deutschland gut gefällt: die Häuser. Deren Bauart. Die Stabilität. In Japan wird leicht und schnell gebaut. Ich lebe in einem 100 Jahre alten Haus mit dicken Wänden aus Stein. Da muss immer was renoviert werden. Das macht mir richtig Spaß. Im Garten pflanze ich Gemüse an und betreibe eine Imkerei. Auch das macht mir Spaß. In Tokio wäre das so nicht möglich. Da ist alles so dicht bebaut, dass man ohne eine Genehmigung zum Beispiel keine Bienen halten könnte. In Bielefeld kann ich es einfach anmelden.

Hast du immer unterrichtet? Wenn nicht, was hast du vorher gemacht?

Von 2011-13 habe ich ein Fernstudium „Japanisch als Fremdsprache“ gemacht. Danach habe ich zwei Jahre lang eine AG an einem Gymnasium geleitet. Dann gab es eine Pause. Dann habe ich 2018/19 mit Unterricht an der VHS angefangen und meine Methoden verfeinert, und jetzt bin ich an der Uni.

Kannst du uns eine Anekdote über deine (ehemaligen) Studis oder über Sprachkontakte erzählen? Es kann etwas Lustiges oder leicht Peinliches sein, das jedem von uns passieren kann.

Ja, mir fällt etwas ein. Während ich mit dir gesprochen habe, hast du da gesehen, dass ich die ganze Zeit nicke? - Ja. Nicht? - In der deutschen Kultur bedeutet das Zustimmung. Stimmt’s? Und in der japanischen Kultur bedeutet es nur: Ich habe dich gehört. Mehr nicht. Das führt manchmal zu Missverständnissen. Natürlich auch in der Familie. Stell dir meinen Mann vor: Du hast zugestimmt! – Ich: Wo denn?
Um diesen Unterschied zu bemerken, habe ich fast 20 Jahre gebraucht! Meinen Studenten kann ich jetzt sagen: „Passt gut auf! Nicken bedeutet bei uns gar nichts!!!!
Wenn wir zustimmen, dann müssen wir das unbedingt verbal ausdrücken mit einem „Hai“.

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Summer Theatre Project: Stories of Now, 29.08. - 04.09.22

Veröffentlicht am 4. August 2022

Are you looking for a chance to practice your English, meet new people and channel your creativity during the semester break? The English Drama Group got you covered! Starting now, you can sign up for „Stories of Now“, a week-long theatre project combining elements of improvisation, story telling and classic theatre. The project takes place at university and ends with a presentation at the art festival „RadKulTour“. For more information visit their website:

https://edgbielefeld.weebly.com/services.html

No stage experience required.
All levels of English welcome.
Sign up via edgbielefeld@gmail.com

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Porträt Agnese Ciampiconi

Veröffentlicht am 25. April 2022

Interview mit Agnese Ciampiconi

Nach einem Interview-Leitfaden von Miriam Goupille

Agnese, cara, woher kommst du genau?Agnese Ciampiconi

Ich komme aus Urbino, einer kleinen Stadt mit 15.000 Einwohnern und 15.000 Studierenden in den italienischen Marken. Die Marken, le Marche, befinden sich in Zentralitalien auf der Höhe von Rom. Rimini ist nicht weit entfernt und den meisten bekannt.


Wie und wann bist du nach Bielefeld gekommen?

Ich war noch niemals in Bielefeld. Ich lebe in Bamberg. Ich habe ein Erasmus-Semester in Münster absolviert, aber nach Bielefeld hat mich mein Weg nur virtuell gebracht. Ich unterrichte in Zoom. Nach Bamberg bin ich aber wegen meines Freundes gekommen, den ich während meines ersten Erasmus-Semesters in Konstanz kennengelernt habe. Wir haben uns eine WG geteilt. Er beendet gerade seine Studien in Bamberg.

