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Pressemitteilungen
Veröffentlicht am
14. April 2023
Kategorie:
Personalien
Neue Professor*innen an der Universität Bielefeld (Nr. 41/2023)
Im Wintersemester 2022/2023 sind sieben Professorinnen und elf Professoren mit ihrer Forschung und Lehre an der Universität Bielefeld gestartet. Sie arbeiten beispielsweise in den Bereichen Kindheits- und Jugendforschung, Diakoniewissenschaft und Physik und ihre Didaktik. Vier Professuren wurden am Universitätsklinikum OWL der Universität Bielefeld besetzt: Epileptologie, Klinische Radiologie, Neurochirurgie und Urologie. Es wurde die bundesweit erste Professorin für Rassismusforschung sowie der erste Professor für Epilepto-logie mit dem Schwerpunkt Behindertenmedizin berufen.
Professor Dr. med. Christian Brandt (58) hat im Januar 2023 die bundesweit erste Professur für Epileptologie mit Schwerpunkt Behindertenmedizin am Universitätsklinikum OWL der Universität Bielefeld angetreten. Der Leitende Abteilungsarzt an der Universitätsklinik für Epileptologie am Krankenhaus Mara in Bethel ist Facharzt für Neurologie und hat seinen klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkt in der Behandlung von Menschen mit Epilepsie und Behinderung sowie in der Pharmakotherapie der Epilepsie. Der gebürtige Bielefelder hat in Münster und München Medizin studiert und die Weiterbildungen in Bethel, Freiburg und Würzburg absolviert. Christian Brandt ist Vorsitzender der Kommission zur geistigen Behinderung der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie und Mitglied der Intellectual Disability Task Force der Internationalen Liga gegen Epilepsie.
Professorin Dr. Sonja Blum (39) ist seit März 2023 Professorin für Vergleichende Politikwissen-schaft und Politikfeldanalyse an der Fakultät für Soziologie. In ihrer Forschung befasst sie sich unter anderem mit politischen Narrativen, dem Verhältnis von Evidenz und Politik sowie mit vergleichender Sozialpolitik. So geht es zum Beispiel darum herauszufinden, wie politische Narrative in Krisenzeiten verwendet und darin unterschiedliche Zielgruppen adressiert werden. Sonja Blum ist aktuell Co-Leiterin einer Arbeitsgruppe zu sozialen Ungleichheiten in der europäischen COST Action „Parental Leave Policies and Social Sustainability“. Ihre Promotion schloss sie 2011 an der Universität Münster ab. Weitere Berufsstationen lagen an der Universität Wien, der Katholieke Universiteit Leuven (Belgien) sowie zuletzt an der FernUniversität in Hagen.
Professorin Dr. Joana Cholin wurde im Dezember 2022 zur Professorin für Psycholinguistik an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft ernannt. Ihre Forschungsschwerpunkte sind flüssige und nicht-flüssige Aspekte gesprochener Sprache bei mono- und bilingualen sprachgesunden und neurologisch beeinträchtigten Sprecher*innen. Cholin promovierte am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nijmegen (Niederlanden), danach folgten Stationen in den USA (University of Illinois at Urbana-Champaign; Johns Hopkins University in Baltimore) und Spanien (Universidad de La Laguna, Teneriffa; Basque Center on Cognition, Brain and Language, San Sebastián). Nach Vertretungsprofessuren an der Universität Bielefeld und der Ruhr-Universität Bochum kehrte sie 2017 nach Bielefeld zurück, wo ihr 2019 der Titel einer außerplanmäßigen Professorin verliehen wurde.
Professor Dr. Frederick de Moll wurde zum Oktober 2022 auf die Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Kindheits- und Jugendforschung berufen. Seine Forschungsinteressen richten sich insbesondere auf soziale Ungleichheiten in der frühen Kindheit und im Grundschulalter. Sein Hauptaugenmerk liegt auf der Frage, wie intensivierte Bildungs- und Förderbemühungen in der Familie sowie ungleichheitsbezogene Überzeugungen von Kindern und Eltern zu ungleichen Erfolgschancen im Bildungssystem beitragen. Nach seinem Studium in Würzburg arbeitete Frederick de Moll an der Goethe-Universität Frankfurt, wo er 2016 promoviert wurde. Ab 2019 war er als Postdoktorand im Institute of Education and Society der Universität Luxemburg tätig. Darüber hinaus absolvierte er mehrere Forschungsaufenthalte in Frankreich, Japan und den Vereinigten Staaten.
