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Selbsthilfeförderung für Menschen mit Migrationshintergrund
Mit der Forschungsförderung 2016 unterstützt die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) zwei Projekte, deren Erkenntnisse dazu beitragen können, die Versorgung von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen mit einem Migrationshintergrund zu verbessern. Das Projekt „Selbsthilfe Aktiv – (Inter-)aktive Selbsthilfe für türkeistämmige pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz“ von Professor Dr. Oliver Razum, Dr. Hürrem Tezcan-Güntekin und Medlin Kurt (MSc. PH) von der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld ist eines der geförderten Projekte.
Foto: DAlzG
Die Forschungsförderung der Deutschen Alzheimer Gesellschaft wird alle
zwei Jahre vergeben. Die 1. Vorsitzende Monika Kaus, überreichte die
Förderurkunden am 1. Oktober bei der Abschlussveranstaltung des 9.
Kongresses der DAlzG in Saarbrücken.
Belegt ist, dass pflegende
Angehörige in türkischen Familien starken Belastungen ausgesetzt sind,
kaum ambulante und stationäre Hilfen in Anspruch nehmen und
gesundheitliche Selbsthilfe in der türkischen Kultur nicht geläufig ist.
Gleichzeitig sind sie häufig sozial isoliert, weil Demenz innerhalb
dieser Bevölkerungsgruppe noch sehr stigmatisiert ist. Im Rahmen des
Projekts „Selbsthilfe Aktiv“ sollen türkeistämmige pflegende Angehörige
durch eine WhatsApp-Gruppe vernetzt werden. Die flexible Kommunikation
über Smartphones erlaubt es, Informationen auszutauschen und Treffen und
Aktivitäten zu vereinbaren. Im Rahmen des Projekts wird das Konzept
ausgearbeitet, Interviews mit türkeistämmigen pflegenden Angehörigen
geführt und die Umsetzung evaluiert. Das Projekt wird mit einem Betrag
von knapp 100.000 Euro gefördert.
Als zweites Projekt fördert
die Deutsche Alzheimer Gesellschaft das Projekt „Barriereabbau in der
hausärztlichen Demenzdiagnostik für Menschen mit Migrationshintergrund
(BaDeMi)“ vom Institut für Hausarztmedizin der Universität Bonn.