Soziologie
Dissertation zu Policy-Lernen und Policy-Wandel bei Springer erschienen
In ihrer kürzlich bei Springer erschienenen Dissertation beschäftigt sich Sandra Plümer mit der Frage nach dem Verhältnis von Policy-Lernen und Policy-Wandel und der Rolle von Regierungsakteuren darin. Unter dem Titel „Kongruentes Policy-Lernen als lernbedingter Policy-Wandel: Zum Koordinierungsmechanismus des Policy-Lernens in Regierungsformationen“ analysiert die AG-Mitarbeiterin den Koordinierungsmechanismus von Regierungsakteuren, der dazu beiträgt, dass sich potenzieller, lernbedingter Policy-Wandel in tatsächlichen Policy-Wandel übersetzt. In solchen Fällen kann von „kongruentem Lernen“ gesprochen werden, denn nur hier wird die veränderte Überzeugung in eine entsprechende Policy übersetzt und implementiert. Die Untersuchung arbeitet einen komplexen Koordinierungsmechanismus innerhalb von Regierungen heraus, der aus einem dynamischen Zusammenspiel von verschiedenen Normen, Ressourcen und Deutungsschemata besteht.
Als Fallbeispiel der qualitativ-interpretativen Studie dient die seit den 1990er-Jahren deutschlandweit geführte Schulstrukturdebatte zur Anzahl der Schuljahre bis zum Abitur (acht oder neun Jahre), und konkreter die Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren (G9) in NRW. Methodisch nutzte Sandra Plümer qualitative Inhaltsanalyse sowie interpretatives Process Tacing und analysierte damit u.a. selbsterhobene Experteninterviews und Policy-Dokumente.
Mit ihrer Dissertation leistet Sandra Plümer vorrangig einen Beitrag zum Verständnis sowie zur Erklärung politischer Lern- und Wandelprozesse und beleuchtet die ‚Blackbox‘ der Arbeit von Regierungen bei der Politikformulierung.
Vollständige Quelle: Plümer, S. (2024). Kongruentes Policy-Lernen als lernbedingter Policy-Wandel: Zum Koordinierungsmechanismus des Policy-Lernens in Regierungsformationen. Wiesbaden: Springer https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-44122-7.