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Wer ist verantwortlich?

Veröffentlicht am 4. November 2015, 12:50 Uhr

Rechtswissenschaft und Philosophie tagen gemeinsam am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld

„Das hab ich nicht mit Absicht gemacht“: nicht nur unter Kindern ist dies eine weit verbreitete Art, Verantwortung von sich zu weisen. Das Konzept des absichtlichen Handelns spielt in der Ethik eine ebenso zentrale Rolle wie im Strafrecht. Welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit jemandem die Verantwortung für eine Handlung zugeschrieben werden kann, ist Thema der internationalen Tagung „Wie viel ,Geist und Verstand' ist die Voraussetzung für Verantwortungszuschreibung? – Intentionalität zwischen Mentalität und Verantwortlichkeit“. Zum interdisziplinären Austausch treffen sich Forschende vom 12. bis zum 14. November am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld.

Nur wer etwas absichtlich getan hat, ist für seine Tat verantwortlich. „Was es aber genau heißt, dass eine Handlung absichtlich ist, und warum dies für die Bewertung von Handlungen von so großer Bedeutung ist, ist gar nicht geklärt“, sagt der Philosoph Professor Dr. Ralf Stoecker (Universität Bielefeld). Zusammen mit der Juristin Professorin Dr. Tatjana Hörnle (Humboldt-Universität Berlin) leitet er die Tagung. Beide haben festgestellt, dass es bei diesen Fragen einen interdisziplinären Austausch zwischen Rechtswissenschaft und Philosophie kaum gibt. Das wollen sie ändern. „Wir sind sicher, dass beide Disziplinen von einem Austausch über den bisherigen Forschungsstand maßgeblich profitieren werden“, so Stoecker. Zu den Themen der Tagung gehört etwa, ob Absicht – wie gemeinhin angenommen wird – ein mentaler Zustand ist, ob mentale Zustände Handlungen verursachen können, und was eine Handlung zu einer eigenen Handlung macht. „Wir hoffen, mit der Tagung zu einem differenzierteren Bild davon zu gelangen, was es bedeutet, absichtlich zu handeln und wie sich dieses Bild auf unsere Praxis der Verantwortungszuschreibung auswirkt“, sagt Ralf Stoecker.

Die Tagungssprache ist Englisch. Pressevertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten.

Tagungszeit:
Donnerstag, 12. November 2015, 13.30 bis 19 Uhr  
Freitag, 13. November 2015, 9.30 bis 19 Uhr   
Samstag, 14. November 2015, 9.30 bis 13 Uhr

Weitere Informationen im Internet:

www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2015/11-12-Stoecker.html


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