© Universität Bielefeld
uni.aktuell-Archiv
Veröffentlicht am
23. November 2015
Kategorie:
Forschung & Wissenschaft
Pflegereform geprägt: 20 Jahre Institut für Pflegewissenschaft
NRW-Ministerin Barbara Steffens: Den Herausforderungen des demographischen Wandels begegnen
Ab wann und in welchem Umfang ist ein Mensch pflegebedürftig? Mit dieser und anderen Fragen beschäftigt sich das Institut für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld (IPW). Hier wurden Methoden entwickelt, die die neue Pflegereform inhaltlich stark geprägt haben. Am 26. November feiert das IPW sein 20-jähriges Bestehen mit einer Jubiläumsveranstaltung. Ehrengast ist Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen, die zur aktuellen Situation der Pflege spricht.
Das Institut für Pflegewissenschaft wurde am 1. August 1995 an der Universität Bielefeld gegründet. Es war das erste Institut zu diesem Thema in Deutschland. Motiviert durch die Herausforderungen in der pflegerischen Versorgung hatte die Fakultät für Gesundheitswissenschaften die Pflegewissenschaft als neues Fachgebiet verankert. Bei der Gründung des Instituts als eigenständige Forschungseinrichtung (An-Institut) wirkten das Land Nordrhein-Westfalen und viele Entscheidungsträger aus der Pflege mit. Gefördert wird das IPW vom Gesundheitsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, das damit die Weiterentwicklung von Pflege, Pflegewissenschaft und Pflegeforschung voranbringen will. Das Institut hat sich seitdem zu einem der wichtigsten und bekanntesten pflegewissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland etabliert. „Wir haben in NRW früh erkannt, dass die Pflegeforschung einen wichtigen Beitrag leistet, um den Herausforderungen des demographischen Wandels zu begegnen. Für Ausbau, Weiterentwicklung und Qualität der Pflege in NRW sind wissenschaftliche Verfahren und anwendungsorientierte Dienstleistungen aus der Pflegeforschung unerlässlich. Dank des IPW nimmt Nordrhein-Westfalen seit 20 Jahren eine Vorreiterrolle in den Pflegewissenschaften ein. Ergebnisse des IPW setzen in Fachdiskussionen wichtige Impulse und tragen in der Praxis in vielfältiger Weise zum Ausbau einer an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten orientierten Versorgung bei“, sagte Gesundheits- und Pflegeministerin Barbara Steffens.
Pflegegesetz reformiert
Vor wenigen Wochen hat das Bundesgesundheitsministerium eine grundlegende Pflegereform auf den Weg gebracht, die in vielen Punkten auf Arbeitsergebnissen des IPW aufbaut. Dazu gehört vor allem der so genannte neue Pflegebedürftigkeitsbegriff. Er hilft, durch neue Methoden die Pflegebedürftigkeit zu beurteilen. Außerdem werden die Leistungen für die pflegebedürftigen Menschen neu strukturiert. Bereits 2006 und 2007 hatte das IPW hierzu ein Konzept erarbeitet, jetzt wurde es in das Gesetz aufgenommen. Auch andere Neuerungen in der aktuellen Pflegereform gehen auf Entwicklungsarbeiten des IPW zurück: Eine neue Art, die Qualität der Pflege zu beurteilen, soll in den nächsten Jahren umgesetzt werden und die umstrittenen Pflegenoten ablösen.
Versorgung weiterentwickelt
Am Institut werden Fragen gestellt, die die pflegerische Versorgung in Deutschland weiterentwickeln: Wie sollen chronisch Kranke versorgt werden? Wie sollen pflegebedürftige Patienten aus dem Krankenhaus entlassen werden? Wie kann die Qualität in Pflegeheimen verbessert werden? Wie kann die Kooperation zwischen den Gesundheitsprofessionen intensiviert werden? Wie kann Pflegebedürftigkeit vorgebeugt werden?