Gibt es etwas aus Italien, was du hier vermisst? Und etwas, was du hier in Deutschland besonders schön findest?

Oh, es gibt viele Dinge, die ich vermisse. Die Sonne. Das Meer. Eine gute Pizza, die ich in Bamberg kaum finden kann, und vor allem die Familie und die Freunde.
Was mir sehr gut in Deutschland gefällt ist, dass die Dinge hier funktionieren. Im Gegensatz zu Italien. Ich meine die Bürokratie. Die öffentliche Hand. Krankenkasse. Universitätsverwaltung. Es ist alles gut geregelt und funktioniert deshalb. Außerdem gefällt mir die historische Architektur Deutschlands. Die Fachwerkhäuser, die Stufengiebelhäuser des Nordens. Und die Landschaften Deutschlands. Selbst wenn man in einer Stadt lebt, gibt es immer einen schnellen Zugang zur Natur, zu Parks.

Hast du immer unterrichtet? Wenn nicht, was hast du vorher gemacht?

Ich unterrichte seit zwei Jahren. Davor habe ich als Sachbearbeiterin in einer Firma gearbeitet. Aber das war so langweilig, dass ich schnell begriffen habe, dass das nicht mein Weg sein kann. Da ich Sprachen studiert habe – Deutsch, Englisch und Russisch – war mir eigentlich immer klar, dass ich einmal Sprachen unterrichten möchte. Als dann an einer Volkshochschule in der Bamberger Umgebung eine Italienischlehrerin gesucht wurde, habe ich dort mit dem Unterrichten angefangen. Außerdem hatte ich noch einen Angestelltenjob in einem Bekleidungsgeschäft. Das habe ich aufgeben können, als ich auch noch einen Lehrauftrag an der Universität Bayreuth bekam. Durch das Unterrichten in Zoom kamen dann auch noch die Universitäten Göttingen, Kassel und Bielefeld hinzu.

Kannst du uns eine Anekdote über deine (ehemaligen) Studis erzählen? Es kann etwas Lustiges oder leicht Peinliches sein, das jedem von uns passieren kann.

Manche Teilnehmerinnen halten es für eine gute Idee, im Zoom-Unterricht die Videokamera abzustellen. Als Italienerin habe ich dem teutonisch durchgesetzten Anspruch auf Interpretationshoheit gegenüber eine gewisse Zurückhaltung entwickelt. Aber ist das wirklich hilfreich beim Sprachenlernen? Ich kommuniziere mit einem schwarzen Quadrat. Deutsch ist nicht meine Muttersprache, und wie hilfreich Lippenstellung und Mimik bei der Kommunikation in einer Fremdsprache sind, das weiß ich nun bestens. Also: keine schwarzen Quadrate, bitte!


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Porträt Fabrice Jucquois

Veröffentlicht am 4. April 2022

Interview mit Fabrice Jucquois

Nach einem Interview-Leitfaden von Miriam Goupille

Fabrice, woher kommst du genau?Fabrice Jucquois

Ich komme aus Belgien. Aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Brüssel. Das Dorf ist mittlerweile bekannt geworden, denn es gibt dort ein Schloss, in dem einige Filme gedreht wurden. Früher war das ein Dorf mit Kühen und Hühnern, und jetzt ist es eine schicke Location bei Brüssel geworden.
Mich hat das Dorf sehr geprägt, denn es gab diesen Kontakt mit der Natur. Nichts Theoretisches, sondern ein ganz unmittelbarer Kontakt. Man fühlt dort die Natur. Das ist eine andere Erfahrung, als man sie in einer Stadt machen kann.
Wir haben zwei grundsätzliche Arten uns zu bewegen. Horizontal und vertikal. Daraus besteht der Tanz. Horizontal, das schafft den Kontakt zur Erde. In der vertikalen Verfassung erleben wir etwas anderes. Ich würde sagen, dass das der Ausdruck einer Verbindung mit dem Theoretischen ist. Mich jedenfalls hat der Kontakt mit der Natur des Dorfes sehr geprägt.

