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Künstliche Intelligenz für kleine und mittlere Unternehmen
5 Millionen Euro Budget: Universität koordiniert Projekt für KI-Zugang
(Nr. 72/2025) Künstliche Intelligenz wird für kleine und mittlere Unternehmen zum Wettbewerbsfaktor, doch die Umsetzung scheitert oft an technischen Hürden. Eine neue Initiative soll das ändern: Die Universität Bielefeld hat die Förderzusage für das Projekt „LLM4KMU“ erhalten, das im Programm NEXT.IN.NRW des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt wird. Das Projekt verfolgt das Ziel, den Einsatz von Open Source Large Language Models (LLM) in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zu optimieren.
Die Forschenden wollen Best Practices entwickeln und eine Experimentierplattform aufbauen, um Unternehmen den effektiven Einsatz der Technologie zu ermöglichen. Für das Projekt stehen rund 5 Millionen Euro zur Verfügung, knapp 4 Millionen davon als Förderung.
KI ohne große Investitionen einsetzen
Die kontinuierliche Entwicklung von großen Sprachmodellen, auch bekannt als Generative KI, hat die Möglichkeiten für Unternehmen erweitert. Insbesondere KMU können von der Automatisierung ihrer Prozesse profitieren, was zu Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen führt. Das Projekt LLM4KMU setzt genau hier an und soll maßgeschneiderte Lösungen zur Integration dieser Technologien bieten.
„Mit LLM4KMU wollen wir dafür sorgen, dass auch kleine und mittlere Unternehmen von den Chancen der Künstlichen Intelligenz profitieren – ohne dass sie dafür große Investitionen oder komplizierte Technik stemmen müssen“, erklärt Prof. Dr. Philipp Cimiano von der Technischen Fakultät der Universität Bielefeld. „Damit stärken wir nicht nur die Innovationskraft der Unternehmen, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit von Nordrhein-Westfalen insgesamt.“ Die Universität Bielefeld erhält als Koordinatorin fast 840.000 Euro der Fördergelder.
Modelle einfach wechseln
Geplant ist eine Art „Experimentierplattform“, auf der Unternehmen verschiedene Sprachmodelle ausprobieren können, um herauszufinden, welches am besten zu ihren individuellen Anforderungen passt. Dabei kommen vor allem sogenannte Open-Source-Modelle zum Einsatz – das sind frei verfügbare KI-Modelle, die von einer breiten Entwicklergemeinschaft weiterentwickelt und angepasst werden können. Diese Modelle lassen sich besonders flexibel in bestehende Systeme integrieren. Der Ansatz folgt dem Prinzip „Plug & Play“: Die Sprachmodelle können relativ einfach eingebunden, getestet und bei Bedarf wieder ausgetauscht werden – ohne dass umfangreiche technische Anpassungen notwendig sind.
Unternehmen behalten Datenkontrolle
Darüber hinaus entwickelt das Projekt Best-Practice-Leitfäden, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre LLM besser zu trainieren und anzupassen. So sollen die Modelle zuverlässiger werden und die Nutzungskosten sinken. Ein wichtiger Punkt dabei: Die Unternehmen behalten die Kontrolle über ihre Daten, weil alles auf Open-Source-Lösungen basiert, die sich in die eigene IT-Infrastruktur integrieren lassen.
Ein starkes Konsortium aus Wissenschaft und Wirtschaft unterstützt das Projekt. Neben der Universität Bielefeld sind die semalytix GmbH, CLAAS Selbstfahrende Erntemaschinen GmbH, ellamind GmbH, ZENIT GmbH, primeLine Solutions GmbH und Matplus GmbH beteiligt. Sie alle bringen ihr Know-how ein, um den Unternehmen den Einstieg in KI zu erleichtern.
Weitere Informationen:
Innovationswettbewerb NEXT.IN.NRW
Kontakt:
Prof. Dr. Philipp Cimiano, Universität Bielefeld
Technische Fakultät
Telefon 0521 106-12212 (Sekretariat)
E-Mail: cimiano@techfak.uni-bielefeld.de
Das Bildmaterial ist hier abrufbar. Weitere Meldungen unter: www.uni-bielefeld.de/uni/presse-medien | Pressemitteilungen