Professor Dr. Dr. med. Michel Eisenblätter (41) leitet seit Oktober das Institut für Diagnosti-sche und Interventionelle Radiologie des Klinikums Lippe und ist Professor für Klinische Radiologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Bielefeld. Er forscht zur Entstehung und Ausbreitung von Tumoren mit dem Ziel, die Diagnostik von Krebserkrankungen weiter zu optimieren. Nach dem Abschluss des Medizinstudiums und Promotion an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster absolvierte Michel Eisenblätter die Facharztweiterbildung am Uni-versitätsklinikum Münster. Mehr als fünf Jahre war er am King’s College London tätig, bevor er zurück an das Universitätsklinikum Münster wechselte. Seit 2019 war Eisenblätter Geschäftsführender Oberarzt und Leiter der Sektion Onkologische Bildgebung am Universitätsklinikum Freiburg.
Professorin Dr. Nina Heinrichs wurde im Oktober 2022 als Professorin für Klinische Kinder- und Jugendlichenpsychologie und Psychotherapie ernannt und hat damit auch die wissenschaftliche Leitung der Hochschulambulanz für Kinder, Jugendliche und ihre Familien (HaKiJu) an der Universität Bielefeld übernommen. Ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte sind unter anderem Angststörungen und Verhaltensstörungen im Kindes- und Jugendalter sowie Störungen, die im Zusammenhang stehen mit der Wahrnehmung des eigenen Körpers, des Geruchs oder von Geräuschen. Zudem erforscht sie, was gelingende Beziehungen ausmacht. Nina Heinrichs führte ihre Promotionsstudien an der Boston University (USA) durch und war dann nach ihrer Rückkehr als Postdoc und später als Juniorprofessorin an der Technischen Universität Braunschweig tätig. Es folgten Tätigkeiten als Professorin für Klinische (Kinder- und Jugendlichen)Psychologie und Psychotherapie an den Universitäten Bielefeld, Braunschweig sowie Bremen.
Professor Dr. Benjamin Kiesewetter (43) wurde im März auf die Professur für Praktische Philosophie berufen. Er arbeitet schwerpunktmäßig zu Fragen der philosophischen Ethik und der Normativitätstheorie. In seinem ERC Forschungsprojekt „The Structure of Normativity“ wird die Hypothese untersucht, dass Normativität ein einheitliches Phänomen ist und sich normative Urteile auf einen gemeinsamen Kernbegriff zurückführen lassen: den Begriff des Grundes. Kiesewetter studierte Philosophie, Neuere deutsche Literatur und Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er sich 2014 mit einer Arbeit zur Rationalitätstheorie promovierte. Er ist Träger des Humboldt-Preises und des Stegmüller-Preises. Er absolvierte For-schungsaufenthalte in Berkeley (USA) und Buenos Aires (Argentinien) und hielt Positionen an der Australian National University Canberra (Australien), der Humboldt Universität Berlin, der Technischen Universität Dresden und der Universität Hamburg inne. Neben dem Ruf nach Bielefeld erhielt er auch Rufe auf Professuren an die Universität Heidelberg und die Universität Stuttgart.
Professor Dr. Christian Oelschlägel (48) ist im Februar 2023 auf die Professur für Diakoniewissenschaft mit dem Schwerpunkt Systematische Theologie/Ethik berufen worden. Er forscht und lehrt am interdisziplinär arbeitenden Institut für Diakoniewissenschaft und Diakoniemanagement (IDWM) der Universität Bielefeld, das theologische, ethische, managementtheoretische und ökonomische Perspektiven auf Grundfragen und Praxis der Diakonie beziehungs-weise der sozialen Verantwortung der Kirche verbindet. Nach dem Studium in Wuppertal, Princeton (USA) und Heidelberg hat Christian Oelschlägel am Diakoniewissenschaftlichen Institut (DWI) der Ruprecht Karls-Universität Heidelberg promoviert und über mehrere Jahre diakonische Organisations- und Praxiserfahrung im Präsidialbereich der Diakonie Deutschland erworben.
