Das Rektorat hat in seiner 1552. Sitzung (26. Oktober) beschlossen, dass zum Wintersemester 2011/12 in acht Fächern Bachelor-Studiengänge nach dem neuen Studienmodell eingerichtet werden. Im bisherigen Studienmodell erfolgte keine getrennte Einschreibung in fachwissenschaftliche und lehramtsrelevante Studiengänge. Die Umsetzung des neuen Lehrerausbildungsgesetzes (LABG) hatte es erforderlich gemacht, dass im neuen Studienstrukturmodell die Einschreibung in bestimmte Studiengangsvarianten je nach Berufsziel erfolgt, wodurch die Fächer formal neue Studiengänge einrichten. Gleichzeitig mit der Einrichtung der neuen Studiengänge wurde vom Rektorat die Einstellung der bisherigen Bachelor-Studiengänge beschlossen. Das Rektorat folgt damit den entsprechenden Beschlüssen der Fakultätskonferenzen. 

Das Rektorat hat am 28. September (1548. Sitzung) einen Entwurf des Strukturberichts beraten, der für die Akkreditierungsverfahren im Kontext des Bielefelder Konsekutivmodells erstellt worden ist. Die Agentur AQAS wird bei der Akkreditierung der neuen Studienstruktur eine Modellbetrachtung durchführen. Dementsprechend soll der Strukturbericht sowohl der Gutachtergruppe für die Modellbetrachtung als auch den Gutachtern in den Verfahren der Fächerakkredititierung zur Verfügung gestellt werden. 

In der vergangenen Woche ist das Reakkreditierungsverfahren für den Bachelorstudiengang Health Communication eröffnet worden, wie in der Rektoratssitzung am 13. Juli mitgeteilt wurde. Damit geht der erste Studiengang in die Reakkreditierung, der nach den Prinzipien des in den vergangenen Monaten entwickelten neuen Studienstrukturmodells überarbeitet worden ist. Der Studiengang Health Communication gehörte zu den ersten Bachelorstudiengängen der Universität, und konnte nun aufgrund mehrjähriger Erfahrungen inhaltlich und strukturell weiterentwickelt werden. Er gliedert sich in eine fachliche Basis mit anknüpfenden Profilschwerpunkten und der Individuellen Ergänzung, einem Studienelement, das im Rahmen des neuen Studienstrukturmodells der Uni Bielefeld erweitert wurde, um den Studierenden eine noch stärkere individuelle Profilierungsmöglichkeit zu bieten. Für die Umgestaltung der Modulstruktur wurden Erfahrungen mit dem Verbleib der Absolventinnen und Absolventen (2/3 studieren weiter), der Wunsch der Studierenden nach mehr Wahlmöglichkeiten, das neue Studienstrukturmodell der Universität sowie die Erfahrungen der Lehrenden zugrunde gelegt. Im Ergebnis haben Studierende länger Zeit zu entscheiden, ob sie auf einen weiterführenden Master hin studieren oder sich auf die Berufsvorbereitung konzentrieren möchten. Der Wahlbereich ab dem 4. Semester wurde gestärkt, gleichzeitig die Zahl der Prüfungen sowie das Volumen von Präsenzveranstaltungen verringert. Die Vor-Ort-Begehung des Studienganges wird voraussichtlich im Herbst dieses Jahres stattfinden. Die Aufnahme des Studienbetriebs ist für das Wintersemester 2011/12 geplant, wenn alle anderen Bachelorstudiengänge entsprechend des neuen Modells an den Start gehen.

Das Rektorat hat beschlossen, die in den vergangenen Monaten intensiv überarbeitete Studienstruktur zum Wintersemester 2011/12 einzuführen. Zeitweise war eine vorzeitige Umstellung bereits zum Wintersemester 2010/11 in Erwägung gezogen worden, nachdem das Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie (MIWFT) eine entsprechende Anfrage an die Universität gerichtet hatte. In Abstimmung mit den Fakultäten hatte das Rektorat daraufhin deutlich gemacht, dass dies nur zu realisieren sei, wenn das Ministerium von der Vorgabe absähe, dass die neuen Studiengänge schon vorab (d.h., vor der Aufnahme des Studienbetriebs) akkreditiert werden müssen. Die Akkreditierung dürfe erst deutlich später stattfinden. Die Doppelbelastung (Einführung der überarbeiteten Studiengänge und vorlaufende Akkreditierung) wäre andernfalls zu hoch. Auf die von der Universität im Februar beim MIWFT beantragte Ausnahmegenehmigung ist jedoch bisher keine Antwort erfolgt. Aus diesem Grund wurde nun beschlossen, am ursprünglichen Zeitplan festzuhalten, und die reformierten Studiengänge zum Wintersemester des kommenden Jahres einzuführen.