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Russischer Sprachwissenschaftler zu Gast in Bielefeld
Alexander Humboldt-Stipendiat Dr. Mikhail Ordin erforscht Spracherwerb
Die Mechanismen beim Erlernen einer Sprache im Ländervergleich erforscht der russische Sprachwissenschaftler Dr. Mikhail Ordin. Er ist als Alexander von Humboldt-Stipendiat Gast von Professorin Dr. Petra Wagner an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld.
Ordin untersucht speziell, welche Rolle Rhythmus beim Erlernen einer Fremdsprache spielt und wie man ihn erwerben kann. Seine Ergebnisse zeigen, dass es keine großen Unterschiede gibt wie sich Sprachrhythmus in einer ersten Sprache bei Kindern und in einer zweiten beziehungsweise fremden Sprache bei Erwachsenen entwickelt. „Der Weg ist der gleiche und der Rhythmus hilft, die Sprache zu erlernen“, hat Dr. Mikhail Ordin herausgefunden. Und auch im Ländervergleich zeigt sich, dass englische Kinder den Englischrhythmus auf ähnliche Weise erwerben wie Erwachsene aus Deutschland und Frankreich den englischen Sprachrhythmus entwickeln. Deshalb versucht Ordin, dem „universellen Mechanismus“ auf die Spur zu kommen, der den Menschen beim Erlernen einer Sprache unterstützt.
Er selbst und seine Familie, die mit ihm im internationalen Begegnungszentrum lebt, können auch auf eigene Erfahrungen des Sprachenlernens zurückblicken. Dr. Mikhail Ordin forschte bereits in Großbritannien und Italien. Seine Frau Leona Polyanskaya promoviert ebenfalls zum Thema Spracherwerb im Arbeitsbereich von Professorin Petra Wagner. Der gemeinsame Sohn geht in die dritte Klasse der Wellensiek Schule und lernt mit Deutsch bereits die vierte Fremdsprache – in Großbritannien musste er neben Englisch auch Walisisch lernen.