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uni.aktuell-Archiv
Veröffentlicht am
6. Dezember 2017
Kategorie:
Forschung & Wissenschaft
Zum 90. Geburtstag von Niklas Luhmann
Neue Publikation aus seinem Nachlass
Niklas Luhmann, einer der bedeutendsten Wissenschaftler der Universität Bielefeld und einer der weltweit einflussreichsten Soziologen, wäre am 8. Dezember 2017 90 Jahre alt geworden. Seine umfassende Theorie der modernen Gesellschaft hat er im 1997 erschienenen Hauptwerk „Gesellschaft der Gesellschaft“ festgehalten. Der wissenschaftliche Nachlass Luhmanns zeigt aber, dass er in der 30-jährigen Arbeit an diesem Buch mehrere weitgehend druckreife Versionen verfasst hat, erstmals 1975. Diese Version veröffentlicht das Niklas Luhmann-Archiv der Universität Bielefeld nun unter dem Titel „Systemtheorie der Gesellschaft“ im Suhrkamp-Verlag. Aus diesem Anlass findet am 8. und 9. Dezember eine Tagung an der Universität Bielefeld statt, auf der der Text diskutiert wird.
„Wir wollen diese soziologisch reichhaltige Variante des einzigartigen Luhmannschen Forschungsprojekts bei der Tagung kritisch prüfen“, sagt Professor Dr. André Kieserling über die neue, 1100 Seiten umfassende, Publikation. Der Lehrstuhlnachfolger Luhmanns an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld leitet gemeinsam mit Johannes Schmidt die Tagung. Beide Soziologen koordinieren seit 2015 das von der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste geförderte Langzeitprojekt „Niklas Luhmann – Theorie als Passion“, in dem die Fakultät für Soziologie in Kooperation mit dem Universitätsarchiv und der Universitätsbibliothek sowie dem Cologne Center for eHumanities den wissenschaftlichen Nachlass Luhmanns erschließt.
Besonders Luhmanns Zettelkasten, eine Sammlung von etwa 90.000 von ihm handschriftlich angefertigten Notizzetteln mit einem komplexen Verweisungssystem, ist dabei Gegenstand der wissenschaftlichen Arbeit.
Daneben enthält der Nachlass aber auch eine überraschend große Zahl an bislang unbekannten Texten Luhmanns, die in den nächsten Jahren publiziert werden sollen. „Erst die Durchsicht des Manuskriptbestands hat gezeigt, dass Luhmann mehrfach neue Versionen seines Klassikers verfasst hat, die er zugunsten komplett neu erstellter Texte aber unpubliziert ließ. Nun können wir sie einem breiteren Publikum zugänglich machen“, erklärt André Kieserling. Die Tagung findet an beiden Tagen im X-Gebäude, Hörsaal E0-001, statt.
Meilensteine: Niklas Luhmann an der Universität Bielefeld
• 1968 wird Niklas Luhmann als erster Professor der Universität Bielefeld berufen. Dort baut er die erste soziologische Fakultät im deutschsprachigen Raum auf. Er forscht und lehrt bis zu seiner Emeritierung 1993 an der Universität Bielefeld.
• Er publiziert über 50 Monographien und 500 Aufsätze zu den unterschiedlichsten Themen.
• 1998 stirbt Luhmann in Oerlinghausen.
• 2011 erwirbt die Universität Bielefeld mit Unterstützung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft den umfangreichen wissenschaftlichen Nachlass Luhmanns. Kernstück dieses Nachlasses ist der sogenannte Zettelkasten: Dieser besteht aus etwa 90.000 Notizzetteln Luhmanns zu seiner Theorieentwicklung, die er zwischen 1951 und 1996 anfertigte. Daneben umfasst der Nachlass über 150 bislang unveröffentlichte Manuskripte.
• Seit 2015 erschließen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Nachlass Luhmanns im Langzeitprojekt „Niklas Luhmann – Theorie als Passion“. Dieses Projekt ist angesiedelt an der Universität Bielefeld. Es wird bis 2030 von der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissen-schaften und der Künste gefördert.