Professor Dr. Jonas Rees (37) hat seit Oktober 2022 die Professur für Politische Psychologie mit den Schwerpunkten gesellschaftlicher Zusammenhalt und sozialer Wandel inne. Er hat Angewandte Sozialpsychologie an der University of Sussex (Großbritannien) und Psychologie an der Universität Bielefeld studiert, wo er anschließend promovierte. Es folgten Vertretungsprofessuren an den Universitäten Bielefeld und Bremen. Am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) arbeitet und forscht er zu mit Emotionen und Konflikt assoziierten Gruppenprozessen, sowie den sozialpsychologischen Aspekten von Erinnerungskultur und ge-sellschaftlichem Wandel. Er hat außerdem den Aufbau des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) am Standort Bielefeld koordiniert.
Professorin Dr. Charlotte Schmitt-Leonardy ist seit Dezember 2022 Professorin für Strafrecht, Strafprozessrecht und interdisziplinäre Rechtsforschung. Nach ihrem Studium der Rechtswissenschaften, Promotion an der Universität des Saarlandes sowie Referendariat in Rheinland-Pfalz war sie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main bei Prof. Dr. Matthias Jahn wissenschaftliche Mitarbeiterin und Habilitandin ebenda. Seit 2017 ist sie Redakteurin der Fachzeitschrift „wistra“. Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte liegen im Wirtschaftsstrafrecht mit Fokus auf kriminologische Grundlagen und Unternehmensverantwortung sowie im Strafverfahrensrecht mit seinen straftheoretischen und interdisziplinären Bezügen. Seit 2022 ist sie Co-Herausgeberin der Schriftenreihe „Praxis der Strafverteidigung“. Zuletzt war sie Juniorprofessorin an der Universität Bielefeld und hat einen Ruf an die Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder) abgelehnt.
Professorin Dr. Lisa Schüler (41) wurde im Oktober 2022 zur Professorin für Sprachdidaktik des Deutschen ernannt. Ihre Arbeitsschwerpunkte in Forschung, Lehre und Transfer umfassen Erwerb und Vermittlung sprachlicher und medialer Kompetenzen, die Aufgabenentwicklung (insbesondere auch im inklusiven Deutschunterricht) sowie das materialgestützte und wissenschaftspropädeutische Schreiben. Ein Fokus aktueller Forschungsprojekte liegt auf der Text-produktion und -rezeption unter besonderer Berücksichtigung digitaler Medien. Lisa Schüler studierte Medien- und Kommunikationswissenschaft, Soziologie und Pädagogik (Magister) sowie die Fächer Deutsch und Werte und Normen (Lehramt Gymnasien) an der Georg-August-Universität Göttingen. Nach ihrer Promotion an der Justus-Liebig-Universität Gießen im Jahr 2016 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Europa-Universität Flensburg und als Lektorin an der Universität Bremen.
Professor Dr. med. Karl-Dietrich Sievert (57) hat den Ruf der Universität Bielefeld auf die Professur für Urologie im Februar 2023 angenommen. Er leitet die Universitätsklinik für Urologie am Klinikum Lippe und ist Inhaber des Lehrstuhls für Urologie der medizinischen Fakultät der Universität Bielefeld. Dr. Karl-Dietrich Sievert ist seit 2019 in leitender Funktion und seit 2022 Chefarzt der Universitätsklinik für Urologie am Klinikum Lippe. Neben der Forschung und Lehre am Universitätsklinikum OWL sind ihm besonders die Erweiterung minimalinvasiver Ope-rationsmethoden, die Einführung neuer und besonders schonender Therapien sowie der Ausbau der urologischen Robotik ein wichtiges Anliegen.
Professor Dr. Matthias Simon, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie am Evangelischen Klini-kum Bethel (EvKB), hat den Ruf auf die Professur „Neurochirurgie“ am Universitätsklinikum OWL (UK OWL) der Universität Bielefeld Ende März 2023 angenommen. Er leitet die Neurochirurgie des EvKB seit 2016 und gilt insbesondere in der operativen Behandlung schwierig gelegener Hirntumoren als ausgewiesener Spezialist. Weitere Schwerpunkte sind die vaskuläre Neurochirurgie, Wirbelsäulenoperationen und die Epilepsiechirurgie. Sein Studium der Hu-manmedizin absolvierte Matthias Simon an der Universität Hamburg. Weitere berufliche Stationen waren Forschungsaufenthalte an der Harvard Universität und an der Universität Cincinnati (USA). 2010 wurde er in Bonn zum außerplanmäßigen Professor für das Fach Neurochirurgie ernannt. Prof. Simon wurde 2018 in die Neurochirurgischen Akademie der Deutschen Fachgesellschaft berufen. 2021 wurde er zum Vorsitzenden der Sektion Neuro-Onkologie der Vereinigung der Europäischen nationalen neurochirurgischen Fachgesellschaften gewählt.
