Soziologie
70 Prozent nahmen Substanzen zur Erhöhung geistiger Leistung
Aufgrund von Stress, Termindruck und dem Drang zur Leistungssteigerung greifen viele Menschen zu legalen oder illegalen Substanzen, um ihre geistige Leistungsfähigkeit zu erhöhen – also ihre Konzentration, Wachheit oder ihr Gedächtnis. Wie viele Personen solche „Neuro-Enhancer“ (sinngemäß: Hirndoping-Mittel) tatsächlich nutzen und welchen persönlichen Hintergrund sie haben, untersuchten Forschende der Universität Bielefeld, der Universität zu Köln, des Institut de recherches cliniques de Montréal in Kanada, der Universität Erfurt und der Universitätsklinik Köln. Ausgewertet wurden Daten von mehr als 22.000 Teilnehmenden. Es handelt sich damit um die bislang größte repräsentative Studie zur Verbreitung von Neuro-Enhancern in Deutschland.
Die Studie ist im Fachjournal „Deviant Behavior“ erschienen und aus dem Projekt „Enhance“ hervorgegangen, das Dr. Sebastian Sattler von der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld zusammen mit Professor Dr. Guido Mehlkop von der Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erfurt leitet. Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.