Wie und wann kamst du nach Bielefeld?

Mit dem Auto. (Lachen) 2015. Ich bin mittlerweile 18 Mal umgezogen. Aufgrund meiner Tätigkeit als Künstler musste ich immer offen bleiben für die Linie, die die Kunst ins Leben zeichnete. Diese Linie hat mich nach Bielefeld gebracht. Als ich nach Bielefeld kam, öffnete sich ein neuer Weg für mich. Aber dazu später.

Gibt es etwas aus Belgien, was du hier vermisst? Und etwas, was du hier in Deutschland besonders schön findest?

Das sind zwei Fragen. Zu Nummer eins: Das erste, was ich vermisse, ist das Essen. Wer würde nicht gute Pralinen vermissen, nur um ein Beispiel zu nennen. Das zweite: Einfach in eine französischsprachige Bibliothek oder Buchhandlung zu gehen und ein bisschen zu lesen und zu träumen, in Büchern herumzustöbern, Zeit mit Literatur zu verbringen, die man entdecken möchte. Mein Ausweg: Die Bibliothek hinter mir ist voll mit Comics. (Wir sehen uns in Zoom). Das ist eine ganz spezifische Literaturform meines Heimatlandes.  Immer wieder greife ich in meine Sammlung, und ich öffne die Bücher, als wären sie unbekannt.
Warum nicht in die Uni-Bibliothek oder zu Thalia? Das ist keine französischsprachige Bibliothek oder Buchhhandlung, was normal ist, und ich kann mir nicht vorstellen, mich auf Deutsch in Autoren wie Rabelais, Montaigne, Corneille, Voltaire, Balzac, Zola, Hugo oder Char oder aktuellen französischsprachigen Autoren wie Khadra oder Maalouf wiederzufinden. Sprache ist ein Lied, das uns in eine imaginäre Welt entführen kann. Wenn ich den Vers von Racine in „Andromaque“, „Pour qui sont ces serpents qui sifflent sur vos têtes“ auf Deutsch lese, ergäbe sich „Für wen sind diese Schlangen, die über deinen Köpfen zischen.“ Die Alliteration mit diesem beharrlichen „S“ auf Französisch ist weg. In meinem täglichen Leben bin ich froh, das Zischen von Schlangen nicht zu hören. In der Literatur höre oder lese ich es gern.

Was finde ich in Deutschland besonders schön? Als Ausländer befinde ich mich in einer Situation von Dankbarkeit. Ich weiß, dass ich meine künstlerische Tätigkeit in meinem Heimatland nicht ausüben könnte. Die Theaterkultur in Belgien ist eine andere. Die Kulturpolitik ist eine andere.

Neben meiner Kultur lerne ich andere Länder kennen. Entdecken ist oft wunderbar und schön.

Hast du immer unterrichtet? Wenn nicht, was hast du vorher gemacht?

Ich bin davon überzeugt, dass man für das Unterrichten besondere Kenntnisse braucht. Ich könnte nicht Tanz oder Französisch unterrichten, wenn ich nicht diese tiefen Kenntnisse hätte. Die wichtigen Persönlichkeiten der Geschichte sind zum Beispiel in der Antike ausgezogen mit einem gebildeten Menschen an ihrer Seite. Alexander der Große hatte etwa Aristoteles als Ausbilder. Das ist die Vorstellung, die ich im Kopf habe. Zuerst muss jemand Kenntnisse integrieren, erst danach ist er reif dafür, Lehrer zu sein. Wieder möchte ich mich auf meine dörflichen Wurzeln beziehen. Zuerst kommt die Erde, die horizontale Bewegung. Dann folgt die Vertikale in die Theorie, um zurück auf die Erde zu wirken.

