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uni.aktuell-Archiv
Veröffentlicht am
21. November 2016
Kategorie:
Forschung & Wissenschaft
Neuer Sonderforschungsbereich an der Universität Bielefeld
Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligt den SFB „Praktiken des Vergleichens“
Der Sonderforschungsbereich (SFB) 1288 „Praktiken des Vergleichens“ der Universität Bielefeld wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ab Januar 2017 für zunächst vier Jahre gefördert. Ihre Entscheidung für ein Fördervolumen von knapp neun Millionen Euro verkündete die DFG heute (21.11.2016). Der im September begutachtete SFB ist ein interdisziplinärer Forschungsverbund von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Geschichtswissenschaft, Germanistik, Kunstgeschichte, Romanistik und Anglistik, Philosophie, Rechts- und Politikwissenschaft sowie aus den Interamerikanischen Studien. Zudem besteht eine enge Kooperation mit der Bielefeld Graduate School in History and Sociology (BGHS) und dem Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF). Sprecherin ist die Historikerin Professorin Dr. Angelika Epple.
Ratings und Rankings, Wettbewerbe und Casting-Shows – öffentliche
Vergleiche sind heute ein allgegenwärtiges Phänomen. Ebenso beruhen
viele moderne Wissenschaften auf einer explizit vergleichenden Methode.
Über die Geschichte, die gesellschaftlichen und kulturellen Ursachen,
über die Funktionen und Wirkungen des Vergleichens ist bislang jedoch
kaum etwas bekannt. Der SFB legt daher den Schwerpunkt auf das
Vergleichen an sich und zielt auf die grundlegende Frage ab: Was tun Akteure, wenn sie vergleichen?
Der SFB-Verbund untersucht, wie sich die historisch variablen Praktiken des Vergleichens zu Routinen, Regeln, Habitus, Institutionen und Diskursen fügen und auf diese Weise Strukturen schaffen und Wandel anstoßen können. „Vergleichspraktiken – so unsere These – unterliegen einem geschichtlichen Wandel, sie tragen aber zugleich in bisher unterschätzter Weise zu historischem Wandel bei“, erklärt Professorin Dr. Angelika Epple, Sprecherin des neuen SFB.
Das langfristige Forschungsziel des Verbundprojektes ist es, die Praktiken des Vergleichens, die Modi der Vergleichshindernisse sowie die ordnende und verändernde Kraft des Vergleichens präzise beschreibbar zu machen. „In einer ersten Förderphase operationalisieren wir die übergreifende Frage nach dem historischen Wandel. Wir konzentrieren uns auf diejenigen Praktiken des Vergleichens, die unter Rückgriff auf antike Traditionen in einem global verflochtenen Europa und in den Amerikas entstanden sind. Sie haben, so die These, grundlegend daran mitgewirkt, die Epoche vom 16. bis zum 20. Jahrhundert als ‚westlich‘ modellierte Moderne hervorzubringen“, so Epple. „In den nächsten zwölf Jahren möchten wir mit unserer Forschung der Ordnung und Dynamik von modernen und vermeintlich nicht modernen Gesellschaften auch eine neue Art und Weise des Nachdenkens über Geschichte, Gesellschaften und den historischen Wandel anstoßen.“
Sonderforschungsbereiche sind langfristig angelegte Forschungseinrichtungen der Hochschulen, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen eines fächerübergreifenden Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Sie werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert. Sonderforschungsbereiche ermöglichen die Bearbeitung anspruchsvoller, aufwendiger und langfristig konzipierter Forschungsvorhaben durch Konzentration und Koordination der in einer Hochschule vorhandenen Kräfte. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Gleichstellung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gehört zu den besonderen Aufgaben eines Sonderforschungsbereiches. Die Dauer der Förderung beträgt im Idealfall zwölf Jahre, wobei eine Förderperiode vier Jahre umfasst.
Der Sonderforschungsbereich (SFB) 1288 „Praktiken des Vergleichens“ der Universität Bielefeld wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ab Januar 2017 für zunächst vier Jahre gefördert. Ihre Entscheidung für ein Fördervolumen von knapp neun Millionen Euro verkündete die DFG heute (21.11.2016). Der im September begutachtete SFB ist ein interdisziplinärer Forschungsverbund von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Geschichtswissenschaft, Germanistik, Kunstgeschichte, Romanistik und Anglistik, Philosophie, Rechts- und Politikwissenschaft sowie aus den Interamerikanischen Studien. Zudem besteht eine enge Kooperation mit der Bielefeld Graduate School in History and Sociology (BGHS) und dem Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF). Sprecherin ist die Historikerin Professorin Dr. Angelika Epple.
SFB-Sprecherin
Prof. Dr. Angelika Epple: „Vergleiche sind omnipräsent – wie wir die
Welt verändern, wenn wir vergleichen, ist bisher gänzlich unerforscht.“
Foto: Universität Bielefeld
Der SFB-Verbund untersucht, wie sich die historisch variablen Praktiken des Vergleichens zu Routinen, Regeln, Habitus, Institutionen und Diskursen fügen und auf diese Weise Strukturen schaffen und Wandel anstoßen können. „Vergleichspraktiken – so unsere These – unterliegen einem geschichtlichen Wandel, sie tragen aber zugleich in bisher unterschätzter Weise zu historischem Wandel bei“, erklärt Professorin Dr. Angelika Epple, Sprecherin des neuen SFB.
Das langfristige Forschungsziel des Verbundprojektes ist es, die Praktiken des Vergleichens, die Modi der Vergleichshindernisse sowie die ordnende und verändernde Kraft des Vergleichens präzise beschreibbar zu machen. „In einer ersten Förderphase operationalisieren wir die übergreifende Frage nach dem historischen Wandel. Wir konzentrieren uns auf diejenigen Praktiken des Vergleichens, die unter Rückgriff auf antike Traditionen in einem global verflochtenen Europa und in den Amerikas entstanden sind. Sie haben, so die These, grundlegend daran mitgewirkt, die Epoche vom 16. bis zum 20. Jahrhundert als ‚westlich‘ modellierte Moderne hervorzubringen“, so Epple. „In den nächsten zwölf Jahren möchten wir mit unserer Forschung der Ordnung und Dynamik von modernen und vermeintlich nicht modernen Gesellschaften auch eine neue Art und Weise des Nachdenkens über Geschichte, Gesellschaften und den historischen Wandel anstoßen.“
Sonderforschungsbereiche sind langfristig angelegte Forschungseinrichtungen der Hochschulen, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen eines fächerübergreifenden Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Sie werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert. Sonderforschungsbereiche ermöglichen die Bearbeitung anspruchsvoller, aufwendiger und langfristig konzipierter Forschungsvorhaben durch Konzentration und Koordination der in einer Hochschule vorhandenen Kräfte. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Gleichstellung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gehört zu den besonderen Aufgaben eines Sonderforschungsbereiches. Die Dauer der Förderung beträgt im Idealfall zwölf Jahre, wobei eine Förderperiode vier Jahre umfasst.