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Professor Andreas Zick neuer Direktor des Bielefelder Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (Nr. 54/2013)
Sozialpsychologe zum Nachfolger von Professor Wilhelm Heitmeyer gewählt
Professor Dr. Andreas Zick steht seit dem heutigen Dienstag (9. April) an der Spitze des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld: Der Vorstand hat ihn zum neuen Direktor gewählt. Der 51-Jährige forscht seit fünf Jahren als Professor für Sozialisation und Konfliktforschung an der Fakultät für Erziehungswissenschaft. Er tritt die Nachfolge von Professor Dr. Wilhelm Heitmeyer an, der das Institut 1996 mit gegründet und seitdem geleitet hat. Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld, gratuliert zu der Wahl. „Professor Zick ist ein renommierter Konfliktforscher, der das IKG seit vielen Jahren kennt und mit seiner Forschung zukünftig noch stärker bereichern und prägen wird“, sagt der Rektor. „Ich danke Professor Heitmeyer für seine langjährigen Verdienste um das Institut und die Universität Bielefeld. Das IKG gehört heute zu den Markenzeichen unserer Hochschule.“
Der Sozialpsychologe war erstmals 2004 für das IKG tätig – zu der Zeit mit einer Studie dazu, wie europäische Gesellschaften mit sozial schwachen Gruppen umgehen. Die Frage nach solcher „Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“ ist ein wesentliches Leitthema des IKG. Zusammen mit dem Gründungsdirektor Wilhelm Heitmeyer hatte er zu dem Thema das weltweit größte Forschungsprogramm zur Beobachtung gesellschaftlicher Vorurteile initiiert: Von 2002 bis zunächst 2012 befragte das IKG jedes Jahr 2.000 Personen zu ihren Ansichten und Einschätzungen gegenüber gesellschaftlich diskriminierten Gruppen.
Wilhelm Heitmeyer gilt als Pionier der Konfliktforschung. Seit Anfang der 1980er forscht er zu Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und sozialer Desintegration. In den frühen 1990ern wies er als einer der ersten Wissenschaftler auf die rasante Verschärfung der Fremdenfeind-lichkeit und zunehmende rechtsradikale Tendenzen in Deutschland hin. Im Jahr 2012 wurde der 68-Jährige mit dem Göttinger Friedenspreis ausgezeichnet. Im Sommer wird Heitmeyer emeritiert und wendet sich neuen Aufgaben zu.
Das interdisziplinäre Institut für Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld forscht in erster Linie zu konstruktiven und destruktiven Konflikten und ihren Folgen. Insbesondere die Ausmaße und Ursachen von Gewalt stehen im Mittelpunkt der Arbeit. Das IKG ist Teil des Forschungsschwerpunkts „Menschliche Entwicklung, Konflikt und Gewalt“ (Human Development, Conflict and Violence) der Universität Bielefeld. Der Schwerpunkt befasst sich mit den komplexen Vorgängen sozialer Konflikte und Gewalt und umfasst dabei unter anderem soziale Zusammenhänge und Institutionen, die menschliches Dasein und menschliche Entwicklung in verschiedenen Gesellschaften und Kontexten prägen.
Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/ikg
Kontakt:
Professor Dr. Andreas Zick, Universität Bielefeld
Interdisziplinäres Institut für Konflikt- und Gewaltforschung
Telefon: 0521 106-2442
E-Mail: zick@uni-bielefeld.de