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Köpfe der Technischen Fakultät: Michael Götting (4)

Veröffentlicht am 8. März 2023

Es wird Zeit, dass unsere Serie "Köpfe der Technischen Fakultät" weitergeht: Vorhang auf für Michael Götting.

Michael Götting, Leiter der Rechnerbetriebsgruppe

Michael Götting Foto: Universität Bielefeld

Wer bin ich?

Mein Name ist Michael Götting. Ich bin der Leiter der Rechnerbetriebsgruppe (RBG) an der Technischen Fakultät. Die Rechnerbetriebsgruppe stellt die IT-Infrastruktur speziell für die Bedürfnisse der Forschung und Lehre an der Technischen Fakultät bereit und betreut diese. Mein Weg hat mich zunächst für mein Diplomstudium der Mathematik an die FH-Bielefeld geführt. Nach meinem Abschluss bin ich über verschiedene wissenschaftliche Stationen im Forschungsinstitut für Kognition und Robotik (CoR-Lab) und im ehemaligen Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) auf diese Position gewechselt. Ich bin also schon sehr lange Teil der Technischen Fakultät.

Was treibt mich an?

Ich komme selbst aus der Forschung und habe jahrelang an humanoiden Robotern geforscht. Daher kenne ich die Bedürfnisse der Forschung an die IT-Infrastruktur sehr gut. Ich möchte auf diesem Erfahrungswissen aufbauen und immer wieder neue Möglichkeiten einbinden, die IT-Strukturen und IT-Systeme so aufzubauen, dass sie es den Forscher:innen in ihrem Arbeitsalltag leichter machen, schneller und effizienter zu forschen. Mich treibt also an, gute und abgestimmte Forschungsumgebungen zu schaffen. Besonders gefällt es mir, jeden Tag noch immer mit aktueller Forschung umgeben zu sein, obwohl ich selbst nicht mehr aktiv wissenschaftlich forsche.

Worum geht es in meiner Arbeit?

Die Technische Fakultät ist die einzige Fakultät an der Universität Bielefeld, die sich eine Organisationseinheit wie die Rechnerbetriebsgruppe leistet. Es gibt das Bielefelder IT-Servicezentrum (BITS) als Hauptrechenzentrum und uns, die für die Technische Fakultät ein eigenes Rechenzentrum betreiben. Von der Netzwerkversorgung bis hin zur Betreuung der Arbeitsplatz-PCs der Kolleg:innen betreuen wir mit sieben Personen den IT-Bedarf an der Technischen Fakultät. Man kann uns also als eine verkleinerte Form des BITS mit dem speziellen und ausschließlichen Fokus auf die IT für die Forschungsumgebung verstehen. Die Forschung im technischen aber auch naturwissenschaftlichen Bereich hat ganz andere Bedürfnisse an IT-Infrastrukturen als beispielsweise Fachbereiche, die vornehmlich textbasiert arbeiten. Im Prinzip ist meine tägliche Arbeit dadurch geprägt, dass wir immer wieder versuchen, dass IT-System zu erneuern und neue Innovationen einzusetzen. Aktuell sind cloudbasierte IT-Infrastrukturen ein wichtiges Thema für uns. Es gibt an der Universität Bielefeld eine große Diskussion darüber, wo eine Cloud verortet sein darf. Darf sie nur innerhalb der Organisation Universität Bielefeld verortet sein oder darf sie sich auch extern, irgendwo auf Servern bei Microsoft, Amazon usw., befinden?  Ich vertrete dabei ganz klar die Position, dass wir zwar Amazon und Co nicht aus den Augen verlieren dürfen, aber einen großen Teil der Speicherkapazitäten hier im Haus für unsere Forschung benötigen. Es ist daher aktuell eine große Herausforderung, die Ressourcen zu erhalten, um diese Cloudinfrastrukturen zur Verfügung stellen und sehr eng auf unsere Forschungsbedürfnisse auszurichten zu können.

