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Nordrhein-Westfalen erhält neues Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0
Universität Bielefeld beteiligt
Eines von bundesweit fünf Kompetenzzentren Mittelstand 4.0 kommt nach Nordrhein-Westfalen. Ein Konsortium unter Führung des Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik (Dortmund) hat gemeinsam mit den Partnern aus Ostwestfalen, Aachen und Mülheim den Zuschlag erhalten. Bundesminister Sigmar Gabriel hat im September den Start für die neuen Kompetenzzentren bekannt gegeben.
Für das neue „Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0 West“ werden in den drei Regionen jeweils Knotenpunkte (sogenannte Hubs) mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten geschaffen. Jeder Hub wird für drei Jahre mit ca. 2,5 Millionen Euro vom Bund gefördert. Startpunkt ist der 1. Januar 2016. Das „Hub OWL“ hat den Schwerpunkt intelligente Automatisierung von Produkten und Produktionssystemen. Beteiligt sind das Fraunhofer Anwendungszentrum Industrial Automation (Lemgo), die Fraunhofer Projektgruppe Entwurfstechnik Mechatronik (Paderborn), die Universität Paderborn, die Universität Bielefeld und die Hochschule Ostwestfalen-Lippe. Es wird durch den Spitzencluster it’s OWL vertreten.
Für die Universität Bielefeld ist Professor Dr. Ulrich Rückert, Arbeitsgruppe Kognitronik und Sensorik der Technischen Fakultät, an dem Kompetenzzentrum beteiligt. Die Universität Bielefeld bietet Informations-, Demonstrations- und Qualifizierungsmaßnahmen zu den Themenbereichen ressourceneffiziente Digitalisierung und Mensch-Maschine-Interaktion für Industrie 4.0. Konkretisierungen finden in exemplarischen Umsetzungsprojekten mit regionalen Unternehmen statt.
Die Hubs sind geprägt durch eine intensive Zusammenarbeit von Wissenschaft und Industrie. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der Region sollen von der Zusammenarbeit untereinander und mit der Forschung profitieren, um gegenüber Konzernen und dem globalen Wettbewerb zu bestehen. Aktuelle Cluster und Initiativen sind ein Indikator für die sehr gute Vernetzung im Einzugsgebiet: it’s OWL bündelt 199 Clusterpartner, unter denen sich 88 KMU befinden. Unternehmensnetzwerke und -initiativen fördern die Kooperationskultur.
Das thematisch-fachliche Ziel des Kompetenzzentrums West ist die Digitalisierung von Produkten, Prozessen und Dienstleistungen entlang der industriellen Wertschöpfungskette. Unternehmen forschen, entwickeln, produzieren und bringen neue Produkte auf den Markt. Gleichzeitig kombinieren Industrieunternehmen ihr Produktangebot mit Dienstleistungen von der Montage bis zur Wartung. Die Grenzen zwischen Industrie, Handel und Dienstleistungen weichen immer weiter auf. Die Vision von Industrie 4.0 fordert genau diese Durchgängigkeit. Sie wird möglich durch die digitale Vernetzung von Produkten, Prozessen und Dienstleistungen.