Pflegeforschung vorangetrieben
Auch im Bereich der Pflegeforschung gingen vom Standort Bielefeld wichtige Impulse aus. So wurde beispielsweise ein neuer Förderschwerpunkt beim Bundesforschungsministerium eingerichtet, mit dem drei Pflegeforschungsverbünde mit Projekten im gesamten Bundesgebiet finanziert werden konnten. Ein Ergebnis der Forschung ist die Agenda Pflegeforschung, die derzeit von vielen Entscheidungsträgern genutzt wird, um Weichen für die Zukunft zu stellen. 2012 wiederum wurde eine Forschungskooperation zwischen Universität und Fachhochschule Bielefeld ins Leben gerufen, an der das IPW maßgeblich beteiligt ist. In zehn Projekten wird hier kooperativ geforscht und promoviert.
Nachwuchs gefördert
Im Institut wurden während der vergangenen 20 Jahre auch der akademische Betrieb und die akademische Ausbildung weiterentwickelt: In Bielefeld wurde der bundesweit erste Promotionsstudiengang für Gesundheits- und Pflegewissenschaftler aufgebaut. Hier entstanden bislang knapp 30 Doktorarbeiten von Pflegewissenschaftlern und hier wurde professoraler Nachwuchs ausgebildet (zehn der Promovenden sitzen inzwischen auf Professorenstellen). Zahlreiche Veröffentlichungen und Forschungsberichte des Instituts werden heute von den Studierenden an Universitäten und Fachhochschulen, aber auch von Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen genutzt. Insgesamt wurden in den 20 Jahren 48 Bücher, 250 Buchbeiträge, 310 Zeitschriftenartikel und 158 Berichte sowie 53 ipw-paper veröffentlicht.
Pressevertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten. Sie beginnt um 17.00 Uhr im Hotel "Bielefelder Hof“ (Hauptbahnhof).
Kontakt:
Professor Dr. Doris Schaeffer, Dr. Klaus Wingenfeld
Universität Bielefeld
Telefon: 0521 106-6880
E-Mail: ipw@uni-bielefeld.de
Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/gesundhw/ag6/ipw/
Ab wann und in welchem Umfang ist ein Mensch pflegebedürftig? Mit dieser und anderen Fragen beschäftigt sich das Institut für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld (IPW). Hier wurden Methoden entwickelt, die die neue Pflegereform inhaltlich stark geprägt haben. Am 26. November feiert das IPW sein 20-jähriges Bestehen mit einer Jubiläumsveranstaltung. Ehrengast ist Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen, die zur aktuellen Situation der Pflege spricht.
Das Institut für Pflegewissenschaft wurde am 1. August 1995 an der Universität Bielefeld gegründet. Es war das erste Institut zu diesem Thema in Deutschland. Motiviert durch die Herausforderungen in der pflegerischen Versorgung hatte die Fakultät für Gesundheitswissenschaften die Pflegewissenschaft als neues Fachgebiet verankert. Bei der Gründung des Instituts als eigenständige Forschungseinrichtung (An-Institut) wirkten das Land Nordrhein-Westfalen und viele Entscheidungsträger aus der Pflege mit. Gefördert wird das IPW vom Gesundheitsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, das damit die Weiterentwicklung von Pflege, Pflegewissenschaft und Pflegeforschung voranbringen will. Das Institut hat sich seitdem zu einem der wichtigsten und bekanntesten pflegewissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland etabliert. „Wir haben in NRW früh erkannt, dass die Pflegeforschung einen wichtigen Beitrag leistet, um den Herausforderungen des demographischen Wandels zu begegnen. Für Ausbau, Weiterentwicklung und Qualität der Pflege in NRW sind wissenschaftliche Verfahren und anwendungsorientierte Dienstleistungen aus der Pflegeforschung unerlässlich. Dank des IPW nimmt Nordrhein-Westfalen seit 20 Jahren eine Vorreiterrolle in den Pflegewissenschaften ein. Ergebnisse des IPW setzen in Fachdiskussionen wichtige Impulse und tragen in der Praxis in vielfältiger Weise zum Ausbau einer an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten orientierten Versorgung bei“, sagte Gesundheits- und Pflegeministerin Barbara Steffens.
