Soziologie
Neuerscheinung: FGW-Studie zur sozioökonomischen Bildung (KoWiMa)
Gemeinsam mit Reinhold Hedtke, Patrick Kahle und Henning Middelschulte hat Detlef Sack das Projekt „Kontroversität und Wissenschaftlichkeit in Materialien und Vorgaben für die sozioökonomische Bildung (KoWiMa)“ durchgeführt und abgeschlossen. Die Ergebnisse sind nun online (PDF). Darum geht es:
Um die politisch-ökonomische Bildung an Schulen wird seit längerem gestritten. Fraglich ist, ob die curricularen Vorgaben (Lehrpläne) und Lehr-Lern-Materialien (Schulbücher und Materialien externer Anbieter) relevante aktuelle Entwicklungen und den Stand der Wissenschaft angemessen berücksichtigen und ob sie insgesamt hinreichend wissenschaftlich wie auch wirtschafts- und sozialpolitisch kontrovers sind.
Die Studie trägt zur Forschung und zur didaktischen Arbeit an Schulen und Universitäten dadurch bei, dass sie den angemessenen Wissenschaftsbezug und die Gewährleistung von Kontroversität erstmalig massentextanalytisch bearbeitet hat. Sie hat empirisches Material in einer bislang unbekannten Breite analysieren können (103 Lehrpläne, 26 Schulkapitel und 1.598 externe Unterrichtsmaterialien). Im Abgleich mit einem sozialwissenschaftlichen Referenzkorpus (52 Einführungen und Sammelbände) konnten erhebliche Defizite im Wissenschaftsbezug und bei der Gewährleistung der Kontroversität wie auch ein erheblicher didaktischer Nationalismus identifiziert werden.
Im Umgang mit den genannten Defiziten in den Lehr-Lern-Materialien entwickelt die Studie die Einführung eines konkreten Lernmoduls in der Lehramtsausbildung, mit dem die Anforderungen an Wissenschaftsbezug und Kontroversität exemplarisch eingeübt und vertieft werden. Die Studie entwickelt zudem institutionelle Anforderungen an eine innovative Curriculumrevision.
Das Projekt wurde vom Forschungsinstitut für
gesellschaftliche Weiterentwicklung finanziell gefördert. Die Ergebnisse sind hier zugänglich (PDF).