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Wissenschaft und Berufspraxis
STEP-Projekt startet mit Workshop am 19. Juni
Durch die Betonung von Berufs- und Praxisorientierung im Bolognaprozess werden Studierende und Lehrende mehr als früher mit unterschiedlichen Erwartungen des Wissenschaftssystems und der Berufspraxis konfrontiert. Praxisbezug, Employability und Professionalisierung stehen in der aktuellen hochschulpolitischen Debatte für unterschiedliche Konzepte, des Verhältnisses von universitärer Ausbildung und beruflicher Praxis. Mit dem Stand der Forschung und den Kontroversen zu diesem Thema befasst sich ein Workshop am 19. Juni im Raum U4-120 der Universität Bielefeld.
Das Forschungsprojekt Studium und Beruf – Subjektive Theorien von Studierenden und Lehrenden zwischen Praxisbezug, Employability und Professionalisierung (STEP) untersucht, wie Studierende und Lehrende die heterogenen Erwartungen des Wissenschaftssystems und des Beschäftigungssystems wahrnehmen und aufeinander beziehen und welche subjektiven Theorien sie hierzu entwickeln. Das Projekt geht von der These aus, dass solche subjektiven Theorien die Gestaltung und Nutzung von universitären Lehr- und Lernprozessen und die Kompetenzentwicklung von Studierenden beeinflussen. Mit der Analyse subjektiver Theorien von Studierenden und Lehrenden zum Verhältnis von Studium und Beruf, ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowie fachspezifische Differenzen, der Identifizierung von Einflussfaktoren auf die Entwicklung subjektiver Theorien und der Entwicklung von Instrumentarien zur Selbstreflexion der eigenen subjektiven Theorien leistet STEP einen Beitrag zur Professionalisierung der Hochschullehre und zur Kompetenzentwicklung von Studierenden im Hinblick auf einen reflexiven Umgang mit den Anforderungen von Wissenschaft und Berufspraxis.
Die Forschung im Rahmen des STEP-Projektes umfasst Interviews und Gruppendiskussionen mit Studierenden und Lehrenden aus verschiedenen geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern und aus Lehramtsstudiengängen sowie eine Fragebogenerhebung bei Studierenden der ausgewählten Fächer. Das Vorhaben wird als interdisziplinäres Verbundprojekt von Soziologen, Psychologen und Erziehungswissenschaftlern der Universitäten Bielefeld und Paderborn durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Neben dem STEP-Projekt werden sechs weitere Projekte der Universität Bielefeld zur empirischen Bildungsforschung durch das Bundesministerium gefördert:
- QualitAS-Lehre
- Theorie und Praxis von Anreiz- und Steuerungssystemen im
Hinblick auf die Verbesserung der Hochschullehre
- ProDI-H
- Prokrastination im Hochschulkontext: Ein Programm zur differentiellen
Diagnose und individualisierten Intervention
- LiKom
- Erforschung und Weiterentwicklung literaler Kompetenzen von
BA-Studierenden
- Inplacement
- Anreize zu guter Lehre von Neuberufenen im Rahmen des Inplacement
- GenderMathematik - Genderkompetenz als innovatives Element der Professionalisierung der Lehrerausbildung für das Fach Mathematik
- FAIRUSE - Fehlverhalten und Betrug bei der Erbringung von Studienleistungen: Individuelle und organisatorisch-strukturelle Bedingungen
Der Auftakt-Workshop des STEP-Projektes beginnt am 19. Juni um 9 Uhr. Die Teilnahme an dem Workshop ist kostenlos, um Anmeldung per E-Mail an info@step-projekt.de wird bis zum 12. Juni gebeten.
Weitere Informationen:
www.uni-bielefeld.de/soz/STEP/doc/STEP-workshop.pdf