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Universität Bielefeld erreicht mit Exzellenzcluster Hauptverfahren in der Exzellenzinitiative (Nr. 40/2011)
DFG und Wissenschaftsrat fordern zur Abgabe eines Hauptantrags für den Exzellenzcluster „Communicating comparisons“ auf
Die Universität Bielefeld hat in der neuen Auflage der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen mit einem schwerpunktmäßig von Soziologen und Geschichtswissenschaftlern getragenen Exzellenzcluster die nächste Stufe erreicht: Am heutigen Mittwoch (2. März 2011) hat die gemeinsame Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Wissenschaftsrats die Universität Bielefeld aufgefordert für „Communicating comparisons. From the onset of modernity to world society“ bis zum 1. September 2011 einen Hauptantrag einzureichen. Die finale Entscheidung fällt im Juni 2012.
Die Universität Bielefeld war bereits in der ersten Phase (2005-2007) der Exzellenzinitiative mit zwei Anträgen erfolgreich: Seit 2007 werden ein Exzellenzcluster zum Thema „Mensch-Maschine-Kommunikation“ (CITEC) sowie eine Graduiertenschule für Soziologie und Geschichtswissenschaft (BGHS) gefördert. Beide Einrichtungen werden Verlängerungsanträge einreichen.
Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer erklärte unmittelbar nach der Entscheidung:
„Die Nachricht, die wir heute aus Bonn erhalten haben, freut und bestätigt uns: Sie zeigt ein weiteres Mal, wie forschungsstark unsere Universität in bestimmten Wissenschaftsfeldern ist. Anderseits sind wir auch enttäuscht, dass das ebenfalls im Rahmen dieser Runde der Exzellenzinitiative erarbeitete Zukunftskonzept für unsere Universität die Gutachter nicht ausreichend überzeugt hat. Davon werden wir uns aber nicht entmutigen lassen. Das Zukunftskonzept ist so ausgelegt, dass es auch ohne den Rückenwind der Exzellenzinitiative Leitlinie einer erfolgreichen weiteren Entwicklung der Universität Bielefeld sein wird. Wir stehen voll hinter unserem Ansatz. Wir stellen uns damit den Anforderungen der Spitzenforschung einerseits und der Lehre mit großen Studierendenzahlen andererseits.
Ich danke allen Beteiligten. Den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von „Communicating comparisons. From the onset of modernity to world society“ wünsche ich viel Erfolg in der nächsten Runde. Mein Dank gilt auch den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, deren Anträge diese Hürde nicht genommen haben. Auch bei den Kolleginnen und Kollegen sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Rektorat und Verwaltung, die monatelang hoch motiviert und kreativ am Zukunftskonzepts gearbeitet haben, bedanke ich mich herzlich.“
Gegenüber der ersten Wettbewerbsphase wurden für die zweite Phase der Exzellenzinitiative flexiblere Fördersummen festgelegt. Exzellenzcluster sollen demnach mit Summen zwischen drei und acht Millionen Euro pro Jahr gefördert werden.
Kurze Beschreibung des Projektantrages:
Cluster-Antrag: Communicating comparisons. From the onset of modernity to world society
Öffentliche Vergleiche sind heute ein allgegenwärtiges Phänomen: Staaten werden hinsichtlich ihrer Menschenrechtssituation verglichen und Unternehmen mit Blick auf ihre Kreditwürdigkeit; Universitäten vergleichen sich anhand ihrer Drittmittelquoten und Sportler hinsichtlich ihrer Siege. Obschon Vergleiche ein konstitutives Moment sozialer Ordnungsbildung sind, wurden sie in den Sozialwissenschaften bisher kaum zu einem eigenständigen Untersuchungsgegenstand gemacht. Die Initiative für den Exzellenzcluster „Communicating comparisons. From the onset of modernity to world society“ greift diese Thematik auf und untersucht den historischen Wandel und die gesellschaftliche Bedeutung von Vergleichen aus einer historischen Langzeitperspektive. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Übergang zur Moderne und der spezifischen Funktionsweise von Vergleichen in der sich herausbildenden Weltgesellschaft. Mit dieser übergreifenden Thematik geben sich die Bielefelder Geschichte und Soziologie ein gemeinsames Forschungsprogramm und intensivieren ihre bereits bestehende Zusammenarbeit. An dem Cluster sind darüber hinaus auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Rechtswissenschaft und Philosophie beteiligt.
Sprecher: Professorin Dr. Bettina Heintz (Fakultät für Soziologie), Professor Dr. Willibald Steinmetz (Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichte)