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Buchpreis für BGHS-Alumnus Zoltán Simon

Veröffentlicht am 21. September 2022

Buchpreis für BGHS-Alumnus Zoltán Simon

BGHS-Alumnus Zoltán Simon hat ex-aequo für sein Buch „History in Times of Unprecedented Change: A Theory for the 21st Century“ (2019 erschienen bei Bloomsbury) den Buchpreis 2022 der International Commission for the History and Theory of Historiography (ICHTH) und des International Network for Theory of History (INTH) erhalten. Der Buchpreis wurde für das beste Buch, dass sich mit Aspekten der Geschichte und Theorie der Historiographie beschäftigt hat und zwischen 2016 und 2020 erschienen ist, verliehen. Wir gratulieren sehr herzlich zu diesem Erfolg!

(Links nach rechts: Edoardo Tortarolo, Zoltán Simon, Ewa Domanska, fotografiert von Marek Tamm)

Zoltán hat seine Promotion Anfang 2018 in der Geschichtswissenschaft abgeschlossen und forscht derzeit zum Projekt „The End of History and the End of the World“, das von der Gerda-Henkel-Stiftung finanziert wird.

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Podiumsdiskussion: Gesellschaft in der Dauerkrise?

Veröffentlicht am 14. September 2022

::Gesellschaft in der Dauerkrise?::

Anlässlich des 41. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS), der in Bielefeld stattfindet, veranstaltet die Bielefeld Graduate School in History and Sociology (BGHS) in Kooperation mit der Volkshochschule Bielefeld eine Podiumsdiskussion am 27.09.2022, 18 bis 20 Uhr, im Historischen Saal der Volkshochschule Bielefeld.


Wenn Krisen oder Katastrophen auftreten, müssen sie beantwortet und bewältigt werden. Wir erwarten von der Politik, der Wissenschaft und anderen verantwortlichen Akteuren (auch von uns selbst), dass Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Schon hier finden Auseinandersetzungen statt: Was gilt als Krise? Was ist die geeignete Gegenmaßnahme? Welche Mittel sollen oder müssen aufgewendet werden? Können Lehren aus dem Umgang mit früheren Krisen gezogen werden?

Gegenwärtig überlagern sich vielfältige Krisenerfahrungen und Krisendiskurse. Klimakrise, Corona-Pandemie und Krieg in der Ukraine verschieben die Aufmerksamkeit der Politik, der Medien und der Wissenschaft immer wieder. Die verschiedenen Krisenszenarien und Krisenwahrnehmungen konkurrieren miteinander, sie überlagern sich und sie werden gegeneinander ausgespielt. Was bedeutet dies aber für den Umgang mit Krisen? Werden Maßnahmen oder Reformen durch dieses Gegeneinander verhindert oder erschwert? Was bedeutet es für unsere eigene Aufmerksamkeit und Wahrnehmung von Krisen, wenn der Krisenmodus zum Dauerzustand wird?

In einem interdisziplinären Dialog zwischen Soziologen und Historikerinnen werden die Mechanismen gesellschaftlicher Krisenwahrnehmungen, Krisenbearbeitung und deren Wandlungen diskutiert.

Mit:

Oliver Dimbath (Professor für Soziologie, Universität Koblenz-Landau)

Eleonora Rohland (Professorin für Umweltgeschichte, Universität Bielefeld),

Markus Schroer (Professor für Soziologie, Universität Marburg) und

Silke Schwandt (Professorin für Digital History, Universität Bielefeld).

Einführung und Moderation: Sabine Schäfer (BGHS) und Dr. Klaus Weinhauer (BGHS)

Der Eintritt ist frei.

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Berichte aus der Praxis Teil 7

Veröffentlicht am 5. September 2022

:: Außeruniversitäre Karrieren ::

Berichte aus der Praxis #Teil 7

„Berichte aus der Praxis“ werden von Promovierenden geschrieben, die in Kooperation mit einer außeruniversitären Organisation ein Praxisprojekt konzipiert und durchgeführt haben. Die BGHS fördert diese Vorhaben seit 2020 mit Stipendien. Im siebenten Teil der Reihe berichtet Gladys Vasquez Zevallos über ihr Praxisprojekt mit Kuskalla Abya Yala.

