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Golferverband zeichnet Bielefelder Analyse-Software aus (Nr. 26/2014)

Veröffentlicht am 14. Februar 2014, 10:44 Uhr

Bewegungsneurowissenschaftler der Universität Bielefeld haben ein Programm zur Gedächtnismessung entwickelt

Mit einer neuen Software der Universität Bielefeld können Sportlerinnen und Sportler ihre Bewegungstechnik verbessern. Das Programm ist jetzt von dem Verein Professional Golfers Association of Germany (PGA Germany) zum „Empfohlenen Produkt der PGA of Germany 2014“ gekürt worden. Entwickelt wurde es von der Forschungsgruppe Neurokognition und Bewegung – Biomechanik, die am Exzellenzcluster CITEC der Universität Bielefeld beteiligt ist.

CITEC-Forscher haben Bewegungsabläufe für Golf, Tennis oder auch Volleyball per Computer erfasst. In einer Software werden Bilder der Abfolgen genutzt, um Sportlern die Techniken zu vermitteln. Foto: CITEC
CITEC-Forscher haben Bewegungsabläufe für Golf, Tennis oder auch Volleyball per Computer erfasst. In einer Software werden Bilder der Abfolgen genutzt, um Sportlern die Techniken zu vermitteln. Foto: CITEC
Vom Abschlag im Golf über den Vollspannstoß im Fußball bis hin zum Frontflip auf dem BMX-Rad: Die CITEC-Forschungsgruppe hat für mehr als 100 Techniken im Sport erfasst, welche Bewegungsabfolge zugrunde liegt, um sie sauber auszuführen. Dank solcher Analysen und zugeordneter Datenbanken können Sportlerinnen und Sportler lernen, wie sie die Techniken optimal ausführen.

Eine neue Software der Forschungsgruppe stellt per Gedächtnismessung fest, wie gut Sportler die jeweiligen Techniken beherrschen. Sie testet, ob Sportler Bewegungsabläufe der jeweiligen Technik richtig im Gedächtnis gespeichert haben. Dafür haben die Forscher die Bewegungsabfolge einer Technik in mehrere Bilder aufgeteilt und in die Software eingespeist. Wenn zum Beispiel ein Volleyballspieler klären will, ob er den Angriffsschlag beherrscht, muss er die Bilder zu der Schlagsequenz in die richtige Reihenfolge bringen. Die Software prüft, welche Fehler er macht und präsentiert die korrekte Abfolge. Trainer nutzen die Software, um Schwächen von Sportlern zu erkennen und dann gezielt daran zu arbeiten, diese zu beseitigen.

Der deutsche Verband der Berufsgolfer, PGA Germany, hat die Software als ein Produkt des Jahres ausgewählt und empfiehlt sie seinen Mitgliedern zur Verbesserung ihrer Spieltechnik. Zur Sportart Golf sind in dem Programm in einem ersten Schritt fünf Techniken enthalten. Professor Dr. Thomas Schack, Leiter der Forschungsgruppe „Neurokognition und Bewegung – Biomechanik“, erläutert diese Methode zur Gedächtnismessung am 16. Februar vor mehr als 200 Golfprofis in seinem Hauptvortrag auf der PGA-Jahrestagung und er geht darauf ein, wie Sportler mit solchen Hilfsmitteln mentale Stärke entwickeln können.

Die Ergebnisse aus der Forschung zur Gedächtnismessung fließen in das neue CITEC-Großprojekt „Intelligent Coaching Space“ (Intelligenter Coaching Raum – ICSPACE) ein. In dem Projekt entwickeln Forscherinnen und Forscher aus Informatik, Linguistik, Neurobiologie, Psychologie und Sportwissenschaft moderne Simulations- und Trainingsmethoden. Ziel ist ein virtueller Coach, der beim Training Tipps gibt, auf Fehler hinweist und zum Weitermachen motiviert. Dieser soll Einsteiger, Leistungssportler und Reha-Patienten gleichermaßen unterstützen.

Weitere Informationen im Internet:

www.promentcenter.de/leistungsdiagnostik/kognitive-technikanalyse

Kontakt:
Prof. Dr. Thomas Schack, Universität Bielefeld
Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)
Telefon: 0521 106-5127
E-Mail: thomas.schack@uni-bielefeld.de

Heiko Lex, Universität Bielefeld
Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)
Telefon: 0521 106-5155
E-Mail: heiko.lex@uni-bielefeld.de

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