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Roboter sollen eingewanderten Kindern helfen, Deutsch zu lernen
Forschende der Universität Bielefeld wollen den humanoiden Roboter „Nao“ zum Sprachtraining nutzen
Laut
dem Statistischen Bundesamt kommt von den unter fünfjährigen Kindern in
Deutschland ein Drittel aus Einwandererfamilien. Können technische
Helfer genutzt werden, um eingewanderte Kinder auf die Schule
vorzubereiten und die neue Sprache zu lernen? Daran forscht das neue
Projekt „L2TOR“, gefördert von der Europäischen Union. Das Projekt
startet im Januar 2016 und läuft drei Jahre. Eine Forschungsgruppe des
Exzellenzclusters Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der
Universität Bielefeld will dafür sorgen, dass Systeme mit Tablet-PC und
Roboter beim Sprachlernen helfen können. Dazu werden Module entwickelt,
um die Sprachfähigkeiten und die Motivation der Kinder erfassen zu
können, damit die Roboter individuell reagieren können.
Kopps Team
arbeitet mit einer Kindertagesstätte aus der Bielefelder Region
zusammen. Dort werden die Forscherinnen und Forscher erproben, wie sich
ihre Roboter als Sprachtrainer be-währen. Projektpartner ist die Firma
Aldebaran aus Paris, die den menschenähnlichen Roboter Nao herstellt.
Kombiniert mit einem Tablet-PC soll Nao die Kinder durch einen
Sprachkurs führen. „Wenn es darum geht, die Grundkenntnisse einer
Sprache weiterzugeben, kann auch ein Roboter positive Effekte haben“,
sagt Dr. Kirsten Bergmann, die in Kopps Forschungsgrup-pe arbeitet.
„Wichtig ist, dass der Roboter erkennt, wie sich das geförderte Kind
fühlt und ob es zum Beispiel frustriert oder ratlos ist. Wir
programmieren den Roboter so, dass er die Inter-aktion mit dem Kind
steuern kann, so dass das Kind möglichst gut unterstützt wird.“
Für das Projekt
kooperieren die Universität Bielefeld, Plymouth University
(Großbritannien), die Universität Tilburg (Niederlande), die Universität
Utrecht (Niederlande) und die Koç University (Türkei) mit den
Industriefirmen Aldebaran Robotics (Frankreich) und Qatar Belgium Modern
Technologies (QBMT, Belgien). Während die Forscherinnen und Forscher
von CITEC mit Kindern in Deutschland arbeiten, kümmern sich die Kollegen
der anderen Hochschulen um das Sprachtraining für Kinder in England,
Türkei und den Niederlanden. Insgesamt fördert die Europäische Union das
Projekt mit drei Millionen Euro. Davon gehen 355.000 Euro nach
Bielefeld.
Weitere Informationen im Internet:
Forschungsgruppe „Kognitive Systeme und soziale Interaktion“: www.techfak.uni-bielefeld.de/ags/soa
New Scientist: Robot language tutors to get kids up to speed before school: www.newscientist.com/article/mg22830492-500-robot-language-tutors-to-get-kids-up-to-speed-before-school