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Internationales Experten-Netzwerk für intelligente Systeme
Maschinen so intelligent zu machen, dass sie von sich aus erkennen, wie sie ihren menschlichen Nutzern das Leben erleichtern können: Für diese Forschung verstärkt die Universität Bielefeld ihre internationale Kooperation um führende Hochschulen und Institute auf fünf Kontinenten. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert das neue Thematische Netzwerk Interaktive Intelligente Systeme mit mehr als 800.000 Euro. Der Exzellenzcluster Kognitive lnteraktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld leitet das Programm. Seit 2013 läuft bereits ein Thematisches Netzwerk an der Universität Bielefeld in den Theoretischen Wissenschaften, insgesamt fördert der DAAD bundesweit 28.
„Die Förderzusage für das neue Thematische Netzwerk zeigt, wie
zukunftsträchtig unser Ansatz ist, technische Systeme intelligent und
hilfsbereit zu machen“, sagt CITEC-Koordinator Professor Dr. Helge
Ritter. „Mit dem Netzwerk schaffen wir nicht nur eine herausragende
internationale Kooperations- und Forschungsplattform für unser Thema,
sondern bauen ein bereits jetzt sehr attraktives Umfeld weiter aus, um
junge Spitzenkräfte für Hightech- und technologiebezogene Berufsfelder
zu gewinnen und auf höchstem Niveau auszubilden“, sagt Ritter. „Dies
leistet einen wichtigen Beitrag für die Sicherung unserer
Wettbewerbsfähigkeit und die bessere Bewältigung gesellschaftlicher
Zukunftsherausforderungen durch eine Technik, die am Menschen
ausgerichtet ist“.
Zu dem Thematischen Netzwerk gehören außer der
Universität Bielefeld: die Indiana University Bloomington (USA), die
Osaka University (Japan), die Queensland University of Technology
(Australien), das Technion – Israel Institute of Technology (Israel) und
das Italian Institute of Technology (Italien). Von April 2015 bis März
2018 kommen Forscherinnen und Forscher aus diesen Hochschulen und
Forschungseinrichtungen als Gäste nach Bielefeld. Zusätzlich reisen
CITEC-Wissenschaftler an die Standorte der Netzwerk-Partner, um dort an
Projekten mitzuarbeiten. „Die Labor-Wechsel ermöglichen den Forschern,
mit Forschungsprototypen zu arbeiten, die es in ihrer eigenen
Einrichtung nicht gibt. Außerdem treibt die enge Zusammenarbeit mit den
Kollegen vor Ort auch Ideen für künftige gemeinsame Forschungsprojekte
an“, sagt Helge Ritter. Auf dem Programm des Thematischen Netzwerks
stehen jährliche Workshops bei einem der Partner. In einer ebenfalls
jährlichen Summer School kommen Doktorandinnen und Doktoranden der sechs
beteiligten Organisationen zusammen, um miteinander über ihre
Entwicklungen zu diskutieren. Flankiert wird das Programm durch
Austausch von Studierenden zwischen den Einrichtungen.
Das von
CITEC koordinierte Thematische Netzwerk hat sich in einem
Auswahlverfahren mit großer Konkurrenz durchsetzen können. Von insgesamt
89 Bewerbungen für den DAAD-Wettbewerb wurden in der zweiten
Ausschreibungsrunde deutschlandweit 28 Projekte gefördert. Die
Universität Bielefeld ist eine von nur drei Hochschulen in Deutschland,
die in den beiden bisherigen Ausschreibungsrunden mit sogar zwei
Thematischen Netzwerken erfolgreich waren. So wird das Thematische
Netzwerk „From Extreme Matter to Financial Markets“ (Von extremer
Materie zu Finanzmärkten) bereits seit 2013 an der Universität Bielefeld
gefördert. Die weiteren Hochschulen mit zwei Thematischen Netzwerken
sind die Technische Universität München und die Universität Hohenheim.
Seit
2007 verfolgt die Universität Bielefeld in ihrem strategischen
Forschungsschwerpunkt Interaktive Intelligente Systeme (IIS) das Ziel,
Roboter und andere technische Systeme mit maschineller Intelligenz
auszustatten, um sie nützlicher und hilfsbereiter zu machen. So sollen
sich Roboter und Haushaltsgeräte auch von Laien leicht und intuitiv
instruieren lassen und Systeme sollen sich während ihres Betriebs neues
Wissen und neue Fähigkeiten aneignen können. Der Forschungsschwerpunkt
ist Namensgeber des neuen Thematischen Netzwerks. Erforscht und
entwickelt werden die intelligenten technischen Systeme im
Exzellenzcluster Kognitive lnteraktionstechnologie (CITEC) der
Universität Bielefeld. Dabei besteht eine enge Kooperation mit dem
Forschungsinstitut für Kognition und Robotik (CoR-Lab) der Universität
Bielefeld, dessen besonderer Fokus auf neuen Technologien und Verfahren
für Anwendungen in der Industrie liegt.
Weitere Informationen im Internet:
Pressemitteilung des Deutschen Akademische Austauschdiensts (DAAD) "Nächste Generation strategischer Partnerschaften geht an den Start": https://www.daad.de/presse/pressemitteilungen/de/33358-naechste-generation-strategischer-partnerschaften-geht-an-den-start