© Universität Bielefeld
uni.aktuell-Archiv
Veröffentlicht am
21. November 2017
Kategorie:
Forschung & Wissenschaft
Institut für Konflikt- und Gewaltforschung wird 20 Jahre
Andreas Zick: „Konfliktforschung sieht soziale Veränderungen oft früher als sie in öffentlichen Debatten auftauchen“
Extremismus, Konflikte und Gewalt prägen die Gegenwartsgesellschaft wie kaum zuvor. Das zeigen die Studien des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld. Vor 20 Jahren wurde das Institut eröffnet. Aus diesem Anlass tagt das IKG am morgigen Mittwoch, 22. November, am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld.
Auf der Tagung setzen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
mit ihren Forschungsfeldern auseinander und sie diskutieren über Lücken
wie auch neue Ansätze und Methoden der Konflikt- und Gewaltforschung.
Die Forscherinnen und Forscher des IKG, die heute aus unterschiedlichsten Ländern und Kulturen stammen, betrachten Konflikte und Gewalt als wichtige Herausforderungen, aber auch po-tenzielle Katalysatoren für die Veränderung von Gesellschaften. „Wir untersuchen vor allem die Bedingungen, Ausdrucksformen und Konsequenzen von Konflikten und Gewalt innerhalb von Gesellschaften“, beschreibt Professor Dr. Andreas Zick die Agenda des Institutes, das er seit 2013 als Direktor leitet. Er ist der Nachfolger von Professor Dr. Wilhelm Heitmeyer. Der Soziologe und Erziehungswissenschaftler hatte das interdisziplinäre Forschungszentrum in Bielefeld aufgebaut und geleitet.
Seit 16 Jahren prägt das IKG mit seinen Analysen zur „Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“ die Forschung und die öffentliche Diskussion über die Abwertung und Ausgrenzung schwacher Gruppen. Heute wird der Begriff auch in Medien und Politik verwendet. Er prägte die Strategien zur Stärkung der Demokratie in der letzten Bundesregierung.
Die Themen, die das IKG untersucht, sind oft nah am politischen Geschehen, ob es um Hass-Taten gegenüber Geflüchteten geht, soziale Proteste oder menschenfeindliche Überzeugungsmuster und Milieus. Viele neue Analysen des Instituts befassen sich mit der Radikalisierung junger Menschen – etwa durch (neo-)salafistische Propaganda – und tragen zur Prävention bei. Das IKG ist ebenfalls bekannt für seine Studien zu Gewalt im Fußball.
Überregionale Medien bitten Andreas Zick häufig um seine Einschätzung. „Wir werden von Medien angefragt, weil Konfliktforschung soziale Veränderungen oft früher sieht als sie in öffentlichen Debatten auftauchen“, sagt Zick. „Hinzu kommt, dass Konflikten und Gewalt am besten zu begegnen ist, wenn man wissenschaftliche Erkenntnisse heranzieht. Und da wir die Meinung von Bürgern wissen wollen, geben wir unsere Erkenntnisse auch gerne zu-rück und stellen uns öffentlichen Debatten.
Meilensteine des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung:
18.12.1996: Das IKG wird gegründet.
16.04.1997: Das Institut wird mit dem Symposium „Gesellschaftliche Entwicklungen, wissenschaftliche Verantwortung und Gewalt“ feierlich eröffnet.
2002: Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer, damaliger IKG-Direktor, gibt den ersten Band der Reihe „Deutsche Zustände“ heraus. In zehn Büchern präsentiert eine Forschungsgruppe jährlich bis 2012 die Entwicklung der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit in Deutschland.
2007: Das IKG bringt erstmals die Open-Access-Zeitschrift „International Journal of Conflict and Violence“ (IJCV) heraus.
2013: Prof. Dr. Andreas Zick wird vom Vorstand des Instituts zum neuen Direktor gewählt.
2015: Evaluation des IKG durch unabhängige wiss. Gutachten und Beschluss des Rektorates, das IKG für weitere acht Jahre als Zentrale Wissenschaftliche Einrichtung der Universität Bielefeld zu führen.
2015: Das IKG ruft mit dem Rektorat der Universität Bielefeld die universitätsweite Kampagne „Uni ohne Vorurteile“ ins Leben. Die Kampagne soll die Gleichwertigkeit und Antidiskriminierung aller Beschäftigten, Studierenden und Dozenten der Universität befördern.