Professorin Dr. Saphira Shure (37) ist seit März 2023 Juniorprofessorin (mit Tenure Track) für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Rassismus- und Differenzforschung an der Universität Bielefeld. Sie hat die bundesweit erste Professur für Rassismusforschung inne. Zuvor war sie an der TU Dortmund sowie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg tätig. In Oldenburg hat sie 2019 im Themenfeld „Lehrer*innenbildung in der Migrationsgesellschaft“ promoviert. Aktuell leitet sie die BMBF-Nachwuchsgruppe „Gelingensbedingungen rassismus-sensibler Lehrer*innenbildung. Eine rassmustheoretische Analyse von Studium, Referendariat und Berufseinstieg“. Saphira Shure betrachtet und entwirft rassismussensible bzw. rassismuskritische Lehrer*innenbildung als Aspekt inklusionssenisbler Lehrer*innenbildung, die den Anpruch diskriminierungskritischer Professionalisierung verfolgt.
Professorin Dr. Lisa Stinken-Rösner (34) ist seit Beginn 2023 als Professorin für Physik und ihre Didaktik tätig. An der Fakultät für Physik befasst sie sich in ihrer Arbeit unter anderem mit der Frage, welche Effekte der Einsatz digitaler Medien auf individuelle Lernprozesse hat. Dabei kommt in ihrer Forschung dem Experiment als zentrales Element des Physikunterrichts eine besondere Bedeutung zu. Sie studierte Physik und Mathematik auf Lehramt in Bremen und promovierte 2016 in Physikdidaktik an der Westfälischen Wilhelms Universität Münster. Nach einem knapp zweijährigen Aufenthalt in den USA, währenddessen sie sich im außerschulischen Bildungsbereich engagierte, absolvierte sie ihren Postdoc an der Universität Lüneburg. 2022 übernahm sie die Geschäftsführung und wissenschaftliche Leitung der Zukunftswerk-statt Buchholz.
Professor Dr. Jan Christoph Störtländer (41) hat seit November 2022 die Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Allgemeine Didaktik und Bildungstheorie inne. Er beschäftigt sich insbesondere zum einen damit, wie sich Lehrkräfte professionelle Ziele setzen und wie sie dabei Zielkonflikte in einem widersprüchlichen Berufsfeld bearbeiten. Zum anderen erforscht er, wie Eltern und ihre Kinder sich ein gelingendes Leben vorstellen und welche Vorstellungen von Bildung dabei eine Rolle spielen. Jan Christoph Störtländer hat Germanistik, Philosophie und Erziehungswissenschaft studiert, 2017 in Bielefeld promoviert und ist nach einer Vertretungsprofessur in Paderborn sowie umfangreichen Projekttätigkeiten an seine Alma Mater zurückgekehrt.
Professor Dr. Dan Verständig (39) wurde zum Oktober 2022 auf die Professur für Erziehungs-wissenschaft mit Schwerpunkt Allgemeine Medienpädagogik berufen. Seine Forschung liegt im Schnittfeld von Bildungs- und Medientheorie sowie Algorithmenforschung. 2017 promovierte er an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Im April 2018 wurde er auf die Junior-professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Bildung in der digitalen Welt an der OVGU Magdeburg berufen. 2019 erhielt er dort den Lehrpreis der Universität für den inno-vativen Einsatz digitaler Medien und Interdisziplinarität. Darüber hinaus hat er mehr als zehn Jahre als Web-/Backend-Entwickler in verschiedenen IT-Unternehmen gearbeitet und Erfah-rungen in der Konzeption, Umsetzung von Softwareprojekten im Zusammenhang zur IT-Sicherheit gesammelt.