Was ist bei meiner Arbeit aktuell die größte Herausforderung?

Wie zu Beginn schon erwähnt, sind die Bedürfnisse technischer und naturwissenschaftlicher Forschungsdisziplinen nicht mit denen vieler anderer Disziplinen, die mit geringeren Datenmengen arbeiten, vergleichbar. Das Bewusstsein dafür zu schaffen, ist eine riesige Hürde an dieser Universität und mit einem erheblichen bürokratischen Aufwand verbunden.

Die zweite Herausforderung wiederum ist spannend und führt zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen den Fakultäten. Die starke interdisziplinäre Ausrichtung der Technischen Fakultät bringt es mit sich, dass viele Personen aus verschiedenen Fachrichtungen wie der Medizin, der Linguistik, der Pädagogik oder auch der Sportwissenschaft, um nur einige zu nennen, mit Wissenschaftler:innen der Technischen Fakultät zusammenarbeiten. Dadurch entstehen noch einmal besondere Anforderungen an die gemeinsame IT-Infrastruktur wie etwa Datenschutz und IT-Sicherheit. Zudem sind viele technische Strukturen bisher nicht vorhanden, die erforderlich sind, um eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zu ermöglichen. Unsere Aufgabe ist es somit, diese zunächst einmal zu schaffen. Der Austausch mit Kolleg:innen dazu und die gemeinsame Arbeit an Lösungen macht mir großen Spaß!

Wenn ich mir etwas wünschen würde, dann wäre es?

Was ich mir sehr stark wünschen würde ist, dass sich die IT an der Universität in eine andere, eine gemeinsame Richtung entwickelt. Es müssen fakultätsübergreifende IT-Strukturen geschaffen werden, die es ermöglichen, dass Wissenschaftler:innen noch einfacher und selbstverständlicher zusammenarbeiten können. Es ist schade, dass die an der Universität Bielefeld gelebte und gut funktionierende interdisziplinäre Zusammenarbeit im Forschungsbereich im Hinblick auf eine universitätsweite IT-Infrastruktur bisher nicht funktioniert. Selbst das IT-Netzwerk, also das System über das die Computer kommunizieren, macht fakultätsübergreifend immer wieder riesige Probleme. Denn die IT-Infrastrukturen werden nicht ganzheitlich gedacht. Das führt zu vielen Folgeproblemen, nämlich dann, wenn eine interdisziplinär ausgerichtete, gemeinsame Forschungsinfrastruktur benötigt wird. Zusammen mit den Kolleg:innen aus anderen Fakultäten arbeiten wir daran, langfristigere Lösungsmöglichkeiten zu finden. Ich glaube, dass wir dahingehend in der Zukunft große Schritte nach vorne machen können.

Was zeichnet die Technische Fakultät aus? Was macht sie besonders?

Ich kenne die Technische Fakultät seit 2002. Ich habe es immer genossen, dass hier eine offene Diskussionskultur herrscht und eine interdisziplinäre Zusammenarbeit tatsächlich auch gelebt und gefördert wird. Die vielen neuen Projekte, die daraus entstehen, bringen es auch für mich mit sich, immer wieder neuen spannenden Herausforderungen in meinem Arbeitsbereich zu begegnen.

Wer soll der nächste „Kopf der Technischen Fakultät“ werden?

Ich möchte zwei Personen vorschlagen. Zum einen denke ich an Robert Haschke. Robert ist ein langjähriger Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Neuroinformatik von Helge Ritter und bringt ein großes und über viele Jahre gewachsenes Wissen zum Handlabor mit. Als zweite Person möchte ich Thomas Hermann, den Leiter der AG Ambient Intelligence und
Studiengangskoordinator Informatik vorschlagen. Thomas hatte bereits viele verschiedene Positionen in Forschung, Lehre und Verwaltung inne und kann deshalb sicherlich unterschiedliche Perspektiven auf die Technische Fakultät einnehmen.

 

Gesendet von JVölker in Allgemein
Tags: tf-köpfe

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