Ich habe 25 Jahre lang als Tänzer und Choreograph an vielen Theatern insbesondere in Deutschland und Österreich gearbeitet. Und nur, weil ich diese Erfahrung besitze, denke ich, dass ich etwas weitergeben kann. Natürlich darf man nicht zu lang warten, denn irgendwann kann man sich nicht mehr so gut bewegen.
Auf das Französische hat mich ein ganz anderer Weg vorbereitet. Wir sind von der Kultur unseres eigenen Landes durchdrungen. In Belgien lernen wir in der Schule, dass die belgische Revolution in einem Theater begann, wir rezitieren die Verse von du Bellay, Ronsard oder Baudelaire auswendig. Wir wissen, dass Verlaines Gedichte von de Gaulle verwendet wurden. Jedes Jahr erhielten wir eine Leseliste mit 10 Büchern zum Lesen für Januar und 10 für Juli. Was den Französischunterricht angeht, habe ich zunächst fremdsprachige Sänger ausgebildet, die auf Französisch singen mussten.
Eine der Gemeinsamkeiten zwischen Tanz und Französisch ist die Suche nach Kreativität. Ich erlaube mir eine kleine Anekdote aus meinem Philosophiestudium an der Universität. Für den Kurs Anthropologie mussten wir ein Essay zu einem der folgenden Themen schreiben: Sprache, Körper, Begier. Ich schlug daher vor, über Tanz zu schreiben „die Begier nach Sprache durch den Körper.“ Das Wissen, das wir erwerben oder weitergeben, ist ein Puzzle, das wir bauen oder dekonstruieren, um es anschließend wieder zusammenzusetzen.

Kannst du uns eine Anekdote über deine (ehemaligen) Studis erzählen? Es kann etwas Lustiges oder leicht Peinliches sein, das jedem von uns passieren kann.

Eine Sprache ist nicht nur eine Sprache, sondern eine Kultur mit sehr vielen verschiedenen Facetten. Filme, Literatur, Bilder, Tanz, Musik, Architektur, Essen, Humor, Politik... Gern stelle ich Künstler vor, zum Beispiel Sänger.

Nun finde ich ein Stück eines Sängers von 1980, bin voller Enthusiasmus und singe vor der Klasse mit. Und noch geprägt von dieser Begeisterung frage ich erwartungsvoll einen Studenten: Und, was ist dein Gefühl?  Magst du das?
Antwort: „Das ist ziemlich altmodisch.“ Und ich merke, wie mir die Begeisterung in den Keller (oder in die Kniekehlen?) rutscht.
Stell dir jetzt den Lehrer vor, der bis spät in die Nacht mit fiebrigem Eifer sucht, mit welchem Rap oder Slam er die Studierenden in der nächsten Unterrichtsstunde begeistern könnte!

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Aufenthalt des Bibliobus im SoSe 22

Veröffentlicht am 8. März 2022
Lust auf die neuesten französischen Romane? Aktuelle Filme? Auf aktuelle französische Musik?

Schön, dass der Bücherbus des Institut Français Düsseldorf auch Station an der Uni Bielefeld macht!

Einfach zum Schnuppern vorbeischauen. Und ausleihen, was gefällt!

Wo? - Zwischen den Zähnen D und E


Wann? - Jeden letzten Dienstag des Monats während der Vorlesungszeiten, von 15.00 bis 17.00.

- 26. April 2022

- 24. Mai 2022
- 28. Juni  2022

Weitere Informationen unter



oder bei Sylvie Richard (srichard@uni-bielefeld.de)

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Einstellung der C-Tests zum 31.03.2022

Veröffentlicht am 26. Januar 2022

Die Spracheinstufung mit den C-Tests wird zum 31.03.2022 eingestellt! Eine Einstufung nach diesem Termin ist nicht mehr möglich. Alle Studierenden, die einen Sprachnachweis für die Kursteilnahme benötigen, müssen sich umgehend für die verbleibenden Termine anmelden. Wir bitten diese Information großzügig zu verbreiten. Außerdem haben wir viele weitere Termine zur Einstufung organisiert. Sie finden sie alle auf dem Anmeldeformular für den C-Test. Gehen Sie dazu auf die Seite der Spracheinstufung und klicken auf den Punkt "Wann findet die Spracheinstufung statt?"

