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uni.aktuell-Archiv
Veröffentlicht am
9. September 2015
Kategorie:
Forschung & Wissenschaft
In Norderstedt öffnet sich ein Fenster ins Universum
Forscher aus Bielefeld und Hamburg weihen Teil des weltweit größten Radioteleskops ein
Seit jeher sind Menschen fasziniert vom Universum. Mit dem größten digitalen Radioteleskop LOFAR wird nun ein Fenster geöffnet. Sterne, Planeten und Galaxien senden Radiowellen aus, die viele Millionen Jahre alt sein können. Die Signale der einzelnen Stationen werden von einem Computer verarbeitet und zu einem Himmelsbild zusammengesetzt. Forschende der Universitäten Bielefeld und Hamburg haben die Station zusammen mit dem niederländischen Radioastronomie-Institut ASTRON errichtet. Heute (09.09.2015) wurde die 47. Station des Low Frequency Array (LOFAR) in Norderstedt feierlich eingeweiht.
„Mit LOFAR möchten wir
weit zurück in die Vergangenheit blicken, um erstmalig die Entstehung
der allerersten Sterne und Galaxien im Universum zu beobachten“, sagt
Professor Dr. Dominik Schwarz. Die Arbeitsgruppe des Bielefelder
Physikers hat die Station in Kooperation mit dem Team von Professor Dr.
Marcus Brüggen von der Sternwarte in Hamburg geplant. Das Teleskop in
Norderstedt trägt dazu bei, dass selbst von extrem weit entfernten
Galaxien scharfe Bilder produziert werden können. Ziel ist unter
anderem, die ersten Sterne im Universum aufzuspüren, Gravitationswellen
zu entdecken und magnetische Felder im Kosmos zu vermessen.
192 Antenneneinheiten, bestehend aus über 3.000 Einzelantennen auf einem Feld, das in etwa die Maße eines Fußballfeldes hat, empfangen die Signale aus dem Weltall. Per Datenkabel werden diese Daten, wie die der anderen 49 LOFAR-Stationen in Europa auch, zu einem Supercomputer in den Niederlanden übertragen. Der setzt daraus ein Himmelsbild zusammen. Ziel ist es, mit dem Radioteleskop zu erforschen, wie sich das Universum entwickelt hat. Dafür benötigen die Forschenden eine möglichst exakte Karte des Weltalls. „Wenn wir wissen, wie das Universum aufgebaut ist, können wir leichter berechnen, wie sich das frühe Universum kurz nach dem Urknall verhalten hat, als es noch keine Sekunde alt war“, sagt Dominik Schwarz.
Das LOFAR-Teleskop umfasst ein Netz von Antennenfeldern, die Radiowellen im niedrigen Frequenzbereich empfangen. Das Teleskop arbeitet in dem bisher weitgehend unerforschten Frequenzbereich zwischen etwa 10 Megahertz und 240 Megahertz. LOFAR steht deswegen für „LOw Frequency ARray“ (Niedrigfrequenz-Anordnung).
Das Antennenfeld in Norderstedt ist die sechste LOFAR-Station in Deutschland und seit Frühjahr 2015 in Betrieb. Bis Jahresende soll das internationale LOFAR-Teleskop aus insgesamt 50 Antennenfeldern in sechs europäischen Ländern bestehen. Neben Deutschland gibt es 38 Stationen in den Niederlanden, drei in Polen und je eine in Großbritannien, Frankreich und Schweden. Für das gesamte System werden Daten von mehr als 10.000 Antennen ausgewertet. LOFAR wurde von der niederländischen radioastronomischen Organisation ASTRON konstruiert.
Weitere Informationen im Internet:
lofar.physik.uni-bielefeld.de
Seit jeher sind Menschen fasziniert vom Universum. Mit dem größten digitalen Radioteleskop LOFAR wird nun ein Fenster geöffnet. Sterne, Planeten und Galaxien senden Radiowellen aus, die viele Millionen Jahre alt sein können. Die Signale der einzelnen Stationen werden von einem Computer verarbeitet und zu einem Himmelsbild zusammengesetzt. Forschende der Universitäten Bielefeld und Hamburg haben die Station zusammen mit dem niederländischen Radioastronomie-Institut ASTRON errichtet. Heute (09.09.2015) wurde die 47. Station des Low Frequency Array (LOFAR) in Norderstedt feierlich eingeweiht.
Die Professoren Dr. Marcus Brüggen und Dr. Dominik Schwarz (v.l.) freuen sich, dass der Betrieb in Norderstedt startet. Foto: Universität Bielefeld
192 Antenneneinheiten, bestehend aus über 3.000 Einzelantennen auf einem Feld, das in etwa die Maße eines Fußballfeldes hat, empfangen die Signale aus dem Weltall. Per Datenkabel werden diese Daten, wie die der anderen 49 LOFAR-Stationen in Europa auch, zu einem Supercomputer in den Niederlanden übertragen. Der setzt daraus ein Himmelsbild zusammen. Ziel ist es, mit dem Radioteleskop zu erforschen, wie sich das Universum entwickelt hat. Dafür benötigen die Forschenden eine möglichst exakte Karte des Weltalls. „Wenn wir wissen, wie das Universum aufgebaut ist, können wir leichter berechnen, wie sich das frühe Universum kurz nach dem Urknall verhalten hat, als es noch keine Sekunde alt war“, sagt Dominik Schwarz.
Das LOFAR-Teleskop umfasst ein Netz von Antennenfeldern, die Radiowellen im niedrigen Frequenzbereich empfangen. Das Teleskop arbeitet in dem bisher weitgehend unerforschten Frequenzbereich zwischen etwa 10 Megahertz und 240 Megahertz. LOFAR steht deswegen für „LOw Frequency ARray“ (Niedrigfrequenz-Anordnung).
Das Antennenfeld in Norderstedt ist die sechste LOFAR-Station in Deutschland und seit Frühjahr 2015 in Betrieb. Bis Jahresende soll das internationale LOFAR-Teleskop aus insgesamt 50 Antennenfeldern in sechs europäischen Ländern bestehen. Neben Deutschland gibt es 38 Stationen in den Niederlanden, drei in Polen und je eine in Großbritannien, Frankreich und Schweden. Für das gesamte System werden Daten von mehr als 10.000 Antennen ausgewertet. LOFAR wurde von der niederländischen radioastronomischen Organisation ASTRON konstruiert.
Weitere Informationen im Internet:
lofar.physik.uni-bielefeld.de