Professor Dr. Martin Wahl ist seit Januar 2023 als Professor für Mathematik an der Universität Bielefeld tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind die mathematische Statistik und die statistische Lerntheorie mit besonderem Fokus auf hochdimensionale Daten und Phänomene. Martin Wahl studierte Mathematik an der Universität Heidelberg und wurde 2015 nach Stationen an den Universitäten Zürich und Mannheim an der Universität Heidelberg promoviert. Vor seinem Wechsel nach Bielefeld war er von 2015 bis 2022 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er sich 2021 im Fach Mathematik habilitierte. Während seiner Zeit als Postdoktorand absolvierte er ein sechsmonatiges Feodor Lynen-Forschungsstipendium am Georgia Institute of Technology (USA).
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Professor Dr. med. Christian Brandt (58) hat im Januar 2023 die bundesweit erste Professur für Epileptologie mit Schwerpunkt Behindertenmedizin am Universitätsklinikum OWL der Universität Bielefeld angetreten. Der Leitende Abteilungsarzt an der Universitätsklinik für Epileptologie am Krankenhaus Mara in Bethel ist Facharzt für Neurologie und hat seinen klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkt in der Behandlung von Menschen mit Epilepsie und Behinderung sowie in der Pharmakotherapie der Epilepsie. Der gebürtige Bielefelder hat in Münster und München Medizin studiert und die Weiterbildungen in Bethel, Freiburg und Würzburg absolviert. Christian Brandt ist Vorsitzender der Kommission zur geistigen Behinderung der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie und Mitglied der Intellectual Disability Task Force der Internationalen Liga gegen Epilepsie.
Professorin Dr. Sonja Blum (39) ist seit März 2023 Professorin für Vergleichende Politikwissen-schaft und Politikfeldanalyse an der Fakultät für Soziologie. In ihrer Forschung befasst sie sich unter anderem mit politischen Narrativen, dem Verhältnis von Evidenz und Politik sowie mit vergleichender Sozialpolitik. So geht es zum Beispiel darum herauszufinden, wie politische Narrative in Krisenzeiten verwendet und darin unterschiedliche Zielgruppen adressiert werden. Sonja Blum ist aktuell Co-Leiterin einer Arbeitsgruppe zu sozialen Ungleichheiten in der europäischen COST Action „Parental Leave Policies and Social Sustainability“. Ihre Promotion schloss sie 2011 an der Universität Münster ab. Weitere Berufsstationen lagen an der Universität Wien, der Katholieke Universiteit Leuven (Belgien) sowie zuletzt an der FernUniversität in Hagen.
Professorin Dr. Joana Cholin wurde im Dezember 2022 zur Professorin für Psycholinguistik an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft ernannt. Ihre Forschungsschwerpunkte sind flüssige und nicht-flüssige Aspekte gesprochener Sprache bei mono- und bilingualen sprachgesunden und neurologisch beeinträchtigten Sprecher*innen. Cholin promovierte am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nijmegen (Niederlanden), danach folgten Stationen in den USA (University of Illinois at Urbana-Champaign; Johns Hopkins University in Baltimore) und Spanien (Universidad de La Laguna, Teneriffa; Basque Center on Cognition, Brain and Language, San Sebastián). Nach Vertretungsprofessuren an der Universität Bielefeld und der Ruhr-Universität Bochum kehrte sie 2017 nach Bielefeld zurück, wo ihr 2019 der Titel einer außerplanmäßigen Professorin verliehen wurde.
Professor Dr. Frederick de Moll wurde zum Oktober 2022 auf die Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Kindheits- und Jugendforschung berufen. Seine Forschungsinteressen richten sich insbesondere auf soziale Ungleichheiten in der frühen Kindheit und im Grundschulalter. Sein Hauptaugenmerk liegt auf der Frage, wie intensivierte Bildungs- und Förderbemühungen in der Familie sowie ungleichheitsbezogene Überzeugungen von Kindern und Eltern zu ungleichen Erfolgschancen im Bildungssystem beitragen. Nach seinem Studium in Würzburg arbeitete Frederick de Moll an der Goethe-Universität Frankfurt, wo er 2016 promoviert wurde. Ab 2019 war er als Postdoktorand im Institute of Education and Society der Universität Luxemburg tätig. Darüber hinaus absolvierte er mehrere Forschungsaufenthalte in Frankreich, Japan und den Vereinigten Staaten.
