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uni.aktuell-Archiv
Veröffentlicht am
21. Dezember 2012
Kategorie:
Forschung & Wissenschaft
Deutsche und israelische Feuersalamander im Vergleich
Forschungskooperation der Universität Bielefeld mit 1,6 Millionen Euro gefördert
In einer sich ständig verändernden Welt kann die Anpassung an neue Umweltbedingungen überlebenswichtig sein. Besonders Amphibien zeigen sich flexibel. Die Larven des einheimischen Feuersalamanders zum Beispiel haben die Fähigkeit entwickelt, sowohl in stehenden als auch in fließenden Gewässern aufwachsen zu können. Biologen der Universität Bielefeld unter Leitung von Dr. Sebastian Steinfartz haben 2009 zeigen können, dass sich diese Anpassung auch auf Ebene ihrer Gene zeigt. Über tausende von Jahren entsteht auf diese Weise eine neue Art. Im Vergleich mit ihrer israelischen Schwesternart wollen nun die Bielefelder Biologen gemeinsam mit deutschen und israelischen Kollegen herausfinden, ob beide Arten sich gleichermaßen an ihre Umweltbedingungen angepasst haben. Ihre Forschung wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung von 2013 bis 2017 mit über 1,6 Millionen Euro gefördert.
Vor vielen Millionen Jahren gehörten sie noch zu einer Linie: der
deutsche Feuersalamander (Salamandra salamandra) und seine israelische
Schwesternart (Salamandra infraimmaculata). Mittlerweile leben sie weit
voneinander entfernt, haben sich in unterschiedliche Arten aufgespalten
und mussten sich doch an ähnliche Umweltbedingungen anpassen. Diese
parallele, aber unabhängige Entwicklung machen sich die Wissenschaftler
zu Nutze. Mit Hilfe von Experimenten, ökologischen
Lebensraumcharakterisierungen und genomischen Analysen wollen sie
herausfinden, ob an den ähnlichen Adaptationsprozessen bei beiden Arten
dieselben oder ganz unterschiedliche Gene beteiligt sind. In Bielefeld
sollen vor allem die experimentellen Ansätze mit den Larven und
Genexpressionsanalysen stattfinden. Die Wissenschaftler erhoffen sich
unter anderem Antwort auf die Frage, wie die genetischen Mechanismen von
parallelen Lebensraumanpassungen aussehen können.
An der
Forschung beteiligen sich Dr. Sebastian Steinfartz, Leiter der
Arbeitsgruppe Molekulare Ökologie und Verhalten am Lehrstuhl für
Verhaltensforschung der Universität Bielefeld, Dr. Arne Nolte vom
Max-Planck Institut für Evolutionsbiologie (Plön) sowie Professor Dr.
Leon Blaustein und Professor Dr. Alan Templeton (beide Universität
Haifa, Israel).
Die Forschungsförderung ist Teil der Deutsch-Israelischen Projektkooperation (DIP). Das Exzellenzprogramm wurde 1997 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung eingerichtet, um innovative deutsch-israelische Forschungsprojekte aus allen Wissenschaftsbereichen zu fördern. Jährlich werden bis zu vier Projektanträge ausgewählt und für bis zu fünf Jahre unterstützt.
Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/biologie/vhf/SF/Research_projects.html
In einer sich ständig verändernden Welt kann die Anpassung an neue Umweltbedingungen überlebenswichtig sein. Besonders Amphibien zeigen sich flexibel. Die Larven des einheimischen Feuersalamanders zum Beispiel haben die Fähigkeit entwickelt, sowohl in stehenden als auch in fließenden Gewässern aufwachsen zu können. Biologen der Universität Bielefeld unter Leitung von Dr. Sebastian Steinfartz haben 2009 zeigen können, dass sich diese Anpassung auch auf Ebene ihrer Gene zeigt. Über tausende von Jahren entsteht auf diese Weise eine neue Art. Im Vergleich mit ihrer israelischen Schwesternart wollen nun die Bielefelder Biologen gemeinsam mit deutschen und israelischen Kollegen herausfinden, ob beide Arten sich gleichermaßen an ihre Umweltbedingungen angepasst haben. Ihre Forschung wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung von 2013 bis 2017 mit über 1,6 Millionen Euro gefördert.
Als
Larven leben Feuersalamander die ersten Monate ihres Lebens unter
Wasser und atmen durch äußere Kiemen. Erst als Erwachsene gehen sie an
Land und steigen auf Lungenatmung um. Foto: Burkhard Thiesmeier
Ob
sich dieser israelische Feuersalamander so entwickelt hat wie seine
deutschen Verwandten? Dr. Sebastian Steinfartz von der Universität
Bielefeld will es in Kooperation mit deutschen und israelischen Kollegen
herausfinden. Foto: Lior Blank
Die Forschungsförderung ist Teil der Deutsch-Israelischen Projektkooperation (DIP). Das Exzellenzprogramm wurde 1997 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung eingerichtet, um innovative deutsch-israelische Forschungsprojekte aus allen Wissenschaftsbereichen zu fördern. Jährlich werden bis zu vier Projektanträge ausgewählt und für bis zu fünf Jahre unterstützt.
Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/biologie/vhf/SF/Research_projects.html