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uni.aktuell-Archiv
Veröffentlicht am
26. November 2015
Kategorie:
Forschung & Wissenschaft
Schrift im Bild
Forscher analysieren bei interdisziplinärer Tagung, wie Schrift in bildender Kunst wirkt
In vielen Bildern, alten wie modernen, gibt es Schrift, einzelne Buchstaben, Wörter, ganze Sätze. Für die Kunstgeschichte ist dies eine Herausforderung: Ist Schrift im Bild, ist der Betrachter nicht mehr nur Betrachter, sondern auch Leser. Das verändert die Wahrnehmung eines Kunstwerks und kratzt zugleich an der traditionellen Fächergrenze von Kunst- und Literaturgeschichte. Dieses Phänomen analysieren Forscher auf der interdisziplinären Tagung „Schrift im Bild. Rezeptionsästhetische Perspektiven auf Text-Bild-Relationen in den Künsten“. Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker veranstalten die Tagung vom 3. bis zum 5. Dezember am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld.
Lesen geht anders als Betrachten. Beim Lesen folgt das Auge den Zeilen, die die Schrift vorgibt, bei der Betrachtung eines Bildes schweift der Blick mal hierhin, mal dorthin. Gibt es Schrift in einem Bild, ist diese traditionelle Ordnung hinfällig, der Rezipient wechselt zwischen Lesen und Betrachten hin und her. In der Intermedialitätsforschung oder den „Word & Image Studies“ versuchen Forschende zu verstehen, was genau geschieht, wenn der Betrachter zugleich auch Leser ist. Wie verändert sich die Wahrnehmung des Bildes? Und: Haben Schrift und Bild dieselbe Aussage? Ergänzen, irritieren oder kommentieren sie sich? Inwieweit ist Schrift auch bildlich? „Es fehlt bislang an rezeptionsästhetischen Studien, die der komplexen Interaktion beider Ausdrucksformen nachgehen“, erklären die Leiter der Tagung, die Bielefelder Kunsthistoriker Professor Dr. Johannes Grave und PD Dr. Boris Roman Gibhardt. Sie zielen mit ihrer Tagung darauf, die kunst- und die literaturwissenschaftliche Perspektive zusammenzuführen und damit die Instrumente zur Analyse von Bildern mit Schrift zu erweitern und zu präzisieren. „Unsere These ist, dass es nicht allein um die Bedeutung des Geschriebenen geht, sondern vor allem auch darum, welchen Einfluss das Lesen auf den zeitlichen Ablauf des Betrachtens hat“, so die Organisatoren.
Tagungszeiten:
Donnerstag, 3. Dezember, 14.30 bis 20 Uhr
Freitag, 4. Dezember, 9.30 bis 18 Uhr
Samstag, 5. Dezember, 9 bis 15 Uhr
Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2015/12-03-Grave.html
In vielen Bildern, alten wie modernen, gibt es Schrift, einzelne Buchstaben, Wörter, ganze Sätze. Für die Kunstgeschichte ist dies eine Herausforderung: Ist Schrift im Bild, ist der Betrachter nicht mehr nur Betrachter, sondern auch Leser. Das verändert die Wahrnehmung eines Kunstwerks und kratzt zugleich an der traditionellen Fächergrenze von Kunst- und Literaturgeschichte. Dieses Phänomen analysieren Forscher auf der interdisziplinären Tagung „Schrift im Bild. Rezeptionsästhetische Perspektiven auf Text-Bild-Relationen in den Künsten“. Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker veranstalten die Tagung vom 3. bis zum 5. Dezember am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld.
Lesen geht anders als Betrachten. Beim Lesen folgt das Auge den Zeilen, die die Schrift vorgibt, bei der Betrachtung eines Bildes schweift der Blick mal hierhin, mal dorthin. Gibt es Schrift in einem Bild, ist diese traditionelle Ordnung hinfällig, der Rezipient wechselt zwischen Lesen und Betrachten hin und her. In der Intermedialitätsforschung oder den „Word & Image Studies“ versuchen Forschende zu verstehen, was genau geschieht, wenn der Betrachter zugleich auch Leser ist. Wie verändert sich die Wahrnehmung des Bildes? Und: Haben Schrift und Bild dieselbe Aussage? Ergänzen, irritieren oder kommentieren sie sich? Inwieweit ist Schrift auch bildlich? „Es fehlt bislang an rezeptionsästhetischen Studien, die der komplexen Interaktion beider Ausdrucksformen nachgehen“, erklären die Leiter der Tagung, die Bielefelder Kunsthistoriker Professor Dr. Johannes Grave und PD Dr. Boris Roman Gibhardt. Sie zielen mit ihrer Tagung darauf, die kunst- und die literaturwissenschaftliche Perspektive zusammenzuführen und damit die Instrumente zur Analyse von Bildern mit Schrift zu erweitern und zu präzisieren. „Unsere These ist, dass es nicht allein um die Bedeutung des Geschriebenen geht, sondern vor allem auch darum, welchen Einfluss das Lesen auf den zeitlichen Ablauf des Betrachtens hat“, so die Organisatoren.
Tagungszeiten:
Donnerstag, 3. Dezember, 14.30 bis 20 Uhr
Freitag, 4. Dezember, 9.30 bis 18 Uhr
Samstag, 5. Dezember, 9 bis 15 Uhr
Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2015/12-03-Grave.html