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BGHS.AKTUELL

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Linie 4: Kaffee und Kolonialismus

Veröffentlicht am 24. Mai 2023

Linie 4: Kaffee und Kolonialismus


Titelblatt der Zeitschrift „Der deutsche Kulturpionier. Zeitschrift der Deutschen Kolonialschule Wilhelmshof“, 1922, Jg. 22 Nr. 3

Kaffee ist eines von vielen Produkten, die durch Kolonialismus Einzug in unsere deutschen vier Wände gehalten haben. Aber auch nach dem Ende der deutschen Kolonialzeit wurde weiter Kaffee produziert und konsumiert und der Kolonialismus mit anderen Mitteln fortgeführt. In ihrem Vortrag „Kolonialismus ohne Kolonien? Die Zeitschrift ‚Der Deutsche Kulturpionier‘ nach 1919“ in der öffentlichen Vortragsreihe Linie 4, die die BGHS gemeinsam mit der vhs Bielefeld veranstaltet, blickt Catharina Wessing am Beispiel der Geschichte des Kaffees auf die Zeit der Weimarer Republik und ihr Verhältnis zum Kolonialismus.

In dieser Zeit hatte das Deutsche Reich ‚seine‘ Kolonien formal aufgegeben. Doch es gab viele Kolonialbegeisterte, die weiterhin Kolonialismus betrieben. So auch die Schüler der Deutschen Kolonialschule im hessischen Witzenhausen. Diese Schule bestand bereits seit 1898 und bildete junge deutsche weiße Männer dazu aus, landwirtschaftliche Betriebe und Farmen in den deutschen Kolonien zu bewirtschaften. Neben anderen Produkten ging es dabei auch um den Anbau von Kaffee. Zur besseren Vernetzung der Schüler wurde 1900 die Zeitschrift „Der Deutsche Kulturpionier“ gegründet. Ehemalige Schüler berichteten dort von ihren Erfahrungen und gaben Tipps, die von Kolonialbegeisterten weltweit gelesen wurden.

Catharina Wessing arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Weltgesellschaft. Sie promoviert seit 2020 zum Titel „Kolonial-landwirtschaftlicher Wissenstransfer in der Weimarer Republik. Eine Analyse aus globalgeschichtlicher Perspektive“. Neben allen Themen rund um deutschen Kolonialismus interessiert sie sich für Intersektionalität und Post-koloniale Studien.

Der Vortrag findet am Montag, 05. Juni 2023 um 18.15 Uhr in Raum 240 in der vhs Bielefeld, Ravensberger Park 1, statt. Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt.

Hier findet Ihr Informationen über die Linie 4 und die Vorträge der Reihe.

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Wege zur Professur – konkret!

Veröffentlicht am 15. Mai 2023

Wege zur Professur - konkret!

 

Am 22. Mai 2023 um 17 Uhr veranstaltet die BGHS unter dem Titel „BGHS Alumni’s Experiences on the Way to a Professorship“ ein Online-Meeting mit sieben BGHS-Absolvent:innen, die ihre Wege zur Professur oder zur Stelle als Lecturer schon gefunden haben. Mit dabei sind:

  • Edvaldo Moita, Professor für öffentliches Recht an der Universidade Federal Fluminense, Brasilien
  • Andrea Kretschmann, Professorin für Kultursoziologie an der Universität Lüneburg
  • Sebastian Teupe, Juniorprofessor für WIrtschaftsgeschichte an der Universität Bayreuth
  • Bettina Mahlert, Assistenzprofessorin für Soziologie an der Universität Innsbruck, Österreich
  • Li Sun, Lecturer für Soziologie und Sozialpolitik an der University of Leeds, England
  • Viktoria Spaiser, Associate Professor für Nachhaltigkeitsforschung und Computational Social Science an der University of Leeds, England
  • Raphael Susewind, Lecturer für Sozialanthropologie am King's College London, England  

Im Gespräch mit Clara Buitrago von der BGHS-Geschäftsstelle werden die Wissenschaftler:innen über ihre eigenen Wege zur Professur berichten und sich der Frage stellen, ob damit tatsächlich ein Traum in Erfüllung gegangen ist. Außerdem geben sie Tipps für Berufswege in die akademische Wissenschaft und beantworten Fragen. Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.

