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Weichenstellung für mehr Dauerbeschäftigungen

Veröffentlicht am 31. März 2023

Interview mit Professorin Dr. Marie I. Kaiser, Prorektorin für Personalentwicklung und Gleichstellung, zum Academic-Tenure-Konzept der Universität Bielefeld

Das gesamte Konzept findet sich hier. Zudem wird aktuell eine Internetseite vorbereitet, die weitere Informationen und Ansprechpersonen umfasst.

Prorektorin für Personalentwicklung und Gleichstellung Professorin Dr. Marie I. Kaiser

 

Frau Kaiser, das Rektorat hat nach intensiver Diskussion mit den verschiedenen Akteur*innen in der Universität nun abschließend das Academic-Tenure-Konzept verabschiedet. Was genau ist das Ziel?

Das Ziel unseres Konzepts ist die Etablierung und Profilschärfung des Karrierewegs Academic Tenure als eine eigenständige, attraktive Karriereoption in der Wissenschaft. Wissenschaftler*innen sollen sich frühzeitig Gedanken über ihren Karriereweg machen und machen können. Dafür schaffen wir mehr Transparenz bei den Karriereoptionen. Nach einer Zeit als Postdoc sollen Wissenschaftler*innen sich bewusst für eine Dauerstelle im akademischen Mittelbau – einer Academic-Tenure-Stelle – oder für den Weg zur Professur auf einer befristeten Qualifikationsstelle entscheiden. Auch eine Karriere außerhalb der Universität kann eine attraktive Option sein und sollte in Betracht bezogen werden.

Ist dies eine Reaktion auf die Kampagne #IchBinHanna?

Diese politische Debatte dreht sich um die schwierigen Karrierebedingungen von Wissenschaftler*innen in der Qualifikation: Unsicherheiten aufgrund von befristeten Arbeitsverträgen, nur geringe Aussichten auf Dauer in der Wissenschaft zu bleiben und eine Höchstbefristungsdauer der Arbeitsverträge von 12 Jahren. Dazu hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung ja gerade Eckpunkte für eine Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes vorgelegt – und damit scharfe Reaktionen provoziert. Neben dem Gesetzgeber sind aber auch die Hochschulen aufgefordert, sich mit den aktuellen Karrierebedingungen insbesondere für Wissenschaftler*innen in der Qualifikationsphase zu befassen. Das Academic-Tenure-Konzept ist eine wichtige Weichenstellung, um mehr dauerhafte Beschäftigungsverhältnisse in der Wissenschaft zu schaffen und adressiert damit eines der Probleme, die durch #IchBinHanna aufgezeigt worden sind. Allerdings: Die Diskussion dazu und den Prozess zu einem Konzept hat Rektor Sagerer bereits 2019, also vor #IchBinHanna, gestartet.

An wen richtet sich dieses Konzept und um wie viele Stellen geht es?

Ob es durch dieses Konzept zusätzlich neue Dauerstellen gibt, liegt in erster Linie im Verantwortungsbereich der Fakultäten. Diese identifizieren im Rahmen der obligatorischen strategischen Personalplanung die für sie wichtigen Daueraufgaben und leiten daraus ggf. einen zusätzlichen dauerhaften Personalbedarf ab, den sie in unbefristeten Stellen umsetzen. In den Rektoratsgesprächen mit allen einzelnen Fakultäten im vergangenen Sommer ist deutlich geworden, dass viele Fakultäten in der vergangenen drei Jahren schon ettliche neue Dauerstellen im Mittelbau geschaffen haben und Pläne haben, noch weitere zu schaffen. Wir haben derzeit an der Universität Bielefeld etwa 260 dauerhafte Beschäftigungsverhältnisse (Stand Nov 2022), also fast so viele wie Professuren. Ich gehe fest davon aus, dass es in Zukunft noch mehr werden. Das Academic-Tenure-Konzept schafft die Grundlage dafür, dass dieser Ausbau von Dauerstellen im Mittelbau an den richtigen Stellen passiert und diese Karriereoption attraktiv und konkurrenzfähig ist. Bereits bestehenden Dauerstellen können in Academic-Tenure-Stellen umgewandelt und so ggf. attraktiver gemacht werden. Dies geschieht in Abstimmung zwischen Stelleninhaber*in und Fakultät. Parallel werden zentrale Onboarding-Angebote und ergänzende Personalentwicklungsmaßnahmen für die Stelleninhaber*innen eingeführt.

Für welche Art von Aufgaben sind die Stellen gedacht?