Professor Dr. Dr. med. Michel Eisenblätter (41) leitet seit Oktober das Institut für Diagnosti-sche und Interventionelle Radiologie des Klinikums Lippe und ist Professor für Klinische Radiologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Bielefeld. Er forscht zur Entstehung und Ausbreitung von Tumoren mit dem Ziel, die Diagnostik von Krebserkrankungen weiter zu optimieren. Nach dem Abschluss des Medizinstudiums und Promotion an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster absolvierte Michel Eisenblätter die Facharztweiterbildung am Uni-versitätsklinikum Münster. Mehr als fünf Jahre war er am King’s College London tätig, bevor er zurück an das Universitätsklinikum Münster wechselte. Seit 2019 war Eisenblätter Geschäftsführender Oberarzt und Leiter der Sektion Onkologische Bildgebung am Universitätsklinikum Freiburg.
Professorin Dr. Nina Heinrichs wurde im Oktober 2022 als Professorin für Klinische Kinder- und Jugendlichenpsychologie und Psychotherapie ernannt und hat damit auch die wissenschaftliche Leitung der Hochschulambulanz für Kinder, Jugendliche und ihre Familien (HaKiJu) an der Universität Bielefeld übernommen. Ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte sind unter anderem Angststörungen und Verhaltensstörungen im Kindes- und Jugendalter sowie Störungen, die im Zusammenhang stehen mit der Wahrnehmung des eigenen Körpers, des Geruchs oder von Geräuschen. Zudem erforscht sie, was gelingende Beziehungen ausmacht. Nina Heinrichs führte ihre Promotionsstudien an der Boston University (USA) durch und war dann nach ihrer Rückkehr als Postdoc und später als Juniorprofessorin an der Technischen Universität Braunschweig tätig. Es folgten Tätigkeiten als Professorin für Klinische (Kinder- und Jugendlichen)Psychologie und Psychotherapie an den Universitäten Bielefeld, Braunschweig sowie Bremen.
Professor Dr. Benjamin Kiesewetter (43) wurde im März auf die Professur für Praktische Philosophie berufen. Er arbeitet schwerpunktmäßig zu Fragen der philosophischen Ethik und der Normativitätstheorie. In seinem ERC Forschungsprojekt „The Structure of Normativity“ wird die Hypothese untersucht, dass Normativität ein einheitliches Phänomen ist und sich normative Urteile auf einen gemeinsamen Kernbegriff zurückführen lassen: den Begriff des Grundes. Kiesewetter studierte Philosophie, Neuere deutsche Literatur und Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er sich 2014 mit einer Arbeit zur Rationalitätstheorie promovierte. Er ist Träger des Humboldt-Preises und des Stegmüller-Preises. Er absolvierte For-schungsaufenthalte in Berkeley (USA) und Buenos Aires (Argentinien) und hielt Positionen an der Australian National University Canberra (Australien), der Humboldt Universität Berlin, der Technischen Universität Dresden und der Universität Hamburg inne. Neben dem Ruf nach Bielefeld erhielt er auch Rufe auf Professuren an die Universität Heidelberg und die Universität Stuttgart.
Professor Dr. Christian Oelschlägel (48) ist im Februar 2023 auf die Professur für Diakoniewissenschaft mit dem Schwerpunkt Systematische Theologie/Ethik berufen worden. Er forscht und lehrt am interdisziplinär arbeitenden Institut für Diakoniewissenschaft und Diakoniemanagement (IDWM) der Universität Bielefeld, das theologische, ethische, managementtheoretische und ökonomische Perspektiven auf Grundfragen und Praxis der Diakonie beziehungs-weise der sozialen Verantwortung der Kirche verbindet. Nach dem Studium in Wuppertal, Princeton (USA) und Heidelberg hat Christian Oelschlägel am Diakoniewissenschaftlichen Institut (DWI) der Ruprecht Karls-Universität Heidelberg promoviert und über mehrere Jahre diakonische Organisations- und Praxiserfahrung im Präsidialbereich der Diakonie Deutschland erworben.
Professor Dr. Jonas Rees (37) hat seit Oktober 2022 die Professur für Politische Psychologie mit den Schwerpunkten gesellschaftlicher Zusammenhalt und sozialer Wandel inne. Er hat Angewandte Sozialpsychologie an der University of Sussex (Großbritannien) und Psychologie an der Universität Bielefeld studiert, wo er anschließend promovierte. Es folgten Vertretungsprofessuren an den Universitäten Bielefeld und Bremen. Am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) arbeitet und forscht er zu mit Emotionen und Konflikt assoziierten Gruppenprozessen, sowie den sozialpsychologischen Aspekten von Erinnerungskultur und ge-sellschaftlichem Wandel. Er hat außerdem den Aufbau des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) am Standort Bielefeld koordiniert.