Wenn Sie Ihr Studium der Romanistik zum 01.04.2022 beginnen und eine Spracheinstufung benötigen, wenden Sie sich bitte an die jeweiligen Koordinator*innen.

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Nachruf auf Juliette Bockslaff

Veröffentlicht am 8. November 2021

Juliette Bockslaff

*29.06.1945 in Rouen - ✝ 11.10.2021 in Berlin


Ein Hintergrundsound war in ihrem Leben immer präsent: das Stimmengewirr der Comedie Humaine.
Die Menschen interessierten sie. Ihre Tragik. Ihre Lächerlichkeit.

Zugewandt, neugierig und selbstironisch begab sie sich in Kommunikation. In Beziehungen. In die kuriosesten Situationen. Immer mit einem sezierenden analytischen Blick.
Die Erlebnisse mit sich selbst und anderen wusste sie mit wenigen Federstrichen so prägnant zu skizzieren, dass man sich unterm Wackeln der Lachmuskeln gewünscht hätte, sie würde Komödien schreiben. „Ich erlebe sie lieber.“, war die trockene Antwort.

Literatur, Linguistik, Didaktik, geerdet im Personal- und Verwaltungsrecht – das stand im Zentrum ihres Wirkens an der Universität. Und ja, die staubigen Paragraphen unterlegten als zuverlässiger Basso continuo die kapriziösen Melodien ihres Lebens.

In den frühen 70ern startete Juliette Bockslaff ihre Laufbahn an der Universität Bielefeld. Zuerst als Lektorin für Französisch am Fremdsprachenzentrum, später als Personalrätin und Vorsitzende des Personalrats für künstlerisch und wissenschaftlich Beschäftigte. Engagiert, penibel, kenntnisreich, warmherzig und hilfsbereit füllte sie dieses Amt aus. Bis zur Pensionierung, die das Tor zu vielen neuen Komödien aufmachte.

Am 11. Oktober hat sie die letzte Tür auf der Bühne ihrer Comedie Humaine geöffnet.

Ihr prustendes Lachen, das mädchenhafte Kichern, die Suche nach neuen Begegnungen auf unbekanntem Terrain, ihre Tatkraft und praktische Nächstenliebe, die Freiheit von Selbstmitleid, die unbeirrte Orientierung an der Wirklichkeit und ihren Möglichkeiten, der Esprit, der Charme, der Humor, der Elan vital – ah, das wäre ein guter Hintergrundmix für den Weg einer unabhängigen, emanzipierten Frau, so wie Juliette es war.

Möge der Soundtrack ihres Lebens einen ansteckenden Nachhall finden in einer Zeit, die zu oft vergisst, dass das Lachen ein Kind der Freiheit ist!

Merci, Juliette.


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Workshop mit Dr. Guillermo Toscano y García

Veröffentlicht am 8. November 2021
El Dr. Guillermo Toscano y García  (Universidad de Buenos Aires)  ofrecerá un Workshop en español titulado La lengua argentina el día 1 de diciembre (miércoles) de 12:00 a 14:00 h.

Participación virtual por Zoom:
https://uni-bielefeld.zoom.us/
Meeting-ID: 912 8957 2559
Passwort: 462347

Guillermo Toscano y García es Doctor de la Universidad de Buenos Aires (orientación Lingüística) e investigador en las áreas de historiografía lingüística e historia de la lingüística, especialmente de la Argentina.
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Gespräch mit Martín Kohan

Veröffentlicht am 2. November 2021

Der argentinische Autor Martín Kohan ist zur Zeit Gast an der Universität Bielefeld. Er hat mehr als 10 Romane veröffentlicht, darunter Dos veces junio y Ciencias Morales, mit dem er 2007 den Preis Herralde de Novela gewann.