Pflegegesetz reformiert
Vor wenigen Wochen hat das Bundesgesundheitsministerium eine grundlegende Pflegereform auf den Weg gebracht, die in vielen Punkten auf Arbeitsergebnissen des IPW aufbaut. Dazu gehört vor allem der so genannte neue Pflegebedürftigkeitsbegriff. Er hilft, durch neue Methoden die Pflegebedürftigkeit zu beurteilen. Außerdem werden die Leistungen für die pflegebedürftigen Menschen neu strukturiert. Bereits 2006 und 2007 hatte das IPW hierzu ein Konzept erarbeitet, jetzt wurde es in das Gesetz aufgenommen. Auch andere Neuerungen in der aktuellen Pflegereform gehen auf Entwicklungsarbeiten des IPW zurück: Eine neue Art, die Qualität der Pflege zu beurteilen, soll in den nächsten Jahren umgesetzt werden und die umstrittenen Pflegenoten ablösen.
Versorgung weiterentwickelt
Am Institut werden Fragen gestellt, die die pflegerische Versorgung in Deutschland weiterentwickeln: Wie sollen chronisch Kranke versorgt werden? Wie sollen pflegebedürftige Patienten aus dem Krankenhaus entlassen werden? Wie kann die Qualität in Pflegeheimen verbessert werden? Wie kann die Kooperation zwischen den Gesundheitsprofessionen intensiviert werden? Wie kann Pflegebedürftigkeit vorgebeugt werden?
Pflegeforschung vorangetrieben
Auch im Bereich der Pflegeforschung gingen vom Standort Bielefeld wichtige Impulse aus. So wurde beispielsweise ein neuer Förderschwerpunkt beim Bundesforschungsministerium eingerichtet, mit dem drei Pflegeforschungsverbünde mit Projekten im gesamten Bundesgebiet finanziert werden konnten. Ein Ergebnis der Forschung ist die Agenda Pflegeforschung, die derzeit von vielen Entscheidungsträgern genutzt wird, um Weichen für die Zukunft zu stellen. 2012 wiederum wurde eine Forschungskooperation zwischen Universität und Fachhochschule Bielefeld ins Leben gerufen, an der das IPW maßgeblich beteiligt ist. In zehn Projekten wird hier kooperativ geforscht und promoviert.
Nachwuchs gefördert
Im Institut wurden während der vergangenen 20 Jahre auch der akademische Betrieb und die akademische Ausbildung weiterentwickelt: In Bielefeld wurde der bundesweit erste Promotionsstudiengang für Gesundheits- und Pflegewissenschaftler aufgebaut. Hier entstanden bislang knapp 30 Doktorarbeiten von Pflegewissenschaftlern und hier wurde professoraler Nachwuchs ausgebildet (zehn der Promovenden sitzen inzwischen auf Professorenstellen). Zahlreiche Veröffentlichungen und Forschungsberichte des Instituts werden heute von den Studierenden an Universitäten und Fachhochschulen, aber auch von Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen genutzt. Insgesamt wurden in den 20 Jahren 48 Bücher, 250 Buchbeiträge, 310 Zeitschriftenartikel und 158 Berichte sowie 53 ipw-paper veröffentlicht.
Pressevertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten. Sie beginnt um 17.00 Uhr im Hotel "Bielefelder Hof“ (Hauptbahnhof).
Kontakt:
Professor Dr. Doris Schaeffer, Dr. Klaus Wingenfeld
Universität Bielefeld
Telefon: 0521 106-6880
E-Mail: ipw@uni-bielefeld.de
Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/gesundhw/ag6/ipw/