Für die Anmeldung wird um eine Email an bghs@uni-bielefeld.de gebeten.

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Linie 4: Der Traum vom „starken Mann“

Veröffentlicht am 10. Mai 2023

Linie 4: Der Traum vom "starken Mann"

 

Reichspräsident Friedrich Ebert beim Abschreiten einer Ehrenkompagnie der Reichswehr am 11. August 1923, dem Nationalfeiertag in der Weimarer Republik (Foto: Georg Pahl, BArch Bild 102-10884)

Überzeugte Republikaner waren im Militär der Weimarer Republik (1918–1933) eine Seltenheit. Zu dem Staat, auf den sie einen Eid abgelegt hatten, hatten die meisten Soldaten der Reichswehr ein konfliktreiches Verhältnis. In ihrem Vortrag „Von ‚Herrennaturen‘ und ‚Eunuchen‘ – Das schwierige Verhältnis der Soldaten zur Weimarer Republik“ in der öffentlichen Vortragsreihe Linie 4, die die BGHS gemeinsam mit der vhs Bielefeld veranstaltet, geht die Historikerin Carolin Kaiser den Gründen dafür nach.  

Neben der Herkunft vieler Soldaten aus nationalistischen Kreisen und einem elitären Selbstverständnis macht sie einen weiteren Faktor aus – das Verhältnis von Männlichkeit und Politik. Zur Zeit der Weimarer Republik war die Sprache der Politik oftmals gespickt mit Anspielungen auf Geschlecht und Sexualität. So wurde der Versailler Friedensvertrag als eine „Vergewaltigung“ beschrieben, seine Rüstungsbeschränkungen als „Entmannung“ und Pazifisten als „Eunuchen“. Nicht nur die Nationalsozialisten träumten von einem „starken Mann“ am Kopfe der Nation. Im Widerstreit zwischen einem demokratischen und einem autoritären Regime, der die 1920er und frühen 1930er Jahre prägte, galt letzteres als die „männlichere“ Option. Carolin Kaiser widmet sich den Auswirkungen dieser gesellschaftlichen Atmosphäre auf das Militär und fragt: War das Verständnis, das viele Soldaten selbst davon hatten, wie ein Mann und Soldat zu sein habe, schlichtweg nicht vereinbar war mit dem Bild, das sie von Demokratie und Parlamentarismus hatten?

Carolin Kaiser hat Geschichtswissenschaft und Komparatistik an den Universitäten Bochum, Stockholm und Tours studiert. Seit 2021 promoviert sie zum Thema „Männlichkeiten in der Reichswehr. Soldatentum und Geschlecht in der Weimarer Republik“ in der BGHS. Sie ist Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes.

Der Vortrag findet am Montag, 22. Mai 2023 um 18.15 Uhr in Raum 240 in der vhs Bielefeld, Ravensberger Park 1, statt. Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt.

Hier findet Ihr Informationen über die Linie 4 und die Vorträge der Reihe.
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Ausgezeichnete Doktorarbeit

Veröffentlicht am 2. Mai 2023

Ausgezeichnete Doktorarbeit


© Kathy Baerg Fotografie

Die Universitätsgesellschaft Bielefeld (UGBi) hat am 18. April die Preise für die besten Doktorarbeiten der Universität Bielefeld verliehen. Auch BGHS-Absolventin Katrin Weible wurde für ihre Dissertation ausgezeichnet.

Katrin Weible befasste sich in ihrer Dissertation „Social citizenship for ‘the poor’? Large N data construction, conceptualization, and comparative analysis of social cash transfers across the global South“ mit der Frage, was Programme, die unserer Sozialhilfe ähneln und seit den 2000er Jahren auch in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern eingeführt wurden, zum sozialen Schutz von armen und vulnerablen Gruppen beitragen. Demnächst tritt sie bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH eine Stelle als Beraterin an und berät das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im Bereich der sozialen Sicherung.

Die BGHS gratuliert sehr herzlich!

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