Das Thema des Gesprächs lautet:

En trance de desaparecer. Un réquiem para el teléfono.

Das Gespräch findet am 04.11.21 um 19 Uhr in X-E0-214 als hybride Veranstaltung statt.

Für weitere Informationen schreiben Sie bitte an se.martinexf@gmail.com

Teilnahme via Zoom:
https://uni-bielefeld.zoom.us/j/96782016341?pwd=SHZOUUxuYmV3Vi9ra3NXb09GZm5hUT09


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Happy Halloween!

Veröffentlicht am 28. Oktober 2021

Happy Halloween! In our FSZ English Creative Writing courses this week we experimented with the “Flash Fiction” form, which involves telling a story is less than 500 words. To be festive, our theme was “Halloween stories”. Our very creative students turned out some very creepy stories! Here is one from Kay Dockhorn and Dafni Tzouna. Even more impressive? They wrote this in an hour!

From beneath a rumpled bed a ghostly hand emerged and slapped an alarm onto the floor, replacing its incessant buzzing with a satisfying crack followed by blissful silence. I could only enjoy the blissful silence for a very short moment though. My thoughts become louder and louder. But I can’t actually hear anything. I don’t know what is heavier right know, the frizz of my hair or my confusion.


As I am running through my hair suddenly there is something. I see something. It is me. Or is it someone else? I don’t know, everything is blurry, dark, breaking off and confusing.
I see it again. Something. Someone. Somewhere.


I see myself walking around the hallway and then suddenly a hand is running through my hair. It is so sticky, and I can smell that this hand is full of beer.


Beer. Wait. As I think of it there is something rushing to my mind. I went to the supermarket to buy a couple of six-packs a few days. But for what?


Silence again.


Rolling my neck with an exhausted sigh, I give myself a little shake and move to my bedroom door, pulling on a baggy, oversized shirt as I go. Something twinges in my shoulder, but I pay it no mind. Swinging the door open on oiled hinges, I start at the deep grooves that have been scratched onto the lower half of the formerly smooth surface. A hand, MY hand, presses to my temple as a painful thudding drags my consciousness to another time. I’m smaller, perhaps younger, what does it matter? The claws that gauge the wood from my door belong to a pack of young werewolves. I hiss, drawing their attention, as well as their ire. They’re young though. Untrained. Unthreatening. Dodging their poor attacks, I give them a few nicks and a couple of headbutts until they retreat down the hall and out the door. The hall. I gasp. I’m back. Leaning against the doorway with both hands holding my head. I bite back an annoyed yowl. Another episode. Clenching my teeth, I march down the hall with only one destination in mind. The bathroom. The only place in my house with a mirror. To get there I have to navigate a minefield of broken bottles, crumpled cans, and chip crumbs. My shoulder glances the door frame leading to the guest room. A surprised yelp escapes me at the PAIN such a simple collision causes. Reaching a hand behind me, I hiss when my probing fingers meet mottled flesh and open wounds. Pressing my hand to the injury I’ve now become painfully aware of; I sprint the last few meters to the bathroom. My other hand, currently unoccupied, flips the light switch and my expression turns grim in the face of my reflection. Hair like a dirty orange peel is slowly losing its ginger stripes, returning to its usual frizzy brown. Eyes of poisonous green glare at me, even as the edges become tainted brown. Whiskers fall where freckles lay, and I sigh at another night survived. Gingerly I disrobe, hissing again when I see the bite on my shoulder, blood and fur mixing on my tiles. Already, the wound is starting to close, the process of healing no less painful in its expedited state.
Once the wound is completely closed and my fair skin devoid of all fur, I make my way to the kitchen for a MUCH needed coffee… preferably with a couple of shots. With a groan I wait for the coffee maker to grind her magic. This curse was starting to get out of hand.