Wie das Ständige Forum für indigene Angelegenheiten der Vereinten Nationen feststellt, sprechen indigene Völker, obwohl sie weniger als 6 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen, mehr als 4.000 der rund 6.700 Sprachen der Welt. Diese Statistik zeigt, dass die meisten indigenen Sprachen vom Sprachverlust bedroht sind. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass Staaten eine Integrationspolitik betrieben haben, insbesondere im Bildungswesen, die letztendlich in eine Assimilationspolitik mündete. Diese Politik bedeutete die Auferlegung westlicher Werte: vor allem die Auferlegung einer Einheitssprache, die die Diskriminierung indigener Völker, ihrer Kultur und Sprachen verstärkte. In den letzten Jahren gibt es jedoch eine wachsende Bewegung zur Wiederbelebung indigener Sprachen. Vor diesem Hintergrund habe ich in Zusammenarbeit mit Kuskalla Abya Yala einen Workshop organisiert, der sich mit den Praktiken der Wiederbelebung einheimischer Sprachen am Beispiel der Sprache Quechua beschäftigte. Kuskalla Abya Yala ist eine Nichtregierungsorganisation, die sich in erster Linie der Wiederbelebung von Quechua widmet. Quechua ist in der Tat die am weitesten verbreitete indigene Sprachfamilie in Amerika; 7 bis 9 Millionen Menschen sprechen sie.

 

Abbildung 1: Meistgesprochene indigene Sprachen © Gladys Vasquez

 

Kuskalla hat mit Hilfe technologischer Möglichkeiten kostenlose Bildungsprogramme durchgeführt und gleichzeitig internationale Solidaritätsnetzwerke aufgebaut. Ziel des Workshops war es daher, die Erfahrungen verschiedener Akteur*innen mit unterschiedlichem intellektuellem Hintergrund bei der Verbreitung der Quechua-Sprache in zwei Hauptaspekten zu teilen:  Zum einen die Reflexion über postkoloniale Strukturen bei der Produktion von indigenem Wissen; zum anderen alternative Erfahrungen bei der Visualisierung und Verbreitung der Quechua-Sprache. Der Workshop war auf zwei Tage aufgeteilt, und die Ergebnisse standen in direktem Zusammenhang mit Strategien zur Verbreitung indigenen Wissens außerhalb der Bildungsräume, die historisch die sprachliche Diskriminierung gefördert haben.

Eine der wichtigsten Überlegungen betraf die Stereotypen, die indigene Sprachen umgeben. Indigene Gemeinschaften werden als zeitlos wahrgenommen, obwohl Anpassung und Migration ihr ständiges Merkmal sind. Eine weitere Überlegung betraf die Tatsache, dass indigene Sprachen nicht nur zur Kommunikation, sondern auch als Wissens-, Geschichts-, Erinnerungs- und Identitätssystem genutzt werden. Ein Großteil der Diskussion drehte sich darum, wie das Volk der Quechua seine Sprache wiederbelebt und gleichzeitig seine Identität zurückgewinnt.

All dies ist den verschiedenen Praktiken in ländlichen und städtischen Gebieten zu verdanken, die sich auf pädagogische Maßnahmen, Musik, künstlerische Darstellungen und Medien stützen. Viele dieser Initiativen begannen vor allem in den Anden, doch auch in den Vereinigten Staaten fördern viele indigene Einwanderer*innen die Quechua-Sprache in der akademischen Welt und in Gemeindegruppen. In den Vereinigten Staaten ist Quechua die am häufigsten unterrichtete indigene Sprache an den Universitäten mit etwa fünfzehn Programmen. Die Grundlage für diese Programme sind Partnerschaften mit indigenen Organisationen. In diesem Sinne förderte der Workshop die Schaffung und Stärkung von Netzwerken zwischen Akteur*innen, die das Wissen über die indigene Welt verbreiten.

Hier geht es zu Kuskalla Abya Yala.

Weitere Informationen über das Projekt „Außeruniversitäre Karriere“ sind auf der BGHS Webseite zu finden.

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