Barrierefrei
Wie orientiert sich ein blinder Mensch auf dem Campus?
Im ZAB-Video berichtet Jonas davon, wie er sich auf dem Campus selbstständig bewegt. Jonas ist blind und nutzt einen Langstock, um seinen Weg zu ertasten.
Jonas zeigt, wie er auf dem Campus mit dem Langstock navigiert und was für ihn dabei wichtig ist. Da, wo vorhanden, nutzt Jonas das taktile Leitsystem am Boden: die weißen Rippen- bzw. Rillenfelder und Noppenfelder dienen blinden und sehbehinderten Menschen als Orientierungshilfe und werden seit den 1980er Jahren in Deutschland verlegt. Rippenfelder zeigen die Laufrichtung an, Noppenfelder sind Aufmerksamkeitsfelder, die z.B. auf einen Straßenübergang, den Einstiegsplatz an einer Bushaltestelle oder eine Veränderung in der Laufrichtung hinweisen. Leitsysteme bestehen i.d.R. aus weißen, manchmal auch aus schwarzen Platten. Der starke farbliche Kontrast unterstützt auch Menschen mit einem Rest an Sehvermögen bei der Wegeführung.
Leitsysteme sind unverzichtbarer Bestandteil für einen barrierefreien öffentlichen Raum, um blinden und sehbehinderten Menschen eigenständige Mobilität zu ermöglichen.
Nicht überall auf dem Campus sind Leitsysteme installiert und auch an anderen öffentlichen Orten gibt es sie nicht flächendeckend. Blinde und sehbehinderte Menschen müssen sich daher mit anderen taktilen oder akustischen Wegemarkern behelfen und ihre täglichen Strecken zu Beginn mit Hilfe einer Begleitperson einüben. So hat auch Jonas zu Beginn seines Studiums sich gemeinsam mit seinem Vater intensiv die Wegeführung auf dem Campus angeeignet. Doch selbst dann tauchen durch mangelnde Sensibilität und Aufmerksamkeit der Mitmenschen immer wieder unerwartete Barrieren auf. Auch auf dem Campus ist das Leitsystem wiederholt mit Fahrrädern oder Motorollern verstellt. Die ZAB bittet deshalb alle Fahrer*innen darum, das Leitsystem stets freizuhalten.
Hier finden Sie den ZAB-Youtube-Kanal.