END


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Porträt Martina Niemann

Veröffentlicht am 25. Oktober 2021

 

Martina Niemann, Dozentin für Französisch, stellt sich im Interview mit Susanne Hecht vor. Nach einem Interviewleitfaden von Myriam Goupille.

Liebe Martina, woher kommst du genau?
Aus Detmold, Pivitsheide V. L., ganz genau. Das liegt zwischen Detmold und Augustdorf. Landschaftlich sehr schön! Da wuchs ich mit Blick auf den Hermann auf.
 
Wie und wann kamst du auf und nach Frankreich?
Auf Frankreich kam ich eigentlich durch die Schule. Durch meinen Französisch-Leistungskurs und die tolle Lehrerin, die ich hatte. Sie war keine Französin, hatte aber ein französisches Flair. So empfand ich es damals, und es beindruckte mich. Die Sprache mit ihrer Melodik gefiel mir von Anfang an gut.

Nach Frankreich bin ich durch mein Bielefelder Romanistik-Studium gekommen. Mein Auslandssemester habe ich in Caen verbracht, in der Normandie, direkt am Meer. Auch eine landschaftlich sehr schöne Gegend. Heckenlandschaft, Felder. Fachwerkorte, Bäder am Atlantik. Und ganz viele Käsesorten. An den Stränden dort sind die Alliierten gelandet. Eine geschichtsträchtige Region…
 
Gibt es etwas aus Frankreich, was du hier vermisst? Und etwas, was du hier in Deutschland besonders schön findest?
Aus Frankreich: Sonne und Meer. Die wilden Küsten, das mag ich gern. Und kulinarisch hat Frankreich enorm viel zu bieten. Der Bordeaux. Oder der Elsässer Wein. Choucroute, die Elsässer Variante von Sauerkraut fällt mir gerade ein.
Der erste Restaurantbesuch in Frankreich mit meinem Mann, als wir Studenten waren! Er aß immer gern Steak. Das Menü mit all den unbekannten Namen – und wir bestellten Steak Tartare. Und anstelle eines ordentlichen Rindersteaks war dann ein roher Hackfleischfladen auf dem Teller mit einem rohen Ei obendrauf.

Auch die Architektur in Frankreich finde ich toll. Die urigen Orte in der Provence, zum Beispiel. Steinhäuser im Süden, dann das schon erwähnte Fachwerk der Normandie.

In Deutschland gefällt mir die Ostseeküste gut mit ihrer hügeligen Landschaft.

Hast du immer unterrichtet? Wenn nicht, was hast du vorher gemacht?
Von Haus aus bin ich Übersetzerin. Zwischendurch habe ich immer mal wieder Sprachunterricht gegeben, aber der Schwerpunkt lag beim Übersetzen.

Hauptsächlich habe ich Rechts- und Wirtschaftstexte übersetzt. Viele Verträge und Urkunden. Ich bin eine vom Oberlandesgericht ermächtigte Übersetzerin und kann rechtskräftig Urkunden übersetzen.

Kannst du uns eine Anekdote über deine Lehr- oder eigene Sprachlernerfahrungen berichten? Es kann etwas Lustiges oder leicht Peinliches sein, das jedem von uns passieren kann.
Da fällt mir eine Anekdote aus meiner Studienzeit ein. Ich war in Spanien – Spanisch war mein Nebenfach -, um dort einen Sprachkurs zu besuchen, und als ich meinen Rückflug im Reisebüro buchen wollte, verstand ich beinahe kein einziges Wort.

Nach einem vierwöchigen Intensivkurs! Das war ziemlich eindrücklich. Am Ende habe ich es aber zurück nach Hause geschafft. Und mein Studium habe ich trotzdem nicht abgebrochen!

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