Professorin Dr. Charlotte Schmitt-Leonardy ist seit Dezember 2022 Professorin für Strafrecht, Strafprozessrecht und interdisziplinäre Rechtsforschung. Nach ihrem Studium der Rechtswissenschaften, Promotion an der Universität des Saarlandes sowie Referendariat in Rheinland-Pfalz war sie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main bei Prof. Dr. Matthias Jahn wissenschaftliche Mitarbeiterin und Habilitandin ebenda. Seit 2017 ist sie Redakteurin der Fachzeitschrift „wistra“. Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte liegen im Wirtschaftsstrafrecht mit Fokus auf kriminologische Grundlagen und Unternehmensverantwortung sowie im Strafverfahrensrecht mit seinen straftheoretischen und interdisziplinären Bezügen. Seit 2022 ist sie Co-Herausgeberin der Schriftenreihe „Praxis der Strafverteidigung“. Zuletzt war sie Juniorprofessorin an der Universität Bielefeld und hat einen Ruf an die Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder) abgelehnt.
Professorin Dr. Lisa Schüler (41) wurde im Oktober 2022 zur Professorin für Sprachdidaktik des Deutschen ernannt. Ihre Arbeitsschwerpunkte in Forschung, Lehre und Transfer umfassen Erwerb und Vermittlung sprachlicher und medialer Kompetenzen, die Aufgabenentwicklung (insbesondere auch im inklusiven Deutschunterricht) sowie das materialgestützte und wissenschaftspropädeutische Schreiben. Ein Fokus aktueller Forschungsprojekte liegt auf der Text-produktion und -rezeption unter besonderer Berücksichtigung digitaler Medien. Lisa Schüler studierte Medien- und Kommunikationswissenschaft, Soziologie und Pädagogik (Magister) sowie die Fächer Deutsch und Werte und Normen (Lehramt Gymnasien) an der Georg-August-Universität Göttingen. Nach ihrer Promotion an der Justus-Liebig-Universität Gießen im Jahr 2016 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Europa-Universität Flensburg und als Lektorin an der Universität Bremen.
Professor Dr. med. Karl-Dietrich Sievert (57) hat den Ruf der Universität Bielefeld auf die Professur für Urologie im Februar 2023 angenommen. Er leitet die Universitätsklinik für Urologie am Klinikum Lippe und ist Inhaber des Lehrstuhls für Urologie der medizinischen Fakultät der Universität Bielefeld. Dr. Karl-Dietrich Sievert ist seit 2019 in leitender Funktion und seit 2022 Chefarzt der Universitätsklinik für Urologie am Klinikum Lippe. Neben der Forschung und Lehre am Universitätsklinikum OWL sind ihm besonders die Erweiterung minimalinvasiver Ope-rationsmethoden, die Einführung neuer und besonders schonender Therapien sowie der Ausbau der urologischen Robotik ein wichtiges Anliegen.
Professor Dr. Matthias Simon, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie am Evangelischen Klini-kum Bethel (EvKB), hat den Ruf auf die Professur „Neurochirurgie“ am Universitätsklinikum OWL (UK OWL) der Universität Bielefeld Ende März 2023 angenommen. Er leitet die Neurochirurgie des EvKB seit 2016 und gilt insbesondere in der operativen Behandlung schwierig gelegener Hirntumoren als ausgewiesener Spezialist. Weitere Schwerpunkte sind die vaskuläre Neurochirurgie, Wirbelsäulenoperationen und die Epilepsiechirurgie. Sein Studium der Hu-manmedizin absolvierte Matthias Simon an der Universität Hamburg. Weitere berufliche Stationen waren Forschungsaufenthalte an der Harvard Universität und an der Universität Cincinnati (USA). 2010 wurde er in Bonn zum außerplanmäßigen Professor für das Fach Neurochirurgie ernannt. Prof. Simon wurde 2018 in die Neurochirurgischen Akademie der Deutschen Fachgesellschaft berufen. 2021 wurde er zum Vorsitzenden der Sektion Neuro-Onkologie der Vereinigung der Europäischen nationalen neurochirurgischen Fachgesellschaften gewählt.