2016: Prof. Dr. Andreas Zick erhält den Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Der Preis zeichnet Wissenschaftler aus, die ihre Forschung vorbildlich in der Öffentlichkeit vermitteln.
Weitere Informationen:
Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung: www.uni-bielefeld.de/ikg
Extremismus, Konflikte und Gewalt prägen die Gegenwartsgesellschaft wie kaum zuvor. Das zeigen die Studien des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld. Vor 20 Jahren wurde das Institut eröffnet. Aus diesem Anlass tagt das IKG am morgigen Mittwoch, 22. November, am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld.
Prof. Dr. Andreas Zick leitet das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung seit 2013.
Foto: Universität Bielefeld
Die Forscherinnen und Forscher des IKG, die heute aus unterschiedlichsten Ländern und Kulturen stammen, betrachten Konflikte und Gewalt als wichtige Herausforderungen, aber auch po-tenzielle Katalysatoren für die Veränderung von Gesellschaften. „Wir untersuchen vor allem die Bedingungen, Ausdrucksformen und Konsequenzen von Konflikten und Gewalt innerhalb von Gesellschaften“, beschreibt Professor Dr. Andreas Zick die Agenda des Institutes, das er seit 2013 als Direktor leitet. Er ist der Nachfolger von Professor Dr. Wilhelm Heitmeyer. Der Soziologe und Erziehungswissenschaftler hatte das interdisziplinäre Forschungszentrum in Bielefeld aufgebaut und geleitet.
Seit 16 Jahren prägt das IKG mit seinen Analysen zur „Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“ die Forschung und die öffentliche Diskussion über die Abwertung und Ausgrenzung schwacher Gruppen. Heute wird der Begriff auch in Medien und Politik verwendet. Er prägte die Strategien zur Stärkung der Demokratie in der letzten Bundesregierung.
Die Themen, die das IKG untersucht, sind oft nah am politischen Geschehen, ob es um Hass-Taten gegenüber Geflüchteten geht, soziale Proteste oder menschenfeindliche Überzeugungsmuster und Milieus. Viele neue Analysen des Instituts befassen sich mit der Radikalisierung junger Menschen – etwa durch (neo-)salafistische Propaganda – und tragen zur Prävention bei. Das IKG ist ebenfalls bekannt für seine Studien zu Gewalt im Fußball.
Überregionale Medien bitten Andreas Zick häufig um seine Einschätzung. „Wir werden von Medien angefragt, weil Konfliktforschung soziale Veränderungen oft früher sieht als sie in öffentlichen Debatten auftauchen“, sagt Zick. „Hinzu kommt, dass Konflikten und Gewalt am besten zu begegnen ist, wenn man wissenschaftliche Erkenntnisse heranzieht. Und da wir die Meinung von Bürgern wissen wollen, geben wir unsere Erkenntnisse auch gerne zu-rück und stellen uns öffentlichen Debatten.
Meilensteine des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung:
18.12.1996: Das IKG wird gegründet.
16.04.1997: Das Institut wird mit dem Symposium „Gesellschaftliche Entwicklungen, wissenschaftliche Verantwortung und Gewalt“ feierlich eröffnet.
2002: Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer, damaliger IKG-Direktor, gibt den ersten Band der Reihe „Deutsche Zustände“ heraus. In zehn Büchern präsentiert eine Forschungsgruppe jährlich bis 2012 die Entwicklung der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit in Deutschland.
2007: Das IKG bringt erstmals die Open-Access-Zeitschrift „International Journal of Conflict and Violence“ (IJCV) heraus.
2013: Prof. Dr. Andreas Zick wird vom Vorstand des Instituts zum neuen Direktor gewählt.
2015: Evaluation des IKG durch unabhängige wiss. Gutachten und Beschluss des Rektorates, das IKG für weitere acht Jahre als Zentrale Wissenschaftliche Einrichtung der Universität Bielefeld zu führen.
2015: Das IKG ruft mit dem Rektorat der Universität Bielefeld die universitätsweite Kampagne „Uni ohne Vorurteile“ ins Leben. Die Kampagne soll die Gleichwertigkeit und Antidiskriminierung aller Beschäftigten, Studierenden und Dozenten der Universität befördern.
2016: Prof. Dr. Andreas Zick erhält den Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Der Preis zeichnet Wissenschaftler aus, die ihre Forschung vorbildlich in der Öffentlichkeit vermitteln.
Weitere Informationen:
Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung: www.uni-bielefeld.de/ikg