Der Schwerpunkt von Academic-Tenure-Stellen liegt darauf, im Bereich Lehre und Forschung Aufgaben zu übernehmen, die dauerhaft bzw. langfristig in einer Fakultät anfallen und für sie strategisch relevant sind. Diese Daueraufgaben sind sehr vielfältig; es fallen Funktions- oder Serviceaufgaben in Forschung und Lehre darunter, ebenso fakultätsübergreifende Aufgaben sowie Aufgaben in Arbeitsgruppen. Dabei sind die Ausprägungen „Academic Lectures“, mit dem Schwerpunkt Lehre, oder „Academic Researcher“, mit dem Schwerpunkt Forschung, möglich. Die konkreten Aufgabenprofile der Academic-Tenure-Stellen sind Entscheidungen der Fakultäten und sollen Gegenstand ihrer strategischen Personalplanung sein. Auf allen Academic-Tenure-Stellen stehen mindestens 20 Prozent der Arbeitszeit für eigenständige Aufgaben zur Verfügung. Dies sind Aufgaben in Forschung und/oder Lehre, die von den Stelleninhaber*innen für die eigene Profilentwicklung genutzt werden können.

Wann geht es los?

Wir verstehen dieses Konzept als eine Weichenstellung: Es wird sicher noch ein paar Jahre brauchen, bis es flächendeckend in der Universität verankert ist und signifikant viele Stellen nach diesem Konzept etabliert sind. Aktuell wird die Umsetzung des Konzepts durch das Dezernat P/O vorbereitet und es laufen Piloten mit einzelnen Fakultäten. Im Sommer kann es dann für alle Fakultäten losgehen. Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich für die breite Diskussion und die vielfältige Unterstützung bei der Erarbeitung des Konzepts bedanken.


Forschungsinformationen der Universität künftig gebündelt abrufbar

Veröffentlicht am 31. März 2023

Bislang wurden Angaben zu Forschenden, Forschungsprojekten oder auch Publikationen in unterschiedlichen Systemen geführt. Dies ändert sich am 3. April mit der Einführung des Forschungsinformationssystems (FIS) und dem damit verbundenem Forschungsportal (FIS-Portal). Das Angebot ermöglicht es, die universitären Forschungsinformationen zentral zu erfassen und die Forschung der Universität in der Öffentlichkeit einheitlich zu präsentieren. Die Wissenschaftler*innen der Universität werden gebeten, Einträge zu ihrer Forschung in der Datenbank zu überprüfen und zu aktualisieren.

Das FIS dient künftig als Datenbank für Forschungsinformationen der Universität Bielefeld und unterstützt Wissenschaftler*innen als zentrale Anwendung bei ihren Nachweisen von Publikationen, Drittmittelprojekten, Forschungsinfrastrukturen, Qualifizierungsverfahren, Wissenschaftspreisen, Patenten und Ausgründungen. Alle diese Forschungsleistungen werden im FIS aus unterschiedenen Quellen zusammengeführt, vorgehalten und aktualisiert.

Die Wissenschaftler*innen der Universität pflegen Einträge zu ihrer Forschung im FIS – der Zugang erfolgt über das Campusnetzwerk mit Web-Authentifizierung. Das FIS-Portal wird ab Mitte April zur Außendarstellung der Informationen dienen. In der Anfangszeit ist das FIS-Portal zunächst nur für Universitätsangehörige einsehbar. Mitte Mai soll das Portal freigeschaltet und damit der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Die Forschungsleistungen der Wissenschaftler*innen werden ab Mitte April in den persönlichen Forschenden-Profilen im FIS-Portal dargestellt. Allen Wissenschaftler*innen der Universität wird empfohlen, die Einträge zu ihrer Person zu überprüfen und zu ergänzen, sodass diese bei der öffentlichen Freischaltung des Portals Mitte Mai vollständig sind. Damit das persönliche FIS-Portal-Profil anderen Nutzer*innen angezeigt wird, ist eine Freigabe auf der FIS-Startseite erforderlich.

Detaillierte Informationen und Anleitungen für die Nutzung des FIS sind auf einer eigenen Website zusammengestellt (Login über das Beschäftigtenportal).

Das Forschungsinformationssystem (FIS) ist ab dem 3. April über www.uni-bielefeld.de/fis abrufbar.

Grundlegendes Ziel des FIS ist es, die Forschungsleistungen durch die umfassende, kontextbezogene Präsentation der Forschungsaktivitäten besser sichtbar zu machen und Daten gemäß den Vorgaben des Kerndatensatzes Forschung vorzuhalten. Ebenfalls sollen Wissenschaftler*innen in ihren Dokumentationstätigkeiten entlastet werden und in der Außendarstellung ihrer wissenschaftlichen Expertise unterstützt werden.



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