Professorin Dr. Saphira Shure (37) ist seit März 2023 Juniorprofessorin (mit Tenure Track) für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Rassismus- und Differenzforschung an der Universität Bielefeld. Sie hat die bundesweit erste Professur für Rassismusforschung inne. Zuvor war sie an der TU Dortmund sowie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg tätig. In Oldenburg hat sie 2019 im Themenfeld „Lehrer*innenbildung in der Migrationsgesellschaft“ promoviert. Aktuell leitet sie die BMBF-Nachwuchsgruppe „Gelingensbedingungen rassismus-sensibler Lehrer*innenbildung. Eine rassmustheoretische Analyse von Studium, Referendariat und Berufseinstieg“. Saphira Shure betrachtet und entwirft rassismussensible bzw. rassismuskritische Lehrer*innenbildung als Aspekt inklusionssenisbler Lehrer*innenbildung, die den Anpruch diskriminierungskritischer Professionalisierung verfolgt.
Professorin Dr. Lisa Stinken-Rösner (34) ist seit Beginn 2023 als Professorin für Physik und ihre Didaktik tätig. An der Fakultät für Physik befasst sie sich in ihrer Arbeit unter anderem mit der Frage, welche Effekte der Einsatz digitaler Medien auf individuelle Lernprozesse hat. Dabei kommt in ihrer Forschung dem Experiment als zentrales Element des Physikunterrichts eine besondere Bedeutung zu. Sie studierte Physik und Mathematik auf Lehramt in Bremen und promovierte 2016 in Physikdidaktik an der Westfälischen Wilhelms Universität Münster. Nach einem knapp zweijährigen Aufenthalt in den USA, währenddessen sie sich im außerschulischen Bildungsbereich engagierte, absolvierte sie ihren Postdoc an der Universität Lüneburg. 2022 übernahm sie die Geschäftsführung und wissenschaftliche Leitung der Zukunftswerk-statt Buchholz.
Professor Dr. Jan Christoph Störtländer (41) hat seit November 2022 die Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Allgemeine Didaktik und Bildungstheorie inne. Er beschäftigt sich insbesondere zum einen damit, wie sich Lehrkräfte professionelle Ziele setzen und wie sie dabei Zielkonflikte in einem widersprüchlichen Berufsfeld bearbeiten. Zum anderen erforscht er, wie Eltern und ihre Kinder sich ein gelingendes Leben vorstellen und welche Vorstellungen von Bildung dabei eine Rolle spielen. Jan Christoph Störtländer hat Germanistik, Philosophie und Erziehungswissenschaft studiert, 2017 in Bielefeld promoviert und ist nach einer Vertretungsprofessur in Paderborn sowie umfangreichen Projekttätigkeiten an seine Alma Mater zurückgekehrt.
Professor Dr. Dan Verständig (39) wurde zum Oktober 2022 auf die Professur für Erziehungs-wissenschaft mit Schwerpunkt Allgemeine Medienpädagogik berufen. Seine Forschung liegt im Schnittfeld von Bildungs- und Medientheorie sowie Algorithmenforschung. 2017 promovierte er an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Im April 2018 wurde er auf die Junior-professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Bildung in der digitalen Welt an der OVGU Magdeburg berufen. 2019 erhielt er dort den Lehrpreis der Universität für den inno-vativen Einsatz digitaler Medien und Interdisziplinarität. Darüber hinaus hat er mehr als zehn Jahre als Web-/Backend-Entwickler in verschiedenen IT-Unternehmen gearbeitet und Erfah-rungen in der Konzeption, Umsetzung von Softwareprojekten im Zusammenhang zur IT-Sicherheit gesammelt.
Professor Dr. Martin Wahl ist seit Januar 2023 als Professor für Mathematik an der Universität Bielefeld tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind die mathematische Statistik und die statistische Lerntheorie mit besonderem Fokus auf hochdimensionale Daten und Phänomene. Martin Wahl studierte Mathematik an der Universität Heidelberg und wurde 2015 nach Stationen an den Universitäten Zürich und Mannheim an der Universität Heidelberg promoviert. Vor seinem Wechsel nach Bielefeld war er von 2015 bis 2022 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er sich 2021 im Fach Mathematik habilitierte. Während seiner Zeit als Postdoktorand absolvierte er ein sechsmonatiges Feodor Lynen-Forschungsstipendium am Georgia Institute of Technology (USA).
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