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Mit Nanomembranen Giftstoffe filtern
Universität Bielefeld an zwei europäischen Forschungsverbünden beteiligt
Die
Fakultät für Physik der Universität Bielefeld startet mit der Forschung
zu Nanomembranen in zwei neuen Projekten. In beiden Vorhaben geht es
darum, ultradünne Folien als Filter zu nutzen. Das eine Projekt gehört
zum Flaggschiff-Forschungsprogramm der Europäischen Union zu Graphen,
die dafür über zehn Jahre rund eine Milliarde Euro investiert. Graphen
ist ein biegsames und festes Material, das nur eine Atomlage dick ist.
Das zweite Projekt untersucht die Filterung von Gas mit ultradünnen
Nanomembranen, die dem Graphen sehr ähnlich sind. Es wird von der
Initiative „M-era.Net“ gefördert, einem Verbund mit Partnern aus 24
europäischen Ländern und Regionen.
Wie sich aus Graphen und anderen dünnen Membranen effiziente Filter für Moleküle herstellen lassen – daran arbeiten Forscherinnen und Forscher der Universität Bielefeld in der Teilstudie des EU-Großprojekts zu Graphen. Für die Studie kooperiert die Universität Bielefeld mit der Universität Ulm, dem Chemie-Konzern BASF in Ludwigshafen und dem Nanomembranhersteller CNM Technologies in Bielefeld. Privatdozent Dr. Andrey Turchanin und Professor Dr. Armin Gölzhäuser von der Universität Bielefeld koordinieren die Studie. „Wir wollen das Graphen so verändern, dass sich damit zum Beispiel Öle oder Wasser filtern lassen. Die Kunst besteht darin, die Porengrößen, die Materialstruktur und -oberfläche passgenau für die verschiedenen Anwendungen zu verändern“, erklärt Turchanin. Rund 400.000 Euro gehen für diese Forschung in den kommenden anderthalb Jahren an das von der Universität Bielefeld koordinierte Konsortium. Durch dieses neue Teilprojekt ist die Universität Bielefeld nun an beiden Flaggschiff-Programmen der EU beteiligt – denn seit März 2014 forscht sie auch im „Human Brain“-Projekt, in dem alle bisherigen Erkenntnisse über das menschliche Gehirn zusammengefasst werden sollen.
Weitere Informationen im Internet:
Das „Wundermaterial“ Graphen anwendungsreif machen (31.01.2011): http://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/pressemitteilungen/entry/das_wundermaterial_graphen_
anwendungsreif_machen
Verfahren für ultradünne Kohlenstoff-Membranen erfunden (22.08.2013): http://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/uniaktuell/entry/verfahren_f%C3%BCr_ultrad%C3%BCnne_kohlenstoff_membranen
Bielefelder entwickeln Software für Simulation des menschlichen Gehirns (24.3.2014): http://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/pressemitteilungen/entry/bielefelder_entwickeln_
software_f%C3%BCr_simulation
Kontakt:
Privatdozent Dr. Andrey Turchanin, Universität Bielefeld
Fakultät für Physik
Tel: 0521 106-5376
E-Mail: turchanin@physik.uni-bielefeld.de
Prof. Dr. Armin Gölzhäuser, Universität Bielefeld
Fakultät für Physik
Tel: 0521 106-5362
E-Mail: ag@uni-bielefeld.de