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Kriminalität in der modernen Stadt
Langzeitstudie mit Jugendlichen erneut verlängert
Bereits seit 2002 fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Studie „Kriminalität in der modernen Stadt“ der Universitäten Bielefeld und Münster. Nun hat sie eine weitere, dreijährige Förderung beschlossen. Bei dieser Kriminologischen Längsschnittstudie handelt es sich um ein interdisziplinäres Projekt des Bielefelder Soziologen Professor Dr. Jost Reinecke mit Professor Dr. Boers vom Institut für Kriminalwissenschaften der Westfälische Wilhelms-Universität.
Das Projekt begleitet in einer Langzeitstudie Jugendliche aus Duisburg und befragt sie zu ihren Erfahrungen mit strafbarem Verhalten. Ziel des Projektes ist es, den Altersverlauf und die Ursachen von delinquentem Verhalten sowie die Wirkungen justizieller Kontrolle zu erforschen. Der Untersuchungszeitraum reicht vom späten Kindes- bis ins Erwachsenenalter hinein. Das Projekt wird bereits seit mehr als zehn Jahren durch die DFG gefördert.
2013 nahmen von ursprünglich 3.400 noch rund 3.000, nun 24 Jahre alte Befragte an der Untersuchung teil. Das Projekt wurde als jährliche Klassenbefragung mit damals 13-jährigen Siebtklässlern aus allen Schulformen begonnen. Nach dem Verlassen der Schule nahmen dieselben Personen an einer postalischen Befragung teil. Dieses Vorgehen erlaubt es, individuelle Verhaltensmuster über Jahre hinweg miteinander zu vergleichen. Das gewählte Untersuchungsdesign ermöglicht es außerdem, Aussagen über Entwicklungen in verschiedenen Altersphasen zu machen. Mit der nun zum fünften Mal bewilligten Forschungsförderung können die befragten Jugendlichen über insgesamt 13 Lebensjahre, bis zum 26. Lebensjahr, begleitet werden.