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Nie mehr zu scharf essen – Bakterien spielen den Vorkoster
Bielefelder Studierende mit Forschungsprojekt beim MIT-Wettbewerb
Erstmalig
nehmen Studentinnen und Studenten der Universität Bielefeld als
einziges nordrhein-westfälisches Team am renommierten internationalen
Wettbewerb der Syntheti-schen Biologie iGEM (international Genetically
Engineered Machine Competition) am MIT (Massachusetts Institute of
Technology) in Boston teil. Mit einem genetisch veränderten Rezeptor
wollen sie Bakterien zum Leuchten bringen, wenn das Essen zu scharf ist.
Mit diesem System könnte
nicht nur Capsaicin „aufgespürt“ werden. Auch die Detektion anderer,
chemisch verwandter Stoffe wie zum Beispiel Umweltgifte oder die
neuronalen Nachrichtenmoleküle (Neurotransmitter) Dopamin und Adrenalin
sowie ihre nahen Verwandten erscheint möglich. Am Ende ist ein breites
Spektrum an nachweisbaren Stoffen denkbar, um zur Lösung von Problemen
in der Medizin, bei Allergien oder der Umwelttechnik führen.
Der
iGEM wird seit 2004 jährlich vom MIT in Boston ausgeschrieben. Der
Wissenschaftswettbewerb fokussiert das innovative Gebiet der
Synthetischen Biologie und ist weltweit der einzige Wettbewerb im
Bereich der Life Sciences, der sich an Nachwuchswissenschaftler richtet.
Zudem fördert er den wissenschaftlichen und sozialen Austausch von
Studierenden unterschiedlichster Fachrichtungen und Länder.
In
diesem Jahr nehmen 128 Teams aus aller Welt teil und präsentieren
Forschungsergebnisse aus den Bereichen Biologie, Informatik und Genetik.
Der Wettbewerb bietet Raum für viele neue, auch ungewöhnliche Ideen und
fordert von den Teilnehmern eine kreative und interdisziplinäre
Arbeitsweise. Ziel des Wettbewerbs ist die eigenständige Durchführung
eines Projektes, angefangen bei der Entwicklung einer Projektidee bis
hin zu deren Umsetzung und Finanzierung. Erfolgreiche Projekte werden im
Herbst mit Medaillen honoriert. Hierbei wird auch ein Augenmerk auf den
ethischen und sozialen Aspekt des Beitrags gelegt. Des Weiteren
unterliegen alle Projekte der strikten Einhaltung biologischer
Sicherheitsrichtlinien.
Das Bielefelder Team besteht aus
Studierenden der Universität Bielefeld aus den Fachrichtungen molekulare
Biotechnologie und genombasierter Systembiologie. Neben der
selbstständi-gen biologischen Arbeit reizen die Studenten die neuen
Tätigkeitsfelder außerhalb ihres Studienalltags. Es gilt neben der
Arbeit im Labor, selbstständig Sponsoring sowie Logistik des Projekts
und initiative Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Ziel der biologischen
Arbeit und der Teilnahme am Wettbewerb ist eine innovative,
interessante und wissenschaftlich anspruchsvolle Aufgabe eigenständig
und selbstverwaltet zu bearbeiten. Als wissenschaftliche Betreuer stehen
Professor Dr. Karsten Niehaus sowie Dr. Jörn Kalinowski dem Projekt zur
Seite.
Weitere Informationen im Internet:
www.igem.org
www.igem-bielefeld.de