Weitere Informationen:
• Das Programm der Tagung:
www.uni-bielefeld.de/soz/luhmann-archiv/pdf/Tagung_NL-SdG_2017_Programm.pdf
• Das Niklas Luhmann-Archiv der Universität Bielefeld:
http://www.uni-bielefeld.de/soz/luhmann-archiv/
Niklas Luhmann, einer der bedeutendsten Wissenschaftler der Universität Bielefeld und einer der weltweit einflussreichsten Soziologen, wäre am 8. Dezember 2017 90 Jahre alt geworden. Seine umfassende Theorie der modernen Gesellschaft hat er im 1997 erschienenen Hauptwerk „Gesellschaft der Gesellschaft“ festgehalten. Der wissenschaftliche Nachlass Luhmanns zeigt aber, dass er in der 30-jährigen Arbeit an diesem Buch mehrere weitgehend druckreife Versionen verfasst hat, erstmals 1975. Diese Version veröffentlicht das Niklas Luhmann-Archiv der Universität Bielefeld nun unter dem Titel „Systemtheorie der Gesellschaft“ im Suhrkamp-Verlag. Aus diesem Anlass findet am 8. und 9. Dezember eine Tagung an der Universität Bielefeld statt, auf der der Text diskutiert wird.
„Wir wollen diese soziologisch reichhaltige Variante des einzigartigen Luhmannschen Forschungsprojekts bei der Tagung kritisch prüfen“, sagt Professor Dr. André Kieserling über die neue, 1100 Seiten umfassende, Publikation. Der Lehrstuhlnachfolger Luhmanns an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld leitet gemeinsam mit Johannes Schmidt die Tagung. Beide Soziologen koordinieren seit 2015 das von der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste geförderte Langzeitprojekt „Niklas Luhmann – Theorie als Passion“, in dem die Fakultät für Soziologie in Kooperation mit dem Universitätsarchiv und der Universitätsbibliothek sowie dem Cologne Center for eHumanities den wissenschaftlichen Nachlass Luhmanns erschließt.
Besonders Luhmanns Zettelkasten, eine Sammlung von etwa 90.000 von ihm handschriftlich angefertigten Notizzetteln mit einem komplexen Verweisungssystem, ist dabei Gegenstand der wissenschaftlichen Arbeit.
Daneben enthält der Nachlass aber auch eine überraschend große Zahl an bislang unbekannten Texten Luhmanns, die in den nächsten Jahren publiziert werden sollen. „Erst die Durchsicht des Manuskriptbestands hat gezeigt, dass Luhmann mehrfach neue Versionen seines Klassikers verfasst hat, die er zugunsten komplett neu erstellter Texte aber unpubliziert ließ. Nun können wir sie einem breiteren Publikum zugänglich machen“, erklärt André Kieserling. Die Tagung findet an beiden Tagen im X-Gebäude, Hörsaal E0-001, statt.
Meilensteine: Niklas Luhmann an der Universität Bielefeld
• 1968 wird Niklas Luhmann als erster Professor der Universität Bielefeld berufen. Dort baut er die erste soziologische Fakultät im deutschsprachigen Raum auf. Er forscht und lehrt bis zu seiner Emeritierung 1993 an der Universität Bielefeld.
• Er publiziert über 50 Monographien und 500 Aufsätze zu den unterschiedlichsten Themen.
• 1998 stirbt Luhmann in Oerlinghausen.
• 2011 erwirbt die Universität Bielefeld mit Unterstützung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft den umfangreichen wissenschaftlichen Nachlass Luhmanns. Kernstück dieses Nachlasses ist der sogenannte Zettelkasten: Dieser besteht aus etwa 90.000 Notizzetteln Luhmanns zu seiner Theorieentwicklung, die er zwischen 1951 und 1996 anfertigte. Daneben umfasst der Nachlass über 150 bislang unveröffentlichte Manuskripte.
• Seit 2015 erschließen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Nachlass Luhmanns im Langzeitprojekt „Niklas Luhmann – Theorie als Passion“. Dieses Projekt ist angesiedelt an der Universität Bielefeld. Es wird bis 2030 von der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissen-schaften und der Künste gefördert.
Weitere Informationen:
• Das Programm der Tagung:
www.uni-bielefeld.de/soz/luhmann-archiv/pdf/Tagung_NL-SdG_2017_Programm.pdf
• Das Niklas Luhmann-Archiv der Universität Bielefeld:
http://www.uni-bielefeld.de/soz/luhmann-archiv/