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Konzert :: Orchester der Hochschule für Musik Detmold mit "Schuberts Winterreise" nach Hans Zender

Veröffentlicht am 25. Oktober 2017, 17:05 Uhr

Orchester der Hochschule für Musik Detmold erneut zu Gast in der Universität Bielefeld

Hans Zenders „Schuberts Winterreise“ mit dem Tenor Benjamin Bruns

 

Das letztjährige Konzert des Orchesters der Hochschule für Musik Detmold in Bielefeld dürfte allen, die es hören konnten, noch in allerbester Erinnerung sein: Das war einfach nur grandios und nicht nur etwas für „Klassik-Fans“. So intensiv, so unmittelbar erlebt man Musik ganz selten! Und den Musikern hat ihr Auftritt in der Uni selbst so viel Freude gemacht, dass sie unter Leitung ihres Dirigenten Florian Ludwig zusammen mit dem renommierten Tenor Benjamin Bruns jetzt gerne wiederkommen. Am Montag, dem 20.11.2017 um 20.00 Uhr im Audimax der Universität Bielefeld steht Schuberts großer Liederzyklus „Winterreise“ in neuem Gewand auf dem Programm - nämlich in der Orchesterbearbeitung von Hans Zender, die dieser selbst als „komponierte Interpretation“ bezeichnet.

Der Gesangspart bleibt dabei weitgehend unangetastet, während die Klavierbegleitung auf faszinierende Weise ins (kleine) Orchester übersetzt und dabei auch verändert wird - etwa durch auskomponierte Liedanfänge, Übergänge und Schlüsse, durch Dehnungen und Beschleunigungen, durch Wiederholungen und Hall-Effekte. Dabei kommen auch so ungewöhnliche Klangerzeuger wie Windmaschinen zum Einsatz. Nach Rolf Breuer setzt Zenders Bearbeitung „sozusagen frei, was musikalisch in Schubert angelegt, aber unter der klassisch-gebändigten Oberfläche verborgen ist“. Zender lasse uns die „Winterreise“ mit ihrem Reichtum an unvergleichlicher Musik und mit ihrer Dramatik auf engstem Raum wieder neu hören“ und den „Schock ihrer expressiven Kraft wieder erfahren, jenen Schock, den die ersten Zuhörer im Jahr 1827 im Hause Schuberts empfanden“. Hans Zender (geb. 1936) ist mit seinen bemerkenswert vielfältigen Aktivitäten ganz gewiss eine der zentralen Figuren des deutschen Musiklebens. Seine bedeutenden Kompositionen decken ein breites Spektrum von Kammermusik über große Orchesterwerke bis zum Musiktheater ab. Zender ist zugleich ein bedeutender Dirigent und Kompositionslehrer. Als brillanter Essayist hat er sich ausgiebig mit Fragen der Musiktheorie und Ästhetik auseinandergesetzt und sich auch in kulturpolitischen Diskussionen zu Wort gemeldet. Er beschäftigte sich nicht zuletzt intensiv mit fernöstlicher Philosophie.
Der Tenor Benjamin Bruns gehört seit 2010 der Wiener Staatsoper an. Gastspiele gab er u.a. an der Berliner Staatsoper Unter den Linden, der Deutschen Oper Berlin Nürnberg und am Teatro Colón in Buenos Aires. 2012 debütierte er bei den Bayreuther Festspielen als Steuermann in Der fliegende Holländer. Bruns widmet sich intensiv auch dem Oratoriums- und Liedgesang und hat hier mit international renommierten Ensembles zusammengearbeitet. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen unterstreichen seine musikalische Klasse.
Florian Ludwig war von 2008 bis 2017 Generalmusikdirektor des Theaters Hagen und des Philharmonischen Orchesters Hagen. Dort setzte er sich für ein breites Repertoire ein, das sowohl alle Epochen der klassischen Orchestermusik wie auch Crossover-Projekte verschiedenster Art einschließt. In Hagen machte Ludwig zuletzt mit einer Reihe von Neuentdeckungen, wie der Oper Vanessa von Samuel Barber, auf sich aufmerksam. Vor seiner Tätigkeit in Hagen war Florian Ludwig als Solorepetitor am Nationaltheater Mannheim sowie als Erster Kapellmeister am Theater Bremen tätig. Er studierte an der Hochschule für Musik und Theater München bei Hermann Michael und war Assistent namhafter Dirigenten wie Sir Colin Davis und Franz Welser-Möst. Gastdirigate führten ihn an die Wiener Volksoper, zum Gewandhausorchester zu Leipzig und MDR Sinfonieorchester sowie zur Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Zahlreiche CD- und Rundfunkmitschnitte dokumentieren seine Tätigkeit. Seit dem Sommersemester 2015 ist Ludwig Professor für Orchesterdirigieren an der Hochschule für Musik Detmold und leitet dort das Hochschulorchester sowie den Detmolder Oratorienchor.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten. Bei dem Konzert handelt sich um eine Kooperation zwischen der Hochschule für Musik Detmold und der Universität Bielefeld im Rahmen von „Campus OWL“, der Plattform für die Zusammenarbeit der fünf staatlichen Hochschulen der Region. Die Organisation der Veranstaltung liegt beim Zentrum für Ästhetik der Universität Bielefeld.

Fotogalerie

Ein paar Eindrücke der Aufführung haben wir in diesem Album gesammelt: Orchester der HfM Detmold: Schuberts Winterreise.

Kontakt:
Zentrum für Ästhetik der Universität Bielefeld
Tel.: 0521 106-3067
Mail: zentrumfueraesthetik@uni-bielefeld.de

 

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Tags: 2017 hfm
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